Beschlussvorschlag:
Der Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes für das Wirtschaftsjahr 2013 und die Vermögens- und Finanzplanung von 2013 bis 2017 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.
Sachverhalt:
1.
Ausgangssituation
Der Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes besteht aus
dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung und der Stellenübersicht.
Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende
Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die
voraussichtlich für 2013 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die
Finanzplanung stellt die mittelfristig bis 2017 zu erwartenden
Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar. In der Stellenübersicht sind
die Stellen des Abwasserwerkes mit den jeweilig zugeordneten Zeitanteilen im
Vorjahresvergleich aufgeführt. Die wesentlichen Daten für die kommenden
Wirtschaftsjahre werden im Folgenden erläutert.
2.
Erläuterungen zum Erfolgsplan
Ertragspositionen
Erlöse aus
Gebühren
Für das Wirtschaftsjahr 2013 werden Umsatzerlöse in
Höhe von rd. 2.548.599 € erwartet. Die Abwassergebühren setzen sich zusammen
aus den Gebühren der privaten und gewerblichen Grundstückseigentümer mit rd.
2.153.832 € und den Gebühren der Gemeinde für öffentliche Straßen- und
Grundstücksflächen mit rd. 394.767 €.
Auflösung
der Baukostenzuschüsse
Einen wichtigen Ertragsbestandteil unter den
sonstigen Umsatzerlösen stellen die Auflösungsbeträge der Baukostenzuschüsse in
Höhe von rd. 193.000 € dar. Die in der Bilanz passivierten Baukostenzuschüsse
sind ratierlich aufzulösen. Für das Wirtschaftsjahr 2013 erfolgt eine Auflösung
mit 2% jährlich entsprechend den Abschreibungsbeträgen für Kanalleitungen. In
Vorjahren bis 2006 betrug die Auflösung 3%. Dieser Betrag war nach Vorgabe der
Gemeindeprüfungsanstalt ab dem Jahr 2006 um 1% zu reduzieren. Da diese Position
nicht gebührenmindernd in die Kalkulation der Abwassergebühren einbezogen
werden darf, ergibt sich keine Auswirkung auf die Höhe der Abwassergebühr. Für
den Erfolgsplan haben die Auflösungsbeträge allerdings Auswirkungen auf das
auszuweisende Jahresergebnis des Abwasserwerkes.
Aktivierte
Eigenleistungen
Die aktivierten Eigenleistungen des Abwasserwerkes
wurden für 2013 mit insgesamt 45.000 € veranschlagt. Diese Position bildet die
voraussichtlichen Eigenleistungen der Investitionsmaßnahmen ab und ist als
Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.
Sonstige
Ertragspositionen
Die Erträge aus der Klärschlammbeseitigung mit 7.000
€ und aus den Hausanschluss-kostenerstattungen mit 15.000 € bilden hinsichtlich
der Auswirkungen auf das Gesamt-ergebnis einen durchlaufenden Posten. Die
Erträge wurden in gleicher Höhe bei den Materialaufwendungen veranschlagt.
Unter den sonstigen Erträgen in Höhe von 6.000 € wurden Ingenieurleistungen der
Gemeindewerke für die Hochwasserschutzmaßnahmen der Gemeinde“ angesetzt.
Aufwandspositionen
Materialaufwendungen
Unter der Position Materialaufwendungen
(Materialkosten und bezogene Leistungen) stellt der Lippeverbandsbeitrag mit
rd. 1.168.115 € den größten Kostenblock dar. Es ergibt sich für 2013 ein
Rückgang des Beitrages von 1.240.250 € um rd. 72.135 €.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
sowie für bezogene Leistungen mit insgesamt 222.800 € steigen gegenüber dem
Vorjahr mit 175.000 € um insgesamt 47.800 €. Ursache ist insbesondere ein
Anstieg der Aufwendungen für die Kanalzustandserfassung nach dem
„Abwasserbeseitigungskonzept“ und der „Selbstüberwachungsverordnung Kanal“. Für
das Jahr 2013 betragen die Kosten für die bauliche und hydraulische
Kanal-zustandserfassung rd. 64.000 €. Weiterhin sind an die Wasser- und
Energieversorgung die Leistungen für den Betrieb und die Instandhaltung der
Pumpwerke und sonstigen Betriebsanlagen mit rd. 16.800 € zu erstatten.
Die weiteren Aufwendungen betreffen die o.a.
Hausanschlusskosten mit 15.000 € und die Aufwendungen für Klärschlammabfuhr mit
7.000 €. Die Beiträge an die Wasser- und Bodenverbände für die Ortslagen
betragen unverändert rd. 34.000 €.
Personalaufwendungen
Die Personalaufwendungen mit rd. 248.730 € erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr mit rd.
241.077 € um rd. 7.653 €. Hintergrund sind einerseits tariflich bedingte
Erhöhungen und andererseits die tlw. Zuordnung einer Ingenieurstelle des
Baubetriebshofes.
Abschreibungen
Die Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhen sich
investitionsbedingt auf rd. 654.791 €. Hier ist zu berücksichtigen, dass die
umfangeichen Investitionsmaßnahmen zur
Erweiterung der Kanalnetze in den Jahren 2011/2012 den Wert des
Anlagevermögens und damit die Abschreibungen ansteigen lassen. Insbesondere die
Abschreibungen für die Erweiterung der Kanalnetze in den Erschließungsgebieten
„Beisenbusch“, „Hellersiedlung“, „Schoppmanns Wiese“ und „Olympiastraße“ werden
nach Abschluss aller Maßnahmen im Jahr 2012 im kommenden Wirtschaftsjahr 2013
voll wirksam.
