Betreff
Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes für das Wirtschaftsjahr 2014 sowie Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2014 bis 2018
Vorlage
157/2013
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes für das Wirtschaftsjahr 2014 und die Vermögens- und Finanzplanung für 2014 bis 2018 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.

 


Sachverhalt:

 

  1. Ausgangssituation

 

Der Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes besteht aus dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung sowie der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2014 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig bis 2018 zu erwartenden Investitionsmaßnahmen und die Finanzierung dar. In der Stellenübersicht sind die Beschäftigten des Abwasserwerkes mit den jeweilig zugeordneten Zeitanteilen im Vorjahresvergleich aufgeführt. Die wesentlichen Daten für die kommenden Wirtschaftsjahre werden im Folgenden erläutert.

 

 

  1. Erläuterungen zum Erfolgsplan

 

Ertragspositionen

 

Erlöse aus Gebühren

 

Für das Wirtschaftsjahr 2014 werden Umsatzerlöse und Erträge in Höhe von rd. 2.975.039 € erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich insbesondere die Erlöse aus Abwassergebühren nieder. Die Abwassergebühren setzen sich zusammen aus den Gebühren der Grundstückseigentümer mit rd. 2.243.027 € und den Gebühren für die Entwässerung von öffentlichen Flächen mit insgesamt 422.451 €.

 

 

Auflösung der Baukostenzuschüsse

 

Einen wichtigen Ertragsbestandteil stellen die Auflösungserträge der Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 224.500 € dar. Die in der Bilanz passivierten Baukostenzuschüsse sind ratierlich aufzulösen. Für das Wirtschaftsjahr 2014 erfolgt eine Auflösung um 2 % jährlich, entsprechend der Nutzungsdauer für Kanalleitungen. Da diese Position nicht gebührenmindernd in die Kalkulation der Abwassergebühren einbezogen werden darf, ergibt sich keine Auswirkung auf die Höhe der Abwassergebühr. Für den Erfolgsplan haben die Auflösungsbeträge allerdings Auswirkungen auf das auszuweisende Jahresergebnis des Abwasserwerkes.

 

 

Aktivierte Eigenleistungen

 

Die aktivierten Eigenleistungen des Wasserwerkes wurden für 2014 mit insgesamt 45.000 € veranschlagt. Diese Position bildet den voraussichtlichen Eigenanteil der Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.

 

 

Sonstige Ertragspositionen

 

Die Erträge aus der Klärschlammbeseitigung mit 7.000 € und aus den Hausanschlusskostenerstattungen mit 15.000 € bilden hinsichtlich der Auswirkungen auf das Gesamtergebnis einen durchlaufenden Posten. Die Erträge wurden in gleicher Höhe bei den Materialaufwendungen veranschlagt. Als sonstige Erträge wurden insgesamt 6.000 € in den Erfolgsplan eingestellt.

 

 

Aufwandspositionen

 

Materialaufwendungen

 

Unter der Position „Materialaufwendungen“ stellt der Lippeverbandsbeitrag mit rd. 1.218.621 € den größten Kostenblock dar. Es ergibt sich für 2014 ein Anstieg dieser Kostenposition um 50.506 € gegenüber dem Vorjahr mit 1.168.115 €.

 

Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für bezogene Leistungen mit insgesamt 278.500 € steigen gegenüber dem Vorjahr mit 222.800 € um insgesamt 55.700 €. Hintergrund ist ein Anstieg der Instandhaltungsaufwendungen im Bereich der Kanalisationsnetze. Ein Großteil der aus einer konsequenten Umsetzung der Kanalzustandserfassung resultierenden Schäden, betrifft weniger den baulichen und damit investiven Bereich, sondern den Unterhaltungsbereich, sodass diese Kosten im Erfolgsplan mit zu berücksichtigen sind.

 

Die weiteren Aufwendungen betreffen die o.a. Hausanschlusskosten mir 15.000 € und die Aufwendungen für die Klärschlammabfuhr mit 7.000 €. Die Beiträge an die Wasser- und Bodenverbände betragen rd. 38.500 €.

 

 

Personalaufwendungen

 

Die Personalaufwendungen mit 252.582 € erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr mit 248.730 € geringfügig um 3.852 €. Dieser leichte Anstieg ist ausschließlich tariflich bedingt.

