Beschlussvorschlag:

Der Wirtschaftsplan der Bäder für das Wirtschaftsjahr 2024 und die Vermögens- und Finanzplanung von 2024 bis 2028 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.

Sachverhalt:

1. Ausgangssituation

Der Wirtschaftsplan der Bäder besteht aus dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung sowie der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2024 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig zu erwartenden Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar. In der Stellenübersicht sind die Stellen der Bäder mit den jeweils zugeordneten Arbeitsanteilen der Beschäftigten im Vorjahresvergleich aufgeführt.

Die wesentlichen Planungsdaten der Bäder für die kommenden Wirtschaftsjahre werden im Folgenden erläutert:

2. Erläuterungen zum Erfolgsplan

Ertragspositionen

Umsatzerlöse

Für das Wirtschaftsjahr 2024 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 399.810 € erwartet. Hauptposten bilden dabei die Erlöse aus Eintrittsentgelten in Höhe von 215.300 €. Der Ansatz für die Eintrittsentgelte wurde auf Basis neuer Eintrittspreise zum 01.01.2024 berechnet. Die letzte Eintrittspreiserhöhung wurde zum 01.01.2022 vorgenommen (2 Jahre Preiskonstanz). Hinsichtlich der Wetterlage wird von einer „normalen“ Sommersaison, d.h. von einer durchschnittlichen Wetterlage wie 2023 ausgegangen.

Aus den Energielieferungen ist mit Erlösen in Höhe von rd. 62.500 € zu rechnen. Diese Erlösposition umfasst die Stromlieferungen des Stromverbunds für die kommunalen Gebäude, für die Steverschule sowie für den Sportpark Nottuln.

Aus der Einspeisevergütung für die drei Photovoltaikanlagen im Bäderbereich sowie für die beiden Blockheizkraftwerke werden Erlöse in Höhe von rd. 46.000 € erwartet.

Die sonstigen Erlöse in Höhe von 76.010 € setzen sich zusammen aus der Vergütung für die Stromproduktion aus der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit 48.000 €, der Energiesteuerentlastung mit 16.500 €, den Erlösen aus der Gastronomie mit 7.540 €, den Betriebsführungsleistungen für die GIGmbH von 3.800 € sowie weitere Erlöse von 170 €.

Andere aktivierte Eigenleistungen

Im Wirtschaftsjahr 2024 wird mit aktivierungsfähigen Eigenleistungen in Höhe von rd. 4.000 € gerechnet. Diese Position bildet die voraussichtlichen Eigenleistungen von Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.

Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 10.880 € betreffen die Auflösung der passivierten Investitionskostenzuschüsse zur Finanzierung der energetischen Sanierung des Baukörpers des Hallenbades mit 8.980 € sowie sonstige Erträge in Höhe von 1.900 €.

Ein Zuschuss des Gemeindehaushaltes wurde in Abstimmung mit der Verwaltungsleitung für 2024 nicht veranschlagt.

Aufwandspositionen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von insgesamt rd. 475.322 € umfassen die Wärme- und Gasbezugskosten in Höhe von rd. 223.722 €, die Wasser- und Abwassergebühren mit rd. 58.000 €, die Strombezugskosten mit rd. 15.000 € sowie den sonstigen Materialverbrauch mit rd. 40.600 €.

Von den Energiebezugskosten entfallen auf die Wärmeversorgung der Bäder 137.222 € und auf die Gasbezugskosten für die Stromproduktion der beiden Blockheizkraftwerke 86.500 €.

Bezogene Leistungen

Die Aufwendungen für bezogenen Leistungen für das Jahr 2024 steigen von 135.500 € um rd. 2.500 € auf rd. 138.000 €. Unter den bezogenen Leistungen werden neben den Reinigungskosten im Wesentlichen die Wartungs- und Instandhaltungskosten der betriebstechnischen Anlagen/Gebäude und Grundstücke sowie die Kosten für Wasseruntersuchungen erfasst.

Personalaufwendungen

Für die Personalaufwendungen ist mit rd. 539.388 € ein Anstieg um 52.858 € gegenüber dem Vorjahr mit 486.530 € zu erwarten. Der Anstieg resultiert insbesondere aus den jüngsten Tarifabschlüssen, die im Jahr 2024 voll wirksam werden.

Abschreibungen

Die Abschreibungen auf Sachanlagen steigen investitionsbedingt von 173.900 € um 2.200 € auf 176.100 €. Die Investitionen sind im Vermögensplan dargestellt.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen von 49.500 € um 11.510 € auf 61.010 €. Im Wesentlichen handelt es sich bei dieser Kostenposition um Aufwendungen für Verwaltungsleistungen, Versicherungen, Prüfung und Beratung, Marketing und eine Vielzahl kleinerer Einzelpositionen.

