Beschlussvorschlag:
Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.
Sachverhalt:
Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, den veränderten rechtlichen Rahmenbedingungen, der sich wandelnden Schullandschaft und des dynamischen Wahlverhaltens der Eltern wird jährlich eine neue Prognose über die mittelfristige Entwicklung der Schülerzahlen in der Gemeinde Nottuln erstellt und dem Ausschuss für Familie, Soziales, Bildung und Freizeit vorgelegt.
Die prognostizierten Zahlen basieren auf den tatsächlichen Geburten im jeweiligen Geburtszeitraum und den derzeit vorhandenen Schülerzahlen, unter Berücksichtigung des Wahlverhaltens bei der Einschulung und Schulwechsel.
Die in den Seiten 1 – 12 der Anlage zur Vorlage dargestellten Zahlen werden im
Einzelnen erläutert:
Seite 1: Erstklässler in den kommenden Jahren
Wie in den vorangegangenen
Jahren, wurden für diese Prognose die Geburten des Geburtszeitraums 01.10. –
30.09. eines jeden Jahres herangezogen und diese überwiegend der
nächstgelegenen Grundschule zugeordnet. In Einzelfällen wurde die Zuordnung
aufgrund der besseren Erreichbarkeit einer Grundschule anhand bestehender
Buslinien vorgenommen. Diese Schülerzahlen bilden die Grundlage für eine
weitere Prognoseberechnung. Das Diagramm der bisherigen und zukünftigen
Schulanfänger macht deren Rückgang seit dem Jahr 1998 deutlich, zeigt aber auch
vorausschauend konstante Geburtenzahlen.
Seite 2: Wahlverhalten Schulanfänger Nottuln
In den Prognosen der Vorjahre weicht die Verteilung der zukünftigen Erstklässler auf die Schulen allein nach dem Kriterium „nächstgelegene Schule“ von dem Anmeldeverhalten ab. Von planerischer Bedeutung ist die Verschiebung der Prognosen zwischen der St. Martinus- und der Astrid-Lindgren-Grundschule.
Diese Ungenauigkeit wurde
im letzten Jahr erstmals mit Hilfe der durchschnittlichen prozentualen
Veränderung korrigiert. Entgegen den jährlichen Prognosen wurden in den letzten
7 Jahren bei der St. Martinus Grundschule 15,49 % mehr und bei der
Astrid-Lindgren-Grundschule 13,21 % weniger als prognostiziert angemeldet.
Diese Differenz ist bei der Vorausberechnung der Schülerzahlen der beiden
Grundschulen berücksichtigt worden. Die erhöhte Anmeldezahl an der
St. Martinus Grundschule lässt sich neben den Wanderungen von der
Astrid-Lindgren-Grundschule z.B. durch zusätzlich integrativ beschulte Kinder
(Gemeinsamer Unterricht) und Fahrschüler z.B. aus Schapdetten bergründen.
Seite 3: St. Martinus Grundschule
Infolge der Schließung des Standortes St. Bonifatius Grundschule zum Schuljahr 2015/2016 besuchen die Schülerinnen und Schüler aus dem Ortsteil Schapdetten überwiegend die St. Martinus Grundschule. Nächstgelegene Grundschule und damit bisheriges Zuordnungskriterium ist für den Großteil der Schapdettener Schülerinnen und Schüler die St. Marien Grundschule in Appelhülsen. Aufgrund der vorhandenen Busverbindungen und des Wahlverhaltens der Schapdettener Eltern wurden in der weitergehenden Hochrechnung die Schülerinnen und Schüler aus dem Ortsteil Schapdetten der St. Martinus Grundschule und aus der Bauerschaft Heller der St. Marien Grundschule zugeordnet. Darüber hinaus wurde, wie in der letzten Prognose bereits durchgeführt, die Abweichung zwischen den Prognosen und tatsächlichen Anmeldungen ausgeglichen (vgl. Anlage Seite 2).
Zusammenfassend kann
gesagt werden, dass sich die St. Martinus Grundschule zu einer 2- bis 3-zügigen
Grundschule entwickelt und der Bestand im Prognosezeitraum gesichert ist.
Seite 4: Astrid-Lindgren-Grundschule
Auch bei der
Astrid-Lindgren-Grundschule lag in den vergangenen Jahren eine Differenz
zwischen der Prognose und den Anmeldezahlen vor. Diese ist prozentual ermittelt
worden und bei der Schülerprognose eingeflossen. Danach bleibt die 2- bis
2,5-Zügigkeit der Astrid-Lindgren-Grundschule in den nächsten Jahren erhalten.
Die Existenz ist somit weiterhin gesichert.
Seite 5: Erstklässler im Ortsteil Nottuln
Die Zahl der Erstklässler
im Ortsteil Nottuln zeigt stabile Schülerzahlen, die bis auf das Schuljahr
2021/2022 die Bildung von insgesamt 5 Eingangsklassen vermuten lassen.
Seite 6: St. Marien Grundschule
Die St. Marien Grundschule
stellt sich auch zukünftig als überwiegend 2-zügige Grundschule dar. Die
Schülerzahlen sind seit Jahren beständig und lassen keine Unsicherheiten auf
deren Bestand zu.
Seite 7: Sebastian Grundschule
An der Sebastian Grundschule werden die Jahrgänge 1 und 2 in einer jahrgangsübergreifenden Klasse gemeinsam beschult. Die Gesamtschülerzahlen gehen in den nächsten Jahren zurück, so dass die Mindestgröße von 92 Schülerinnen und Schülern für eine eigenständige Grundschule ab dem Schuljahr 2018/2019 nicht mehr erreicht wird. Das diese Situation eintreten könnte, hatte die Verwaltung mit den Vorlagen 131/2014 und 086/2015 in den Sitzungen am 22.10.2014 bzw. 23.06.2015 bereits dargestellt.
