Betreff
Mittelfristige Entwicklung der Schülerzahlen in der Gemeinde Nottuln
Vorlage
179/2012
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.


Sachverhalt:

Hiermit wird dem Ausschuss für Familie, Soziales Bildung und Freizeit die jährliche Prognose über die mittelfristige Entwicklung der Schülerzahlen der Schulen in der Gemeinde Nottuln und die Übergangsquoten von den Nottulner Grundschulen zu den weiterführenden Schulen vorgestellt.

 

Auf der Grundlage der tatsächlichen Geburten in der Gemeinde Nottuln und deren Zuordnung zur nächstgelegenen Grundschule wurde die Prognose der Erstklässler (Seite 1) bis zum Schuljahr 2017/2018 erstellt. Die Grafiken der zukünftigen Entwicklung der Schulanfänger und der Gesamtschülerzahl in den letzten Jahren zeigt deutlich die demographische Entwicklung des Bevölkerungswachstums und des daraus resultierenden Geburtenrückgangs. Bei momentaner Rechtslage sind bis in absehbarer Zeit alle Grundschulen in ihrem jetzigen Bestand gesichert.

 

Bei der St. Martinus-Grundschule (Seite 2) zeigt sich ein deutlicher Rückgang der Schülerzahlen in den nächsten Jahren. Hier ist allerdings zu bedenken, dass, bedingt durch das Wahlverhalten der Eltern, die tatsächlichen Anmeldungen die Prognosen übersteigen wird. Hier zeigt sich eine „Verschiebung“ von Anmeldungen von der Astrid-Lindgren-Grundschule zur St.Martinus-Grundschule.

 

Entgegen der St. Martinus-Grundschule bleibt die Schülerzahl der Astrid-Lindgren-Grundschule ( Seite 3) auch in den nächsten Jahren relativ konstant. Allerdings sollte das Wahlverhalten der Eltern zur St. Martinus-Grundschule beachtet werden. Im Hinblick hierauf werden die realen Schülerzahlen unter denen der Hochrechnung liegen. Die Schule wird weiterhin maximal 2,5-zügig geführt.

 

Seite 3a enthält einen Gesamtüberblick über die zukünftigen Erstklässler im Ortsteil Nottuln. Aufgrund des Schüleraufkommens können grundsätzlich in jedem Jahr künftig mindestens 4 Eingangsklassen gebildet werden. Auch im übernächsten Schuljahr 2014/2015 ist von 4 Eingangsklassen auszugehen, da sich die Schüler auf zwei Grundschulen aufteilen.

 

Wie die Prognose zeigt, wird die St. Marien-Grundschule in Appelhülsen (Seite 4) zukünftig als reine 2-zügige Grundschule geführt werden. Ihr weiterer Bestand als eigenständige Grundschule wird durch diese Hochrechnung bestätigt.

 

Die Schulanfängerzahlen an der Sebastian-Grundschule in Darup (Seite 5) zeigen sich seit Jahren stabil und belegt, dass die Schule auch weiterhin als 1-zügige Grundschule Bestand hat. Lediglich im Schuljahr 2015/2016 geht hier die Zahl der Schulanfänger auf 14 Kinder zurück, der Mindestwert für die Klassenbildung liegt bei 15 Schülern. Bis zur Einschulung im Jahr 2015 werden eventuell noch Veränderungen stattfinden, die zunächst abzuwarten bleiben. Offenkundig ist der Bestand der Sebastian-Grundschule derzeit gesichert.

 

Die St. Bonifatius-Grundschule in Schapdetten (Seite 6) wird seit dem Schuljahr 2007/2008 im Rahmen eines sog. Grundschulschulverbundes als Teilstandort der St. Martinus-Grundschule geführt. Die Schülerinnen und Schüler werden dort im jahrgangsübergreifenden Unterricht in insgesamt 3 Klassen unterrichtet. Die Schule ist als Teilstandort mittelfristig gesichert.

 

 

Die Grundschulabgänger aus den 4. Klassen (Seite 7) werden in den nächsten Jahren von 240 im Sommer 2013 auf 164 im Sommer 2019 zurückgehen. Wie bei der negativen Entwicklung der Erstklässlerzahlen setzt sich die sinkende Schülerzahl auch auf die Grundschulabgänger und damit in die weiterführenden Schulen fort. Bei der Hauptschule kommt noch hinzu, dass aufgrund des geänderten Wahlverhaltens der Eltern die Übergangsquote zur Nottulner Hauptschule auf zuletzt 7,21 % sank. Die Quote der Realschule/Sekundarschule blieb in den letzten Jahren stabil, die Quote des Gymnasiums ist zum laufenden Schuljahr um einige Prozentpunkte gestiegen.