 

 

Abschreibungen

 

Die Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhen sich investitionsbedingt von 654.791 € um 34.173 € auf 688.964 €. Hier ist zu berücksichtigen, dass die umfangreichen Investitionsmaßnahmen zur Erweiterung der Kanalnetze und Herstellung der Sonderbauwerke in den Jahren 2011 bis 2013 den Wert des Anlagevermögens und damit die Abschreibungen ansteigen lassen.

 

 

 

 

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen mit 100.500 € gegenüber dem Vorjahr mit 94.000 € um 6.500 €.

 

 

Zinsaufwendungen/Zinserträge

 

Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge und den Zinsaufwendungen in Höhe von ./. 94.000 € verbessert sich gegenüber dem Vorjahr mit einem veranschlagten Ergebnis in Höhe von ./. 115.000 € um 21.000 €.

 

 

Gesamtergebnis 2014

 

Für das Wirtschaftsjahr 2014 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe von rd. 281.372 €. Dieses positive Ergebnis teilt sich auf in die Eigenkapitalverzinsung in Höhe von rd. 56.872 € und dem Überschuss aus der Auflösung der Baukostenzuschüsse in Höhe von 224.500 €.

 

 

 

  1. Erläuterung zum Vermögensplan

 

Investitionsmaßnahmen

 

Im Vermögensplan wurden die für 2014 zu erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich Tilgung von Darlehen in Höhe von 753.000 € veranschlagt.

 

Unter der Position „Allgemeine Kanalbaumaßnahmen“ mit 291.000 € wurde investive Maßnahmen, die aus der Kanalzustandserfassung zu erwarten sind, berücksichtigt.

 

Die Erschließungsmaßnahmen im Gewerbegebiet Beisenbusch wurden im Wesentlichen in den Jahren 2011 und 2012 umgesetzt. Im Nord-Westlichen Bereich des Gebietes wird in Abhängigkeit der Gewerbeansiedlung noch die Herstellung eines Stichkanals und einer Stichstraße mit Wendehammer erforderlich. Sofern diese Position zum Tragen kommt, sind Herstellungskosten für die Kanalisation in Höhe von rd. 100.000 € zu erwarten.

 

Die kürzlich erfolgte Kanalzustandserfassung des Hauptsammlers von Nottuln nach Appelhülsen hat in einem Teilbereich eine nicht unerhebliche Schädigung der Kanalsubstanz ergeben. Hier ist ein Teilstück komplett auszutauschen. Die Investitionskosten betragen rd. 190.000 €.

 

Für Ersatz- und Neubeschaffungen wurden insgesamt 49.000 € in den Vermögensplan eingestellt. Unter diese Position fallen einerseits die erforderlichen Ersatzbeschaffungen für Pumpen und sonstige betriebsnotwendige Einrichtungen, sowie Aufwendungen für die Anschaffung von Kanalkatasterdaten.

 

 

Finanzierung der Investitionen

 

Die Finanzierung der Investitionen für 2014 erfolgt einerseits aus den erwirtschafteten Eigenmitteln und andererseits aus Baukostenzuschüssen.

 

Aus Sicht des Betriebes ist positiv zu bewerten, dass nach der bisherigen Planung sämtliche Investitionsmaßnahmen ohne Kreditaufnahmen bewerkstelligt werden können.

 

 

  1. Erläuterungen zur Finanzplanung

 

Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen im Verhältnis zur Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung der Investitionen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen sicherstellen können. In Abhängigkeit der Entwicklung der baulichen Tätigkeiten im Gemeindegebiet sowie in Abhängigkeit einer sich möglicherweise ergebenden Verschärfung rechtlicher Anforderungen an die Abwasserbeseitigung, wird die Finanzplanung auch zukünftig an neue Gegebenheiten anzupassen sein.

 

 

  1. Erläuterungen zur Stellenübersicht

 

Die für die Gemeindewerke tätigen Beschäftigten sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Beschäftigten im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitsanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Für das Planungsjahr 2014 ergibt sich eine geringfügige Reduzierung der Stellenanteile um 0,02.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Jahresergebnis Erfolgsplan 281.371,95 €

 


Anlagen:

 

Wirtschafts- und Finanzplanung 2014