Betreff
Mittelfristige Entwicklung der Schülerzahlen in der Gemeinde Nottuln
Vorlage
090/2017
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.


Sachverhalt:

Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, den veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen, der sich wandelnden Schullandschaft und des dynamischen Wahlverhaltens der Eltern wird jährlich eine neue Prognose über die mittelfristige Entwicklung der Schülerzahlen in der Gemeinde Nottuln erstellt und dem Ausschuss für Familie, Soziales, Bildung und Freizeit vorgelegt.

Die prognostizierten Zahlen basieren auf den tatsächlichen Geburten im jeweiligen Geburtszeitraum und den derzeit vorhandenen Schülerzahlen, unter Berücksichtigung des Wahlverhaltens bei der Einschulung und beim Schulwechsel.

Die in den Seiten 1 – 12 der Anlage zur Vorlage dargestellten Zahlen werden im Einzelnen erläutert:

Seite 1: Erstklässler in den kommenden Jahren

Wie in den vorangegangenen Jahren, wurden für die Prognose die Geburten des Geburtszeitraums 01.10. – 30.09. eines jeden Jahres herangezogen und diese überwiegend der nächstgelegenen Grundschule zugeordnet. In Einzelfällen wurde die Zuordnung aufgrund der besseren Erreichbarkeit einer Grundschule anhand bestehender Buslinien vorgenommen. Diese Schülerzahlen bilden die Grundlage für eine weitere Prognoseberechnung. Das Diagramm der bisherigen und zukünftigen Schulanfänger macht deren Rückgang seit dem Jahr 1998 deutlich, zeigt aber auch vorausschauend konstante Geburtenzahlen.

 

Seite 2: Wahlverhalten Schulanfänger in Nottuln

In den Prognosen der Vorjahre weicht die Verteilung der zukünftigen Erstklässler auf die Schulen allein nach dem Kriterium „nächstgelegene Schule“ von dem Anmeldeverhalten ab. Von planerischer Bedeutung ist die Verschiebung der Prognosen zwischen der St. Martinus Grundschule und der Astrid-Lindgren-Grundschule.

Diese Ungenauigkeit wurde in den letzten zwei Jahren mit Hilfe der durchschnittlichen prozentualen Veränderung korrigiert. Entgegen den jährlichen Prognosen wurden in den letzten 8 Jahren bei der St. Martinus Grundschule 15,84 % mehr und bei der Astrid-Lindgren-Grundschule 13,78 % weniger als prognostiziert angemeldet. Diese Differenz ist bei der Vorausberechnung der Schülerzahlen der beiden Grundschulen berücksichtigt worden. Die erhöhte Anmeldezahl an der St. Martinus Grundschule lässt sich neben den Wanderungen von der Astrid-Lindgren-Grundschule, zum Beispiel durch zusätzlich integrativ beschulte Kinder (Gemeinsamer Unterricht) und Fahrschüler, zum Beispiel aus Schapdetten, begründen.

 

Seite 3: St. Martinus Grundschule

Infolge der Schließung des Standortes St. Bonifatius Grundschule zum Schuljahr 2015/2016 besuchen die Schülerinnen und Schüler aus dem Ortsteil Schapdetten überwiegend die St. Martinus Grundschule. Nächstgelegene Grundschule und damit bisheriges Zuordnungskriterium ist für den Großteil der Schapdettener Schülerinnen und Schüler die St. Marien Grundschule in Appelhülsen. Aufgrund der vorhandenen Busverbindungen und des Wahlverhaltens der Schapdettener Eltern wurden in der weitergehenden Hochrechnung die Schülerinnen und Schüler aus dem Ortsteil Schapdetten der St. Martinus Grundschule und aus der Bauerschaft Heller der St. Marien Grundschule zugeordnet. Darüber hinaus wurde die Abweichung zwischen den Prognosen und tatsächlichen Anmeldungen ausgeglichen (vgl. Anlage Seite 2).

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich die St. Martinus Grundschule zu einer 2,5 bis 3-zügigen Grundschule entwickelt und der Bestand im Prognosezeitraum gesichert ist.

 

Seite 4: Astrid-Lindgren-Grundschule

Auch bei der Astrid-Lindgren-Grundschule lag in den vergangenen Jahren eine Differenz zwischen der Prognose und den Anmeldezahlen vor. Diese ist prozentual ermittelt worden und bei der Schülerprognose eingeflossen. Danach bleibt die 2 bis 2,5-Zügigkeit der Astrid-Lindgren-Grundschule in den nächsten Jahren erhalten. Die Existenz ist somit weiterhin gesichert.

 

Seite 5: Erstklässler im Ortsteil Nottuln

Die Zahl der Erstklässler im Ortsteil Nottuln zeigt stabile Schülerzahlen, die bis auf das Schuljahr 2021/2022 die Bildung von insgesamt 5 Eingangsklassen vermuten lassen.

 

Seite 6: St. Marien Grundschule

Die St. Marien Grundschule entwickelt sich von einer 2-zügigen zu einer 2,5-zügigen Grundschule im Schuljahr 2022/2023. Die Schülerzahlen sind seit Jahren beständig und lassen keine Unsicherheiten auf deren Bestand zu.

