Betreff
Professionellere Vermarktung des Bürgerzentrums Schulze-Frenkings-Hof und Alte Amtmannei
Vorlage
031/2012
Art
Beschlussvorlage

Begründung des Bürgeranliegens:

Die genannten Örtlichkeiten kosten der Gemeinde derzeit viel Geld. Diese einmaligen Gebäude, autobahnnah gelegen mit Bahnanschluss Appelhülsen, sollten entweder verpachtet oder durch eine Eventagentur vermarktet werden.

Wenn hier mehr Veranstaltungen stattfinden würden, wäre Nottuln auch gleich attraktiver. Bei mehr Veranstaltungen würden vielleicht auch mehr Besucher von Außerhalb Nottuln kennen lernen und häufiger hierher kommen.


Information der Verwaltung:

 

Information der Verwaltung:

 

-          Bürgerzentrum Schulze Frenkings Hof

Auf eine rund 1000 Jahre alte Geschichte kann der Hof Schulze Frenking zurückblicken. Aus der ersten urkundlichen Erwähnung von 1022 entwickelt sich ein typischer münsterländer Gräftenhof mit zentraler Bedeutung für den Ort Appelhülsen. In den 1980er Jahren erwarb die Gemeinde Nottuln den Hof und baute die historische Bausubstanz zu einem Bürgerzentrum um. 1988 konnte der Hof in unmittelbarer, zentraler Lage an der Kirche und verkehrsgünstigen Anbindungen seiner neuen Bedeutung übergeben werden.

Das Bürgerzentrum ist heute eines der Veranstaltungszentren der Gemeinde Nottuln.  Es ist Standort für eine große Anzahl von Vereinsaktivitäten und Veranstaltungen (Feste, Kultur, Märkte, etc.), beliebter Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger, z.B. auch für private Feste und angesehene Adresse für Seminare, Tagungen, etc.

Angesichts der seit Jahren nahezu ausgebuchten Zeiten an Wochenenden und Feiertagen ist bemerkenswerter Leerstand allenfalls in Ferienzeiten und unter der Woche zu verzeichnen. Um hier zu optimieren wurden Werbemedien überarbeitet (Homepage mit u.a.  Bestuhlungsplänen und aktueller Buchungsübersicht, Flyer) und die Entgeltstruktur verändert (Vergünstigungen unter der Woche). Außerdem stehen  ständige Ansprechpartner, z.B. auch am Wochenende zur Verfügung,  die auch Kontaktpflege z.B. zu Betrieben im Umland betreiben. Durch Verzahnung der Tätigkeiten des Hausmeisters mit anderen Bereichen wurden die jährlichen Kosten gesenkt. Einen gleichen Effekt verspricht sich die Gemeindeverwaltung von den energetischen Maßnahmen durch das Konjunkturpaket II.

Auf Ertragsseite wurden Befreiungstatbestände bei den Entgelten reduziert und eine stärkere finanzielle Beteiligung der Vereine erreicht.

Außerdem wird der Vollständigkeit darauf hingewiesen, dass mehrere Versuche in der Vergangenheit, das Gebäude z.B. einer gewerblichen Nutzung zuzuführen, im Wesentlichen scheiterten an hohen baulichen Anforderungen (Immissions-, Denkmal- und Brandschutz) und den hieraus resultierenden  Investitionskosten (Brandschutzplan und Rettungswege, WC-Anlage, Absturzsicherungen der Fenster, Barrierefreiheit, Hausanschlüsse, etc.).

Auch ließen sich die Ziele einer langfristigen Sicherung dieses unverzichtbaren Bestandteils der Infrastruktur im Ortsteil Appelhülsen und der verlässlichen Bereitstellung des Bürgerzentrums für Aktivitäten von Vereinen bzw. der Bürgerschaft mit einer - auch nur teilweisen - gewerblichen Nutzung bisher nicht vereinen.

 

-          Alte Amtmannei

Die „Alte Amtmannei“ im historischen Ortskern von Nottuln gehört zu den bedeutenden Gebäuden, welche im Rahmen der Neugestaltung des Nottulner Stiftsdorfes durch den Architekten Johann Conrad Schlaun nach dem verheerenden Brand im Jahr 1748 geprägt wurden.

