Betreff
Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2015 sowie Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2015 bis 2019
Vorlage
169/2014
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2015 und die Vermögens- und Finanzplanung von 2015 bis 2019 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.

 


Sachverhalt:

 

1. Ausgangssituation

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung besteht aus dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung sowie der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2015 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig zu erwartenden Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar.

 

Im Erfolgsplan für 2015 sind die Aufwendungen und Erträge für den Bereich der Wasserversorgung und Wärmeversorgung aufgenommen worden. Die Positionen der Wärmeversorgung werden nicht in die Kalkulation der Trinkwassergebühren als Kosten- und Erlöspositionen angesetzt, sondern finden ausschließlich in der Wirtschafts- und Finanzplanung für den Betriebszweig „Wasser- und Energieversorgung“ ihren Niederschlag. Die Aufwendungen und Erträge für die Wärmeversorgung sind in der vorliegenden Erfolgsplanung separat ausgewiesen.

 

In der Stellenübersicht sind die Stellen der Beschäftigten der Wasser- und Energieversorgung mit den zugeordneten Stellenanteilen im Vorjahresvergleich aufgeführt.

 

Die wesentlichen Daten für das kommende Wirtschaftjahr werden im Folgenden erläutert:

 

 

2. Erläuterungen zum Erfolgsplan

 

Ertragspositionen

 

Umsatzerlöse

 

Für das Wirtschaftsjahr 2015 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 2.721.491 € erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich insbesondere die Erlöse aus dem Wasserabsatz (Trinkwassergebühren) mit rd. 2.091.375 € nieder. Diese setzen sich zusammen aus den Grundgebühren mit rd. 854.415 € und den Verbrauchsgebühren mit rd. 1.236.960 €. Aus der Wärmeversorgung sind Erlöse in Höhe von rd. 367.366 € zu erwarten. Die Erreichung dieses Planwertes hängt in starkem Maße von der Witterung ab. Die Erlöse aus Nebenleistungen betragen rd. 65.000 €. Aus der Einspeisungsvergütung der Photovoltaikanlagen des Wasserwerkes werden rd. 64.000 € erwartet.

 

Einen wichtgen Ertragsbestandteil stellt die Auflösung der passivierten Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 133.750 € dar. Für den Bereich der Wasserversorgung wird mit einem Auflösungsbetrag der passivierten Baukostenzuschüsse in Höhe von 123.690 € gerechnet. Für das Wirtschaftsjahr 2015 erfolgt eine ratierliche Auflösung mit 3,03 % jährlich, entsprechend den Abschreibungsbeträgen für Trinkwasserleitungen. Analog zur Gebührenkalkulation des Abwasserwerkes finden die Auflösungsbeträge aus Baukostenzuschüssen ausschließlich in der Erfolgsrechung und nicht in der Gebührenkalkulation ihren Niederschlag und wirken sich positiv auf das Jahresergebnis insgesamt aus

 

Für den Bereich der Wärmeversorgung erfolgt eine ratierliche Auflösung von Tilgungszuschüssen für die aufgenommenen Darlehen zur Finanzierung des Wärmeverbunds Hummelbach. Hier ist mit einem Auflösungsbetrag in Höhe von 10.060 € zu rechnen.

 

 

Aktivierte Eigenleistungen

 

Die zu aktivierenden Eigenleistungen der Wasserversorgung wurden für 2015 mit insgesamt 48.000 € veranschlagt. Diese Position bildet den voraussichtlichen Eigenanteil der Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.

 

 

Sonstige Ertragspositionen

 

Die sonstigen betrieblichen Erträge der Wasser- und Energieversorgung wurden mit insgesamt 47.300 € veranschlagt. Im Wesentlichen handelt es sich um Kostenerstattungen aus Verwaltungsumlagen, Säumniszuschlägen und Mahngebühren sowie sonstigen Ertragspositionen.

