Beschlussvorschlag:
Der
Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes für das Wirtschaftsjahr 2011 und die
Vermögens- und Finanzplanung von 2011 bis 2015 werden entsprechend des als
Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.
Sachverhalt:
1.
Ausgangssituation
Der Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes besteht aus
dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung und der Stellenübersicht.
Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende
Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die
voraussichtlich für 2011 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die
Finanzplanung stellt die mittelfristig bis 2015 zu erwartenden
Investitionsmaßnahmen und die Finanzierung dar. In der Stellenübersicht sind
die Stellen des Abwasserwerkes mit den jeweilig zugeordneten Zeitanteilen im
Vorjahresvergleich aufgeführt. Die wesentlichen Daten für die kommenden
Wirtschaftsjahre werden im Folgenden erläutert.
2.
Erläuterungen zum Erfolgsplan
Ertragspositionen
Erlöse aus
Gebühren
Für das Wirtschaftsjahr werden Umsatzerlöse in Höhe
von rd. 2.732.000 € erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich insbesondere
die Erlöse aus Abwassergebühren nieder. Die Abwassergebühren setzen sich
zusammen aus den Gebühren der Grundstückseigentümer mit rd. 2.111.000 € und den
Gebühren der Gemeinde für öffentliche Flächen mit rd. 367.300 €; hauptsächlich
für die Entwässerung öffentlicher Straßenflächen.
Auflösung
der Baukostenzuschüsse
Einen wichtigen Ertragsbestandteil stellen die
Auflösungsbeträge der Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 177.800 € dar. Die in
der Bilanz passivierten Baukostenzuschüsse sind ratierlich aufzulösen. Für das
Wirtschaftsjahr 2011 erfolgt eine Auflösung mit 2% jährlich entsprechend den
Abschreibungsbeträgen für Kanalleitungen. In Vorjahren bis 2006 betrug die
Auflösung 3%. Dieser Betrag war nach Vorgabe der Gemeindeprüfungsanstalt ab dem
Jahr 2006 um 1% zu reduzieren. Da diese Position nicht gebührenmindernd in die
Kalkulation der Abwassergebühren einbezogen werden darf, ergibt sich keine
Auswirkung auf die Höhe der Abwassergebühr. Für den Erfolgsplan haben die
Auflösungsbeträge allerdings Auswirkungen auf den ausgewiesenen
Jahresüberschuss des Abwasserwerkes.
Aktivierte
Eigenleistungen
Die aktivierten Eigenleistungen des Abwasserwerkes
wurden für 2011 mit insgesamt 47.000 € veranschlagt. Diese Position bildet den
voraussichtlichen Eigenanteil der Investitionsmaßnahmen ab und ist als
Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.
Sonstige
Ertragspositionen
Die Erträge aus der Klärschlammbeseitigung mit 7.000
€ und aus den Hausanschlusskostenerstattungen mit 15.000 € bilden hinsichtlich
der Auswirkungen auf das Gesamtergebnis einen durchlaufenden Posten. Die
Erträge wurden in gleicher Höhe bei den Materialaufwendungen veranschlagt. Die
sonstigen Erträge in Höhe von 7.000 € enthalten die Kosten des für den
Hochwasserschutz der Gemeinde tätigen Mitarbeiters der Gemeindewerke.
Aufwandspositionen
Materialaufwendungen
Unter der Position Materialaufwendungen
(Materialkosten und bezogene Leistungen) stellt der Lippeverbandsbeitrag mit
rd. 1.222.600 € den größten Kostenblock dar. Es ergibt sich für 2011 ein
Anstieg des Beitrages um rd. 18.600 €.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
sowie für bezogene Leistungen mit insgesamt 166.500 € steigen gegenüber dem
Vorjahr mit 161.000 um insgesamt 5.500 €. Hintergrund sind höhere Energiekosten
und ein leichter Anstieg der Aufwendungen für Instandhaltungsmaßnahmen an den
betrieblichen Einrichtungen des Abwasserwerkes.
Die weiteren Aufwendungen betreffen die o.a.
Hausanschlusskosten mit 12.500 € und die Aufwendungen für Klärschlammabfuhr mit
7.000 €. Die Beiträge für die Wasser- und Bodenverbände für die Ortslagen und
für die Einleitung der Kläranlage in die Stever betragen rd. 34.000 €.
Personalaufwendungen
Die Personalaufwendungen mit rd. 228.700 € erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr mit rd.
220.600 € um rd. 8.100 €. Hintergrund sind ausschließlich tariflich bedingte
Erhöhungen.
Abschreibungen
Die Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhen sich
investitionsbedingt auf rd. 608.000 €. Hier ist zu berücksichtigen, dass das
umfangeiche Investitionspaket zur Optimierung der Kanalisation Nottuln sowie
die Erweiterung der Kanalnetze im Jahr 2010 den Wert des Anlagevermögens und
damit die Abschreibungen ansteigen lässt.
Sonstige
betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 95.600
€ bleiben gegenüber dem Vorjahr konstant.
