Beschlussvorschlag:
Vorschlag der SPD – Fraktion:
Die Verwaltung wird beauftragt, ab
Anfang 2022 einen Ersatz für den Wegfall der Schleife der Buslinie S60 durch
Nottuln-Süd mit der RVM zu realisieren. Die Linie C85 ist dabei entsprechend zu
berücksichtigen.
Vorschlag der Verwaltung:
1)
Es soll eine adäquate Ersatzbedienung für die
durch die geänderte Linienführung wegfallende S60-Linienstrecke „Nottuln-Süd“
geschaffen werden.
2)
Dazu wird ein interfraktioneller Arbeitskreis
eingerichtet, der im Februar (vor der nächsten Ratssitzung) an einem
vereinbarten Termin konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Anbindung an die S
60 erarbeitet.
3)
Die fraktionsübergreifende, gemeinschaftlich
erarbeitete Lösung wird anschließend mit den entsprechenden Stellen (Kreis
Coesfeld, RVM, ZVM Bus) abgestimmt und durch die RVM / ZVM Bus auf ihre
Machbarkeit hin geprüft.
4)
Ein Vertreter des RVM/ZVM wird in eine der
nächsten Sitzungen eingeladen, um weitere Details zur Umsetzung zu erläutern.
5)
Der Ersatz soll möglichst parallel zur
geplanten Fahrplanumstellung des S 60 seinen Fahrbetrieb aufnehmen, um weitere
Schwierigkeiten zu vermeiden.
Sachverhalt:
Am
24.11.2021 ist bei der Gemeinde Nottuln ein Antrag der SPD - Fraktion
eingegangen, der einen Ersatz für den Wegfall der Busroute der Linie S60 durch
Nottuln-Süd begehrt (siehe Anlage 1:
Antrag der SPD – Fraktion vom 24.11.2021).
Gefordert
wurde, aufgrund des Wegfalls der direkten Bedienung der Route durch Nottuln-Süd
und der möglichen Abkopplung der Anwohner vom ÖPNV, einen Zubringerverkehr zur
Schnellbuslinie S60, der so getaktet sein soll, dass keine langen Wartezeiten
zur Weiterfahrt entstehen, zu etablieren.
Die
Gemeindeverwaltung schlug diesbezüglich vor, den Antrag zur Beratung an den
Ausschuss für Umwelt und Mobilität zur Beratung zu verweisen, um Zeit zu haben,
entsprechende Möglichkeiten zu eruieren und erste Rücksprachen zu treffen (siehe dazu Anlage 2: Beschlussvorlage
182-2021).
Neben
der S60, welche bis dato den
Nottulner Süden erschloss, existiert auf dem Nottulner Gemeindegebiet derzeit
eine weitere Ortsverkehrslinie (C 85),
die im Stundentakt zwischen Nottuln und Appelhülsen Bahnhof verkehrt und eine
Anbindung vom Ortskern Nottuln an den Schienenverkehr des Regionalexpress (RE 42) in Richtung Essen ermöglicht. Die von der
Firma Veelker betriebene Linie R 62 / R
63 verbindet Nottuln mit Coesfeld (R
62), sowie mit Münster (R 63)
nahezu stündlich. Darüber hinaus betreibt der Bürgerbusverein Baumberge e.V.
ehrenamtlich derzeit zwei Linienverkehrsstrecken (B 31 / B32), die montags bis freitags im 3 - Stunden - Takt bedient
werden. Eine Umstrukturierung und Zusammenlegung der beiden Bürgerbuslinien zu
einer „Ringlinie“ wird derzeit seitens des Bürgerbusvereins aufgrund geringer
Auslastung angestrebt. Weitere Linien, die auf dem Gemeindegebiet verkehren,
sind überwiegend durch Schülerverkehre geprägt, Jedermannverkehre spielen nur
eine untergeordnete Rolle.
Die
ursprüngliche S 60 - Linie verläuft von der Haltestelle „Rhodeplatz“, über
mehrere Haltestellen in „Nottuln-Süd“ (Haus Markus“, „Cilly-Aussem-Weg“, „Alter
Kirchweg“, „Carl-Diem-Ring“, „Lerchenhain“, „Süd“, „Steinstraße“), entlang der
Dülmener Straße zurück zum „Historischen Ortskern“, und weiter entlang der B
525 in Richtung Appelhülsen, über die
A43, Anschlussstelle Nottuln, weiter nach Münster (Hbf) (Siehe dazu Anlage 3: S60 – Linienverlaufsplan).
Im
Zuge der neuen Linienführung erfolgt zwar die Anbindung Darups, dafür werden
jedoch sämtliche Haltestellen im Gebiet „Nottuln-Süd“ aus Zeitgründen
ausgespart. Lediglich die ausgedünnten Verstärkerfahrten („D-Fahrten“) in den
Morgen- und Abendstunden fahren „Nottuln-Süd“ weiterhin direkt an.
Nach
einer ersten Überprüfung kämen, auf Grundlage des auf dem Gemeindegebiet
vorhandenen Angebots, mehrere Optionen zur (erneuten) Anbindung von
„Nottuln-Süd“ in Betracht, die sich grob wie folgt zusammenfassen lassen:
a)
Verlängerung der C 85
a.
Einbindung „Nottuln-Süd“ („alle“
Haltestellen)
b.
Teileinbindung „Nottuln-Süd“ („Auslassen“
einzelner Haltestellen)
c.
