Beschlussvorschlag:
Es wird
beschlossen, der Initiative „Lebenswerte Städte durch angemessene
Geschwindigkeiten“ beizutreten.
Sachverhalt:
Die Gemeinde
Nottuln hat im vergangenen Jahr ein Mobilitätskonzept in Auftrag gegeben, unter
anderem mit dem Ziel, dass Mobilität für Jede:n in allen Lebensphasen und
-lagen gewährleistet sein soll, während gleichzeitig die Attraktivität des
Ortes erhalten sowie die Straßen entlastet, Kerngebiete „entstopft“ sowie die
Umwelt geschont wird.
Eine der im
Mobilitätskonzept vorgeschlagenen, kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen, die zudem
keine Kosten verursacht, ist der Beitritt zu der Initiative „Lebenswerte Städte
durch angemessene Geschwindigkeiten“.
Aufgrund der
großen Herausforderungen beim Thema Mobilität und Verkehr in den nächsten
Jahren sowie der damit einhergehenden Notwendigkeit einer Mobilitäts- und
Verkehrswende, mit dem Ziel, die Lebensqualität in den Städten zu erhöhen,
fordert sie, Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit innerorts überall dort anordnen
zu können, wo es für notwendig erachtet wird (vgl. Anlage 1: Positionspapier).
Die
Initiative wurde Mitte 2021 von den Städten Aachen, Augsburg, Freiburg im
Breisgau, Hannover, Leipzig, Münster und Ulm gegründet. Die Initiative findet
von Tag zu Tag bundesweit immer mehr Unterstützer:innen. Anfang März 2023 lag
die Anzahl derer, die sich der Initiative angeschlossen haben um sich für mehr
Entscheidungsfreiheit bei der Tempolimitanordnung zu engagieren, bei 517
Städten, Gemeinden und Landkreisen (vgl. Beigetretene Städte und
Gemeinden).
Bei der
Festsetzung der Höchstgeschwindigkeit haben Kommunen derzeit nur wenig
Spielraum und können nicht selbstständig entscheiden, wann und wo
Geschwindigkeiten flexibel und ortsbezogen angeordnet werden. Bislang lässt
sich die zulässige Höchstgeschwindigkeit gemäß StVO §45 nur dann reduzieren,
wenn konkrete Gefährdungen einzelner Verkehrsteilnehmer*innen vorliegen oder
die Straße entlang sozialer Einrichtungen (wie z.B. Schulen, Kitas oder
Altersheime) verläuft.
Auch in
Nottuln kann die Lebens- und Aufenthaltsqualität durch eine Reduzierung der
Höchstgeschwindigkeit auf innerörtlichen Straßen gesteigert werden. Besonders
betroffen sind die Ortsdurchfahrten in allen Ortsteilen. Aber auch in
Nebenstraßen, wenngleich in dieses zu überwiegenden Teilen bereits heute Tempo
30 angeordnet ist, gibt es Verbesserungspotenziale.
An manchen
Stellen im Gemeindegebiet, wie beispielsweise in Nottuln
(Hagenstraße/Heriburgstraße) herrscht derzeit noch ein „Flickenteppich“, da
manche Abschnitte derzeit nicht die notwendigen Voraussetzungen für die
Anordnung von Tempo 30 erfüllen.
Sollte in
Zukunft eine Änderung der StVO erreicht werden, läge die Kompetenz der
Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf allen Straßen innerhalb
des jeweiligen Stadt- oder Gemeindegebietes bei der jeweiligen Kommune selbst.
Die Gemeinde
Nottuln begrüßt die Forderungen der Initiative und spricht sich daher für einen
Beitritt aus.
Finanzielle Auswirkungen:
Der Beitritt
und die Mitgliedschaft sind kostenlos.
Anlagen:
Anlage 1: Positionspapier Initiative Lebenswerte Städte durch
angemessene Geschwindigkeiten