Betreff
Kosten der Kirmesveranstaltungen
Vorlage
077/2012
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

1.       Die Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.

2.       Den in Punkt 4 des Sachverhaltes dargestellten Erhöhungen der Kostensätze wird zugestimmt.

3.       Der erhöhte Zuschussbedarf des Kunsthandwerkermarktes (Teil des Martinimarktes) wird zur Kenntnis genommen. Der Kunsthandwerkermarkt soll weiter durchgeführt werden; die entsprechenden Mittel sollen im Haushalt eingestellt werden.


Sachverhalt:

 

1.             Darstellung des Kostendeckungsanteiles
            (ohne Kunsthandwerkermarkt)

Die beigefügte Tabelle gibt eine Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben in den Jahren 2010 und 2011.

Die Abrechnung der Septemberkirmes in Appelhülsen weist eine Kostendeckung aus. Die Septemberkirmes in Nottuln weist eine im absoluten Betrag weniger erhebliche Unterdeckung von 26% aus.

In den Jahren 2010 und 2011 betrug die Unterdeckung des Martinimarktes (einschließlich Krammarkt, jedoch ohne Kunsthandwerkermarkt) 5.478 € (38,8%) bzw. 4.776 € (30%).

Die Erhöhung des Kostendeckungsgrades ist auf die erhöhten Standgelder (bei gleichbleibendem Berechnungsmodus) und auf die deutlich erhöhten Umlagen für Reinigung zurückzuführen – obwohl die Einnahmen aus dem Krammarkt um fast ein Fünftel zurückgegangen sind. Die abgerechneten Nebenkosten übersteigen inzwischen die eigentlichen Standgelder.

 

 

2.             Darstellung des Kostendeckungsanteiles des Kunsthandwerkermarktes

 

In der Planung war damit gerechnet worden, dass die Neueinrichtung des Kunsthandwerkermarktes ein Defizit verursachen würde. Mit fast 10.400 € ist das Defizit mehr als doppelt so hoch ausgefallen wie bei der Planung veranschlagt. Ein Grund liegt in der letztlich geringeren Anzahl von Anbietern als erhofft und vor allem in (pflichtgemäß abgerechneten) Leistungen des Baubetriebshofes für die Herrichtung des Geländes vor und nach der Veranstaltung. Gerade diese Herrichtung
des Geländes hat aber einen wesentlichen Anteil am positiven Verlauf der Veranstaltung.

Im Haushalt wurde für die Anlaufkosten ein Betrag in Höhe von 5.000 € bereitgestellt. Die überschießenden Kosten wurden aus anderen Haushaltsmitteln gedeckt.

Zwar wurde die Durchführung des Kunsthandwerkermarktes übereinstimmend gelobt und auch bescheinigt, dass damit ein wesentlicher Impuls zur Hebung der Qualität des Martini-Marktes im Ganzen gegeben wurde. Dennoch erfordert das sowohl im prozentualen Anteil als auch im absoluten Betrag hohe Defizit eine Erörterung und Beschlussfassung über die Weiterführung.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind im Entwurf des Haushaltsplanes für das Jahr 2012 hierfür keine Mittel eingesetzt; bei zustimmender Beschlussfassung wäre ein entsprechender Betrag in der Änderungsliste darzustellen.

 

 

3.             Übersicht über die aktuellen Gebühren/Entgelte

 

Zurzeit werden von den Schaustellern/Händlern anlässlich der Nottulner Septemberkirmes und des Nottulner Martinimarktes die folgenden Beträge erhoben:

 

          Standplatzgebühr:          je m²                    1,00
          (Kalkulatorischer Vergleichspreis mit Nebenkosten:          je m²                    2,17)

 

          Zum Vergleich:             Kirmes Dülmen (4 Tage)             Fahrgeschäfte          je m²                          2,70
                                             Sonstige Geschäfte             je m²                          4,60
                                             Verlosungen             je m²                          5,40
                                             Verkaufsstände       je m²                          8,10
                                             Imbiss-Stände   je m²                          10,70
                                             mindestens: 25 €

                          Pfingstkirmes Coesfeld                         je m²                          2,00
                          Kreuzerhöhungskirmes Coesfeld             je m²                          1,50
                          Johannikirmes Coesfeld                         je m²                          1,00
                                             mindestens: 50 €

                          Kirmes Billerbeck                          je m²                          0,50
                                             mindestens: 2,50 €

 

          Weitere Kosten:          Pauschale für Reinigung                     60,00
                    Kosten für security
je lfd. m Frontlänge                        2,00
                    Pauschale für Werbung                      12,50

          Stromkosten:    Werden direkt mit der Lieferfirma abgerechnet;
                    für 2012 ist mit einer deutlichen Kostensteigerung
                    zu rechnen.

