Hier: Vorstellung des Ausgleichsflächenmanagements der Wirtschaftsbetriebe des Kreises Coesfeld
Beschlussvorschlag:
Die
Vorstellung des Ausgleichsflächenmanagements der Wirtschaftsbetriebe des
Kreises Coesfeld wird zur Kenntnis genommen.
Sachverhalt:
Im
Zusammenhang mit der kommunalen Bauleitplanung entstehen Eingriffe in den
Naturhaushalt. Gemeinden haben nach den Vorschriften des
Bundesnaturschutzgesetzes, des Landschaftsgesetzes NRW und des Baugesetzbuches
für Eingriffe in die Natur und Landschaft Ausgleichs- und
Kompensationsmaßnahmen durchzuführen.
Seit 1998
besteht für die zu planenden Städte und Gemeinden die Möglichkeit, Eingriffe
auch außerhalb der Bebauungsplangebiete auszugleichen.
In der
Bauleitplanung sind die planaufstellenden Gemeinden für die Festsetzung des
Ausgleichs
und für die Meldung der Flächen an die Unteren Naturschutzbehörden als
zuständige
Behörde verantwortlich.
Das
Ausgleichsflächenmanagement wird im Fachbereich Planen, Bauen, Umwelt geführt.
Das gemeindliche Öko-Konto weist derzeit ein „positives Guthaben“ von rd. 76.000
Biotopwertpunkten
(BWP) auf. Für die zukünftige wohnbauliche und gewerbliche Entwicklung in der
Gemeinde Nottuln werden naturschutzrechtliche Eingriffe erforderlich, die
entsprechend über das Öko-Konto wieder auszugleichen sind. In der Vergangenheit
sind seitens der Gemeinde Nottuln sowohl Ökopunkte von privaten Eigentümern,
die Aufwertungsmaßnahmen auf ihren Grundstücken durchgeführt haben, als auch
von den Wirtschaftsbetrieben des Kreises Coesfeld (WBC) direkt erworben worden.
Die erworbenen Ökopunkte werden im Anschluss dem gemeindlichen Öko-Konto
gutgeschrieben.
Bei
gemeindlichen und privaten Bauleitplanverfahren, wie zum Beispiel zukünftig
beim Bau des neues Distributionszentrums von AGRAVIS, deren Eingriffe nicht im
Plangebiet ausgeglichen werden können, können BWP aus dem Ausgleichsflächenpool
des Kreises Coesfeld in Anspruch genommen werden. Über einen
Kompensationsvertrag mit den Wirtschaftsbetrieben des Kreises Coesfeld (WBC)
können diese BWP erworben werden.
Die WBC
erläutert dazu weiter:
„Vorhabenträger
haben nach den Vorschriften des Bundesnaturschutzgesetzes, des Landschaftsgesetzes
NRW und des Baugesetzbuches für Eingriffe in Natur und Landschaft Ausgleichs-
und Kompensationsmaßnahmen durchzuführen. Die in vielen Fällen weniger an naturschutzfachlichen
Leitbildern als am Immobilienmarkt orientierte Auswahl von Flächen und
Maßnahmen bereitet vermehrt Schwierigkeiten, ein naturräumliches Gesamtkonzept
mit einem angestrebten Biotopverbund im Kreis Coesfeld zu verwirklichen.
Um den Vorhabenträgern
bei der Umsetzung der erforderlichen Ausgleichs- und
Kompensationsmaßnahmen
behilflich zu sein, hat die Wirtschaftsbetriebe Kreis Coesfeld GmbH die
Schaffung eines Flächenpoolmanagements übernommen.
Vorrangiges
Ziel ist es, die Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen sowie die
Landschaftsentwicklung
insbesondere in einem überörtlichen räumlich funktionalen
Zusammenhang
zu realisieren.
Mit der
Umsetzung der so koordinierten Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen sollen
zugleich Ziele der Wasserwirtschaft hinsichtlich einer verstärkten ökologischen
Entwicklung der Fließgewässer im Kreis Coesfeld verfolgt sowie Hilfestellungen
beim Agrarstrukturwandel und der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung im
Kreis Coesfeld gegeben werden. Darüber hinaus ist eine wesentliche Aufgabe, die
historisch gewachsene Parklandschaft des Westmünsterlandes zu erhalten, zu
pflegen und zu entwickeln. Dabei wird die Entwicklung, Erhaltung und Pflege von
Natur und Landschaft in einem ganzheitlichen Ansatz gesehen. Dieser Ansatz
umfasst neben der Sicherung von ökologisch wertvollen Biotopen auch die
Sicherung von Böden mit hohen Ertragspotenzialen. In diesem Zusammenhang
verfolgt die WBC folgende Ziele:
·
Schaffung
eines Biotopverbundsystems zur ökologischen Vernetzung verschiedener Räume,
·
Erhaltung,
Erweiterung und Entwicklung gefährdeter Lebensräume und Biotopkomplexe,
·
Erweiterung
hochwertiger Flächen sowie deren Unterhaltung und Pflege.
Die
Dienstleistung der WBC liegt in der Abwicklung der Kompensationsverpflichtung
für den
Vorhabenträger.“
In der
heutigen Sitzung wird Herr Bölte als Geschäftsführer das Ausgleichsflächenmanagement
der WBC vorstellen. Darüber hinaus wird Herr Bölte auf das Ausgleichsflächenmanagement
im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Distributionszentrums von AGRAVIS
eingehen und für Fragen zu diesem Themenkomplex zur Verfügung stehen.
Hier dazu
eine Grafik von der Homepage der WBC
(https://www.wbc-coesfeld.de/ausgleichsflaechen/ablaufschema.html)
Finanzielle Auswirkungen:
Keine
Kosten