Verlängerung der C 85 nach Senden
b)
C 85 als „Lückenfüller“ (Verlängerung des
Bedienkorridors + Ergänzungsfahrten zur neuen Bürgerbuslinie)
c)
Einsatz eines (Ruf-)busses / AST als Zu- und
Abbringer zur S 60
d)
Verlängerung der (bisherigen) R62 / R63 –
Linienführung durch „Nottuln-Süd“
e)
Weitere Varianten, die möglicherweise nicht
berücksichtigt wurden
Je
nach Ausgestaltung und Modellierung der Bedienangebote ist mit Fahrtzeit- und
Taktanpassungen, einem Auslassen/Wegfall von (einzelnen) Haltestellen, dem
Wegfall von Anschlussmöglichkeiten (RE 42 / S 60), einem Einsatz zusätzlicher
Fahrzeuge/Personale und/oder insgesamt höherer Kosten für den Gemeindehaushalt
zu rechnen. Weiterhin zu berücksichtigen sind auch solche Besonderheiten, wie
etwa die Vermeidung von Konkurrenzverkehren aus konzessionsrechtlichen Gründen
(R 62 / R63) oder die Gestaltungswünsche des Bürgerbusvereins, der sich,
aufgrund des Vereins- und Ehrenamtscharakters, nicht zu einem regulären
Linienbetrieb entwickeln möchte. Auch sollte berücksichtigt werden, dass es
sich durch die „Wiederanbindung“ von „Nottuln-Süd“ bei den Fahrgästen nicht nur
um Pendler:innen nach Münster handelt, die eine Anschlussmöglichkeit an die S
60 benötigen, sondern auch um innerörtliche Wegeverbindungen zur Besorgung von
Gütern des alltäglichen Bedarfs. Daher sollte auch der Einsatz adäquater
Fahrzeuge mit entsprechenden Transportationskapazitäten (Mitnahme von
Equipment, Fahrrädern, Kinderwägen, Rollatoren, Rollstühlen, u.ä.)
Berücksichtigung finden. Darüber hinaus sollte auch die Tatsache nicht
unerwähnt bleiben, dass im Zuge der Kommunikation bezüglich der
Fahrplanumstellung und dem zeitweisen Wegfall der S 60 im Bereich „Nottuln-Süd“
eine Vielzahl von Bedenken und Beschwerden seitens der S 60 – Nutzer:innen
sowohl an den Kreis, RVM/ZVM sowie die Gemeindeverwaltung gerichtet wurden.
Auch aufgrund dessen ist es von besonderer Bedeutung, eine möglichst für alle
Parteien verträgliche Lösung zu finden, die möglichst alle Bedürfnisse und
Wünsche berücksichtigt.
Jede
der grob zusammengefassten Varianten ließe sich, je nach Hinzufügen oder
Weglassen einzelner Haltestellen, in nahezu beliebig viele Bedienvarianten
aufschlüsseln. Um jedoch Rücksprache mit dem Kreis Coesfeld als Aufgabenträger
des ÖPNV sowie der RVM/ZVM halten zu können und eine Prüfung konkreter
Bedienvarianten und -möglichkeiten auf ihre mögliche Umsetzung hin überprüfen
zu lassen, hält es die Gemeindeverwaltung für zielführend, kurzfristig einen interfraktionellen Arbeitskreis
einzurichten, der über eine adäquate Ersatzbedienung für „Nottuln-Süd“
beratschlagt.
Im
Rahmen dieses Treffens sollen dann auf Grundlage bestehender Verbindungen und
Haltestellen fraktionsübergreifend konkrete Vorschläge zur Verbesserung der
Anbindung (von „Nottuln-Süd“) an die S 60 erarbeitet und im Anschluss daran an
die entsprechenden Stellen (Kreis Coesfeld, RVM, ZVM) zur detaillierten Prüfung
übermittelt werden. Da die RVM / ZVM ihrerseits wiederum Vorlaufzeit benötigt,
entsprechende Bedienoptionen auf ihre Machbarkeit hin zu überprüfen, ist erst
zu einem späteren Zeitpunkt mit konkreten Ergebnissen zu rechnen. Um möglichst
wenig Zeit verstreichen zu lassen, erachtet es die Gemeindeverwaltung als
sinnvoll, im Rahmen der einberufenen Ausschusssitzung Ende März einen Vertreter
des RVM/ZVM einzuladen, der weitere Details und möglicherweise erste konkrete
Lösungsvorschläge präsentiert, sodass ein Alternativangebot möglichst parallel
zur geplanten Fahrplanumstellung des S 60 seinen Fahrbetrieb aufnehmen kann, um
weitere Unannehmlichkeiten für die Nutzer:innen der S 60 und Bewohner:innen von
„Nottuln-Süd“ zu vermeiden.
Finanzielle Auswirkungen:
Für
die Erstellung und Prüfung unterschiedlicher Bedienvarianten und -möglichkeiten
entstehen, wenn auf ein externes Planungsbüro verzichtet wird, keine weiteren
Kosten. Je nach umzusetzender Variante können teils (erhebliche) Mehrkosten
entstehen, welche durch den Haushalt der Gemeinde abgedeckt werden müssen (eine
Streckenausweitung erhöht Fahrtzeiten, Gesamtkilometer und den
Treibstoffverbrauch, möglicherweise muss zusätzliches Personal eingesetzt
werden oder gar ein weiteres Fahrzeug).
Anlagen:
Anlage
1: Antrag der SPD – Fraktion vom
24.11.2021
Anlage
2: Beschlussvorlage 182-2021
Anlage 3: S60 - Linienverlaufsplan