Betreff
Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2014 sowie Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2014 bis 2018
Vorlage
167/2013
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2014 und die Vermögens- und Finanzplanung von 2014 bis 2018 werden entsprechend des als Anlage der Vorlage begefügten Entwurfs beschlossen.


Sachverhalt:

 

1. Ausgangssituation

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung besteht aus dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung sowie der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2014 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig zu erwartenden Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar.

 

Im Erfolgsplan für 2014 sind die Aufwendungen und Erträge für den Bereich der Wasserversorgung und Wärmeversorgung aufgenommen worden. Die Positionen der Wärmeversorgung werden nicht in die Kalkulation der Trinkwassergebühren als Kosten- und Erlöspositionen angesetzt, sondern finden ausschließlich in der Wirtschafts- und Finanzplanung für den Betriebszweig „Wasser- und Energieversorgung“ ihren Niederschlag. Die Aufwendungen und Erträge für die Wärmeversorgung sind in der vorliegenden Erfolgsplanung separat ausgewiesen.

 

In der Stellenübersicht sind die Stellen der Beschäftigten der Wasser- und Energieversorgung mit den zugeordneten Stellenanteilen im Vorjahresvergleich aufgeführt.

 

Die wesentlichen Daten für das kommende Wirtschaftjahr werden im Folgenden erläutert:

 

 

2. Erläuterungen zum Erfolgsplan

 

Ertragspositionen

 

Umsatzerlöse

 

Für das Wirtschaftsjahr 2014 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 2.669.569 € erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich insbesondere die Erlöse aus dem Wasserabsatz (Trinkwassergebühren) mit rd. 2.024.644 € nieder. Diese setzen sich zusammen aus den Grundgebühren mit rd. 799.204 € und den Verbrauchsgebühren mit rd. 1.225.440 €. Aus der Wärmeversorgung sind Erlöse in Höhe von rd. 387.793 € zu erwarten. Die Erlöse aus Nebenleistungen betragen rd. 59.100 €. Aus der Einspeisungsvergütung der Photovoltaikanlagen werden rd. 64.000 € erwartet.

 

Einen wichtgen Ertragsbestandteil stellen die Auflösungsbeträge der passivierten Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 134.032 € dar. Für den Bereich der Wasserversorgung wird mit einem Auflösungsbetrag in Höhe von 121.282 € gerechnet. Für das Wirtschaftsjahr 2014 erfolgt eine ratierliche Auflösung mit 3,03 % jährlich, entsprechend den Abschreibungsbeträgen für Trinkwasserleitungen. Analog zur Gebührenkalkulation des Abwasserwerkes finden die Auflösungsbeträge aus Baukostenzuschüssen ausschließlich in der Erfolgsrechung und nicht in der Gebührenkalkulation ihren Niederschlag und wirken sich positiv auf das Jahresergebnis insgesamt aus. Gegenüber dem Vorjahr ist mit einem Rückgang der Auflösungsbeträge für den Bereich Wasserversorgung von 148.800 € um 27.518 € auf rd. 121.282 € zu rechnen. Dieses hängt damit zusammen, dass Baukostenzuschüsse aus Vorjahren bereits vollständig aufgelöst sind.

 

Für den Bereich der Wärmeversorgung erfolgt eine ratierliche Auflösung von Tilgungszuschüssen für die aufgenommenen Darlehen zur Finanzierung des Wärmeverbunds Hummelbach. Hier ist mit einem Auflösungsbetrag in Höhe von 12.750 € zu rechnen.

 

 

Aktivierte Eigenleistungen

 

Die zu aktivierenden Eigenleistungen der Wasserversorgung wurden für 2014 mit insgesamt 44.000 € veranschlagt. Diese Position bildet den voraussichtlichen Eigenanteil der Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.

