Beschlussvorschlag:
Gem.
Antrag der CDU-Fraktion:
Die
Gemeinde Nottuln tritt dem Netzwerk Innenstadt NRW bei. Die erforderlichen
Haushaltsmittel i. H. v. 2000 Euro werden in den Haushalt 2012 eingestellt.
oder
Vorschlag
der Verwaltung:
Die
Mitgliedschaft im Netzwerk Innenstadt wird zunächst zurück gestellt. Die
Verwaltung initiiert für das 2. Halbjahr 2012 eine Leitbild-Diskussion für den
Ortskern.
Sachverhalt:
Die
CDU-Fraktion beantragt (siehe Anlage 1), dass die Gemeinde Nottuln dem Netzwerk
Innenstadt NRW beitritt. Zur Information über die Ziele und die Leistungen des
Netzwerkes sind in Anlage 2 umfassende Materialien beigefügt. Falls noch
ausführlichere Informationen gewünscht werden, bietet das Netzwerk unter http://www.innenstadt-nrw.de/ ein
umfassendes Angebot.
Einschätzung
der Verwaltung
Die
Verwaltung begrüßt die Bemühung zur Stärkung des Ortskerns von Nottuln. Aus
hiesiger Sicht stellt sich die Frage, ob eine Mitgliedschaft im Netzwerk
Innenstadt hierfür (derzeit) der geeignete Wege ist. Diese Plattform bietet ein
umfassendes Informationsangebot – vor allem durch Veranstaltungen,
Veröffentlichungen und Beratung – zum Thema Stärkung der Innenstädte. Nach
hiesiger Einschätzung liegt der Focus dabei jedoch zumindest derzeit eher bei
Problemen größerer Städte (innerstädtische Einkaufszentren / leer stehende
ehemalige Warenhäuser / Qualitätseinbußen in Fußgängerzonen / Verdrängung des
Einzelhandels durch Spielhallen / innerstädtische Brachflächen / Auswirkungen
von Factory Outlet Centern etc.), die sich nicht oder nur in kleinen Teilen auf
eher dörfliche bzw. kleinstädtische Ortskerne übertragen lassen.
Zieldiskussion
Aus
hiesiger Sicht wäre als ein erster Schritt zunächst eine Zieldiskussion zur
Zukunft des Ortskerns wichtig:
-
Wo ist der
Ortskern (als historischer Ortskern / als Zentrum des täglichen Lebens und
„gefühlte Mitte“ Nottulns / als Einkaufsstandort)?
-
Worin bestehen
derzeit Probleme und Restriktionen des Ortskerns?
-
Welche Potentiale
bietet der Ortskern (z.B. auf Grund der historischen Gestalt / dem
touristischen Potential / der ansässigen Branchen / der stattfindenden
Veranstaltungen / der Umgestaltung der Ortsdurchfahrt nach Bau der OU Nottuln)?
-
Bedarf es einer
Neuausrichtung des Ortskerns (Der Ortskern ist mehr als eine Ansammlung von
Geschäften: gezielte Stärkung anderer Branchen; Welche neuen Nutzungen wären wünschenswert? Renaissance des
Ortskerns als Wohnstandort? Barrierefreier Ortskern?)?
-
Wie kann die
Gemeinde entweder durch bauliche Maßnahmen oder durch organisatorische Hilfen
(Vernetzung / Vermittlung etc.) geeignete Rahmenbedingungen für eine solche
Neuausrichtung schaffen?
Die
Verwaltung hat vrsl. im 2. Halbjahr 2012 wieder ausreichende Personalkapazität,
um eine solche Diskussion verbunden mit ersten inhaltlichen Anregungen und dem
Entwurf einer Zielkonzeption zu initiieren.
Integriertes
Handlungskonzept
Sollte
sich aus einer solchen Diskussion ergeben, dass für den Ortskern von Nottuln
akuter Handlungsbedarf besteht, sei es baulich oder auch durch organisatorische
/ vernetzende Arbeit, wird jedoch eine tiefer gehende Beschäftigung mit diesem
Thema erforderlich.
Die
übliche Herangehensweise ist die Erstellung eines sogenannten „Integrierten
Handlungskonzeptes Innenstadt“. Ein solches Konzept ist nicht nur wichtig, um
eine auf die individuellen Bedürfnisse vor Ort zugeschnittene Zielvorstellung
und Umsetzungsstrategie zu entwickeln, sondern auch zwingende Voraussetzung, um
Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm „Aktive
Stadt- und Ortsteilzentren“ abrufen zu können.
Zur Orientierung, was ein solches Integriertes Handlungskonzept
Innenstadt beinhaltet, ist in Anlage 3 das Inhaltsverzeichnis sowie einige
Pläne eines solchen Konzepts aus der Stadt Greven beigelegt (vollständiger
Download unter: http://www.greven.net/medien/bindata/politik/iHk_Doku_Web.pdf).
Städtebauförderung
Bei
Vorliegen eines solchen Integrierten Handlungskonzepts ist es möglich, für
Maßnahmenpakete Förderanträge für das Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt-
und Ortsteilzentren“ ggf. kombiniert mit dem Programm „Städtebaulicher
Denkmalschutz“ zu stellen. Eine kurze Information zu diesen
Städtebauförderungsprogrammen ist Anlage 4 beigefügt.
Sowohl
die Erstellung eines Integrierten Handlungskonzepts als auch zur Detailprüfung
aller verfügbaren Fördermittel erfordert jedoch die Bearbeitung durch ein externes
Planungsbüro letztlich nur dann sinnvoll, wenn auch die Bereitschaft besteht,
gemeindliche Investitionen zur Aufwertung des Ortskerns zu tätigen.
Finanzielle Auswirkungen:
Gem.
CDU-Antrag:
2000
Euro p.a. für die Mitgliedschaft sowie interner Personalaufwand für die
Gremienarbeit im Netzwerk sowie den Besuch von Veranstaltungen.
Gem.
Vorschlag der Verwaltung
Interner
Personalaufwand für die Erstellung eines Entwurfes für eine Zielkonzeption
„Ortskern Nottuln“; zu einem späteren Zeitpunkt ggf. Gutachterkosten in noch
unbekannter Höhe für ein Integriertes Handlungskonzept
Anlagen:
Anlage 1:
Antrag der CDU-Fraktion
Anlage 2:
Informationsmaterial zum Netzwerk Innenstadt
Anlage 3:
Auszug aus dem Integrierten Handlungskonzept der Stadt Greven
Anlage 4:
Informationen zum Städtebauförderprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“