Betreff
Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2018 sowie Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2018 bis 2022
Vorlage
182/2017
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2018 und die Vermögens- und Finanzplanung von 2018 bis 2022 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.

 

 


Sachverhalt:

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung besteht aus dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung sowie der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2018 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig zu erwartenden Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar.

 

Im Erfolgsplan für 2018 sind die Aufwendungen und Erträge für den Bereich der Wasserversorgung und Wärmeversorgung aufgenommen worden. Die Positionen der Wärmeversorgung werden nicht in die Kalkulation der Trinkwassergebühren als Kosten- und Erlöspositionen angesetzt, sondern finden ausschließlich in der Wirtschafts- und Finanzplanung für den Betriebszweig „Wasser- und Energieversorgung“ ihren Niederschlag. Die Aufwendungen und Erträge für die Wärmeversorgung sind in der vorliegenden Erfolgsplanung separat ausgewiesen.

 

In der Stellenübersicht sind die Stellen der Beschäftigten der Wasser- und Energieversorgung mit den zugeordneten Stellenanteilen im Vorjahresvergleich aufgeführt.

 

Die wesentlichen Daten für das kommende Wirtschaftsjahr werden im Folgenden erläutert:

 

 

2. Erläuterungen zum Erfolgsplan

 

Ertragspositionen

 

Umsatzerlöse

 

Für das Wirtschaftsjahr 2018 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 2.819.365 € erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich insbesondere die Erlöse aus dem Wasserabsatz (Trinkwassergebühren) mit rd. 2.208.167 € nieder. Diese setzen sich zusammen aus den Grundgebühren mit rd. 923.527 € und den Verbrauchsgebühren mit rd. 1.284.640 €. Es wird für 2018 mit einem Wasserabsatz von 868.000 m³ gerechnet. Gegenüber dem Vorjahr steigen die Planerlöse aus dem Wasserverkauf damit um 83.976 €.

 

Aus der Wärmeversorgung sind Erlöse in Höhe von rd. 367.011 € zu erwarten. Die Planerlöse aus der Wärmeversorgung liegen damit um 28.565 € über den Planerlösen des Vorjahres. Dieses hängt hauptsächlich damit zusammen, dass die Jugendherberge den Betrieb im laufenden Jahr wieder aufnehmen wird und die St. Martinus Kirche sowie das Grundstück Niederstockumer Weg 2 (Grundstück ehemaliges KOT-Heim) an die kommunale Wärmeversorgung angeschlossen worden sind. Die Erreichung des Planansatzes bei der Wärmeversorgung hängt in starkem Maße von der Witterung ab.

 

Die Erlöse aus Nebenleistungen betragen rd. 77.500 €. Aus der Einspeisungsvergütung der Photovoltaikanlagen des Wasserwerkes werden rd. 63.000 € erwartet.

 

Einen wichtigen Ertragsbestandteil der Wasserversorgung stellt die Auflösung der passivierten Baukostenzuschüsse dar. Hier ist ein Rückgang um rd. 14.516 € zu erwarten, sodass für den Bereich der Wasserversorgung mit einem Auflösungsbetrag in Höhe von 92.784 € gerechnet wird. Analog zur Gebührenkalkulation des Abwasserwerkes finden die Auflösungsbeträge aus Baukostenzuschüssen ausschließlich in der Erfolgsrechnung und nicht in der Gebührenkalkulation ihren Niederschlag und wirken sich positiv auf das Jahresergebnis insgesamt aus. Für 2018 fällt dieser Effekt damit um rd. 14.516 € geringer aus, als im Vorjahr.

 

Für den Bereich der Wärmeversorgung erfolgt eine ratierliche Auflösung von Tilgungszuschüssen für die aufgenommenen Darlehen zur Finanzierung des Wärmeverbunds Hummelbach sowie die Auflösung eines Baukostenzuschusses für den Wärmeanschluss Kirche. Es ist mit einem ertragswirksamen Auflösungsbetrag in Höhe von 10.903 € zu rechnen.

 

 

Aktivierte Eigenleistungen

 

Die zu aktivierenden Eigenleistungen der Wasserversorgung wurden für 2018 mit insgesamt 45.000 € veranschlagt. Diese Position bildet den voraussichtlichen Eigenanteil der Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalaufwendungen ertragswirksam auszuweisen.

 

 

Sonstige Ertragspositionen

 

Die sonstigen betrieblichen Erträge der Wasser- und Energieversorgung wurden mit insgesamt 49.900 € berücksichtigt. Im Wesentlichen handelt es sich um Kostenerstattungen aus Verwaltungsumlagen, Säumniszuschlägen und Mahngebühren sowie sonstige Ertragspositionen.

