Betreff
Umwandlung Gemeindewald („Im Nott“ in Darup) in ein Wildnisgebiet.
Vorlage
066/2023
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, weitere Schritte mit dem Ziel, die Waldteilfläche von ca. 3,5 ha (Im Nott) in ein Wildnisentwicklungsgebiet umzuwandeln, einzuleiten.


Sachverhalt:

Die Gemeinde Nottuln ist im Besitz von ca. 27 ha Wald. Die Wälder werden geprägt von den Baumarten Eiche und Buche als typische Laubbaumarten für diese Region.  Die größten zusammenhängenden Flächen befinden sich in Darup (Im Nott) und in Appelhülsen (Schulze Frenkings Hof/Sendener Str.). 

 

In der Vergangenheit kam immer wieder das Thema auf, welchen Beitrag die Gemeinde Nottuln für den Umweltschutz sowie für den Naturschutz leisten kann. Der Gedanke wurde intensiviert, als die Gemeinde Nottuln der Initiative „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ beigetreten ist.

 

Wie oben dargestellt, ist die Gemeinde Nottuln im Besitz von Waldflächen. Diese sind multifunktional und übernehmen eine wichtige Funktion, wie z.B. die Verbesserung der Stadtluft und bieten Lebensräume für wichtige Tier- und Pflanzgruppen.  Eine dieser Flächen befindet sich in Darup. Aktuell trägt die Waldfläche den Namen „Im Nott“.  Die Gesamtfläche beläuft sich auf ca. 6 ha. Die Waldfläche wird überwiegend von der Rotbuche geprägt und ist als Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) zu bezeichnen. Dieser Waldtyp kommt auf kalkhaltigen und neutralen aber auch basenreichen Böden vor. Neben der Baumschicht ist die Strauchschicht gut ausgeprägt, was auf eine extensive Nutzung hinweist.

 

Von den insgesamt 6 ha Wäldfläche würde die Gemeinde Nottuln ca. 3,5 ha (s. Anhang) aus der forstlichen Nutzung nehmen und als Wildnisentwicklungsgebiet (Definition übernächster Abschnitt) ausweisen. 

 

Die restlichen 2,5 ha (s. Anhang) würden nicht als Wildnisentwicklungsgebiet in Anspruch genommen und wären weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich. Ebenfalls befindet sich im Süden (Angrenzendes Wohngebiet) ein öffentlicher Spielplatz. Auch der Spielplatz bleibt erhalten und erhält in diesem Jahr neue Spielgeräte.

 

Wildnisentwicklungsgebiete sind Waldgebiete mit alten Laubwäldern, in denen keine Holz-Nutzung mehr erfolgen darf. In Wildnisentwicklungsgebieten soll die Zerfallsphase nicht durch forstliche Nutzung unterbunden werden. Wenn vermehrt Bäume altersbedingt über Jahre absterben, wird sich der Alt- und Totholzanteil in diesen Gebieten stark erhöhen. Damit soll hochspezialisierten, vom Aussterben bedrohten Arten geholfen werden. Langfristig werden aus den Wildnisentwicklungsgebieten kleine "Urwaldareale aus zweiter Hand" entstehen. Bis diese Entwicklung abgeschlossen ist, werden noch viele Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte vergehen. Den natürlichen Prozessen wird freien Lauf gelassen. Definition Wildnisentwicklungsgebiete (aufgerufen am 17.04.2023 https://www.wald-und-holz.nrw.de/naturschutz/urwald-von-morgen/wildnis).

 

Umwandlung in Wildnisentwicklungsgebiete werden von der Bundesregierung gefördert. Mit dem Programm führt das BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) eine langfristige Förderung ein, mit der zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen finanziert werden. Ziel ist es, durch die Umwandlung in ein Wildnisentwicklungsgebiet einen Beitrag zum Arten- und Lebensraumschutz zu leisten und die Thematik der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Mit der Ausweisung möchte die Gemeinde Nottuln einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Naturschutz leisten. Die Gemeindeverwaltung schlägt daher vor, weitere Schritte einzuleiten, um die betroffene Waldfläche in Darup als ein Wildnisentwicklungsgebiet auszuweisen.

 


Finanzielle Auswirkungen:

keine


Anlagen:

Anlage 1:       Lageplan Waldgebiet „Im Nott“