Barrierefreier Umbau Ortskern Nottuln

Der Ist-Zustand

Aufgrund der vorhandenen Gegebenheiten im Nottulner Ortskern (Aufteilung der Straßenräume, Topographie, Natursteinpflaster) sind die Anforderungen an eine barrierefreie Gestaltung nicht erfüllt. Gerade das Ortszentrum mit seinem vielfältigen Angebot an Einrichtungen und Dienstleistungen sowie seiner wichtigen Funktion als Aufenthalts- und Kommunikationsort sollte aber für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen möglichst uneingeschränkt nutzbar beziehungsweise zugänglich sein.
Die Gemeinde Nottuln hat deshalb bereits Anfang 2012 ein Konzept zur barrierefreien Umgestaltung des öffentlichen Raumes im Ortskern in Auftrag gegeben (Maßnahmenkonzept „Barrierefreier Umbau Ortskern Nottuln“, Planersocietät, 2013). Das Maßnahmenkonzept umfasst die Zusammenstellung, Dokumentation und Bewertung der Mängel in Bezug auf eine barrierefreie Ausgestaltung sowie die Erarbeitung von Gestaltungsbeispielen und Maßnahmenvorschlägen.
Im Rahmen der Bestandsanalyse kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass das Hauptproblem hinsichtlich einer barrierefreien Gestaltung des Nottulner Ortskerns die unebenen Oberflächen insbesondere in den Bereichen mit Kopfsteinpflaster darstellen. Weitere Schwerpunkte sind Engstellen und schmale Abschnitte sowie fehlende oder unzureichende Absenkungen. Zudem gibt es im Ortskern keine durchgängigen barrierefreien Wegeverbindungen.
Im Gemeindeentwicklungsausschuss wurde beschlossen, das Maßnahmenkonzept im Gesamtkontext des Integrierten Handlungskonzeptes (InHk) Ortskern Nottuln umzusetzen. Die Gestaltung eines barrierefreien Ortskerns ist daher ein eigenes Handlungsfeld und gleichzeitig ein Leitprojekt.
Die Gesamtmaßnahme „barrierefreier Umbau“ ist dabei in insgesamt vier Bauabschnitte unterteilt, der erste Bauabschnitt wurde als Maßnahme zur Realisierung in 2016/2017 erfolgreich zur Städtebauförderung beantragt.

Übersichtsplan der vier Bauabschnitte

 

Erster Bauabschnitt: Realisiert im Sommer/Herbst 2017

Der erste Bauabschnitt umfasst den Bereich vom Twiaelf-Lampen-Hok über die Kreuzung Petermann und die Einmündung Burgstraße bis zur Einmündung in die Stiftsstraße.
Dieser Bauabschnitt wurde im Zeitraum von Juni bis Oktober 2017 umgesetzt.
Die Maßnahmen in diesem Abschnitt umfassen im Wesentlichen eine Erneuerung der Fahrbahnoberfläche und einen Umbau der Gehwege zu sogenannten „Komfort“-Wegen mit einer Mindestbreite von 1,50 m. Darüber hinaus werden an verschiedenen Standorten barrierefreie Querungsstellen angelegt.
Insgesamt soll durch den Umbau eine Niveaugleichheit von Gehwegen und Fahrbahn erreicht werden. In den Bereichen, in denen die Fläche begrenzt ist, wie zum Beispiel an der Einmündung Burgstraße, werden Mischverkehrsflächen angelegt.
Die Material- und Farbwahl für die verschiedenen Oberflächenbeläge wurde an die örtlichen Gegebenheiten angepasst: Natursteinpflaster für die Fahrbahn, „Riemchen“ (Betonsteinpflaster in Klinkeroptik) für Gehwege, gesägter Naturstein für die Querungsstellen und großformatiger Betonstein für die Mischverkehrsfläche.
Die unterschiedlichen Materialien wurden im Vorfeld an einem Termin auf dem Wochenmarkt öffentlich ausgestellt und erläutert, um allen Bürger*innen die Gelegenheit zur Ansicht und Meinungsäußerung zu geben.



Die beiden Bilder zeigen den Zustand der Straße Stiftsplatz in der Höhe des Abzweigs Hagenstraße vor dem Umbau (linkes Foto) sowie nach dem Umbau (rechtes Foto) in Bezug auf die Pflasterung und auf die mit dem Umbau erfolgte Absenkung des Bordsteins.

Spielplatz am Kastanienplatz

Im Rahmen des Planungsprozesses zum InHk wurde der Bedarf und das Ziel formuliert, die Aufenthaltsqualität im Ortskern durch die Einrichtung von Spielstationen/einem Spielplatz insbesondere auch für Familien mit Kindern nachhaltig zu erhöhen. Gleichzeitig wurde der Mangel festgestellt, dass die Grünfläche am ehemaligen Kastanienplatz (heute Joseph-Moehlen-Platz) wenig attraktiv gestaltet ist und kaum genutzt wird. Zudem ist sie in ihrer Funktion nicht in den Ortskern integriert. Hier wurde Handlungsbedarf und Entwicklungspotenzial gesehen. In einem ausführlichen Planungsprozess „Spielmöglichkeiten im Ortskern“ nahm der Spielplatz am, Kastanienplatz schließlich Gestalt an. Unterstützt wurden die Planer dabei von Bürger*innen in einem Arbeitskreis, an dem sich auch zahlreiche Kinder beteiligten. Die Schwerpunkte der Planung lagen auf der landschaftsgärtnerische Gestaltung unter Einbeziehung des Materials Sandstein, Kletterfelsen und Wasserspielgeräte.
Nach der Bewilligung von Städtebaufördermitteln durch das Land NRW wurde der Spielplatz im Jahr 2017 gebaut und konnte am im Sommer 2017 eröffnet werden. 