 

Seite 7: Sebastian Grundschule

An der Sebastian Grundschule werden die Jahrgänge 1 und 2 ab dem Schuljahr 2017/2018 wieder jahrgangsbezogen beschult. Die Gesamtschülerzahlen gehen in den nächsten Jahren zurück, so dass die Mindestgröße von 92 Schülerinnen und Schülern für eine eigenständige Grundschule ab dem Schuljahr 2018/2019 nicht mehr erreicht wird. Das diese Situation eintreten könnte, hatte die Verwaltung mit den Vorlagen 131/2014, 086/2015 und zuletzt 103/2016 in den Sitzungen am 22.10.2014, 23.06.2015 bzw. 28.06.2016 bereits dargestellt.

Die Schulleiterin Frau Wippich hat ein innovatives Schulkonzept entwickelt, so dass vereinzelte Anmeldungen aus dem Ortsteil Nottuln verzeichnet werden konnten, und so die Eigenständigkeit für das Schuljahr 2017/2018 noch gewahrt werden konnte.

 

Seite 8: Grundschulabgänger und Übergangsquoten

Um die Übergänge zu den weiterführenden Schulen zu berechnen, werden die Zahl der Grundschulabgänger in den kommenden Jahren und die durchschnittlichen Übergänge in Prozent zu Grunde gelegt. Die Übergangsquote zur Sekundarschule ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Übergangsquote zum Gymnasium Nottuln weist in den letzten Jahren Schwankungen auf. Bei der Gesamtschule Havixbeck ist der Prozentsatz der Wechsler in den letzten Jahren gesunken und liegt nunmehr bei durchschnittlich rd. 7 %.

 

Seite 9: Liebfrauenschule

Die voraussichtliche Anzahl der Neuanmeldungen wird ermittelt, in dem die Zahl der Grundschulabgänger aus Nottuln mit der durchschnittlichen Übergangsquote multipliziert und die Zuwanderungsquote aus Nachbarkommunen im Mittelmaß hinzugerechnet wird. Zum kommenden Schuljahr liegen die Übergänge von den Nottulner Grundschulen zur Liebfrauenschule bei voraussichtlich 42,50%. Diese Übergangsquote entspricht dem 3-Jahresdurchschnitt, der bei 42,57 % liegt. Der Jahresdurchschnitt wurde bei der Prognose angenommen. Aus den Nachbarkommunen besuchen durchschnittlich 17 Schülerinnen und Schüler je Jahrgang die Liebfrauenschule. Im Gegensatz zum letzten Schuljahr konnten zum Schuljahr 2017/2018 alle Anmeldewünsche berücksichtigt werden. Die Schullandschaft ist in den Nachbarkommunen in Bewegung. Hier bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten. Bei einem Klassenfrequenzrichtwert von 25 Schülerinnen und Schülern wird die Liebfrauenschule in den nächsten Jahren 4-zügig sein.

 

Seite 10: Gymnasium Nottuln

Die Berechnung der prognostizierten Anmeldezahlen in der Sekundarstufe I entspricht dem bei der Liebfrauenschule aufgezeigten Weg.

Alle neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler wurden vom Zeitpunkt der Aufnahme der ihrem Alter entsprechenden Jahrgangsstufe zugeordnet.

Die Zahlen für die Sekundarstufe II wurden errechnet, indem die in den letzten 3 Jahren abgegangenen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I im Verhältnis zu den Schulanfängern der Sekundarstufe II gestellt wurden. Dieses entsprach einem Prozentsatz von 100,29 %. Die Quote in diesem Jahr liegt bei 97,37 % (siehe Seite 11 der Anlage).

Laut Schulgesetz NRW beträgt die Mindestgröße bei der Fortführung von Gymnasien bis Jahrgangsstufe 10 mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang, in der gymnasialen Oberstufe mindestens 42 Schülerinnen und Schülern im ersten Jahr der Qualifikationsphase. Diese gesetzlichen Vorgaben werden rechnerisch erreicht, der Bestand der Schule ist mittelfristig gesichert.

 

Seite 12: Abgänger Grundschulen

Diese Aufstellung lässt klar erkennen, zu welchen weiterführenden Schulen die Nottulner Grundschulabgängerinnen und –abgänger in diesem Jahr wechseln werden und wie sich die Schulanfänger der beiden weiterführenden Schulen in Nottuln zusammensetzen.

77,8 % der Grundschulabgängerinnen und –abgänger besuchen weiterhin eine Schule in Nottuln. Dieses sind 10 % mehr als im vergangenen Schuljahr. Darüber hinaus werden 6 % zur Anne-Frank-Gesamtschule Havixbeck, 3 % zur Friedensschule Münster, 3 % zu einem Gymnasium nach Münster, 1,8 % zu einem Gymnasium nach Dülmen und 2,4 % zum St.-Pius Gymnasium nach Coesfeld wechseln. Die Wechsler zu einem Gymnasium in Dülmen bzw. zu einem Gymnasium nach Münster stammen ausschließlich von der St. Marien Grundschule in Appelhülsen. Die Wechsler zum St.-Pius Gymnasium stammen ausschließlich von der Sebastian Grundschule.

Insgesamt liegt der Durchschnitt der Nottulner Schülerinnen und Schüler, die auf ein Gymnasium wechseln bei 43,1 % und bewegt sich damit über dem Landesdurchschnitt NRW 2016 (40,5 %).


Finanzielle Auswirkungen:

Keine


Anlagen:

Schülerprognosen der einzelnen Schulen und Übergangsquoten Seiten 1 bis 12