hier: Klimaschutzkonzept
Beschlussvorschlag:
Die Gemeinde Nottuln beschließt ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellen zu lassen. Die Verwaltung wird beauftragt die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes wie im Sachverhalt beschrieben (im Rahmen einer Ausschreibung) an ein geeignetes Büro zu vergeben.
Sachverhalt:
Zur planmäßigen
Optimierung der Energieeinsparung, Energieeffizienz und dem Einsatz
erneuerbarer Energien sowie der Klimaschutzaktivitäten der Gemeinde Nottuln
beteiligt sich die Gemeindeverwaltung seit 2005 an dem Managementsystem
European Energy Award (EEA). Ein wichtiger Meilenstein wurde 2012 mit der
Auszeichnung des European Energy Award in Gold erreicht. Weitere wichtige
Schritte waren der Beschluss des Gemeinderates zur energetischen Zielplanung
und die Erstellung der CO2-Bilanz. Am 03.07.2012 beschloss der Rat
die Fortführung des EEA-Projektes für drei weitere Jahre mit dem Ziel 2015 die
Goldauszeichnung zu bestätigen. Der aktuelle Förderzeitraum läuft seit dem
01.03.2013.
Mit Hilfe eines
integrierten Energie- und Klimaschutzkonzeptes könnte die Gemeinde Nottuln in
die Lage versetzt werden, vorhandene Einzelaktivitäten im Bereich Energie und
Klimaschutz zu bündeln und die lokalen Akteure zusammenzuführen. Dadurch
ergeben sich Synergieeffekte und neue Projektansätze zur Steigerung der
Energieeffizienz und Minderung der CO2-Emissionen. Die bereits
vorhandenen und im Zusammenhang mit dem EEA-Prozess weiterentwickelten Ideen
und Ansätze könnten im Rahmen eines Konzeptes konkreter ausgestaltet und
ausgearbeitet werden.
Im Rahmen der
nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit (BMU) wird die Erstellung eines integrierten
Klimaschutzkonzeptes finanziell gefördert. Dies gilt auch noch für Städte und
Gemeinden in NRW, da die Aufstellung eines Klimaschutzkonzeptes (gemäß § 5 des
Klimaschutzgesetzes NRW) noch
keine Pflichtaufgabe ist. Das Land NRW hat am 23.01.2013 als erstes Bundesland
ein Klimaschutzgesetz beschlossen.
Gefördert werden Sach- und Personalkosten von fachkundigen
externen Dritten sowie Ausgaben für die begleitende Öffentlichkeitsarbeit
(z.B. Flyer, Workshopmaterialien usw.) durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss
in Höhe von bis zu 65 %. Es werden nur Ausgaben für Leistungen gefördert, die
als zuwendungsfähig anerkannt und in der vereinbarten Projektlaufzeit erbracht
wurden.
Ein
Klimaschutzkonzept dient als Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für die
Klimaschutzstrategie einer Kommune und die Umsetzung von Maßnahmen im Anschluss
an die Konzepterstellung. Zentrale Bestandteile sind eine fortschreibbare
Energie- und CO2-Bilanz, eine Potentialbetrachtungen zur
Emissionsminderung, die Festlegung von Klimaschutzzielen sowie ein
detaillierter zielgruppenspezifischer Maßnahmenkatalog inklusive Kosten- und
Zeitplänen. Ein Klimaschutzkonzept stellt ähnlich wie ein Flächennutzungsplan
eine kommunale Planung für einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren dar.
Ein
Klimaschutzkonzept zeigt, welche technischen und wirtschaftlichen CO2-Minderungspotenziale
vorhanden sind und welche Maßnahmen zur Verfügung stehen, um kurz-, mittel- und
langfristig CO2-Emissionen einzusparen und Energieverbräuche zu senken. Dabei
werden alle klimarelevanten Sektoren einer Kommune betrachtet: öffentliche
Gebäude und Anlagen, private Haushalte, Industrie, Gewerbe, Handel und
Dienstleistungen sowie Verkehr und Ver- und Entsorgung. Die Grundlagen und
Maßnahmen eines Klimaschutzkonzeptes werden mit aktiver Beteiligung der
Politik, der betroffenen Verwaltungseinheiten, der Energieversorger, der
Wohnungswirtschaft, der Interessenverbände der Wirtschaft usw. erarbeitet.
