Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt,
weitere Schritte mit dem Ziel, die Waldteilfläche von ca. 3,5 ha (Im Nott) in
ein Wildnisentwicklungsgebiet umzuwandeln, einzuleiten.
Sachverhalt:
Die
Gemeinde Nottuln ist im Besitz von ca. 27 ha Wald. Die Wälder werden geprägt
von den Baumarten Eiche und Buche als typische Laubbaumarten für diese
Region. Die größten zusammenhängenden
Flächen befinden sich in Darup (Im Nott) und in Appelhülsen (Schulze Frenkings
Hof/Sendener Str.).
In der
Vergangenheit kam immer wieder das Thema auf, welchen Beitrag die Gemeinde
Nottuln für den Umweltschutz sowie für den Naturschutz leisten kann. Der
Gedanke wurde intensiviert, als die Gemeinde Nottuln der Initiative „Kommunen
für biologische Vielfalt e.V.“ beigetreten ist.
Wie oben
dargestellt, ist die Gemeinde Nottuln im Besitz von Waldflächen. Diese sind
multifunktional und übernehmen eine wichtige Funktion, wie z.B. die
Verbesserung der Stadtluft und bieten Lebensräume für wichtige Tier- und
Pflanzgruppen. Eine dieser Flächen
befindet sich in Darup. Aktuell trägt die Waldfläche den Namen „Im Nott“. Die Gesamtfläche beläuft sich auf ca. 6 ha.
Die Waldfläche wird überwiegend von der Rotbuche geprägt und ist als
Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) zu bezeichnen. Dieser Waldtyp kommt
auf kalkhaltigen und neutralen aber auch basenreichen Böden vor. Neben der
Baumschicht ist die Strauchschicht gut ausgeprägt, was auf eine extensive
Nutzung hinweist.
Von den
insgesamt 6 ha Wäldfläche würde die Gemeinde Nottuln ca. 3,5 ha (s. Anhang) aus
der forstlichen Nutzung nehmen und als Wildnisentwicklungsgebiet (Definition
übernächster Abschnitt) ausweisen.
Die
restlichen 2,5 ha (s. Anhang) würden nicht als Wildnisentwicklungsgebiet in
Anspruch genommen und wären weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich.
Ebenfalls befindet sich im Süden (Angrenzendes Wohngebiet) ein öffentlicher
Spielplatz. Auch der Spielplatz bleibt erhalten und erhält in diesem Jahr neue
Spielgeräte.
Wildnisentwicklungsgebiete sind
Waldgebiete mit alten Laubwäldern, in denen keine Holz-Nutzung mehr erfolgen
darf. In Wildnisentwicklungsgebieten soll die Zerfallsphase nicht durch
forstliche Nutzung unterbunden werden. Wenn vermehrt Bäume altersbedingt über
Jahre absterben, wird sich der Alt- und Totholzanteil in diesen Gebieten stark
erhöhen. Damit soll hochspezialisierten, vom Aussterben bedrohten Arten
geholfen werden. Langfristig werden aus den Wildnisentwicklungsgebieten kleine
"Urwaldareale aus zweiter Hand" entstehen. Bis diese Entwicklung
abgeschlossen ist, werden noch viele Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte
vergehen. Den natürlichen Prozessen wird freien Lauf gelassen. Definition
Wildnisentwicklungsgebiete (aufgerufen am 17.04.2023 https://www.wald-und-holz.nrw.de/naturschutz/urwald-von-morgen/wildnis).
Umwandlung
in Wildnisentwicklungsgebiete werden von der Bundesregierung gefördert. Mit dem
Programm führt das BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft)
eine langfristige Förderung ein, mit der zusätzliche Klimaschutz- und
Biodiversitätsleistungen finanziert werden. Ziel ist es, durch die Umwandlung in
ein Wildnisentwicklungsgebiet einen Beitrag zum Arten- und Lebensraumschutz zu
leisten und die Thematik der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Mit der
Ausweisung möchte die Gemeinde Nottuln einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und
Naturschutz leisten. Die Gemeindeverwaltung schlägt daher vor, weitere
Schritte einzuleiten, um die betroffene Waldfläche in Darup als ein Wildnisentwicklungsgebiet
auszuweisen.
Finanzielle Auswirkungen:
keine
Anlagen:
Anlage 1: Lageplan Waldgebiet „Im Nott“