Betreff
Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2016 sowie Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2016 bis 2020
Vorlage
166/2015
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2016 und die Vermögens- und Finanzplanung von 2016 bis 2020 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.

 

 


Sachverhalt:

 

1. Ausgangssituation

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung besteht aus dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung sowie der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2016 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig zu erwartenden Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar.

 

Im Erfolgsplan für 2016 sind die Aufwendungen und Erträge für den Bereich der Wasserversorgung und Wärmeversorgung aufgenommen worden. Die Positionen der Wärmeversorgung werden nicht in die Kalkulation der Trinkwassergebühren als Kosten- und Erlöspositionen angesetzt, sondern finden ausschließlich in der Wirtschafts- und Finanzplanung für den Betriebszweig „Wasser- und Energieversorgung“ ihren Niederschlag. Die Aufwendungen und Erträge für die Wärmeversorgung sind in der vorliegenden Erfolgsplanung separat ausgewiesen.

 

In der Stellenübersicht sind die Stellen der Beschäftigten der Wasser- und Energieversorgung mit den zugeordneten Stellenanteilen im Vorjahresvergleich aufgeführt.

 

Die wesentlichen Daten für das kommende Wirtschaftsjahr werden im Folgenden erläutert:

 

 

2. Erläuterungen zum Erfolgsplan

 

Ertragspositionen

 

Umsatzerlöse

 

Für das Wirtschaftsjahr 2016 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 2.713.958 € erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich insbesondere die Erlöse aus dem Wasserabsatz (Trinkwassergebühren) mit rd. 2.073.948 € nieder. Diese setzen sich zusammen aus den Grundgebühren mit rd. 857.148 € und den Verbrauchsgebühren mit rd. 1.216.800 €. Aus der Wärmeversorgung sind Erlöse in Höhe von rd. 378.050 € zu erwarten. Die Erreichung dieses Planwertes hängt in starkem Maße von der Witterung ab. Die Erlöse aus Nebenleistungen betragen rd. 69.300 €. Aus der Einspeisungsvergütung der Photovoltaikanlagen des Wasserwerkes werden rd. 64.500 € erwartet.

 

Einen wichtigen Ertragsbestandteil stellt die Auflösung der passivierten Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 128.160 € dar. Für den Bereich der Wasserversorgung wird mit einem Auflösungsbetrag der passivierten Baukostenzuschüsse in Höhe von 118.100 € gerechnet. Für das Wirtschaftsjahr 2016 erfolgt eine ratierliche Auflösung mit 3,03 % jährlich, entsprechend den Abschreibungsbeträgen für Trinkwasserleitungen. Analog zur Gebührenkalkulation des Abwasserwerkes finden die Auflösungsbeträge aus Baukostenzuschüssen ausschließlich in der Erfolgsrechnung und nicht in der Gebührenkalkulation ihren Niederschlag und wirken sich positiv auf das Jahresergebnis insgesamt aus.

 

Für den Bereich der Wärmeversorgung erfolgt eine ratierliche Auflösung von Tilgungszuschüssen für die aufgenommenen Darlehen zur Finanzierung des Wärmeverbunds Hummelbach. Hier ist mit einem unveränderten Auflösungsbetrag in Höhe von 10.060 € zu rechnen.

 

 

Aktivierte Eigenleistungen

 

Die zu aktivierenden Eigenleistungen der Wasserversorgung wurden für 2016 unverändert mit insgesamt 48.000 € veranschlagt. Diese Position bildet den voraussichtlichen Eigenanteil der Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.

 

 

Sonstige Ertragspositionen

 

Die sonstigen betrieblichen Erträge der Wasser- und Energieversorgung wurden nahezu unverändert mit insgesamt 47.600 € veranschlagt. Im Wesentlichen handelt es sich um Kostenerstattungen aus Verwaltungsumlagen, Säumniszuschlägen und Mahngebühren sowie sonstigen Ertragspositionen.

 

 

Aufwandspositionen

 

Materialaufwendungen

 

Unter der Position „Materialaufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe“ mit 736.874 € bilden die Wasserbezugskosten für die Wasserlieferungen der Stadtwerke Coesfeld und der Gelsenwasser AG mit insgesamt 350.000 € den größten Kostenblock. Die Gas- und Brennstoffbezugskosten sowie die sonstigen Materialaufwendungen für den Wärmeverbund wurden mit insgesamt 237.374 € veranschlagt. Insgesamt erhöhen sich die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren von 730.850 € geringfügig um 6.024 € auf 736.874 €. Ursächlich dafür ist ein leichter Anstieg der Energiebezugskosten.

 

Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen liegen mit 109.300 € um rd. 3.200 € über dem Vorjahresansatz von 106.100 €.

 

 

Personalaufwendungen

 

Für die Personalaufwendungen ist mit rd. 566.724 € ein Rückgang um 11.461 € gegenüber dem Vorjahr mit rd. 578.185 € zu erwarten. Dieser Rückgang ist auf das altersbedingte Ausscheiden eines langjährig Beschäftigten zurückzuführen. Von den Personalkosten entfallen 556.198 € auf die Wasserversorgung und 10.526 € auf die Wärmeversorgung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abschreibungen

 

Die Abschreibungen auf Sachanlagen verringern sich leicht von 320.080 € um 5.880 € auf 314.200 €. Auf die Anlagen der Wasserversorgung entfallen Abschreibungen in Höhe von 258.446 € und auf die Anlagen der Energieversorgung 55.754 €.