 

 

Aufwandspositionen

 

Materialaufwendungen

 

Unter der Position „Materialaufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe“ mit 722.500 € bilden die Wasserbezugskosten für die Wasserlieferungen der Stadtwerke Coesfeld und der Gelsenwasser AG mit insgesamt 348.000 € den größten Kostenblock. Die Aufwendungen für die Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe der Wasserversorgung sind mit insgesamt 494.000 € gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.

 

Die Strom-, Gas- und Brennstoffbezugskosten sowie die sonstigen Materialaufwendungen für den Wärmeverbund steigen von 213.718 € um 14.782 auf 227.500 €. Durch den erwarteten Anstieg des Wärmeabsatzes steigen auch die Energiebezugskosten. 

 

Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen steigen von 109.300 um 2.200 € auf 111.500 €.

 

 

 

 

 

Personalaufwendungen

 

Für die Personalaufwendungen ist mit rd. 586.601 € ein Anstieg um 21.716 € gegenüber dem Vorjahr mit rd. 564.885 € zu erwarten. Neben einem tariflich bedingten Anstieg sind auch die Ausbildungskosten für einen neuen Auszubildenden zu berücksichtigen. Von den Personalkosten entfallen 574.869 € auf die Wasserversorgung und 11.732 € auf die Wärmeversorgung.

 

 

Abschreibungen

 

Die Abschreibungen auf Sachanlagen verringern sich geringfügig von rd. 301.400 € um rd. 1.900 € auf 299.500 €. Trotz der geplanten Investitionen in die Versorgungsnetze fällt der Rückgang der Abschreibungen für Altanlagen höher aus als der unterjährige Zugang für Neuanlagen. Auf die Anlagen der Wasserversorgung entfallen Abschreibungen in Höhe von 238.737 € und auf die Anlagen der Wärmeversorgung 60.763 €. Der Zugang der Abschreibungen für die Wärmeversorgung in Höhe von 3.900 € resultiert aus der Erweiterung des Wärmenetzes.

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 434.675 € um rd. 5.756 € über dem Vorjahresniveau von 428.919 €. Während sich in mehreren Einzelpositionen Reduzierungen von insgesamt 8.075 € ergeben, beträgt der Anstieg der Konzessionsabgabe 7.581 €. Die an den Gemeindehaushalt abzuführende Konzessionsabgabe beträgt damit für das Planungsjahr 2018 rd. 220.000 €. Ferner steigen die sonstigen betrieblichen Aufwendungen für die Energieversorgung um rd. 5.756 €. Hauptursächlich ist ein Anstieg der Fortbildungskosten da ein Mitarbeiter des Wasserwerkes an einer Fortbildung zum Meister für Wärmenetze teilnimmt.

 

Für die Ausgleichsleistungen aufgrund der Neuausweisung des Wasserschutzgebietes wurde unverändert ein Ansatz in Höhe von 25.000 € gebildet, da auch im Jahr 2018 mit den Ausgleichsleistungen für den ganzjährigen Verzicht auf eine Wirtschaftsdüngung in der Schutzzone 2 des Wasserschutzgebietes zu rechnen sein wird.

 

 

Zinsaufwendungen/Zinserträge

 

Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge mit den Zinsaufwendungen in Höhe von ./. 70.776 € verschlechtert sich gegenüber dem Vorjahr mit  ./. 49.857 € um rd. ./. 20.919 €. Gründe sind einerseits ein investitionsbedingter Anstieg der Zinsaufwendungen um 5.019 € und andererseits ein Rückgang der zu erwartenden Zinserträge aus der Zinssteuerung in Höhe von 15.900 €.   

 

 

Steuern

 

Für das Wirtschaftsjahr 2018 sind Steueraufwendungen in Höhe von rd. 23.400 € zu erwarten. Davon entfallen auf voraussichtliche Gewerbesteuerzahlungen und Körperschafts-steuerzahlungen jeweils rd. 10.000 €. Hintergrund dieser Steueraufwendungen ist insbesondere die steuerliche Einstufung des „Schulschwimmens“ als hoheitliche Betätigung, so, dass alle mit dem Schulschwimmen zusammenhängenden Aufwendungen und Erträge der Bäder nicht in eine steuerliche Gesamtbetrachtung der Wasser- und Energieversorgung und der Bäder einbezogen werden dürfen.

 

 

Gesamtergebnis 2018

 

Für das Wirtschaftsjahr 2018 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe von 667.312,56 €.

