Betreff
Wirtschaftsplan der Bäder für das Wirtschaftsjahr 2017 sowie Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2017 bis 2021
Vorlage
180/2016
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan der Bäder für das Wirtschaftsjahr 2017 und die Vermögens- und Finanzplanung von 2017 bis 2021 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.

 

 


Sachverhalt:

 

1. Ausgangssituation

 

Der Wirtschaftplan der Bäder besteht aus dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung sowie der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2017 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig zu erwartenden Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar. In der Stellenübersicht sind die Stellen der Bäder mit den jeweils zugeordneten Arbeitsanteilen der Beschäftigten im Vorjahresvergleich aufgeführt.

 

Die wesentlichen Planungsdaten der Bäder für die kommenden Wirtschaftsjahre werden im Folgenden erläutert:

 

 

2. Erläuterungen zum Erfolgsplan

 

Ertragspositionen

 

Umsatzerlöse

 

Für das Wirtschaftsjahr 2017 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 275.350 € erwartet. Hauptposten bilden dabei die Erlöse aus Eintrittsentgelten in Höhe von 144.500 €. Der Ansatz für die Eintrittsentgelte wurde auf Basis einer hinsichtlich der Wetterlage „durchschnittlichen Sommersaison“ gerechnet. Im Wirtschaftsplan wird von unveränderten Eintrittspreisen ausgegangen.

 

Aus den Energielieferungen werden Erlöse in Höhe von rd. 35.200 € erwartet. Diese Erlösposition umfasst die Stromlieferungen des Stromverbunds für die kommunalen Gebäude und den Sportpark Nottuln.

 

Aus der Einspeisevergütung der beiden Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Bäder sowie aus den beiden Blockheizkraftwerken wird mit Erlösen in Höhe von rd. 28.600 € gerechnet.

 

Die Hauptposten der sonstigen Erlöse in Höhe von 67.050 € bilden im Wesentlichen die Auflösung der passivierten Investitionszuschüsse zur Finanzierung der Beckenabdeckung und der energetischen Sanierung des Baukörpers Hallenbad mit 13.720 €, die Pachterlöse aus der Gastronomie mit 7.130 € sowie die Vergütung aus der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit 36.000 €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr von rd. 10.460 € ergibt sich insbesondere aus der zu erwartenden KWK-Vergütung.

 

 

Andere aktivierte Eigenleistungen

 

Im Wirtschaftsjahr 2017 wird mit aktivierungsfähigen Eigenleistungen in Höhe von rd. 5.000 € gerechnet. Diese Position bildet die voraussichtlichen Eigenleistungen von Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.

 

 

Sonstige betriebliche Erträge

 

Die sonstigen betrieblichen Erträge bestehen aus der zu erwartenden Energiesteuerentlastung für die Energieerzeugung in Höhe von rd. 17.000 € sowie aus Betriebsführungsleistungen für andere Betriebszweige in Höhe von rd. 3.000 €. Für das Jahr 2017 werden insgesamt sonstige betriebliche Erträge in Höhe von rd. 20.000 € erwartet.

 

 

Aufwandspositionen

 

Materialaufwendungen

 

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

 

Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von insgesamt rd. 206.000 € umfassen insbesondere die Energiebezugskosten in Höhe von rd. 125.500 €, die Wasser- und Abwassergebühren mit rd. 50.500 € sowie den sonstigen Materialverbrauch mit rd. 30.000 €. Der Rückgang der Aufwendungen für die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von 1.000 € gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf einen Rückgang der Strombezugskosten zurückzuführen. Die beiden Blockheizkraftwerke erzeugen den Hauptteil des erforderlichen Strombedarfs selbst.

 

 

Bezogene Leistungen

 

Die Aufwendungen für bezogenen Leistungen für das Jahr 2017 betragen rd. 97.500 €. Unter den bezogenen Leistungen werden neben den Reinigungskosten im Wesentlichen die Wartungs- und Instandhaltungskosten der betriebstechnischen Anlagen und der Grundstücke sowie die Kosten für Wasseruntersuchungen erfasst. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen steigen gegenüber dem Vorjahr um rd. 16.500 €. Grund ist ein zusätzlicher Instandhaltungsbedarf im baulichen Bereich (Bautenschutz Hallenbecken/Pflasterarbeiten Außenbereich) sowie in der Betriebsausstattung (Erneuerung Münzschlösser/Getriebemotor Beckenabdeckung).

 

 

Personalaufwendungen

 

Für die Personalaufwendungen ist mit rd. 389.058 € ein Anstieg um 35.412 € gegenüber dem Vorjahr mit 353.646 € zu erwarten. Hintergrund dieses Anstieges ist, dass aufgrund der ab 01.01.2017 gültigen Entgeltordnung zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst die Beschäftigten in den Bäderbetrieben zum Teil höherwertiger eingestuft werden. Zudem sind die Personalaufwendungen für die Ausbildungsstelle zu berücksichtigen. Der Ausbildungsplatz konnte zum 01.08.2016 besetzt werden. An der Eingangskasse soll eine Teilzeitstelle von 35,26 Std./Woche in eine volle Stelle mit 39 Std./Woche umgewandelt werden.

 

Abschreibungen

 

Die Abschreibungen auf Sachanlagen bleiben mit 162.700 € gegenüber dem Vorjahr mit 162.000 € nahezu konstant.

 

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 42.850 € steigen gegenüber dem Vorjahr mit 32.930 € um rd. 9.920 €. Im Wesentlichen handelt es sich um Aufwendungen für Versicherungen, Prüfung und Beratung, Marketing und eine Vielzahl von Einzelpositionen. Grund des Anstieges der sonstigen betrieblichen Aufwendungen ist, dass im Jahr 2017 ein neuer Flyer für die Bäder erstellt werden soll mit einer Auflage von 70.000 Stück. Der zurzeit genutzte Flyer aus dem Jahr 2011 bedarf dringend einer Aktualisierung.     