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 419.000 € um 1.600 € geringfügig über dem Vorjahresniveau von 417.400 €. Insbesondere durch die zu erwartende Verrechenbarkeit des Wasserentnahmeentgeltes bis auf eine Höhe von 3.400 €, konnte diese Kostenposition in den Vorjahren gesenkt werden. Für die Ausgleichsleistungen aufgrund der Neuausweisung des Wasserschutzgebietes wurde ein Ansatz in Höhe von 25.000 € gebildet, da auch im Jahr 2016 mit den Ausgleichsleistungen für den ganzjährigen Verzicht auf eine Wirtschaftsdüngung in Schutzzone 2 des Wasserschutzgebietes zu rechnen sein wird.

 

 

Zinsaufwendungen/Zinserträge

 

Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge mit den Zinsaufwendungen in Höhe von ./. 55.657 € verbessert sich gegenüber dem Vorjahr mit ./.64.045 € um rd. 8.388 €.

 

 

Steuern

 

Für das Wirtschaftsjahr 2016 sind Steueraufwendungen in Höhe von rd. 22.880 € zu erwarten. Davon entfallen auf voraussichtliche Gewerbesteuerzahlungen und Körperschafts-steuerzahlungen jeweils rd. 10.000 €. Hintergrund dieser Steueraufwendungen ist insbesondere die steuerliche Einstufung des „Schulschwimmens“ als hoheitliche Betätigung, sodass alle mit dem Schulschwimmen zusammenhängenden Aufwendungen und Erträge der Bäder nicht in eine steuerliche Gesamtbetrachtung der Wasser- und Energieversorgung und der Bäder einbezogen werden dürfen.

 

 

 

Gesamtergebnis 2016

 

Für das Wirtschaftsjahr 2016 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe von 584.923 €.

 

Vom Gesamtergebnis entfallen auf die Kapitalverzinsung aus der Gebührenberechnung insgesamt 444.169 €, auf die Auflösung von Baukostenzuschüssen 128.160 € und auf das Jahresergebnis aus der Wärmeversorgung insgesamt 12.594 €.

 

Aufgrund des gemeinsamen Jahresabschlusses der Betriebszweige Wasser- und Energieversorgung mit den Bädern, kann das positive Jahresergebnis der Wasser- und Energieversorgung mit dem negativen Jahresergebnis der Bäder (ausgenommen „Schulschwimmen“) verrechnet werden.

 

 

 

 

3. Erläuterungen zum Vermögensplan

 

Investitionsmaßnahmen

 

Im Vermögensplan wurden die für 2016 zu erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich der Tilgung von Darlehen in Höhe von 471.400 € veranschlagt. Für die Erneuerung von abgängigen Wasserleitungsnetzen, die Herstellung von Hausanschlüssen sowie für die Anschaffung von Wasserzählern wurden insgesamt 143.000 € angesetzt. Sofern das Baugebiet Nottuln Nord frühzeitig zur Umsetzung kommt, wurden bereits vorsorglich 75.000 € für die Neuverlegung des Wasserleitungsnetzes veranschlagt.

 

Die weiteren Investitionsmaßnahmen betreffen eine neue SPS-Steuerung mit insgesamt 42.000 € und sonstige Beschaffungen mit 30.000 €.

 

Die Tilgungsleistungen für aufgenommene Darlehen steigen gegenüber dem Vorjahr mit 167.300 € um 14.100 € auf rd. 181.400 €.

 

 

Finanzierung der Investitionen

 

Aufgrund des Anstiegs der Tilgungsleistungen sowie eines Rückgangs der Abschreibungen ab 2016 stehen in nächster Zeit geringere Finanzmittel als in Vorjahren zur Finanzierung der anstehenden Investitionen zur Verfügung. Um eine Fremdfinanzierung durch Kreditinstitute zu vermeiden, sollte im Rahmen der gemeinsamen Mittelbewirtschaftung der Gemeindewerke die gute Liquiditätslage des Abwasserwerkes zur Zwischenfinanzierung genutzt werden. Für das Jahr 2016 ergibt sich eine Finanzierung der Investitionen und Tilgungsleistungen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen in Höhe von 326.600 €. Es verbleibt eine Zwischenfinanzierung durch das Abwasserwerk in Höhe von 144.800 €.

 

 

4. Erläuterungen zur Finanzplanung

 

Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen und deren Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung der Investitionen aus Eigenmitteln, Baukostenzuschüssen und einer Zwischenfinanzierung durch das Abwasserwerk sicherstellen können. In der Finanzplanung wurde für das Wirtschaftsjahr 2016 bereits ein Ansatz in Höhe von 75.000 € für die Herstellung des Wasserleitungsnetzes im geplanten Baugebiet „Nottuln Nord“ gebildet. Ob diese Maßnahme zum Ansatz kommen wird, hängt von den weiteren politischen Entscheidungen in den Ratsgremien der Gemeinde Nottuln ab.

 

 

5. Erläuterungen zur Stellenübersicht

 

Die für die Gemeindewerke tätigen Beschäftigten sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Beschäftigten im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitszeitanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Gegenüber dem Vorjahr ergeben sich für den Verwaltungsbereich keine Veränderungen. Eine Stelle E 10 ist künftig umzuwandeln in eine Stelle E 9.

 

Im betrieblichen Bereich entfällt mit dem planmäßigen Ausscheiden eines Beschäftigten zum 31.12.2015 eine Stelle E 6, die vorübergehend im Jahr 2015 doppelt besetzt worden ist. Es ist auch für 2016 geplant, eine Ausbildungsstelle im Wasserwerk zu besetzen. Weitere Veränderungen ergeben sich im betrieblichen Bereich nicht.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Jahresergebnis Erfolgsplan   584.923 €

 


Anlagen:

 

Wirtschafts- und Finanzplanung 2016