Integriertes Handlungskonzept für den Ortskern von Nottuln

Die Gemeinde Nottuln hat seit Ende 2015 ein vom Rat der Gemeinde beschlossenes Integriertes Handlungskonzept (InHk) für den Ortskern von Nottuln. Im Fokus des InHk steht der historische, ursprüngliche Ortskern von Nottuln, für den als eigentliches Zentrum des Stiftsdorfes aus vielerlei Gründen Handlungsbedarf besteht. Das InHk wurde im Zeitraum 2013 bis 2015 in einem umfassenden Planungsprozess unter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet.

Das vorliegende Maßnahmenprogramm umfasst in vier Handlungsfeldern insgesamt 22 übergeordnete Maßnahmen. Es beinhaltet dabei alle Maßnahmen, die die Gemeinde Nottuln zum Zeitpunkt der Erstellung des InHk für das Ziel der Belebung des Ortskerns entwickelt hat.

Seit 2016 werden die in dem Konzept entwickelten Maßnahmen sukzessive umgesetzt. Der Umsetzungsprozess orientiert sich dabei an den in dem Konzept festgelegten und von der Politik beschlossenen Leitprojekten.
Leitprojekte sind Vorhaben, die vorrangig geplant und umgesetzt werden, da ihnen eine hohe Bedeutung und Strahlkraft für die Ortskernentwicklung beigemessen wird.
Dazu zählen unter anderem die Umsetzung des Maßnahmenkonzeptes „Barrierefreier Umbau Ortskern Nottuln“, die Neugestaltung des Kastanienplatzes, die Umnutzung der ehemaligen Hauptschule, die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt Nottuln, Umplanung und Umbau der Alten Amtmannei und der Aschebergschen Kurie (u. a. Barrierefreiheit).

Einige dieser Projekte wurden in den vergangenen Jahren realisiert, für weitere werden zurzeit umfassende Konzepte beziehungsweise konkrete Planungen erstellt. Ziel ist, dass das Maßnahmenprogramm „Ortskern Nottuln 2025” über einen Zeitraum von zehn Jahren vom Zeitpunkt der Erstellung des Konzeptes schrittweise umgesetzt wird.

 

 

Begriffsklärung: Was ist ein integriertes Handlungskonzept?

Ein integriertes Handlungskonzept ist ein strategisches Planungs- und Steuerungsinstrument der Stadt- und Gemeindeentwicklung. Als sogenanntes informelles Planungsinstrument ergänzt das Konzept die gesetzlich verankerten, formalen Planungen der Gemeinde wie zum Beispiel die Bauleitplanung.
Das Handlungskonzept beinhaltet die ganzheitliche Betrachtung des Ortskerns, neben baulich-räumlichen Aspekten also auch soziale und funktionale Aspekte. Es werden möglichst viele Funktionsbereiche untersucht und die gefundenen Lösungen aufeinander abgestimmt. Mit Hilfe dieses Konzeptes kann daher eine auf die individuellen Bedürfnisse vor Ort zugeschnittene Zielvorstellung ermittelt werden, aus der eine Umsetzungsstrategie abgeleitet wird. Die Öffentlichkeit wird an diesem Prozess aktiv beteiligt. Hierzu zählen die Bürgerschaft allgemein und alle Akteure im und um den Ortskern wie Einzelhändler, Bewohner, Gastronomie, KiTas, Seniorenwohnheime, Ärzte und Dienstleister, Vereine und Interessengemeinschaften sowie Verwaltung und Politik.

 

Gefördert von:

 

 

 

