Beschlussvorschlag:
Die
als Anlage beigefügte Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung
der Bäder der Gemeinde Nottuln vom 12.12.2023 wird beschlossen und tritt zum
01.01.2024 in Kraft.
Sachverhalt:
Trotz einer Vielzahl kostensenkender
Maßnahmen in den vergangenen Jahren kann der Kostenentwicklung im Bäderbereich
nicht ohne Eintrittspreiserhöhungen entgegengewirkt werden. Die letzten
Eintrittspreiserhöhungen wurden zum 01.01.2015, zum 01.01.2019 und zum
01.01.2022 vorgenommen. Nach nunmehr zwei Jahren Preiskonstanz schlägt die
Betriebsleitung vor, die Eintrittspreise zum 01.01.2024 zu erhöhen. Die
folgenden Erläuterungen stellen die Kostenentwicklung der wichtigsten
Kostengrößen für den Zeitraum von 2022 bis 2024 dar.
- Materialkosten
Die
Materialkosten setzen sich aus den Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
und bezogenen Waren sowie den bezogenen Leistungen zusammen. Im Jahr 2022
betrugen diese Kosten insgesamt rd. 444.663 €. Im Wirtschaftsplan 2024 wird mit
einem Anstieg um rd. 30.659 € auf rd. 475.322 € gerechnet. Dieses entspricht
einem Anstieg um rd. 6,89 %. Einerseits hat sich der Instandhaltungsbedarf für
die beiden Bäder „altersbedingt“ erhöht, andererseits sind die Energie- und
Materialkosten erheblich gestiegen.
- Personalkosten
Die
Personalaufwendungen bilden einen großen Kostenblock in der Kostenstruktur der
Bäder. Während die Personalkosten im Jahr 2022 noch bei rd. 515.505 € gelegen
haben, betragen die Personalkosten für das Planungsjahr 2024 rd. 539.388 €. Im
Wesentlichen ist dieser Anstieg in Höhe von rd. 23.883 € auf die
Tariferhöhungen und auf die erfolgten tariflichen Stellenwertanhebungen für
Mitarbeitende im Bäderbereich zurückzuführen. Der Anstieg der Personalkosten
über den betrachteten Zeitraum von zwei Jahren beträgt rd. 4,63 %.
- Kapitalkosten
(Abschreibungen/Verzinsung)
Abschreibungen
Die
Abschreibungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2022 rd. 164.704 € und steigen bis
zum Jahr 2024 voraussichtlich um rd. 11.396 € auf rd. 176.100 €. Grund für
diesen Anstieg um 6,92 % ist, dass auch in den vergangenen Jahren und zukünftig
sowohl substanzerhaltende Investitionen als auch Investitionen zur Steigerung
der Attraktivität vorgenommen wurden bzw. werden. Die Investitionen sind
unerlässlich, um die Substanz und Attraktivität der Nottulner Bäder auch
zukünftig zu erhalten.
Verzinsung
Da
in den vergangenen Jahren nur geringe Kreditaufnahmen erforderlich waren,
betragen die Zinsaufwendungen für 2024 rd. 26.250 €. Diese Kostenposition sinkt
gegenüber dem Vergleichsjahr 2022 mit Zinsaufwendungen von 33.611 € um 7.361 €
bzw. um 21,90%.
4.
Sonstige
betriebliche Aufwendungen
Die
sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Jahr 2022 rd. 51.607 € und
steigen im Jahr 2024 auf 61.010 €. Damit steigen die Aufwendungen für diese
Position um rd. 9.403 € bzw. 18,22 %.
Im Ergebnis resultiert aus der
Kostenentwicklung für die Jahre 2022 bis 2024 ein Kostenanstieg in Höhe von rd.
67.980 € seit der letzten Eintrittspreiserhöhung.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken
muss auf der Kostenseite an der Ausschöpfung von weiteren Potentialen zur
Kostensenkung gearbeitet werden. Allerdings sind tarifliche Anpassungen der
Personalkosten sowie steigende Energie- und Materialkostenpreise nahezu
unbeeinflussbare Kostengrößen. Aus diesem Grund sollte nach zwei Jahren
Preiskonstanz auch wieder eine preispolitische Maßnahme erfolgen.
Eine Preiserhöhung kann sich für die
Bäder nicht in einem kostendeckenden Bereich bewegen, da der Eintritt in diesem
Fall nicht mehr erschwinglich wäre und die Besucher ausbleiben würden. Die
Eintrittspreise der Nottulner Bäder sollten sich weiterhin an der bewährten
„Familienfreundlichkeit“ orientieren, sowie auch an den Preisen der Bäder in
den umliegenden Gemeinden.
Vor diesem Hintergrund wird vorgeschlagen,
die Eintrittsentgelte um 10 % für alle Tarife anzuheben. Daraus würde in einer
„relativ guten“ Wellenfreibadsaison ein Erlöszuwachs um rd. 18.000 € zu
erwarten sein.
Die Eintrittspreiserhöhung ist in der
als Anlage beigefügten Übersicht dargestellt. Die Betriebsleitung geht davon
aus, dass die vorgeschlagene Preiserhöhung von den Gästen der Nottulner Bäder
akzeptiert wird und dass auch für die Stammgäste die Saison- und Jahreskarten
ein weiterhin sehr attraktives Angebot darstellen.
Das Eintrittspreissystem hat sich in
den vergangenen Jahrzehnten sehr bewährt. Noch im Jahr 2013 wurde die
Gebührensatzung für die Nottulner Bäder überarbeitet und transparenter
gestaltet. Aus diesem Grunde sollte das Tarifsystem so beibehalten werden.
Sofern auch zukünftig ein attraktives Bäderangebot in Nottuln, ohne
Bezuschussung durch den Gemeindehaushalt, vorgehalten werden soll, sollte die
„teilweise“ Anpassung der Eintrittspreise an die Kostenentwicklung erfolgen,
jedoch auch nicht überstrapaziert werden.
Die Betriebsleitung schlägt vor, die
Eintrittspreiserhöhung entsprechend der als Anlage beigefügten Übersicht
umzusetzen.
Finanzielle Auswirkungen:
Geschätzter
Erlöszuwachs pro Jahr ca. 18.000 €/Jahr
Anlagen:
- Preisübersicht
- Gebührensatzung der Bäder ab 01.01.2024