Sonstige
betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 94.000
€ verringern sich gegenüber dem Vorjahr mit 95.800 € geringfügig um 1.800 €.
Zinsaufwendungen/Zinserträge
Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge
und den Zinsaufwendungen in Höhe von ./. 115.000 € liegt über dem im Vorjahr
veranschlagten Ergebnis mit ./. 119.542 €. Hintergrund dieser Verbesserung um
rd. 4.540 € sind einerseits die planmäßige Darlehenstilgung und andererseits
leicht steigende Zinserträge.
Gesamtergebnis
2013
Für das kommende Wirtschaftsjahr ergibt sich nach
Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe
von rd. 255.163 €. Dieses positive Ergebnis teilt sich auf in die
Eigenkapitalverzinsung in Höhe von rd. 59.503 €, den Überschuss aus der
Auflösung der Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 193.000 € und die Einbeziehung
der Kostenunterdeckung aus der Nachkalkulation 2011.
Abschließend ist positiv zu bewerten, dass der
Lippeverband die Kosten in einem nennenswerten Umfang gesenkt hat. Das versetzt
den Betrieb Abwasserwerk in die Lage, die Mehrbelastungen aus der Umsetzung des
Abwasserbeseitigungskonzeptes ohne Gebührenerhöhung für das kommende
Geschäftsjahr angehen und gleichzeitig die Eigenkapitalverzinsung an den
Gemeindehaushalt abführen zu können.
3.
Erläuterungen zum Vermögensplan
Investitionsmaßnahmen
Im Vermögensplan wurden die zu erwartenden
Investitionsmaßnahmen sowie die planmäßige Kredittilgung veranschlagt. Für das
Wirtschaftsjahr 2013 ergeben sich Investitionsausgaben in Höhe von 499.500 €
sowie eine Tilgung von Darlehen in Höhe von 116.500 €.
Nachdem die umfangreichen Baumaßnahmen in den
Erschließungsgebieten „Gewerbegebiet Beisenbusch“, „Hellersiedlung“ und
„Schoppmanns Wiese“ voraussichtlich wie geplant im Jahr 2012 abgeschlossen
werden können, bilden die Investitionskosten für den „Allgemeinen Kanalbau“ in
Höhe von 415.000 € den größten Kostenblock.
Im Rahmen des Abwasserbeseitigungskonzeptes in
Verbindung mit der Selbstüberwachung Kanal sind in den kommenden Jahren, wie
bereits o.a., wieder turnusgemäße Kanalzustandserfassungen durchzuführen. Zu
erwartende bauliche Schäden oder hydraulische Probleme sind je nach
Schadensklassen bzw. fachtechnischer Bewertung durch Maßnahmen wie
Kanalerneuerung und Kanalsanierung zu beheben. Die Investitionskosten für 2013
sind geschätzt.
Für Ersatz- und Neubeschaffungen wurden insgesamt
35.000 € in den Vermögensplan aufgenommen. Unter diese Position fallen die
Ersatzbeschaffungen für Pumpen und sonstige betriebsnotwendige Einrichtungen.
Im Jahr 2013 ist ferner die Erneuerung des Pumpwerkes im Bereich Stevertal
vorgesehen. Die Kosten betragen voraussichtlich rd. 50.000 €.
Finanzierung
der Investitionen
Die Finanzierung der Investitionen für 2013 erfolgt
einerseits aus den erwirtschafteten Eigenmitteln und andererseits aus
Baukostenzuschüssen.
Aus Sicht des Betriebes ist positiv zu bewerten,
dass nach der bisherigen Planung sämtliche Investitionsmaßnahmen ohne
Kreditaufnahmen bewerkstelligt werden können. Auf der anderen Seite wird aber
auch deutlich, dass nach Umsetzung der umfangreichen Baumaßnahmen 2011/2012 ein
investitionsbedingter Anstieg der Abschreibungen eingetreten ist.
4.
Erläuterungen zur Finanzplanung
Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche
Entwicklung der Investitionen im Verhältnis zur Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung
der Investitionen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen sicherstellen
können. In Abhängigkeit der Entwicklung der baulichen Tätigkeit im
Gemeindegebiet sowie in Abhängigkeit einer sich möglicherweise ergebenden
Verschärfung rechtlicher Anforderungen an die Abwasserbeseitigung, wird die
Finanzplanung auch zukünftig an neue Gegebenheiten anzupassen sein. In den
kommenden Jahren ist die Investitionstätigkeit geprägt durch substanzerhaltende
Maßnahmen.
5.
Erläuterungen zur Stellenübersicht
Die für die Gemeindewerke tätigen Mitarbeiter/innen sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Mitarbeiter/innen im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitsanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Für das Planungsjahr 2013 ergibt sich eine geringe Erhöhung gegenüber dem Vorjahr von 0,10 Stellen. Eine Ingenieurstelle wird mit einem Stellenanteil von 10 % dem Abwasserwerk zugeordnet.
Finanzielle Auswirkungen:
Jahresergebnis Erfolgsplan 255.163,06 €
Anlagen:
Wirtschafts- und Finanzplanung 2013