Betreff
Kalkulation der Abwassergebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser zum 01.01.2014
Vorlage
156/2013
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die als Anlage beigefügte Satzungsänderung vom 18.12.2013 zur Beitrags- und Gebührensatzung wird beschlossen und tritt zum 01.01.2014 in Kraft.

 


Sachverhalt:

 

  1. Ausgangssituation

 

         Ausschlaggebend für die Höhe der Abwassergebühren sind insbesondere die Lippeverbandsbeiträge und die Kapitalkosten (Abschreibung und Verzinsung). Daneben bilden die Materialaufwendungen und Personalkosten wichtige Einflussgrößen für die Abwassergebühr. Die Entwicklung dieser Kostenblöcke für die Kalkulationsperiode 2014 wird im Folgenden erläutert.

 

 

  1. Lippeverbandsbeiträge

 

Die Kalkulation der Abwassergebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser ist in den vergangenen Jahren vielfach durch Veränderungen des größten Kostenblocks, den Lippeverbandsbeiträgen, die rd. 50 % der Gesamtkosten des Abwasserwerkes ausmachen, beeinflusst worden. Diese, für das Wasserwerk kaum zu beeinflussende Kostengröße steigt von insgesamt 1.168.115 € im Jahr 2013 um 50.506 € auf 1.218.621 € im Jahr 2014.

 

 

  1. Kapitalkosten (Abschreibung und Verzinsung)

 

Neben den Lippeverbandsbeiträgen bilden die Kapitalkosten für die Kanalnetze und Bauwerke des Abwasserwerkes einen wesentlichen Kostenblock. Die Abschreibungen erhöhen sich von 654.791 € im Jahr 2013 um 34.173 € auf 688.964 € im Jahr 2014. Hintergrund dieses Anstiegs der Abschreibungen sind die umfangreichen Investitionen des Abwasserwerkes in den Neubaugebieten sowie im Gewerbegebiet Beisenbusch.

 

Während die Abschreibungen aufgrund der umfangreichen Investitionsmaßnahmen zur Erneuerung und Erweiterung der Kanalnetze und der Bauwerke ansteigen, ist bei den Zinsaufwendungen ein leichter Rückgang von 131.000 € um 3.500 € auf 127.500 € zu berücksichtigen. Der Grund für den Rückgang der Zinsaufwendungen, trotz umfangreicher Investitionen, ist in der guten Liquiditätslage des Abwasserwerkes und damit einem Verzicht auf Kreditaufnahmen in den letzten Jahren zu sehen. Es wird eine Eigenkapitalverzinsung von 56.872 € ausgewiesen.

 

 

  1. Materialaufwendungen

 

Die Materialaufwendungen, d.h. die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie für die bezogenen Leistungen wurden für das Jahr 2014 mit insgesamt rd. 278.500 € ermittelt. Damit ergibt sich für das Jahr 2014 ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit 222.800 € um insgesamt 55.700 €. Hintergrund dieses Kostenanstiegs gegenüber dem Vorjahr ist in den zu erwartenden Ergebnissen der konsquent umzusetzenden Kanalzustandserfassung nach dem Abwasserbeseitigungskonzept zu sehen. Neben den Kanalerneuerungsmaßnahmen, die im investiven Bereich darzustellen sind, werden zukünftig eine Vielzahl kleinerer Kanalschäden zu berücksichtigen sein, die in der Summe aber erhebliche Reparaturkosten verursachen.

 

  1. Personalkosten

 

Die Personalkosten steigen gegenüber dem Jahr 2013 mit 248.730 € um rd. 3.852 € geringfügig auf 252.582 €. Dieser Anstieg ist ausschließlich auf tariflich bedingte Erhöhungen zurück zu führen.

 

 

  1. Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen wurden für 2014 mit 100.500 € veranschlagt. Damit steigt dieser Kostenblock gegenüber dem Vorjahr mit 94.000 € um 6.500 €.

 

 

  1. Erträge

 

Den o.a. Kostenblöcken stehen die ertragswirksamen Größen gegenüber. Die aktivierten Eigenleistungen wurden mit 45.000 € veranschlagt. Die Zinserträge erhöhen sich von 16.000 € um 17.500 € auf 33.500 €. Grund sind die zu erwartenden Zinserträge aus der Zinssicherung für die Darlehen. Die sonstigen betrieblichen Erträge verbleiben mit 6.000 € auf Vorjahresniveau. Insgesamt ergeben sich zu berücksichtigende Erträge von 84.500 €.

 

 

  1. Kalkulationsergebnis

 

Nach Abzug der genannten Erträge in Höhe von 84.500 € sowie unter Berücksichtigung der Einbeziehung einer Kostenüberdeckung aus dem Jahr 2012 in Höhe von rd. 12.061 €, verbleiben umzulegende Gesamtkosten in Höhe von 2.665.478,16 €. Davon sind 1.573.952,62 € auf die Schmutzwassermenge und 1.091.525,54 € auf die versiegelten Grundstücks- und Straßenflächen umzulegen.

 

Das Kalkulationsergebnis zeigt, dass für das Wirtschaftsjahr 2014 eine Erhöhung für die Schmutz- und Niederschlagswassergebühren erforderlich wird. Um eine kostendeckende Gebühr zu erzielen, sind nach der Kalkulation die Gebührensätze für die Schmutzwassergebühr von 1,81 €/m³ um 0,05 €/m³ auf 1,86 €/m³ und für die Niederschlagswassergebühr von 0,49 €/m² um 0,03 €/m² auf 0,52 €/m² anzuheben.

 

Die Kalkulationsgrundlagen sind der Vorlage als Anlage beigefügt. Nachdem sowohl die Schmutz- als auch die Niederschlagswassergebühren für zwei Jahre konstant gehalten werden konnten, schlägt die Betriebsleitung vor, zur Erzielung einer kostendeckenden Gebühr sowohl die Schmutz- als auch die Niederschlagswassergeühren ab dem 01.01.2014 mit den neu kalkulierten Gebühren festzusetzen.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Anstieg Schmutzwassergebühr        + 5 Cent pro Kubikmeter

Anstieg Niederschlagswassergebühr + 3 Cent pro Quadratmeter

 


Anlagen:

 

Kalkulation der Schmutz- und Niederschlagswassergebühren zum 01.01.2014