Betreff
Fortschreibung der demografischen Entwicklung der Belegschaft der Gemeindeverwaltung Nottuln
Vorlage
193/2015
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die Fortschreibung der demografischen Entwicklung wird zur Kenntnis genommen

 


Sachverhalt:

 

Erstmals zum Stichtag 31.10.2009 wurde für den Stellenplan 2010 eine Analyse der Altersstruktur der Gemeindeverwaltung Nottuln vorgenommen. Seitdem erfolgt eine jährliche Fortschreibung gleichzeitig mit den Stellenplanberatungen. Somit wird nun die siebte Auswertung der demografischen Entwicklung der Belegschaft der Gemeindeverwaltung Nottuln vorlegt.

 

Wie in den Vorjahren sind die Geburtsjahrgänge der Mitarbeiter/innen den voraussichtlichen Renteneintrittsjahren zugeordnet worden. Auch erfolgt wieder eine Unterscheidung nach zwei großen Berufsgruppen:

 

1.    Nichttechnischer Verwaltungsdienst

d.h. alle klassischen Verwaltungsberufe sowie kaufmännische und betriebswirtschaftlichen Qualifikationen sowie die Sonstigen, wie z.B. Sozialpädagogen oder Jurist

2.    Technischer Verwaltungsdienst und handwerkliche Berufe

d.h. alle Techniker, Ingenieure, Handwerksberufe sowie die Hausmeister

 

 

Für die Fortschreibung des Konzeptes ins Jahr 2016 wurde insbesondere ein Vergleich zum 1. Jahr des erstellen Konzeptes (2010) gezogen:

 

Im Bereich der Verwaltung (nichttechnischer Verwaltungsdienst) hat sich die Altersstruktur kaum verändert. Das liegt u.a. daran, dass in dem siebenjährigen Betrachtungszeitraum nur vier Personen aus dem aktiven Dienst (Eintritt in den Ruhestand, Altersteilzeitvereinbarung) ausgeschieden sind. Von den vier Stellen wurden drei nachbesetzt (eine Stelle hatte einen sog. kw-Vermerk). Es wurden zwei Personen die 30 Jahre oder jünger waren und eine Person die 40 oder jünger war eingestellt. Es wurde jeweils die Bewerberin eingestellt, die das Anforderungsprofil am besten erfüllt hat. (Nach dem Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes darf kein/e Bewerber/in u.a. wegen des Alters benachteiligt werden. Dass dennoch „junge“ Kräfte gewonnen werden konnten, ist im Sinne der Personalentwicklung erfreulich.)

 

In der Gruppe der Verwaltung sind weiterhin die Geburtsjahrgänge 1955 – 1968 sehr stark vertreten. Somit werden über den Zeitraum von 2020 – 2035 (16 Jahre) voraussichtlich 51 Personen in den Ruhestand gehen, dies sind pro Jahr im Durchschnitt 3,2 Personen bzw. 67% der Beschäftigtengruppe.

Eine qualifizierte Ausbildung ist in diesem Umfang bei der Gemeinde Nottuln nicht möglich, zumal in manchen Jahren bis zu 7 Personen gleichzeitig die Regelaltersgrenze erreichen werden. Deshalb wurden bereits mit dem Stellenplan 2010 die ersten Nachwuchskräftestellen/ Demografiestellen eingerichtet.

 

Profitiert haben von den neu eingerichteten Stellen im Jahr 2010 zunächst die befristet beschäftigten Mitarbeiter/innen, die in dauerhafte Arbeitsverhältnisse übernommen wurden. Zudem werden seitdem regelmäßig neue Nachwuchskräfte-/Demografiestellen eingerichtet, um insbesondere den eigenen Auszubildenden, die während ihrer Ausbildung überzeugt haben, auch ohne das Vorhandensein einer regulären Planstelle ein Arbeitsvertrag anbieten zu können. Somit wird bereits heute Vorsorge getroffen, für die absehbaren Personalfluktuationen ab dem Jahr 2020. Diese zusätzlichen Stellen werden alle mit einem sog. kw-Vermerk versehen, d.h. erfolgt die Beschäftigung zu einem späteren Zeitpunkt auf einer Planstelle, entfällt die Stelle ersatzlos.

