Schapdetten zukunftsfähig gestalten

Dorfentwicklung: Startschuss für die Konzeptvergabe im Frühjahr 2025

Die Gemeindeverwaltung und die katholische Kirchengemeinde St. Martin gehen gemeinsam die nächsten Schritte im Prozess zur Dorfentwicklung in Schapdetten. Ziel ist es, im Frühjahr 2025 den Startschuss für eine Konzeptvergabe zu geben. Die Entscheidung über das beste Konzept wird voraussichtlich Mitte nächsten Jahres fallen. Die geplante Entwicklung betrifft zwei zentrale Teilflächen im Ortsteil Schapdetten, auf denen unter anderem eine Kindertagesstätte und unterschiedliche Wohnraumangebote entstehen sollen. Auch die Kirchengemeinde bringt sich in Schapdetten mit Investitionen ein. So stellt sie das Grundstück, auf dem jetzt die Kindertagesstätte steht, zur Verfügung, nachdem der Umzug der Kinder und Erzieherinnen in die neue Ortsmitte stattgefunden hat.
Alles zusammen genommen besteht dadurch die Chance zur Entwicklung einer neuen Ortsmitte, die neben architektonischen und städtebaulichen Mehrwerten auch Raum zur Begegnung bietet und die Lebensqualität für die Schapdettenerinnen und Schapdettener steigert. Bei einer Konzeptvergabe handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem ein kommunales Grundstück nicht nach dem Höchstpreis, sondern nach dem besten Konzept vergeben wird.
Konzeptvergaben sind daher besonders geeignet, um lebendige, gemischte Quartiere in hoher städtebaulicher und architektonischer Qualität zu entwickeln. In einem strukturierten Prozess werden verschiedene Planungsbüros und Entwickler:innen eingeladen, um Konzepte zu erarbeiten und sie vor einem Gremium zu präsentieren.
Das Gremium – bestehend aus Vertreter:innen der Gemeindeverwaltung, Kirchengemeinde, Politik und externen Fachleuten – bewertet die vorgestellten Konzepte anhand zuvor festgelegter Kriterien und entscheidet schlussendlich, wer den Zuschlag für die Grundstücke erhält.
Die Entscheidung hierüber ist im Sommer 2025 vorgesehen. Im Juni des vergangenen Jahres fand zu der geplanten Entwicklung eine Öffentlichkeitsveranstaltung in Schapdetten statt, bei der die Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit hatten, ihre Ideen und Wünsche einzubringen.
Die dabei gesammelten Vorschläge fließen nun in die weitere Planung ein. Leider wird es einen neuen Dorfgemeinschaftsraum nicht geben, der mit rund 150 bis 160 m2 Größe angedacht war. Zur Hälfte sollten die Kosten von der Gemeinde, zur Hälfte von der Kirchengemeinde getragen werden. Beiden Seiten ist dies nicht mehr möglich, weil der Kostenrahmen die gegenwärtigen Finanzierungsmöglichkeiten übersteigt.
Pfarrdechant Norbert Caßens weist darauf hin, „dass mittlerweile von gut 1200 Einwohnerinnen und Einwohnern in Schapdetten nur noch 641 der katholischen Kirche angehören. Die vielen Kirchenaustritte zeigen: Dann reicht das Geld eben nicht mehr aus für ein so großes Projekt.“
Die Pfarrei wird das bisherige Pfarrheim weiterhin der Bevölkerung zur Verfügung stellen, solange keine größeren Renovierungskosten anstehen, dann werden andere Lösungs-Möglichkeiten notwendig sein. Sowohl der Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes als auch der Pfarrdechant bedauern die Entwicklung in diesem Teil des Projektes sehr und haben gemeinsam den Eindruck: „Vielleicht ist einfach auch die Zeit darüber gefahren.“ Dr. Dietmar Thönnes erklärt: „Mit dem Planungsprozess möchten wir Schapdetten zukunftsfähig gestalten und einen Ort schaffen, der den Bedürfnissen der Dorfgemeinschaft gerecht wird“.

 

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Gemeindeoberrechtsrat Stefan Kohaus, Dechant Norbert Caßens, Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes, Stadtplanerin Elisa Mütherig vom Fachbereich Planen, Bauen, Umwelt, ihre Kollegin Lea Steinhoff sowie Christoph Fehmer und Günther Fehmer von der Zentralrendantur der katholischen Pfarrgemeinden im Dekanat Coesfeld und Dülmen (v.l.) bilden das Projektteam, welches sich mit der Dorfentwicklung Schapdetten befasst und vorantreibt. Foto: Gemeinde Nottuln