 

 

Sonstige Ertragspositionen

 

Die sonstigen betrieblichen Erträge der Wasser- und Energieversorgung liegen mit 52.800 € um 4.000 € über dem Vorjahresniveau. Grund ist der Anstieg des Wasserentnahmeentgeltes um rd. 4.000 €. Hier ist zu berücksichtigen, dass bei einer Fortsetzung der Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft (Düngungsverzicht) diese Aufwendungen und die Kooperationsbeiträge voraussichtlich mit dem Wasserentnahmeentgelt verrechnet werden können. Aus diesem Grund sind diese Aufwendungen als Verrechnungsposition in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

 

 

Aufwandspositionen

 

Materialaufwendungen

 

Unter der Position „Materialaufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe“ mit 698.000 € bilden die Wasserbezugskosten für die Wasserlieferungen der Stadtwerke Coesfeld und der Gelsenwasser AG mit 343.700 € den größten Kostenblock. Die Gas- und Brennstoffbezugskosten sowie die sonstigen Materialaufwendungen für den Wärmeverbund wurden mit insgesamt 239.000 € veranschlagt.

 

Da für das Wirtschaftsjahr 2014 mit einem Anstieg der Wasserbezugs- und Energiebezugspreise zu rechnen sein wird, erhöhen sich die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe gegenüber dem Vorjahr mit 694.200 € um rd. 3.800 € auf 698.000 €.

 

Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen liegen mit 119.300 € um rd. 2.500 € unter dem Vorjahresansatz von 121.800 €.

 

 

Personalaufwendungen

 

Für die Personalaufwendungen ist mit rd. 541.318 € ein leichter Anstieg um rd. 3.683 € gegenüber dem Vorjahr mit 537.635 € zu erwarten. Ausschlaggebend für diesen Anstieg sind die zu erwartenden tariflich bedingten Erhöhungen der Personalaufwendungen.

 

 

 

Abschreibungen

 

Die Abschreibungen auf Sachanlagen verringern sich von 353.650 € um 37.650 € auf 316.000 €. Trotz der Investitionstätigkeit der Wasser- und Energieversorgung resultiert aus der vollständigen Abschreibung von Altanlagen im Bereich der Wasserversorgung eine erhebliche Reduzierung der Abschreibungen für den Bereich der Wasserversorgung um 30.754 €. Auch für den Bereich der Wärmeversorgung konnte der Ansatz für die Abschreibungen des Wirtschaftsjahres 2013 mit 62.650 € auf 55.754 € reduziert werden, vor dem Hintergrund, dass die geplanten Investitionskosten für die Erweiterung des Wärmeverbunds erheblich unterschritten werden konnten.

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 423.900 € auf dem Vorjahresniveau. Hauptposten der sonstigen betrieblichen Aufwendungen bilden die Konzessionsabgaben mit 202.000 €. Für die Konzessionsabgaben ist mit einem Rückgang um 3.000 € zu rechnen. Ferner wurde der Ansatz für den Bereich der Wärmeversorgung von 16.900 € auf 8.000 € reduziert. Für Ausgleichsleistungen aufgrund der Neuausweisung des Wasserschutzgebietes wurde ein Ansatz von 10.000 € gebildet und in die sonstigen Aufwendungen einbezogen.

 

 

Zinsaufwendungen/Zinserträge

 

Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge mit den Zinsaufwendungen in Höhe von ./. 69.050 € verbessert sich gegenüber dem Vorjahr mit ./. 86.900 € um rd. 17.850 €. Hauptgrund für den Rückgang der Zinsaufwendungen ist die planmäßige Tilgung der Darlehen. Zusätzlich ist für die Zinserträge mit einem Anstieg aus der Zinssicherung für die aufgenommenen Darlehen zu rechnen.

 

 

Steuern

 

Für das Wirtschaftsjahr 2014 sind Steueraufwendungen in Höhe von rd. 23.160 € zu erwarten. Davon entfallen auf voraussichtliche Gewerbesteuerzahlungen und Körperschafts-steuerzahlungen jeweils rd. 10.000 €. Hintergrund dieser Steueraufwendungen ist die steuerliche Einstufung des „Schulschwimmens“ als hoheitliche Betätigung, sodass alle mit dem Schulschwimmen zusammenhängenden Aufwendungen und Erträge der Bäder nicht in eine steuerliche Gesamtbetrachtung der Wasser- und Energieversorgung und der Bäder einbezogen werden dürfen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gesamtergebnis 2014

 

Für das Wirtschaftsjahr 2014 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe von 575.641 €.