Zinsaufwendungen/Zinserträge
Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge
mit 13.000 € und den Zinsaufwendungen mit 139.000 € in Höhe von ./. 126.000
liegt unter dem im Vorjahr veranschlagten Ergebnis mit ./. 121.200 €.
Hintergrund ist insbesondere die geringe Verzinsung für die Anlage von
Finanzmitteln und damit geringere Zinserträge.
Gesamtergebnis
2011
Für das Wirtschaftsjahr ergibt sich nach Abzug der
Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe von rd.
228.500 €. Dieses positive Ergebnis teilt sich auf in die
Eigenkapitalverzinsung in Höhe von rd. 48.200 €, den Überschuss aus der
Auflösung der Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 177.800 € und der Einbeziehung
der Kostenunterdeckung aus der Nachkalkulation 2009.
3.
Erläuterungen zum Vermögensplan
Investitionsmaßnahmen
Im Vermögensplan wurden die für 2011 die zu
erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich Tilgung von Darlehen in Höhe
von 2.892.100 € veranschlagt.
Sofern die Umsetzung des Projektes „Gewerbegebiet
Beisenbusch“ wie geplant erfolgen kann,
ist ab dem Frühjahr 2011 mit einer kanaltechnischen Erschließung zu rechnen.
Die Herstellungskosten für diese umfangreiche Maßnahme betragen nach den
bisherigen Kostenberechnungen aus den Vorplanungen insgesamt 1.774.000 €.
Auch für den Bereich der „Hellersiedlung“ in
Appelhülsen ist eine Erschließung vorgesehen. Für den Fall, dass eine
Erschließung im Jahr 2011 erfolgen sollte, sind auch für dieses Projekt die
Investitionskosten in Höhe von rd. 410.000 € zu veranschlagen.
Unter der Position „Allgemeine Kanalbaumaßnahmen“
mit 350.000 € wurden Maßnahmen zur Kanalerneuerung in den Ortsteilen Darup und
Appelhülsen veranschlagt. Für die kanaltechnische Erschließung des Baugebietes
„Schoppmanns Wiese“ in Darup wurden 90.000 € und für die Kanalerneuerung „Auf
der Burg“ in Nottuln wurden 85.000 € angesetzt.
Für Ersatz- und Neubeschaffungen wurden insgesamt
35.000 € in den Vermögensplan aufgenommen. Neben der voraussichtlichen
Anschaffung eines neuen Servers fallen unter diese Position die
Ersatzbeschaffungen für Pumpen und sonstige betriebsnotwendige Einrichtungen.
Im Jahr 2011 ist die Erstellung eines Zentralentwässerungsplans für den
Ortsteil Nottuln vorgesehen. Die Kosten betragen voraussichtlich rd. 40.000 €.
Finanzierung
der Investitionen
Die Finanzierung der Investitionen für 2011 erfolgt
einerseits aus den erwirtschafteten Eigenmitteln und andererseits aus
Baukostenzuschüssen. Die Finanzmittel aus Baukostenzuschüssen und
Baukostenanteilen für Regenwasserkanäle für die Baugebiete und das
Gewerbegebiet kommen nur zum Ansatz, wenn die Erschließungsmaßnahmen im Jahr
2011 auch im vollen Umfang umgesetzt werden. Zeitliche Verschiebungen der
Maßnahmen und damit der Finanzierung können auftreten. Es sind aber vorsorglich
alle Maßnahmen in den Vermögensplan einbezogen worden.
Aus Sicht des Betriebes ist positiv zu bewerten,
dass nach der bisherigen Planung sämtliche Investitionsmaßnahmen ohne
Kreditaufnahmen bewerkstelligt werden können. Auf der anderen Seite wird aber
auch deutlich, dass nach Umsetzung der umfangreichen Baumaßnahmen ab 2011
wieder ein investitionsbedingter Anstieg der Abschreibungen eintreten wird.
4.
Erläuterungen zur Finanzplanung
Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche
Entwicklung der Investitionen im Verhältnis zur Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung
der Investitionen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen sicherstellen
können. In Abhängigkeit der Entwicklung der baulichen Tätigkeit im
Gemeindegebiet sowie in Abhängigkeit sich möglicherweise ergebender
Verschärfung rechtlicher Anforderungen an die Abwasserbeseitigung, wird die
Finanzplanung auch zukünftig an neue Gegebenheiten anzupassen sein.
5.
Erläuterungen zur Stellenübersicht
Die für die Gemeindewerke tätigen Mitarbeiter/innen
sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Mitarbeiter/innen im
Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige
tätig sind, werden die Arbeitsanteile auf die einzelnen Betriebszweige
aufgeteilt. Für das Planungsjahr 2011 ergeben sich keine Änderungen gegenüber
dem Vorjahr.
Finanzielle Auswirkungen:
Jahresergebnis
Erfolgsplan 228.525,20 €
Anlagen:
Wirtschafts- und
Finanzplanung 2011