 

 

Aufwandspositionen

 

Materialaufwendungen

 

Unter der Position „Materialaufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe“ mit 730.850 € bilden die Wasserbezugskosten für die Wasserlieferungen der Stadtwerke Coesfeld und der Gelsenwasser AG mit insgesamt 351.000 € den größten Kostenblock. Die Gas- und Brennstoffbezugskosten sowie die sonstigen Materialaufwendungen für den Wärmeverbund wurden mit insgesamt 227.850 € veranschlagt. Insgesamt erhöhen sich die Aufwendungen für

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Waren von 698.000 € um 32.850 € auf 730.850 €. Ursächlich dafür ist neben einem Anstieg der Energiebezugskosten auch ein Anstieg des erforderlichen Materialeinsatzes zur Instandhaltung der Wasserleitungsnetze.

 

Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen liegen mit 106.100 € um rd. 13.200 € unter dem Vorjahresansatz von 119.300 €.

 

 

Personalaufwendungen

 

Für die Personalaufwendungen ist mit rd. 578.185 € ein Anstieg um rd. 36.867 € gegenüber dem Vorjahr mit rd. 541.318 € zu erwarten. Dieser Anstieg resultiert aus einer erhöhten Zuordnung von Arbeitszeitanteilen von 0,3 Vollzeitstellen im Verwaltungsbereich, aus der vorgeschlagenen Übernahme der Auszubildenden im betrieblichen Bereich sowie den Ergebnissen von Tarifabschlüssen und Stellenbewertungen (siehe dazu auch „Gebührenkalkulation Trinkwasser“). Von den Personalkosten entfallen 567.895 € auf die Wasserversorgung und 10.290 € auf die Wärmeversorgung.

 

 

 

Abschreibungen

 

Die Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhen sich von 316.000 € investitionsbedingt um 4.080 € auf 320.080 €. Auf die Anlagen der Wasserversorgung entfallen Abschreibungen in Höhe von 263.229 € und auf die Anlagen der Energieversorgung 56.851 €.

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 417.400 € um 6.500 € unter dem Vorjahresniveau von 423.900 €. Insbesondere durch die zu erwartende Verrechenbarkeit des Wasserentnahmeentgeltes bis auf eine Höhe von 3.400 €, konnte diese Kostenposition gesenkt werden. Für die Ausgleichsleistungen aufgrund der Neuausweisung des Wasserschutzgebietes wurde ein Ansatz in Höhe von 25.000 € gebildet, da bereits im Jahr 2015 mit den Ausgleichsleistungen für den ganzjährigen Verzicht auf eine Wirtschaftsdüngung in Schutzzone 2 des Wasserschutzgebietes zu rechnen sein wird.

 

 

Zinsaufwendungen/Zinserträge

 

Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge mit den Zinsaufwendungen in Höhe von ./. 64.045 € verbessert sich gegenüber dem Vorjahr mit ./. 69.050 € um rd. 5.005 €.

 

 

Steuern

 

Für das Wirtschaftsjahr 2015 sind Steueraufwendungen in Höhe von rd. 23.200 € zu erwarten. Davon entfallen auf voraussichtliche Gewerbesteuerzahlungen und Körperschafts-steuerzahlungen jeweils rd. 10.000 €. Hintergrund dieser Steueraufwendungen ist die steuerliche Einstufung des „Schulschwimmens“ als hoheitliche Betätigung, sodass alle mit dem Schulschwimmen zusammenhängenden Aufwendungen und Erträge der Bäder nicht in eine steuerliche Gesamtbetrachtung der Wasser- und Energieversorgung und der Bäder einbezogen werden dürfen.

 

 

 

Gesamtergebnis 2015

 

Für das Wirtschaftsjahr 2015 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe von 576.931 €.

 

Vom Gesamtergebnis entfallen auf die Kapitalverzinsung aus der Gebührenberechnung insgesamt 436.651 €, auf die Auflösung von Baukostenzuschüssen 133.750 € und auf das Jahresergebnis aus der Wärmeversorgung insgesamt 6.530 €.

 

Aufgrund des gemeinsamen Jahresabschlusses der Betriebszweige Wasser- und Energieversorgung mit den Bädern, kann das positive Jahresergebnis der Wasser- und Energieversorgung mit dem negativen Jahresergebnis der Bäder (ausgenommen „Schulschwimmen“) verrechnet werden.