Die heutige Nutzung ist vielfältiger Natur. Beide großen Räume des Gebäudes werden gern für Veranstaltungen genutzt. Die inhaltliche Bandbreite geht von regelmäßigen Kulturveranstaltungen (insbesondere Musik, Literatur, Kunst) über Veranstaltungen der Erwachsenenbildung (z.B. Volkshochschule) bis zu regelmäßigen unterschiedlichen Vereinsaktivitäten und politischen Veranstaltungen. Die regelmäßigen Nutzer sind neben der Gemeindeverwaltung, welche hier vielfältige Sitzungen, Informationsveranstaltungen, Schulungen und Versammlungen abhält, insbesondere der Verein Kunst+Kultur, die Musikagentur, die Volkshochschule und die Friedensinitiative. Vereine und ehrenamtliche Aktivitäten finden hier ihren Platz. Für bestimmte Veranstaltungstypen (insbesondere Kunstausstellungen und Konzerte) gibt es in Nottuln keine vergleichbare Alternative.

Gleichwohl führten Zwänge der Haushaltskonsolidierungen bereits im Jahr 2002 und erneut 2006 zum auch politischen Auftrag zur Suche nach einem möglichen Pächter bzw. Käufer mit Vereinbarung der Übernahme der Instandhaltungs- und Bewirtschaftungskosten.

In den Folgejahren gab es immer wieder Interessenten im gastronomischen Bereich, die letztendlich den wirtschaftlichen Erfolg auch daran festmachten, dass der große Veranstaltungsraum im Obergeschoss auch für private Feierlichkeiten zur Verfügung gestellt werden kann. Dafür waren aufgrund der Brandschutzvorschriften größere Umbaumaßnahmen erforderlich. Außerdem würde die Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe als schwierig eingestuft.

Ab dem Jahr 2006 wurde dann auch dem Verein Kunst+Kultur und im Folgenden der neu gegründeten Bürgerstiftung eine Option auf die Anpachtung bzw. den Betrieb der Alten Amtmannei erfolglos eingeräumt.

Zwischenzeitlich war auch die Nutzung des Gebäudes für Zwecke der Gemeindeverwaltung untersucht worden. Eine solche Alternative bietet sich nicht an, da die zur Verfügung stehenden Flächen, insbesondere unter Rücksichtnahme auf eine zu schaffende Barrierefreiheit,  in keinem adäquaten Verhältnis zur notwendigen Investition stünden.

Am 01.06.2010 beschloss daraufhin der Gemeinderat, die Beschlusslage zur Suche nach einem Pächter/Käufer aufzuheben und das Kulturzentrum Alte Amtmannei zum Wohle der Bürgerschaft zunächst in Gemeindebesitz zu behalten.

In der Folgezeit wurden die Bewirtschaftung von Alter Amtmannei und Bürgerzentrum innerhalb der Gemeindeverwaltung vereinheitlicht, Homepage und Flyer überarbeitet und auch die Entgelte, ähnlich wie im Bürgerzentrum Appelhülsen (Entgelte, Betriebskostenpauschalen), ab dem 01.07.2011 modifiziert.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Werden im Rahmen des Haushaltes dargestellt.

 

Vorschlag der Verwaltung:

 

Aufgrund der dargestellten, außerordentlichen Bedeutung der beiden Kulturzentren für das Gemeinwesen soll versucht werden, diese möglichst langfristig zu sichern.

Hierzu sind Belegung, sowie Kosten- und Ertragsstrukturen zu beobachten und bedarfsgerecht weiter zu entwickeln.

 


Finanzielle Auswirkungen:

Werden im Rahmen des Haushaltes dargestellt.

 


Vorschlag der Verwaltung:

Aufgrund der dargestellten, außerordentlichen Bedeutung der beiden Kulturzentren für das Gemeinwesen soll versucht werden, diese möglichst langfristig zu sichern.

Hierzu sind Belegung, sowie Kosten- und Ertragsstrukturen zu beobachten und bedarfsgerecht weiter zu entwickeln.