Photovoltaik-Anlagen versus Straßenbäume

Studentin der Uni Münster untersucht das Thema in ihrer Bachelorarbeit am Beispiel der Gemeinde Nottuln

 

Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern und Straßenbäume ­ – diese Kombination birgt häufig Konfliktpotenzial, weil hochgewachsene Bäume die PV-Anlagen beschatten und deshalb die Ausbeute an Sonnenstrom schmälern können.
Diesem Konflikt zwischen Mensch und Baum geht die Studentin Zoe Blumenberg von der Universität Münster in ihrer Bachelorarbeit nach, die sie am Institut für Geographie schreibt. Arbeitstitel:  Stadtbäume und PV- Anlagen: Welche Nutzungskonflikte gibt es und wie groß ist der Wunsch der Anwohner:innen nach einer Veränderung der bestehenden Situation?
Als Grundlage für ihre empirische Arbeit hat die künftige Uni-Absolventin, die ihr Studium mit dem Bachelor of Science Geographie abschließen wird, Wohngebiete aus Nottuln gewählt, die sich zwischen der Dülmener Straße und dem Niederstockumer Weg befinden.
„Dort gibt es mit rund 600 Säulenhainbuchen und anderen Exemplaren eine besonders hohe Dichte an Straßenbäumen“, weiß Peter Wermeling vom Grünflächenamt der Gemeinde Nottuln. Er unterstützt die 21-Jährige gebürtige Lotteranerin und kann ihr so manchen wertvollen Hinweis geben. 
Zoe Blumenberg hat zu ihrem Thema einen fünfseitigen Fragebogen entworfen, den sie in diesen Tagen an die Haushalte im Bereich der Dülmener Straße und dem Niederstockumer Weg an die einzelnen Haushalte verteilt hat.
Zu Fuß und mit dem Fahrrad war sie unterwegs, um die rund 300 Umschläge mit dem Adressenaufdruck der Gemeindewerke in die Briefkästen der Häuser einzuwerfen.
Bis zum 31. März haben die Nottulner:innen nun Zeit, die 25 Fragen zu beantworten, darunter solche wie „Ist Ihre Photovoltaik-Anlage von Beschattung betroffen und wenn ja, in welchem Ausmaß?“, „Welche Maßnahmen zur Verminderung der Beschattung würden Sie sich wünschen?“ oder „Wie stark belastet Sie dieser Konflikt?“.
Zoe Blumenberg ist gespannt auf die Antworten. „Ich wünsche mir natürlich, dass möglichst viele der Anwohner:innen den Fragebogen beantworten“, sagt sie. „Je mehr desto besser“, freut sich die Geographie-Studentin über eine hohe Rücklaufquote.
Die Fragebögen können entweder mit einem Stift ausgefüllt und bei den Gemeindewerken Nottuln an der Stiftsstraße 10 abgegeben werden, oder sie können auch online bearbeitet werden. „Dazu einfach den QR-Code scannen und loslegen“, hat Zoe Blumenberg auch eine digitale Variante der Befragung vorbereitet.
Die Ergebnisse der Fragebogen-Aktion fließen nicht nur in ihre Bachelorarbeit ein, die sie bei Prof. Dr. Dr. Tillmann Buttschardt, Professor für angewandte Landschaftsökologie und Ökologische Planung an der Universität Münster, schreibt, sondern sollen auch der Gemeinde Nottuln zu Gute kommen.
Der Konflikt Photovoltaikanlage versus Straßenbaum ist nicht neu im Stiftsdorf.  „Es ist ein Dilemma, welches immer größer zu werden scheint“, sagt Wermeling: „Erneuerbare Energien werden in den Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Straßenbäume, die Kohlendioxid binden und das Stadtklima in heißen Sommern auf ein erträgliches Maß herunterkühlen aber auch.“
Die Gemeinde Nottuln freut sich über diese besondere Form der Zusammenarbeit mit der Universität Münster und hofft, dass die Abschlussarbeit von Zoe Blumenberg neue Wege aufzeigen kann, wie künftig mit diesem Thema umgegangen werden kann, sodass die Interessen aller Seiten Berücksichtigung finden.   

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Zoe Blumenberg, Studentin der Universität Münster, untersucht das konfliktbeladene Thema Photovoltaik-Anlage versus Straßenbaum am Beispiel der Gemeinde Nottuln in ihrer Bachelorarbeit. Unterstützung bekommt sie dabei von Peter Wermeling, Grünflächenamt der Gemeindeverwaltung. Grundlage für ihre Forschungen ist ein Fragebogen, den Zoe Blumenberg in diesen Tagen in Nottuln verteilt hat. Foto: Gemeinde Nottuln