Zinsaufwendungen/Zinserträge

Die Zinsaufwendungen erhöhen sich von 24.380 € um 1.870 € auf 26.250 €. Dem gegenüber stehen zu erwartende Zinserträge in Höhe von 2.500 €.

Gesamtergebnis 2024

Für das Wirtschaftsjahr 2024 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein Gesamtergebnis in Höhe von -861.130 €. Gegenüber der Vorjahresplanung mit einem negativen Ergebnis von 727.020 € erhöht sich das Defizit aus dem Bäderbetrieb um 134.110 €. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass im Erfolgsplan für 2023 ein Zuschuss des Gemeindehaushalts an die Bäder ausgewiesen worden ist.

Aufgrund des gemeinsamen Jahresabschlusses der Betriebszweige Wasser- und Energieversorgung/Bäder kann davon ausgegangen werden, dass das positive Jahresergebnis der Wasser- und Energieversorgung mit dem negativen Jahresergebnis der Bäder, mit Ausnahme der aus dem Schulschwimmen resultierenden Aufwendungen und Erträge, ertragssteuerlich verrechnet werden kann. 

3. Erläuterungen zum Vermögensplan

Für das Wirtschaftsjahr 2024 sind im Vermögensplan Investitionen in Höhe von 405.500 € eingestellt worden.

Für das Projekt „Fahrradabstell- und Solarthermieanlage“ wurde die letzte Förderzusage erst am 02.11.2023 erteilt. Mit der Umsetzung des Projektes kann nunmehr begonnen werden. Da der Großteil der Investitionen erst im Jahr 2024 ausgabenwirksam wird, wurden die Investitionen in Höhe von 316.000 € nochmals in den Vermögensplan 2024 mit aufgenommen.

Von den verbleibenden Investitionen entfallen auf die Anschaffung von zwei Sonnensegeln rd. 20.000 €, auf die Anschaffung von zwei Wärmetauschern rd. 15.000 € und auf die Erneuerung der Schaltzentrale für die Brauchwasseranlage ebenfalls 15.000 €.

Für die Erweiterung der Anzahl von Wertschließfächern wurden 8.000 € und für die Anschaffung von Strandkörben und Sonnenliegen 6.500 € in den Vermögensplan eingestellt. Für sonstige Anschaffungen wurden 25.000 € veranschlagt.

Die planmäßige Tilgung von Darlehen ist mit insgesamt 43.910 € im Vermögensplan zu berücksichtigen.

Die Finanzierung der Investitionen sowie der Tilgung erfolgen aus Eigenmitteln, Zuschüssen sowie einem noch im Jahr 2023 abzurufenden Darlehen der KFW mit Tilgungszuschuss in Höhe von 140.000 €. Der Tilgungszuschuss beträgt insgesamt 77.025 €, so dass die tatsächliche Nettokreditaufnahme nur 62.975 € beträgt. und im Vermögensplan 2024 unter den liquiden Mitteln veranschlagt worden ist. Zur Finanzierung der Fahrradabstell- und Solarthermieanlage können insgesamt Zuschüsse in Höhe von rd. 187.025 € realisiert werden.

Eine weitere Darlehensaufnahme ist für 2024 nicht vorgesehen.

4. Erläuterungen zur Finanzplanung

Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen im Verhältnis zur Finanzierung.

Für die Jahre 2025 und 2026 stehen die Generalüberholung bzw. der Austausch der beiden Blockheizkraftwerke in den Bädern an. Hier wird vor dem Hintergrund der Energiewende zu prüfen sein, welche BHKW-Technik zukünftig zum Einsatz kommen wird. Vorsorglich wurden zunächst 260.000 € in die Finanzplanung aufgenommen.

In den Jahren 2024 bis 2028 kann der Betrieb die Finanzierung der Investitionen voraussichtlich aus Eigenmitteln abdecken. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der zukünftige Schwerpunkt von Investitionen in den substanzerhaltenden Maßnahmen zu sehen ist. So ist z. B. der Zustand der Filteranlagen und des Hallenbaddaches zu beobachten.

Zudem wird vor dem Hintergrund des Klimaschutzes auch weiterhin geprüft, welche Maßnahmen die fossilen Energieträger ersetzen können. Hier können in den nächsten Jahren ebenfalls weitere Investitionserfordernisse entstehen.

5. Erläuterungen zur Stellenübersicht

Die Beschäftigten der Gemeindewerke sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Beschäftigten im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitsanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Im Verwaltungsbereich ergeben sich tariflich bedingt für zwei Stellenanteile Einstufungen in die Entgeltgruppe 9a. Die Anzahl der Stellen im Verwaltungsbereich hat sich nicht verändert.

Im betrieblichen Bereich ergeben sich keine Veränderungen.

Finanzielle Auswirkungen:

Jahresergebnis Erfolgsplan 2024:  - 861.130 €

Anlagen:

Wirtschafts- und Finanzplanung 2024