Beschlussvorschlag:
Die
Ausführungen der Verwaltung werden zur Kenntnis genommen.
Sachverhalt:
Hiermit werden
dem Ausschuss für Familie, Soziales, Bildung und Freizeit die Anmeldezahlen an
den Nottulner Schulen mitgeteilt, ebenfalls wird die jährliche Prognose über
die mittelfristige Entwicklung der Schülerzahlen in der Gemeinde Nottuln
vorgestellt.
Da im
vorangegangenen Jahr geplante Sitzungen ausfielen oder besonderen Themen
gewidmet waren, erfolgt die Bekanntgabe der Schülerzahlen hiermit verspätet.
Schulanmeldungen:
Die
Schulanfängerzahlen der Grundschulen
für das kommende Schuljahr 2010/2011 sehen wie folgt aus:
|
Anmeldungen
für 2010/2011 |
St.
Martinus-Grundschule |
58 |
Astrid-Lindgren-Grundschule |
56 |
St.
Marien-Grundschule |
41 |
Sebastian-Grundschule |
24 |
St.
Bonifatius-Grundschule |
15 |
gesamt |
193 |
Sie sind auch
sowohl in der Übersicht über die Erstklässler in den kommenden Jahren (Anlage
Seite 1) als auch in der Prognose für die einzelnen Grundschulen enthalten.
Nachdem die
Schulbezirke für die Grundschulen seit dem Schuljahr 2008/2009 weggefallen
sind, steht den Eltern die Wahl der Grundschule frei, an der ihr Kind in der
Gemeinde eingeschult werden soll. Für jedes Kind besteht allerdings nur ein
Anspruch auf Aufnahme in die seiner Wohnung nächstgelegenen Grundschule in
seiner Gemeinde im Rahmen der festgelegten Aufnahmekapazitäten. Die Anmeldezahlen
sind somit u.a. abhängig vom Wahlverhalten der Eltern als auch von der
Erreichbarkeit durch den ÖPNV. In der Regel werden die Kinder aber mehrheitlich
an der nächstgelegenen Grundschule angemeldet. Insgesamt können die
Klassenbildungen an allen Grundschulen im Rahmen der festgelegten Zügigkeit
stattfinden.
Die
Anmeldezahlen der weiterführenden
Schulen in der Gemeinde Nottuln zu Beginn des Schuljahres 2009/2010 können
der Anlage Seite 12 entnommen werden. Wie bereits zum Schuljahr 2008/2009 haben
die Nottulner Grundschulen Fragebögen an die Eltern verteilt um Gründe zu
erfahren, warum sie ihre Kinder an der gewählten Schule, insbesondere an einer
auswärtigen weiterführenden Schule, angemeldet haben. Die Antworten aus den
zurückgegebenen Fragebögen wurde in die Anmeldelisten eingearbeitet bzw. für
die sonstigen auswärtigen Schulen separat aufgelistet (Seiten 12- 14).
An der Geschwister-Scholl-Schule
wurde mit 27 Anmeldungen eine Klasse gebildet. Leider sieht die mittelfristige
Schülerprognose für die Hauptschule auch keine gegensätzliche Entwicklung vor.
Grund für die rückläufigen Schülerzahlen an dieser Hauptschule ist die
demographische Entwicklung der Bevölkerung und das veränderte Wahlverhalten der
Eltern. Denn die an der Geschwister-Scholl-Schule kürzlich durchgeführte
Qualitätsanalyse lieferte ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis.
Die Liebfrauen-Realschule
hat mit 85 Neuanmeldungen 3 Eingangsklassen gebildet und befindet sich
weiterhin innerhalb der Planzahlen.
Das Gymnasium
Nottuln liegt mit 69 Anmeldungen für die Jahrgangsstufe 5 und
prognostizierten 73 Schülern nur leicht unter der Prognose. Es wurden im Sommer
2009 wiederum 3 Eingangsklassen gebildet.
Das
Anmeldeverfahren der weiterführenden Schulen zum Schuljahr 2010/2011 endet erst
spätestens am 05.03.2010, Zahlen hierzu können somit noch nicht vorgelegt
werden, werden dem Ausschuss dann zu gegebener Zeit mitgeteilt.
Mittelfristige Entwicklung:
Die
nachfolgenden Berechnungen beruhen auf aktuellen Geburtenzahlen sowie Übergangsquoten
und Zuwanderungen aus Nachbarkommunen. Darüberhinausgehende Veränderungen durch
Bevölkerungswanderungen sind nicht enthalten.
Zu den
Prognosen einige Hinweise:
Grundschulen:
Zur
Vorausberechnung der Schulanfänger sind die im jeweiligen Zeitraum geborenen
Kinder aus der Meldedatei unter Berücksichtigung der im Schulgesetz
vorgezogenen Einschulungszeiträume herangezogen worden. Für jedes dieser Kinder
ist die nächstgelegene Grundschule bestimmt worden, d.h. die Grundschule, die
über den kürzesten Fußweg erreicht werden kann. Grundlage für dieses Bestimmung
ist § 46 Abs. 3 SchulG wonach jedes Kind einen Anspruch auf Aufnahme in die
nächstgelegene Grundschule der gewünschten Schulart in seiner Gemeinde im
Rahmen der vom Schulträger festgelegten Aufnahmekapazität hat. Grundsätzlich
steht den Eltern ein Wahlrecht über die besuchte Schule zu, daher kann die
Prognose nur die Kinder mit Rechtsanspruch für den Besuch dieser Grundschule
darstellen.