 

Vom Gesamtergebnis entfallen auf die Kapitalverzinsung aus der Gebührenberechnung insgesamt 430.020 €, auf die Auflösung von Baukostenzuschüssen 134.032 € und auf das Jahresergebnis aus der Wärmeversorgung insgesamt 11.589 €.

 

Aufgrund des gemeinsamen Jahresabschlusses der Betriebszweige Wasser- und Energieversorgung mit den Bädern, kann das positive Jahresergebnis der Wasser- und Energieversorgung mit dem negativen Jahresergebnis der Bäder (ausgenommen „Schulschwimmen“) verrechnet werden.

 

 

3. Erläuterungen zum Vermögensplan

 

Investitionsmaßnahmen

 

Im Vermögensplan wurden die für 2014 zu erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich der Tilgung von Darlehen in Höhe von 385.000 € veranschlagt. Für die Erneuerung von abgängigen Wasserleitungsnetzen, die Herstellung von Hausanschlüssen sowie für die Anschaffung von Wasserzählern wurden insgesamt 177.000 € angesetzt.

 

Die weiteren Investitionsmaßnahmen betreffen die Ersatzbeschaffungen für ein abgängiges Fahrzeug mit 25.000 € sowie die Beschaffung sonstiger Anlagegegenstände mit insgesamt 30.000 €.

 

Die Tilgungsleistungen für aufgenommene Darlehen steigen gegenüber dem Vorjahr mit 111.500 € auf rd. 153.000 €. Dieses hängt damit zusammen, dass nach drei tilgungsfreien Jahren für die Kreditaufnahmen zur Finanzierung des Wärmeverbunds ab 2014 mit der Tilgung dieser Darlehen begonnen wird.

 

 

Finanzierung der Investitionen

 

Aufgrund des Anstiegs der Tilgungsleistungen sowie eines Rückgangs der Abschreibungen stehen ab 2014 geringere Finanzmittel als in Vorjahren zur Finanzierung der anstehenden Investitionen zur Verfügung. Um eine Fremdfinanzierung durch Kreditinstitute zu vermeiden, sollte zunächst die gute Liquiditätslage des Abwasserwerkes zur Zwischenfinanzierung genutzt werden. Für das Jahr 2014 ergibt sich eine Finanzierung der Investitionen und Tilgungsleistungen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen in Höhe von 261.968 €. Es verbleibt eine Zwischenfinanzierung durch das Abwasserwerk in Höhe von 123.032 €.

 

 

 

 

 

 

 

4. Erläuterungen zur Finanzplanung

 

Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen und deren Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung der Investitionen aus Eigenmitteln, Baukostenzuschüssen und einer Zwischenfinanzierung durch das Abwasserwerk sicherstellen können. In Abhängigkeit der Entwicklung der baulichen Tätigkeit im Gemeindegebiet sowie in Abhängigkeit einer sich möglicherweise ergebenen Verschärfung rechtlicher Anforderungen an die Wasser- und Energieversorgung, wird die Finanzplanung auch zukünftig an neue Gegebenheiten anzupassen sein.

 

 

5. Erläuterungen zur Stellenübersicht

 

Die für die Gemeindewerke tätigen Beschäftigten sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Beschäftigten im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitszeitanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Die Zuordnung der Arbeitszeitanteile für 2014 ergibt eine Verringerung von 2,66 auf 2,33 Stellen. Eine Stelle E 10 ist künftig umzuwandeln in eine Stelle E 9.

 

Für den betrieblichen Bereich ergeben sich in der Planung keine Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. Eine am 30.06.2013 noch freie Stelle wird voraussichtlich zum 01.01.2014 besetzt sein.

 

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Jahresergebnis Erfolgsplan + 575.641 €


Anlagen:

 

Wirtschafts- und Finanzplanung 2014