Maria Anna von der Reck-Plakette für hervorragende Verdienste

Die Gemeinde Nottuln möchte hervorragende Verdienste im sozialen und kulturellen Bereich durch eine besondere Anerkennung außerordentlich auszeichnen. Diese Auszeichnung erfolgt durch die Verleihung der Ehrengabe der Gemeinde Nottuln: Die Maria Anna von der Reck-Plakette.

Mit der Maria Anna von der Reck-Plakette als Ehrengabe der Gemeinde Nottuln können Personen ausgezeichnet werden, die sich in hohem Maß um

  • die Förderung des kulturellen und sozialen Lebens oder
  • in sonstiger Weise

um die Belange der Gemeinde Nottuln besonders verdient gemacht haben.

Bei den Auszeichnungen ist der Ausschuss für Kultur, Sport und Ehrenamt des Rates der Gemeinde Nottuln zu beteiligen.
Der Ausschuss prüft, ob die Voraussetzungen für eine Ehrung erfüllt sind gibt eine entsprechende Empfehlung an den Rat der Gemeinde Nottuln.
Über die Verleihung der Maria Anna von der Reck-Plakette für hervorragende Verdienste entscheidet der Rat.
Die zu ehrenden Personen können diese Auszeichnung nur einmal in ihrem Leben erhalten.
Ein Rechtsanspruch auf eine Auszeichnung besteht nicht.

 

Ehrenauszeichnungen der Gemeinde Nottuln mit der Maria Anna von der Reck-Plakette


1994 

  • Serge Vinçon (Bürgermeister von St. Amand-Montrond, Landtagsabgeordneter, Senator und Mitglied der französischen Abordnung im Europa-Rat). Vinçon bekam die Auszeichnung für seine besonderen Verdienste um die Städtepartnerschaft mit St. Amand-Montrond und Nottuln 
  • Josef Dahl (Gründungsmitglied des Städtepartnerschaftskomitees der Gemeinde Nottuln) für seine besonderen Verdienste um die Städtepartnerschaft St. Amand-Montrond und Nottuln für die Förderung von Völkerverständigung und Partnerschaft
  • Geneviève Trotignon (Vorsitzende des Städtepartnerschaftskomitees St. Amand-Montrond) für ihre besonderen Verdienste um die Städtepartnerschaft St. Amand-Montrond und Nottuln die Förderung von Völkerverständigung und Partnerschaft

1999

  • Bernd Mensing (Bürgermeister der Gemeinde Nottuln) wegen seiner besonderen Verdienste um die Gemeinde Nottuln

2003

  • Peter Steil (Leiter des Gymnasiums Nottuln) wegen seiner Verdienste um den Aufbau und die Leitung des Nottulner Gymnasiums 

2009

  • Liselotte Couret (Vorsitzende des Städtepartnerschaftskomitees St. Amand-Montrond) für ihre besonderen Verdienste um die Städtepartnerschaft St. Amand-Montrond und Nottuln
  • Thierry Vinçon (Bürgermeister von St. Amand-Montrond) für seine besonderen Verdienste um die Städtepartnerschaft St. Amand-Montrond und Nottuln

2019

  • Laurette Denquin (Vorsitzende des Städtepartnerschaftskomitees St. Amand-Montrond) für ihre besonderen Verdienste um die Städtepartnerschaft St. Amand-Montrond und Nottuln

 

 

Historische Einordnung der Maria Anna von der Reck-Plakette als Ehrenauszeichnung der Gemeinde Nottuln

Die Auszeichnung erinnert an die bedeutendste Äbtissin des Stiftes Nottuln im 18. Jahrhundert. Maria Anna von der Reck zu Steinfurt war Nottuln seit 1720 als Stiftsdame verbunden. 1750 übernahm sie in schwerer Zeit die Leitung des Hochadeligen Freiweltlichen Kaiserlichen Damenstiftes Nottuln, womit auch weltliche Herrschaftsrechte und Richterämter verbunden waren. Schwerpunkt ihrer Aufgaben war die Wiedererrichtung des Stiftsbezirkes nach dem Großen Brand vom 3. Mai 1748, der fast das gesamte Dorf und die alte Klosteranlage in Schutt und Asche gelegt hatte.
In diesem Zusammenhang waren die Kontakte, die Maria Anna von der Reck zu Johann Conrad Schlaun und seinen Künstlerkreisen pflegte, von höchster Bedeutung. Diesem wichtigsten Barockbaumeister im norddeutschen Raum verdankt Nottulns Ortskern seine Umgestaltung zu einem residenzartigen Herrschaftsbezirk.
Neben der Kirche, den Adelshöfen und den Wirtschaftsanlagen des Stiftes wandte Maria Anna von der Reck als Patronatsherrin der Kirche auch den Sozialeinrichtungen Nottulns ihre besondere Aufmerksamkeit zu. Nach der Feuersbrunst wurden unter ihrer Verantwortung die Jungen- und Mädchenschule, das Armenhaus, das Hospital und das Siechenhaus neu errichtet.
Direkt nach ihrer Amtsübernahme als Äbtissin erging an den „Hochfürstlich Münsterischen Landmesser" Johann Henrich Berteling, einen engen Mitarbeiter Schlauns, der Auftrag, die Liegenschaften der Abtei zu Nottuln neu zu vermessen. Berteling schloss seine Arbeit im Oktober 1750 ab und legte eine umfangreiche Karte vor, die sich heute im Staatsarchiv Münster befindet.
Unter dem offiziellen Kartentitel findet sich eine vier Zentimeter hohe Wappenkartusche, die in der Mitte das von der Recksche Familienwappen und darüber den Nottulner Patron Martinus zeigt. Herumgeführt sind – teils in Abkürzungen – Name und voller Titel als Äbtissin und Archidiakonissin zu Nottuln, Appelhülsen und Schapdetten. Sie ist die Grundlage der Plakette.
Die früher selbstständige Gemeinde Darup gelangte im Zuge der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1975 zur Gemeinde Nottuln. 
Der Sockel aus Baumberger Sandstein und die Bronzeplakette wurden von Nottulner Handwerksbetrieben gefertigt.