 

 

3. Erläuterungen zum Vermögensplan

 

Investitionsmaßnahmen

 

Im Vermögensplan wurden die für 2015 zu erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich der Tilgung von Darlehen in Höhe von 404.550 € veranschlagt. Für die Erneuerung von abgängigen Wasserleitungsnetzen, die Herstellung von Hausanschlüssen sowie für die Anschaffung von Wasserzählern wurden insgesamt 137.250 € angesetzt.

 

Die weiteren Investitionsmaßnahmen betreffen die Wasseraufbereitungstechnik mit insgesamt 65.000 €. Davon entfallen auf die Anlage zur Kalkmilchaufbereitung einschließlich Steuerung 50.000 € und auf eine Kompressoranlage für den Oxydator 15.000 €.

 

Für den Austausch der MID für Rohwasser und Spülabwasser wurden insgesamt 5.000 € und für sonstige Beschaffungen 30.000 € veranschlagt.

 

Die Tilgungsleistungen für aufgenommene Darlehen steigen gegenüber dem Vorjahr mit 153.000 € um 14.300 € auf rd. 167.300 €.

 

 

Finanzierung der Investitionen

 

Aufgrund des Anstiegs der Tilgungsleistungen sowie eines Rückgangs der Abschreibungen ab 2014 stehen in nächster Zeit geringere Finanzmittel als in Vorjahren zur Finanzierung der anstehenden Investitionen zur Verfügung. Um eine Fremdfinanzierung durch Kreditinstitute zu vermeiden, sollte im Rahmen der gemeinsamen Mittelbewirtschaftung der Gemeindewerke  die gute Liquiditätslage des Abwasserwerkes zur Zwischenfinanzierung genutzt werden. Für das Jahr 2015 ergibt sich eine Finanzierung der Investitionen und Tilgungsleistungen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen in Höhe von 236.350 €. Es verbleibt eine Zwischenfinanzierung durch das Abwasserwerk in Höhe von 168.200 €.

 

 

4. Erläuterungen zur Finanzplanung

 

Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen und deren Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung der Investitionen aus Eigenmitteln, Baukostenzuschüssen und einer Zwischenfinanzierung durch das Abwasserwerk sicherstellen können. In der Finanzplanung wurde für das Wirtschaftsjahr 2016 bereits ein Ansatz in Höhe von 72.000 € für die Herstellung des Wasserleitungsnetzes im geplanten Baugebiet „Nottuln Nord“ gebildet. Ob diese Maßnahme zum Ansatz kommen wird, hängt von den weiteren politischen Entscheidungen in den Ratsgremien der Gemeinde Nottuln ab.

 

 

5. Erläuterungen zur Stellenübersicht

 

Die für die Gemeindewerke tätigen Beschäftigten sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Beschäftigten im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitszeitanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Die Zuordnung der Arbeitszeitanteile für 2015 ergibt eine Erhöhung von 2,33  auf 2,63 Stellen. Eine Stelle E 10 ist künftig umzuwandeln in eine Stelle E 9.

 

Für den betrieblichen Bereich wird die Übernahme der Auszubildenden „Fachkraft für Wasserversorgung“ vorgeschlagen. Die Auszubildende absolviert die Abschlussprüfung Ende Juni 2015. Ein Beschäftigter wird in absehbarer Zeit alterbedingt ausscheiden, sodass es vorübergehend zu einer Überschneidung kommen wird. Die Gemeindewerke sollten sich aber die gut ausgebildete Fachkraft für Wasserversorgungstechnik sichern. Die Stelle des dann auscheidenden Mitarbeiters wird künftig wieder entfallen. Aus diesem Grund wurde eine Stelle E 6 mit einem Vermerk „künftig wegfallend“ versehen.

 

Weitere Veränderungen ergeben sich im betrieblichen Bereich nicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Jahresergebnis Erfolgsplan    576.931 €

 


Anlagen:

 

Wirtschafts- und Finanzplanung 2015