Ziel ist es,
die Akzeptanz und Sensibilisierung für Klimaschutzbelange bei den jeweiligen
Zielgruppen zu erhöhen, um frühzeitig Lösungen und Kooperationen zu finden, und
um das Klimaschutzkonzept erfolgreich umsetzen zu können. Das
Klimaschutzkonzept wird in Zusammenarbeit zwischen der Kommune und externen
Beratern in der Regel innerhalb eines Jahres erstellt.
Kommunen wie
Nottuln, die den EEA bereits als Managementinstrument nutzen, bringen besonders
gute Voraussetzungen mit, um ein Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Mit dem EEA
hat die Kommune bereits die strukturellen Voraussetzungen für eine erfolgreiche
Konzepterstellung und anschließende Umsetzung geschaffen, indem sie auf ein
etabliertes Energie-Team, ein ausgereiftes und erprobtes Controlling-System und
einen Maßnahmenplan zurückgreifen kann. Als ein auf Dauer angelegter
Managementprozess unterstützt der EEA zudem die erfolgreiche Umsetzung des
Klimaschutzkonzeptes langfristig.
Die
EEA-Kommune erhält durch das Klimaschutzkonzept eine fundierte planerische
Grundlage und fachliche Vertiefung. Die geplanten Maßnahmen werden zudem soweit
wie mögliche hinsichtlich ihrer Wirkung auf Energieverbrauchs-, Energiekosten-
und CO2-Minderung bewertet.
Die
Ergebnisse der EEA-Bestandsaufnahme und des EEA-Maßnahmenprogramms werden bei
der Erarbeitung eines Klimaschutzkonzeptes berücksichtigt. Durch die bereits
durch den EEA bestehenden Vorarbeiten und geschaffenen Strukturen verringern
sich der Aufwand und die Kosten für die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes.
Für die
Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes wird momentan vom Bundesumweltministerium
ein Zuschuss von bis zu 65 Prozent gewährt. Neue Anträge können voraussichtlich
zwischen dem 1. Januar 2014 und dem 31. März 2014 eingereicht werden.
Die Kosten
für die Erstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes für die Gemeinde
Nottuln schätzt die Verwaltung auf ca. 50.000 Euro. Genaue Angaben hierzu
können erst nach der Ausschreibung von mindestens 3 Angeboten gemacht werden.
Bei Bewilligung einer fünfundsechzigprozentigen Förderung würde ein Eigenanteil
von ca. 17.500 Euro auf die Gemeinde entfallen. Dieser Eigenanteil ist unter
der Haushaltsstelle 3 60 10 für die Jahre 2014 und 2015 im noch nicht
verabschiedeten Haushalt vorgesehen.
Damit die
Gemeinde Nottuln weitere Fortschritte in den Bereichen Energieeinsparung,
Energieeffizienz und dem Einsatz erneuerbarer Energien für den eigenen
Handlungsbereich aber auch für die privaten Haushalte und die Bereiche
Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sowie Verkehr und Ver- und
Entsorgung erzielt, wird zur Verstärkung der EEA-Aktivitäten und zur Erreichung
der festgelegten Ziele der „Energetischen Zielplanung“ die Erstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes
mit Förderung durch die nationale Klimaschutzinitiative empfohlen.
Voraussetzung für die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes ist die Förderzusage des BMU.
Finanzielle Auswirkungen:
Die Kosten
für die Erstellung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes für die Gemeinde
Nottuln schätzt die Verwaltung auf ca. 50.000 Euro. Genaue Angaben hierzu
können erst nach der Ausschreibung von mindestens 3 Angeboten gemacht werden.
Bei Bewilligung einer fünfundsechzigprozentigen Förderung würde ein Eigenanteil
von ca. 17.500 Euro auf die Gemeinde entfallen.
Dieser
Eigenanteil ist unter der Haushaltsstelle 3 60 10 verteilt auf die Jahre 2014
und 2015 im noch nicht verabschiedeten Haushalt vorgesehen.