 

Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass diese Nachwuchskräfte gut als Elternzeit- und Teilzeitvertretungen eingesetzt werden können und die eingerichteten Nachwuchskräftestellen nur zeitweise oder teilweise genutzt werden müssen. Insgesamt 10 solcher Demografiestellen wurden seit 2010 eingerichtet. Sechs Stellen sind bereits wieder entfallen, da vier ehemalige Auszubildende ein Beschäftigungsverhältnis bei einem anderen Arbeitgeber aufgenommen und zwei Personen inzwischen eine reguläre Planstelle im Haus übernommen haben. Zwei Personen sind derzeit auf einer Demografiestelle beschäftigt und zwei weitere Stelleninhaber vertreten derzeit andere Mitarbeiter, so dass deren Demografiestellen zwar belegt, aber derzeit nicht benötigt werden (siehe Anlage „Nachweis bzgl. Besetzung der eingerichteten Demografiestellen“ zu der nichtöffentlichen Stellenplanberatungsvorlage).

 

Aus Sicht der Verwaltung ist diese Vorgehensweise ein Erfolgsmodell, da so entstehender Personalbedarf (aufgrund von Familienphasen oder Arbeitgeberwechsel anderer Kollegen) mit qualifizierten und engagierten jungen Kollegen nachbesetzt werden kann.

 

Der Anteil der Personen, die 30 Jahre oder jünger sind ist in dem Betrachtungszeitraum von 8 auf 9 Personen angestiegen, der Anteil der Personen, die 40 Jahre oder jünger sind von 18 auf 20 Personen (Hinweis: Der Personenkreis verändert sich jährlich, da das Alterssegment immer in Abhängigkeit vom Betrachtungsjahr errechnet wird.)


 

 

Im Bereich der Technikerstellen sind hingegen in den vergangenen Jahren erhebliche Veränderungen eingetreten. Im Jahr 2010 sind 9 Personen in diesem Bereich beschäftigt gewesen, im Jahr 2016 sind es 12 Personen. Von den 9 Personen des Jahres 2010 sind derzeit nur noch 3 Personen bei der Gemeinde Nottuln beschäftigt. Zwei Stellen wurden aufgrund von Renteneintritt bzw. Todesfall nachbesetzt, zwei Kollegen haben von sich aus einen Arbeitgeberwechsel vorgenommen, um sich weiter zu qualifizieren, eine Person konnte daraufhin von einer befristeten Stelle in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werden und ein Beschäftigungsverhältnis wurde im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst. Zu diesen Veränderungen wurden drei neue Technikerstellen eingerichtet. Im Bereich des Gebäudemanagements wurde eine Verwaltungsstelle für den Bereich Energiemanagement in eine Technikerstelle umgewandelt und eine weitere Technikerstelle für die Betreuung der gemeindlichen Objekte neu eingerichtet. Ebenfalls eine personelle Aufstockung erfolgte im Bereich der Bauleitplanung, da der planerische Aufwand und die zu betreuenden Großprojekte (z.B. Klimaschutzkonzept, Ortkernentwicklung 2025) erheblich zugenommen haben.

 

Die Nachbesetzung von Stellen mit qualifizierten Personal ist in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Insbesondere im technischen Bereich haben sich die Bewerberzahlen aufgrund der guten gesamtwirtschaftlichen Lage stark reduziert. So konnte im Jahr 2015 eine Ingenieursstelle erst nach der dritten Stellenausschreibung adäquat besetzt werden. Mit derzeit 12 Technikerstellen ist der Bereich relativ klein, bei gleichzeitiger großer Bandbreite der erforderlichen Qualifikationen (Ingenieur und Techniker der unterschiedlichen Fachrichtungen), so dass im Rahmen der Personalentwicklung eine „Ausbildung“ nicht erfolgen kann. Die Personalgewinnung wird somit weiterhin auf dem regulären Arbeitsmarkt erfolgen müssen.

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Siehe Stellenplanvorlagen.

 


Anlagen:

 

Demografische Entwicklung der Belegschaft zum Stichtag 01.01.2016