Auch bei gleichbleibenden Übergangsquoten, jedoch sinkenden Schülerzahlen, nimmt die Zahl der Schüler in den weiterführenden Schulen ab.

 

Erstmals zum Beginn des Schuljahres 2012/2013 hat die Geschwister-Scholl-Hauptschule in Nottuln (Seite 8) keine neuen Schüler mehr aufgenommen. Die Schule läuft mit Beginn dieses Schuljahres sukzessiv aus. Die letzten Schüler werden voraussichtlich im Jahr 2017 ihren Abschluss absolvieren.

 

Die Liebfrauenschule ( Seite 9), Real- und Sekundarschule, wird ab dem Schuljahr 2012/2013 auch als Sekundarschule in bischöflicher Trägerschaft geführt. Die ersten 93 Schülerinnen und Schüler wurden in diesem Jahr aufgenommen. Entsprechende schulrechtliche Vorschriften zur Klassenbildung in Sekundarschulen liegen noch nicht vor Infolgedessen wurde bei der Prognose von maximal 25 Schülerinnen und Schülern je Klasse ausgegangen. Die Prognose zeigt dann mittelfristig eine 3- bis 4-Zügigkeit.

 

Die Übergangsquote zum Gymnasium Nottuln liegt in diesem Jahr bei 33,63 % (s. auch Seite 7). Insgesamt stiegt in den letzten Jahren landesweit der Anteil der Grundschüler, die an einem Gymnasium angemeldet werden. Entsprechend dieses Trends wird auch für das Nottulner Gymnasium diese positive Entwicklung berücksichtigt, indem der günstigere Wert diesen Jahres (33,63 %) für die kommenden Jahre prognostiziert wird. Entsprechend der Zahl der Grundschulabgänger und der Übergangsquote wird die Schule in der Sekundarstufe I  zukünftig 3 Eingangsklassen bilden können.

Die Übergangsquote bei Wechsel in die Sekundarstufe II (Seite 11) liegt in diesem Jahr bei 90,48 % und steigerte sich in den letzten 3 Jahren jährlich um ca. 5 %. Dieser Aufwärtstrend wird fortgeschrieben, daher wird zukünftig mit einer Übergangsquote von 95 % beim Wechsel in die Sekundarstufe II gerechnet.

 

Den Schülerprognosen für die Schulen in der Gemeinde Nottuln sind die Übergangsquoten von den Grundschulen zu den unterschiedlichen Schulen der Sekundarschule I beigefügt (Seite 12). Rund 70% aller Nottulner SchülerInnen besuchen nach der Grundschule eine weiterführende Schule in Nottuln, etwa 30 % pendeln in die Nachbarorte. Dabei liegt der Großteil der Abwanderer bei den Gesamtschulen mit 14,6 % und den Gymnasien mit 9,2 %.

Im Landesvergleich ist nur die Quote für die Schulform Gymnasium aussagefähig. Hier liegt der Prozentsatz der Schüler aus Nottuln die ein Gymnasium besuchen (42,7 %) ein wenig über dem Landesdurchschnitt von 2011 (40,9 %).

 

In diesem Zusammenhang wird über ein Konzept der Landesregierung zur Sicherung eines qualitativ hochwertigen und wohnortnahen Grundschulangebots in NRW berichtet, welches sich zur Zeit in Vorbereitung befindet. Aufgrund rückläufiger Schülerzahlen ist das Ziel dieses Konzeptes pädagogisch sinnvolle sowie schulorganisatorisch machbare Schulangebote auf der einen und eine wohnungsnahe Schulversorgung auf der anderen Seite zu verbinden und zugleich zu einer gerechteren Klassenbildung auf der Basis kleinerer Klassen zu kommen. Wesentliche Maßnahmen werden neue und eindeutige Regelungen zur Klassenbildung z.B. Klassenbildung auf kommunaler Ebene, Absenkung der Mindestgröße von Grundschulen, Intensivierung von Teilstandortlösungen etc. sein. Ob dieses Konzept, wie ursprünglich geplant, zum Schuljahr 2013/2014 eingeführt wird, ist nicht bekannt. Es wurde daher bei dieser Prognose nicht berücksichtigt. Sobald die geplanten Änderungen Rechtskraft erhalten, wird der Ausschuss entsprechend informiert.

 


Finanzielle Auswirkungen:

keine


Anlagen:

Schülerprognosen (Seiten 1 bis 10) und Übergangsquoten (Seiten 11 und 12)