Maßnahmen des InHk Ortskern Nottuln 2025

Maßnahmen des InHk Ortskern Nottuln 2025

Barrierefreier Umbau Ortskern Nottuln

Der Ist-Zustand

Aufgrund der vorhandenen Gegebenheiten im Nottulner Ortskern (Aufteilung der Straßenräume, Topographie, Natursteinpflaster) sind die Anforderungen an eine barrierefreie Gestaltung nicht erfüllt. Gerade das Ortszentrum mit seinem vielfältigen Angebot an Einrichtungen und Dienstleistungen sowie seiner wichtigen Funktion als Aufenthalts- und Kommunikationsort sollte aber für alle Bevölkerungs- und Altersgruppen möglichst uneingeschränkt nutzbar beziehungsweise zugänglich sein.
Die Gemeinde Nottuln hat deshalb bereits Anfang 2012 ein Konzept zur barrierefreien Umgestaltung des öffentlichen Raumes im Ortskern in Auftrag gegeben (Maßnahmenkonzept „Barrierefreier Umbau Ortskern Nottuln“, Planersocietät, 2013). Das Maßnahmenkonzept umfasst die Zusammenstellung, Dokumentation und Bewertung der Mängel in Bezug auf eine barrierefreie Ausgestaltung sowie die Erarbeitung von Gestaltungsbeispielen und Maßnahmenvorschlägen.
Im Rahmen der Bestandsanalyse kommt das Gutachten zu dem Ergebnis, dass das Hauptproblem hinsichtlich einer barrierefreien Gestaltung des Nottulner Ortskerns die unebenen Oberflächen insbesondere in den Bereichen mit Kopfsteinpflaster darstellen. Weitere Schwerpunkte sind Engstellen und schmale Abschnitte sowie fehlende oder unzureichende Absenkungen. Zudem gibt es im Ortskern keine durchgängigen barrierefreien Wegeverbindungen.
Im Gemeindeentwicklungsausschuss wurde beschlossen, das Maßnahmenkonzept im Gesamtkontext des Integrierten Handlungskonzeptes (InHk) Ortskern Nottuln umzusetzen. Die Gestaltung eines barrierefreien Ortskerns ist daher ein eigenes Handlungsfeld und gleichzeitig ein Leitprojekt.
Die Gesamtmaßnahme „barrierefreier Umbau“ ist dabei in insgesamt vier Bauabschnitte unterteilt, der erste Bauabschnitt wurde als Maßnahme zur Realisierung in 2016/2017 erfolgreich zur Städtebauförderung beantragt.

Übersichtsplan der vier Bauabschnitte

 

Erster Bauabschnitt: Realisiert im Sommer/Herbst 2017

Der erste Bauabschnitt umfasst den Bereich vom Twiaelf-Lampen-Hok über die Kreuzung Petermann und die Einmündung Burgstraße bis zur Einmündung in die Stiftsstraße.
Dieser Bauabschnitt wurde im Zeitraum von Juni bis Oktober 2017 umgesetzt.
Die Maßnahmen in diesem Abschnitt umfassen im Wesentlichen eine Erneuerung der Fahrbahnoberfläche und einen Umbau der Gehwege zu sogenannten „Komfort“-Wegen mit einer Mindestbreite von 1,50 m. Darüber hinaus werden an verschiedenen Standorten barrierefreie Querungsstellen angelegt.
Insgesamt soll durch den Umbau eine Niveaugleichheit von Gehwegen und Fahrbahn erreicht werden. In den Bereichen, in denen die Fläche begrenzt ist, wie zum Beispiel an der Einmündung Burgstraße, werden Mischverkehrsflächen angelegt.
Die Material- und Farbwahl für die verschiedenen Oberflächenbeläge wurde an die örtlichen Gegebenheiten angepasst: Natursteinpflaster für die Fahrbahn, „Riemchen“ (Betonsteinpflaster in Klinkeroptik) für Gehwege, gesägter Naturstein für die Querungsstellen und großformatiger Betonstein für die Mischverkehrsfläche.
Die unterschiedlichen Materialien wurden im Vorfeld an einem Termin auf dem Wochenmarkt öffentlich ausgestellt und erläutert, um allen Bürger*innen die Gelegenheit zur Ansicht und Meinungsäußerung zu geben.



Die beiden Bilder zeigen den Zustand der Straße Stiftsplatz in der Höhe des Abzweigs Hagenstraße vor dem Umbau (linkes Foto) sowie nach dem Umbau (rechtes Foto) in Bezug auf die Pflasterung und auf die mit dem Umbau erfolgte Absenkung des Bordsteins.

Spielplatz am Kastanienplatz

Im Rahmen des Planungsprozesses zum InHk wurde der Bedarf und das Ziel formuliert, die Aufenthaltsqualität im Ortskern durch die Einrichtung von Spielstationen/einem Spielplatz insbesondere auch für Familien mit Kindern nachhaltig zu erhöhen. Gleichzeitig wurde der Mangel festgestellt, dass die Grünfläche am ehemaligen Kastanienplatz (heute Joseph-Moehlen-Platz) wenig attraktiv gestaltet ist und kaum genutzt wird. Zudem ist sie in ihrer Funktion nicht in den Ortskern integriert. Hier wurde Handlungsbedarf und Entwicklungspotenzial gesehen. In einem ausführlichen Planungsprozess „Spielmöglichkeiten im Ortskern“ nahm der Spielplatz am, Kastanienplatz schließlich Gestalt an. Unterstützt wurden die Planer dabei von Bürger*innen in einem Arbeitskreis, an dem sich auch zahlreiche Kinder beteiligten. Die Schwerpunkte der Planung lagen auf der landschaftsgärtnerische Gestaltung unter Einbeziehung des Materials Sandstein, Kletterfelsen und Wasserspielgeräte.
Nach der Bewilligung von Städtebaufördermitteln durch das Land NRW wurde der Spielplatz im Jahr 2017 gebaut und konnte am im Sommer 2017 eröffnet werden.