 

Vom Gesamtergebnis entfallen auf die Kapitalverzinsung aus der Gebührenberechnung insgesamt 554.329,50 €, auf die Auflösung von Baukostenzuschüssen der Wasserversorgung 92.784,04 € und auf das Jahresergebnis aus der Wärmeversorgung insgesamt 20.198,98 €.

 

Aufgrund des gemeinsamen Jahresabschlusses der Betriebszweige Wasser- und Energieversorgung mit den Bädern, kann das positive Jahresergebnis der Wasser- und Energieversorgung mit dem negativen Jahresergebnis der Bäder (ausgenommen „Schulschwimmen“) verrechnet werden.

 

 

 

3. Erläuterungen zum Vermögensplan

 

Investitionsmaßnahmen

 

Im Vermögensplan wurden die für 2018 zu erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich der Tilgung von Darlehen in Höhe von 745.550 € veranschlagt.

 

Für die Erneuerung der Wasserleitungsnetze wurden insgesamt 305.000 € in den Vermögensplan eingestellt. Davon entfallen auf die Industriestraße in Appelhülsen 105.000 €, auf die Billerbecker Straße in Darup 100.000 € und auf den Bereich Schenkingstraße/Humboldtweg in Schapdetten 100.000 €. Für die Herstellung von Hausanschlüssen sowie für die Anschaffung von Wasserzählern wurden insgesamt 38.750 € eingeplant.

 

Da mit der Erschließung des Baugebietes Nottuln Nord nunmehr im Jahr 2018 begonnen werden soll, wurden dafür insgesamt 95.000 € für die Neuverlegung des Wasserleitungsnetzes veranschlagt. Für die Baugebiete „Hellersiedlung“ und „Zu den Alpen“ wurden jeweils 10.000 € in den Vermögensplan eingestellt.

 

Für die Erweiterung des Wärmenetzes im Zusammenhang mit dem Anschluss der neuen Sporthalle an den kommunalen Wärmeverbund wurden 56.000 € und für sonstige Beschaffungen 30.000 € veranschlagt.

 

Die Investitionen betragen damit insgesamt 544.750 €. Die Tilgungsleistungen für aufgenommene Darlehen betragen 200.800 €.

 

 

Finanzierung der Investitionen

 

Wie bereits im Wirtschaftsplan des Vorjahres dargestellt, stehen aufgrund der hohen Tilgungsleistungen, insbesondere für die auf den Wärmeverbund entfallenden Darlehen sowie aufgrund eines Rückgangs der Abschreibungen geringere Finanzmittel als in früheren Jahren zur Finanzierung der anstehenden Investitionen zur Verfügung. Da sich für die Wasserversorgung im Jahr 2018 und in den Folgejahren der Investitionsbedarf erhöhen wird, ist für diese Sparte zukünftig eine teilweise Fremdfinanzierung erforderlich.  

 

Für das Jahr 2018 ergibt sich eine Finanzierung der Investitionen und Tilgungsleistungen zu 340.550 € aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen. Es verbleibt ein Fremdfinanzierungs-bedarf von 405.000 €, der durch eine Darlehensaufnahme zu decken ist.

 

 

4. Erläuterungen zur Finanzplanung

 

Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen und deren Finanzierung.

 

Neben einer Finanzierung der Investitionen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen wird in den nächsten Jahren auch eine teilweise Fremdfinanzierung erforderlich. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Kreditbedarf in der mittelfristigen Betrachtung nicht höher ausfallen dürfte als die Tilgungsleistungen, sodass mittelfristig der Anteil der Kreditfinanzierung auf dem derzeitigen Niveau erhalten bleibt.

 

 

5. Erläuterungen zur Stellenübersicht

 

Die für die Gemeindewerke tätigen Beschäftigten sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Beschäftigten im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitszeitanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Für den Verwaltungsbereich verringern sich die Beschäftigungsanteile von 2,63 auf 2,59 Stellen.

 

Ab dem 01.01.2017 sind die Beschäftigten der Entgeltgruppen EG 9 in die Entgeltgruppen EG 9a, EG 9b oder EG 9c überzuleiten. Ein Stellenanteil von 0,40 ist in der Stellenübersicht 2018 noch EG 9c zuzuordnen.

 

Erfreulich ist, dass die Ausbildungsstelle im Wasserwerk ab dem Ausbildungsjahr 2018/2019 besetzt werden kann.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Jahresergebnis Erfolgsplan 667.312,52 €

 


Anlagen:

 

Wirtschafts- und Finanzplanung 2018