Betreff
Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2012 sowie Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2012 bis 2016
Vorlage
109/2011
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2012 und die Vermögens- und Finanzplanung von 2012 bis 2016 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.

 

 


Sachverhalt:

 

1.      Ausgangssituation

 

            Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung besteht aus dem Erfolgsplan,             der Vermögens- und Finanzplanung und der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan             die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt             wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2012 anstehenden             Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig zu             erwartenden Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar.

 

Im Erfolgsplan für 2012 sind die Aufwendungen und Erträge für den Wärmeverbund aufgenommen worden. Diese Positionen werden nicht in die Kalkulation der Trinkwassergebühren als Kosten- und Erlöspositionen mit aufgenommen, sondern finden             ausschließlich in der Wirtschafts- und Finanzplanung für den Betriebszweig „Wasser- und Energieversorgung“ ihren Niederschlag. Die Aufwendungen und Erträge für die             Wärmeversorgung sind in der vorliegenden Erfolgsplanung separat dargestellt (grau unterlegt).

 

            In der Stellenübersicht sind die Stellen des Wasserwerkes mit den jeweilig             zugeordneten Zeitanteilen im Vorjahresvergleich aufgeführt.

 

            Die wesentlichen Daten für die kommenden Wirtschaftsjahre werden im Folgenden             erläutert:

 

 

2.      Erläuterungen zum Erfolgsplan

 

            Ertragspositionen

 

            Erlöse aus Gebühren

 

            Für das Wirtschaftsjahr 2012 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 2.570.560 €             erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich insbesondere die Erlöse aus dem             Wasserverkauf (Trinkwassergebühren) mit rd. 2.029.160 € nieder. Diese setzen sich             zusammen aus den Grundgebühren mit rd. 769.643 € und den Verbrauchsgebühren    mit rd. 1.259.517 €. Aus der Wärmeversorgung sind Erlöse in Höhe von 298.000 € zu             erwarten. Die Erlöse aus Nebenleistungen betragen rd. 30.400 €. Die             Einspeisevergütung aus Photovoltaikanlagen mit 62.000 € entspricht dem             Vorjahreswert.

 

            Einen wichtigen Ertragsbestandteil stellen die Auflösungsbeträge der passivierten             Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 151.000 € dar. Die in der Bilanz passivierten             Baukostenzuschüsse sind ratierlich aufzulösen. Für das Wirtschaftsjahr 2012 erfolgt             eine Auflösung mit 3,03 % jährlich entsprechend den Abschreibungsbeträgen für             Trinkwasserleitungen. Analog zur Gebührenkalkulation des Abwasserwerkes finden die             Auflösungsbeträge aus Baukostenzuschüssen ausschließlich in der Erfolgsrechnung und       nicht in der Gebührenkalkulation ihren Niederschlag und wirken sich positiv auf das             Jahresergebnis aus.

 

           

            Aktivierte Eigenleistungen

 

            Die aktivierten Eigenleistungen des Wasserwerkes wurden für 2012 mit insgesamt 38.000 € vranschlagt. Diese Position bildet den voraussichtlichen Eigenanteil der Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.

 

 

            Sonstige Ertragspositionen

 

            Die sonstigen betrieblichen Erträge des Wasserwerkes erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr mit 30.000 € um 16.900 € auf 46.900 €. Hier ist zu berücksichtigen, dass bei einer Fortsetzung der Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft (Düngungs-verzicht) das unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen veranschlagte Wasserentnahmeentgelt verrechenbar ist. Aus diesem Grund ist das Wasserentnahmeentgelt einerseits als Aufwand und andererseits unter den sonstigen betrieblichen Erträgen zu veranschlagen.

 

 

            Aufwandspositionen

 

            Materialaufwendungen

 

            Unter der Position „Materialaufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe“ mit 630.100 € bilden die Wasserbezugskosten für die Wasserlieferungen aus Coesfeld mit rd. 324.000 € den größten Kostenblock. Als weitere Aufwandspositionen wurden die Gas- und Brennstoffbezugskosten für den Wärmeverbund mit 170.200 € veranschlagt. Durch die Berücksichtigung der Gas- und Brennstoffbezugskosten für den Wärmeverbund für ein komplettes Jahr erhöhen sich die Materialaufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe von 538.400 € um 91.700 € auf 630.100 €.

 

            Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen liegen mit 119.450 € auf dem Vorjahresniveau.

 

 

            Personalaufwendungen

 

            Für die Personalaufwendungen ist mit rd. 475.660 € ein leichter Anstieg um rd. 4.750 € gegenüber dem Vorjahr mit 470.910 € zu erwarten. Ausschlaggebend für diesen Anstieg sind tariflich bedingte Erhöhungen sowie die Zuordnung von Arbeitszeitanteilen des Betriebszweiges Baubetriebshof.

 

 

 

 

 

 

           

            Abschreibungen

 

            Die Abschreibungen auf Sachanlagen verringern sich von 359.800 € um 8.900 € auf 350.900 €. Trotz der hohen Investitionstätigkeit der Wasser- und Energieversorgung resultiert aus der vollständigen Abschreibung von Altanlagen eine Reduzierung der Abschreibungen für das kommende Wirtschaftsjahr.

 

 

            Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

            Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen steigen von 399.200 € um 27.300 € auf 426.500 €. Hauptposten der sonstigen betrieblichen Aufwendungen bilden die Konzessionsabgaben in Höhe von 203.000 €.