Zwar liegen
aus den beiden vorangegangenen Schuljahren bereits Erfahrungen mit dem
Wahlverhalten der Eltern vor, die „Verschiebungen“ zwischen den Schulen sind
jedoch jährlich unterschiedlich, so dass eine Hochrechnung dieser Wanderungen
derzeit kein reales Ergebnis bringen würde. Es bleibt abzuwarten, ob sich in den
nächsten Jahren deutlichere Tendenzen aufzeichnen. Lediglich die Verschiebung
von Schülern von der Astrid-Lindgren-Grundschule zur St. Martinus-Grundschule
ist zu erkennen. Dieses hängt u.a. von der integrativen Beschulung in der St.
Martinus-Grundschule und der direkten Busverbindung in die gemeindlichen
Außenbereiche ab.
Besonders ist
für dieses Schuljahr die Anmeldung von 9 Schülerinnen und Schülern zum
Teilstandort St. Bonifatius-Grundschule in Schapdetten zu erwähnen. Auch
hierdurch wird klar, dass ein Trend der Wanderungen schwierig im Voraus zu
erkennen ist.
In den
Grundschulen schwankt die Zahl der Erstklässler in den nächsten 6 Jahren
zwischen 211 und 154 Kindern. Aufgrund der Verschiebung des
Einschulungsstichtages sind überwiegend Geburtszeiträume von 13 Monaten die
Folge, erst ab dem Schuljahr 2015/2016 werden wieder 12 Monate zugrundegelegt.
Dieses könnte bedeuten, dass ab dem Schuljahr 2015/2016 die Zahl der
Schulanfänger deutlich sinken könnte, ein Trend könnte sich bereits mit
lediglich 154 Kindern abzeichnen.
Weiterführende Schulen:
Grundlage für
die Prognose bei den weiterführenden Schulen ist die Zahl der
SchulabgängerInnen an den Nottulner Grundschulen. Diese wurden entsprechend der
Übergangsquoten zu den weiterführenden Schulen der letzten Jahre prozentual
verteilt. Hinzu kamen die durchschnittlichen Zuwanderungen aus den
Nachbarkommunen.
Bei der Geschwister-Scholl-Hauptschule
zeigt sich über die nächste Jahre eine deutliche Einzügigkeit. Einzügigkeit
deshalb, da in der Hauptschule die Bandbreite von 30 Schülern um bis zu 5
Schüler überschritten werden kann.
Laut § 82 Abs.
4 SchulG müssen Hauptschulen mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang
haben. Eine Hauptschule kann mit einer Klasse pro Jahrgang fortgeführt werden,
wenn den Schülerinnen und Schülern der Weg zu einer anderen Hauptschule mit
mindestens zwei Parallelklassen pro Jahrgang nicht zugemutet werden kann oder
sich aus dem Standort der Hauptschule der Schulentwicklungsplanung ergibt, dass
ihre Fortführung für die soziale und kulturelle Entwicklung der Gemeinde von
entscheidender Bedeutung ist und diese Aufgabe von einer anderen
weiterführenden Schule nicht übernommen werden kann. Der Unterricht ist in
diesem Fall gemeinsam mit anderen Schulen und, soweit erforderlich, durch
zusätzliche Lehrerstellen sicherzustellen.
Die
Bezirksregierung Münster teilte auf Nachfrage mit, dass aufgrund der aktuellen
Entwicklung ein veränderter Bildungsauftrag für die Schulform „Hauptschule“
gelte und gegenwärtig einzügige Hauptschulen toleriert werden.
Es bleibt
somit abzuwarten, ob sich die Situation der Geschwister-Scholl-Schule in den
kommenden Jahren durch verändertes Wahlverhalten der Eltern, Bevölkerungszuzüge
oder Einpendlern aus Nachbarkommunen zufriedenstellender entwickelt. Der Bestand
dieser Schule ist derzeit nicht gefährdet.
Die
Schülerprognose für die Realschule zeigt eine stabile 3-Zügigkeit. Bei
einer Realschule liegt die Mindestgröße bei 2 Parallelklassen. Die Fortführung
der Schule aus Sicht der Gemeinde Nottuln im Hinblick auf die Schülerzahlen ist
durch die Prognose mittelfristig bestätigt.
Das Gymnasium
Nottuln ist in der Sekundarstufe I derzeit voll dreizügig, entsprechend der
Prognose wird diese Dreizügigkeit auch weiterhin gesichert sein. Gymnasien müssen
bis Jahrgangsstufe 10 bei der Fortführung mindestens zwei Parallelklassen pro
Jahrgang haben. Erforderlich ist in der gymnasialen Oberstufe des Gymnasiums
Nottuln eine Jahrgangsbreite von mindestens 42 Schülerinnen und Schülern im
erst Jahr der Qualifikationsphase.
Der Bestand
des Gymnasiums Nottuln in der jetzigen Form ist somit weiterhin gesichert.
Finanzielle Auswirkungen:
keine
Anlagen:
Diverse
Tabellen zur Schulentwicklung (Seiten 1 – 15)