Die Schulleiterin Frau
Wippich hat ein innovatives Schulkonzept entwickelt, so dass vereinzelte
Anmeldungen aus dem Ortsteil Nottuln verzeichnet werden konnten, und so die
Eigenständigkeit für das Schuljahr 2016/2017 gewahrt werden konnte.
Seite 8: Grundschulabgänger und Übergangsquoten
Um die Übergänge zu den
weiterführenden Schulen zu berechnen, werden die Zahl der Grundschulabgänger in
den kommenden Jahren und die durchschnittlichen Übergänge in Prozent zu Grunde
gelegt. Die Übergangsquote zur Sekundarschule ist in den letzten Jahren
gestiegen. Die Übergangsquote zum Gymnasium Nottuln weist in den letzten Jahren
Schwankungen auf. Bei der Gesamtschule Havixbeck liegt der Prozentsatz der
Wechsler in den letzten Jahren bei rd. 8 %.
Seite 9: Liebfrauenschule
Das hier mit einem Muster
unterlegte Zahlenfeld stellt die letzte Klasse der auslaufenden Schulform
Realschule dar. Die voraussichtliche Anzahl der Neuanmeldungen wird ermittelt,
in dem die Zahl der Grundschulabgänger aus Nottuln mit der durchschnittlichen
Übergangsquote multipliziert und die Zuwanderungsquote aus Nachbarkommunen im
Mittelmaß hinzugerechnet wird. Zum kommenden Schuljahr liegen die Übergänge von
den Nottulner Grundschulen zur Liebfrauenschule bei voraussichtlich 43,7 %,
im 3-Jahresdurchschnitt bei 41,67 %. Dieser Jahresdurchschnitt wurde bei
der Prognose angenommen. Aus den Nachbarkommunen besuchen rd. 16 Schülerinnen
und Schüler je Jahrgang die Liebfrauenschule, wobei diese Anmeldungen in diesem
Jahr bei 9 liegen. Zum Schuljahr 2016/2017 konnten an der Liebfrauenschule
aufgrund der Festlegung der 4-Zügigkeit, nicht alle Anmeldewünsche
berücksichtigt werden, so dass 15 Absagen ausgesprochen werden mussten. Die
Schullandschaft ist in den Nachbarkommunen in Bewegung. Hier bleibt die weitere
Entwicklung abzuwarten. Bei einem Klassenfrequenzrichtwert von 25 Schülerinnen
und Schülern wird die Liebfrauenschule nach der Prognose in den nächsten Jahren
4-zügig sein.
Seite 10: Gymnasium Nottuln
Die Berechnung der prognostizierten Anmeldezahlen in der Sekundarstufe I entspricht dem bei der Liebfrauenschule aufgezeigten Weg.
Seit dem Frühjahr 2015 ist am Gymnasium Nottuln eine Auffangklasse für Flüchtlingskinder eingerichtet worden. Für die kommenden Schuljahre wird mit insgesamt 26 Schülerinnen und Schülern in dieser Klasse gerechnet. Diese Klasse ist gesondert dargestellt, die Schülerzahl wird auch in den folgenden Jahren dementsprechend fortgeschrieben. Die Zahlen für die Sekundarstufe II wurden errechnet, indem die in den letzten 3 Jahren abgegangenen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I im Verhältnis zu den Schulanfängern der Sekundarstufe II gestellt wurden. Dieses entsprach einem Prozentsatz von 98,35 %. Die Quote in diesem Jahr liegt bei 108 % (siehe Seite 11 der Anlage).
Laut Schulgesetz NRW
beträgt die Mindestgröße bei der Fortführung von Gymnasien bis Jahrgangsstufe
10 mindestens 2 Parallelklassen pro Jahrgang, in der gymnasialen Oberstufe
mindestens 42 Schülerinnen und Schüler im ersten Jahr der
Qualifikationsphase. Diese gesetzlichen Vorgaben werden rechnerisch erreicht,
der Bestand der Schule ist mittelfristig gesichert.
Seite 11: Übergangsquote Sekundarstufe I zu Sekundarstufe II
Hier werden die Übergänge
von der Sekundarstufe I zur Sekundarstufe II am Gymnasium Nottuln
dargestellt. Diese werden für die Hochrechnung der Anmeldungen für die
Sekundarstufe II hinzugefügt (siehe Seite 10 der Anlage).
Seite 12: Abgänger Grundschulen
Diese Aufstellung lässt klar erkennen, zu welchen weiterführenden Schulen die Nottulner Grundschulabgängerinnen und –abgänger in diesem Jahr wechseln werden und wie sich die Schulanfänger der beiden weiterführenden Schulen in Nottuln zusammensetzen.
67,8 % der Grundschulabgängerinnen und –abgänger besuchen weiterhin eine Schule in Nottuln. Darüber hinaus werden 7 % zur Gesamtschule Havixbeck, 5 % zur Friedensschule Münster und 7 % zu einem Gymnasium in Dülmen bzw. Buldern gehen. Die Wechsler zum Gymnasium nach Dülmen stammen ausschließlich von der St. Marien Grundschule in Appelhülsen. Insgesamt liegt der Durchschnitt der Nottulner Schülerinnen und Schüler, die auf ein Gymnasium wechseln bei 37,7 % und bewegt sich damit unter dem Landesdurchschnitt NRW 2015 (41,2 %).
Finanzielle Auswirkungen:
Keine
Anlagen:
Schülerprognosen der einzelnen Schulen und Übergangsquoten
Seiten 1 bis 12