 

Zinsaufwendungen/Zinserträge

 

Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge von 5.500 € mit den Zinsaufwendungen von ./. 29.900 € in Höhe von ./. 24.400 € wird sich nach der Planung für 2017 gegenüber dem Vorjahr mit ./. 26.500 € voraussichtlich um 2.100 € verbessern. 

 

 

Gesamtergebnis 2017

 

Für das Wirtschaftsjahr 2017 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein negatives Gesamtergebnis in Höhe von  ./. 622.408 €. Gegenüber der Vorjahresplanung mit einem negativen Ergebnis von ./. 573.996 € wird mit einer negativen Abweichung um 48.412 € von der Vorjahresplanung gerechnet. Zusammengefasst sind die Hauptgründe für diese Abweichung im Wesentlichen ein Anstieg der Personalaufwendungen sowie ein Anstieg der Aufwendungen für die Unterhaltung der baulichen und technischen Anlagen und der Marketingaufwendungen.


Aufgrund des gemeinsamen Jahresabschlusses der Betriebszweige Wasser- und Energieversorgung/Bäder kann davon ausgegangen werden, dass das positive Jahresergebnis der Wasser- und Energieversorgung mit dem negativen Jahresergebnis der Bäder, mit Ausnahme der aus dem Schulschwimmen resultierenden Aufwendungen und Erträge, ertragssteuerlich verrechnet werden kann.

 

 

3. Erläuterungen zum Vermögensplan

 

Investitionsmaßnahmen und Finanzierung

 

In den vergangenen Jahren wurden in den Bädern umfangreiche Investitionen getätigt. So erfolgten Investitionen in die energetische Optimierung, in Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung und in substanzerhaltende Maßnahmen.

 

Für das Wirtschaftsjahr 2017 ist geplant, mit der Erneuerung der Zaunanlage des Wellenfreibades zu beginnen. Die Zaunanlage ist abgängig und die Erneuerung sollte nicht weiter aufgeschoben werden. Insgesamt 18.000 € wurden dafür veranschlagt. Im Jahr 2018 soll dann der zweite Abschnitt erneuert werden.

 

Als weitere Investitionsmaßnahmen sind die Ersatzbeschaffung von Sitzbänken und Strandkörben (12.200 €), die Erneuerung der Außenduschen (8.000 €), die Neuanschaffung von Wertschließfächern (5.000 €) sowie die Ersatzbeschaffung eines Sprungbrettes (3.000 €) vorgesehen. Für sonstige Anschaffungen wurden 20.000 € angesetzt. Diese Position ist erforderlich, da nach den Erfahrungen im Betrieb der Bäder jederzeit damit zu rechnen ist, dass Betriebseinrichtungen kurzfristig zu ersetzen sind und hier flexibel gehandelt werden muss.

 

Für die planmäßige Tilgung von Darlehen wurden insgesamt 41.000 € in den Vermögensplan aufgenommen.

 

Die Finanzierung der Investitionen kann aus Eigenmitteln erfolgen.

 

 

4. Erläuterungen zur Finanzplanung

 

Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen im Verhältnis zur Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung der Investitionen aus Eigenmitteln sicherstellen können. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der zukünftige Schwerpunkt von Investitionen in den substanzerhaltenden und energetischen Maßnahmen zu sehen sein wird. Ferner ist der Zustand der Filteranlagen zu beobachten. Hier können in den nächsten Jahren weitere Investitionsnotwendigkeiten entstehen. Zudem wird eine Teildachsanierung des Hallenbaddaches in naher Zukunft erforderlich.

 

 

5. Erläuterungen zur Stellenübersicht

 

Die Beschäftigten der Gemeindewerke sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Beschäftigten im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitsanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Ab dem 01.01.2017 sind nach der neuen Entgeltordnung zum Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVÖD) die Beschäftigten der Entgeltgruppen E 9 nach E 9a und E 9b überzuleiten. Weitere Veränderungen ergeben sich im Verwaltungsbereich nicht.

 

Im betrieblichen Bereich sind die Stellen der Schwimmmeister und Fachangestellten für Bäderbetriebe künftig nicht mehr umzuwandeln von E 8 in E 6 bzw. E 5 in E 3. Nach der o.a. Entgeltordnung verbleibt es bei der bisherigen Einstufung. Für eine Stelle E 3, die mit der Besetzung zum 01.01.2014 mit E 3 bewertet worden ist, ergibt sich für 2017 eine Bewertung nach E 5 des TVÖD. Für eine weitere Stelle E 8 wird sich voraussichtlich eine Höherstufung nach E 9a ergeben. An der Eingangskasse ist vorgesehen, die Teilzeitstelle von z.Zt. 35,26 Wochenstunden um 3,74 Wochenstunden auf 39,00 Wochenstunden aufzustocken und mit zwei Beschäftigten zu je 19,50 Wochenstunden zu besetzen. Die Aufstockung wird erforderlich, da es bei Ausfällen zu Mehrarbeitsstunden kommt, die kaum abgebaut werden können.

 

Die sich voraussichtlich ergebenden Änderungen wurden bereits in die Stellenübersicht für 2017 eingearbeitet und die höheren Aufwendungen entsprechend in die Erfolgsplanung eingestellt.

 

Die Ausbildungsstelle bei den Bädern konnte zum 01.08.2016 besetzt werden.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Jahresergebnis Erfolgsplan 2017  ./. 622.408 €

 


Anlagen:

 

Wirtschafts- und Finanzplanung 2017