 

            Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen wird im Wesentlichen durch den ab 2012 gesetzlich festgelegten Anstieg des Wasserentnahmeentgeltes verursacht. Sofern die Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft (Düngungsverzicht) fortgesetzt wird, kann das Wasserentnahmeentgelt in Höhe von rd. 27.000 € vollständig verrechnet werden. Aus diesem Grund erfolgte ein Ansatz als Gegenposition bei den sonstigen betrieblichen Erträgen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen für die Energieversorgung sind mit 16.900 € zu veranschlagen und tragen ebenfalls zu einem Anstieg bei.

 

 

            Zinsaufwendungen/Zinserträge

 

            Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge mit den Zinsaufwendungen in Höhe von ./. 82.900 € verbessert sich gegenüber dem Vorjahr mit ./. 92.800 € um rd. 9.900 €. Hauptgrund für den Rückgang der Zinsaufwendungen sind die etwas überhöhten Ansätze des Vorjahres sowie die planmäßige Tilgung von Darlehen.

 

 

            Steuern

 

            Für das Wirtschaftsjahr 2012 ist mit Steueraufwendungen in Höhe von 21.950 € zu rechnen. Davon entfallen auf voraussichtliche Gewerbesteuerzahlungen und Körperschaftssteuerzahlungen jeweils rd. 9.500 €. Hintergrund dieser Steueraufwendungen ist die steuerliche Einstufung des „Schulschwimmens“ als hoheitliche Betätigung, so dass alle mit dem Schulschwimmen zusammenhängenden Aufwendungen und Erträge der Bäder nicht in eine steuerliche Gesamtbetrachtung der Wasser- und Energieversorung und der Bäder einbezogen werden dürfen.

 

 

            Gesamtergebnis 2012

 

            Für das Wirtschaftsjahr 2012 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis für die Wasser- und Energieversorgung in Höhe von rd. 548.000 €.

 

            Vom Gesamtergebnis entfallen auf die Kapitalverzinsung aus der Gebührenberechnung insgesamt 392.150 €, aus der Auflösung von Baukostenzuschüssen 151.000 € und auf das Jahresergebnis aus der Wärmeversorgung 4.850 €.

 

            Aufgrund des gemeinsamen Jahresabschlusses der Betriebszweige Wasser- und Energieversorung mit den Bädern kann das positive Jahresergebnis der Wasser- und Energieversorgung mit dem negativen Jahresergebnis der Bäder (ausgenommen „Schulschwimmen“) verrechnet werden.

 

 

3.      Erläuterungen zum Vermögensplan

 

            Investitionsmaßnahmen

 

            Im Vermögensplan wurden die für 2012 zu erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich Tilgung von Darlehen in Höhe von 440.800 € veranschlagt. Sofern die Umsetzung des Projektes „Gewerbegebiet Beisenbusch“ zügig voranschreitet, ist im Frühjahr 2012 mit einer Erweiterung des Wasserleitungsnetzes für diesen Bereich zu rechnen. Gleiches gilt für das Baugebiet „Schoppmanns Wiese“ in Darup. Für die Erweiterung der Wasserleitungsnetze sind insgesamt 120.000 € zu veranschlagen. Für die Erneuerung von abgängigen Wasserleitungsnetzen, die Herstellung von Hausanschlüssen sowie die Anschaffung von Wasserzählern wurden 136.500 € angesetzt.

 

            Für die technische Optimierung der Wasserversorgungseinrichtungen ist mit Investitionskosten in Höhe von 54.000 € zu rechnen. Diese Maßnahmen betreffen einerseits die Optimierung des Objektschutzes sowie die Anschaffung einer SPS-Steuerung für das Wasserwerk.

 

            Da im Anschluss an das Wasserrechtsverfahren kurzfristig mit einem Verfahren zur Festsetzung eines neuen Wasserschutzgebietes zu rechnen sein wird, wurden vorsorglich bereits 30.000 € in den Vermögensplan mit aufgenommen. Ob dieser Ansatz bereits im Jahr 2012 oder erst im Jahr 2013 zum Tragen kommen wird, bleibt abzuwarten.

 

            Die planmäßige Tilgung von Darlehen wird für das kommende Wirtschaftsjahr rd. 70.300 € betragen.

 

 

            Finanzierung der Investitionen

 

            Die Finanzierung der Investitionen für 2012 erfolgt aus den erwirtschafteten Eigenmitteln sowie aus Baukostenzuschüssen.

 

           

 

 

 

 

 

 

4.      Erläuterungen zur Finanzplanung

           

            Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen im Verhältnis             zur Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung der Investitionen mit             Ausnahme einer Erweiterung des Wärmeverbunds aus Eigenmitteln und             Baukostenzuschüssen sicherstellen können. In Abhängigkeit der Entwicklung der             baulichen Tätigkeit im Gemeindegebiet sowie in Abhängigkeit einer sich möglicherweise             ergebenden Verschärfung rechtlicher Anforderungen an die Wasserversorgung, wird die             Finanzplanung auch zukünftig an neue Gegebenheiten anzupassen sein.

 

 

5.      Erläuterungen zur Stellenübersicht

 

            Die für die Gemeindewerke tätigen Mitarbeiter/innen sind in eigenen Stellenübersichten         zu führen. Da die Mitarbeiter/innen im Verwaltungsbereich (technisch und             kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitszeitanteile auf     die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Im Verwaltungsbereich ist vorgesehen, eine             Technikerstelle tlw. dem Betriebszweig Wasser- und Energieversorgung zu zuordnen,             sodass sich eine Erhöhung der Stellenzahl von 2,75 auf 2,90 ergibt.

           

            Im betrieblichen Bereich ergeben sich keine Änderungen. Die Ausbildungsstelle im betrieblichen Bereich soll im Sommer 2012 wieder besetzt werden.

 

 

           

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Jahresergebnis Erfolgsplan            + 548.000 €

 


Anlagen:

 

Wirtschafts- und Finanzplanung 2012