 

Von den sogenannten „Fliegenden Händlern“ (Krammarkt) werden zurzeit die folgenden Beträge erhoben:

 

          Standplatzgebühr:          je lfd. m Frontlänge                               10,00

 

          Zum Vergleich:             Krammarkt Dülmen             je lfd. m Frontlänge                                         6,60

                          Krammarkt Coesfeld                             je m²                          1,50
                                             mindestens: 7,50 €

 

          Weitere Kosten:          Pauschale für Reinigung                     0,00
                    Kosten für security
je lfd. m Frontlänge                        0,50
                    Pauschale für Werbung                      0,00

 

Die unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen erschweren einen Vergleich. Erkennbar ist allerdings, dass bei den Grundentgelten sich die Nottulner Märkte im unteren Bereich bewegen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass in Nottuln die unterschiedlichen Zusatz- bzw. Nebenkosten erheblich ins Gewicht fallen.

 

 

4.           Behutsame Überlegungen zur Erhöhung der Einnahmen

 

Wegen der starken Erhöhung der Nebenkosten von 2010 nach 2011 sowie der für die Schausteller zu erwartenden deutlichen Steigerung der Stromkosten sollte eine Erhöhung der Standgelder – wenn überhaupt – nur mit Augenmaß und Behutsamkeit vorgenommen werden.

Die folgenden Maßnahmen sind in diesem Rahmen denkbar:

a.  Erhöhung der Standplatzgrundgebühr (außer Imbiss- und Getränkestände) ab 2012 um 0,10 € auf 1,10 €, dann erneut in 2013 um 0,10 € auf 1,20 €.
Ab 2012 wird ein Mindeststandgeld von 50 € festgelegt.
Die Pauschale für Werbung wird zur Verwaltungsvereinfachung auf 10 € gesenkt.

b.  Erhöhung der Standplatzgrundgebühr für Imbiss- und Getränkestände ab 2012 um 0,50 € auf 1,50 €, dann erneut in 2013 um 0,50 € auf 2,00 €.
Ab 2012 wird ein Mindeststandgeld von 100 € festgelegt.
Die Pauschale für Werbung wird zur Verwaltungsvereinfachung auf 10 € gesenkt.

c.  Erhöhung der Standplatzgrundgebühr für „fliegende Händler“ (Krammarkt) ab 2012 um 1,00 € auf 11,00 €, dann erneut in 2013 um 1,00 € auf 12,00 €.
Erhöhung der security-Kosten für „fliegende Händler“ (Krammarkt) ab 2012 um 1,50 € auf 2,00 €.
Ab 2012 wird ein Mindeststandgeld von 33 € (zuzüglich security) festgelegt; ab 2013 wird ein Mindeststandgeld von 36 € (zuzüglich security) festgelegt.
Zusätzliche Umlagen für Reinigung und Werbung werden weiterhin nicht erhoben.

Grundsätzlich werden alle Maße (m² bzw. lfd. m) auf ganze Zahlen aufgerundet; grundsätzlich werden alle Zahlbeträge auf ganze Euro-Beträge aufgerundet.

Diese Änderungen finden nicht nur beim Martinimarkt, sondern auch bei den anderen Kirmes-Veranstaltungen Anwendung – mit Ausnahme der Kirmesveranstaltung in Appelhülsen. Dort sollen die Gebühren unverändert bleiben, weil eine Kostendeckung bereits erzielt wird.

 

 

5.           Kunsthandwerkermarkt

 

Der Kunsthandwerkermarkt hat ein starkes Defizit verursacht. Auf der anderen Seite bedarf ein neues Projekt sicher eines „langen Atems“. Der positive Werbeeffekt für das Image des Martinimarktes im Ganzen und ebenso für die Qualität des Martini-Marktes kann nicht übersehen werden. Eine Erhöhung der Standgelder ist gemessen am finanziellen Aufwand eher als unerheblich einzustufen – von größerer Bedeutung ist die Anwerbung zusätzlicher Aussteller. Es erscheint daher sinnvoller, die weitere Entwicklung zu beobachten und zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Erhöhungen


Finanzielle Auswirkungen:

 

Martini-Markt (ohne Krammarkt, ohne Kunsthandwerkermarkt):

          Geschätzte Mehreinnahmen im Jahr 2012: ca. 800 €,
          geschätzte Mehreinnahmen im Jahr 2013: ca. weitere 200 €.

Krammarkt:

          Geschätzte Mehreinnahmen im Jahr 2012: ca. 300 €,
          geschätzte Mehreinnahmen im Jahr 2013: ca. weitere 50 €.

Kunsthandwerkermarkt:

          Erhöhung des planmäßigen Defizites auf 10.000 € (Erhöhung gegenüber
          dem Haushaltsansatz 2011; dort waren 5.000 € bereitgestellt.).