Betreff
Anschaffung einer Beckenabdeckung für das Wellenfreibad Nottuln
Vorlage
014/2009
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die Betriebsleitung wird beauftragt, das Wellenfreibad entsprechend der Sachverhaltsdarstellung mit einer Beckenabdeckung auszustatten.

 


Sachverhalt:

 

Ausgangssituation

 

Angesichts der Energiepreissteigerungen der Vorjahre wurde bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass energiekostensenkende Maßnahmen im Bäderbereich vorrangig zu betrachten seien. Vor diesem Hintergrund wurde im Jahr 2008 im Hallenbad eine neue Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung und auf dem sanierten Dach eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Als weitere Maßnahme wurde für 2009 vorgeschlagen, die Ausstattung des Wellenfreibades mit einer Beckenabdeckung technisch und wirtschaftlich zu überprüfen.

 

In der Sitzung des Betriebsausschusses am 25.11.2008 wurde angekündigt, dem Ausschuss im Frühjahr 2009 eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für die mögliche Anschaffung einer Beckenabdeckung für das Wellenfreibad vorzulegen, so dass im Fall einer positiven Entscheidung noch eine Installation rechtzeitig zur Wellenbadsaison 2009 erfolgen kann. Die technisch wirtschaftliche Überprüfung ist abgeschlossen mit dem Ergebnis, dass sich die ersten Abschätzungen im Wirtschaftsplan der Bäder dahingehend bestätigen, dass mit einer nennenswerten Energiekostensenkung zu rechnen sein dürfte.

 

Technische Prüfung

 

Aufgrund der ungewöhnlichen Beckenform und der relativ großen Wasserfläche des Nottulner Wellenfreibades war zunächst zu prüfen, an welcher Stelle eine Beckenabdeckung installiert werden kann. Bei einer Breite von 25 Metern im Bereich des Aussichtsturms und einer Länge von 50 Metern bis zur Auslaufzone der Wellen ergibt sich die Notwendigkeit, zwei Rollvorrichtungen zu installieren, um den Großteil des Beckens abdecken zu können. Die Rollvorrichtung ist auf der sog. Badeplatte zu installieren. Dazu ist es erforderlich, den Aufsichtsturm zu versetzen und konstruktiv zu erhöhen, um die Rollvorrichtung darunter montieren zu können mit dem Ziel, dass zwischen Rollvorrichtung und Becken ausreichend Platz für die Wasseraufsicht gewährleistet ist. Für die bauseits zu erbringenden Leistungen ist der Ansatz der Investitionskosten von 57.000 € um 8.000 € auf 65.000 zu erhöhen. Trotz der Erhöhung der Investitionskosten ist im Rahmen der Vermögens- und Finanzplanung der Bäder eine Finanzierung aus Eigenmitteln und Zuschüssen darstellbar (Anlage 1).

 

Die Beckenabdeckung selbst besteht aus zwei schwimmenden Folienabdeckungen mit je einer motorbetriebenen Aufrollvorrichtung. Die 6 mm starken Abdeckfolien haben eine Größe von jeweils 12 m x 25 m.

Eine Beckenabdeckung in ähnlicher Form wie für das Nottulner Wellenfreibad geplant ist, befindet sich seit 2007 im Freibad Wickede (Ruhr) in Betrieb (Anlage 2). Der dortige Betreiber hält nach zweijährigem Betrieb die Anschaffung einer Schwimmbadabdeckung aus ökonomischen und ökologischen Gründen nach wie vor für sinnvoll. Die Erfahrungen zur Handhabung der Abdeckung und zur Folienqualität sind als durchweg positiv gewertet worden.

 

Wirtschaftliche Überprüfung      

 

Im Wirtschaftsplan der Bäder für 2009 wurde bei den aktuellen Gaspreisen von einer Senkung der Energiekosten in Höhe von 20.000 € pro Jahr ausgegangen. Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen von Fachfirmen gehen von Einsparungen in Höhe von rd. 37.000 € bis 38.000 € pro Jahr aus. Die Berechnung der Energieagentur NRW kommt zu einer Energiekostensenkung in Höhe von rd. 33.000 €. Die „vorsichtige“ Berechnung der Gemeindewerke (Anlage 3) geht von einer maximal erzielbaren Kostensenkung zwischen 23.000 € und 30.000 € pro Jahr aus. Für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung insgesamt wurde mit einer Kostensenkung von 23.000 € gerechnet, um auf der „sicheren Seite“ zu sein.

 

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung (Anlage 4) geht von Investitionskosten in Höhe von 65.000 € aus. Aufgrund des gemeindlichen Zuschusses aus der Schulpauschale in Höhe von 47.300 € ergibt sich ein Eigenfinanzierungsanteil in Höhe von 17.700 €. Aus einer technischen Nutzungsdauer von 10 Jahren resultiert eine Abschreibung in Höhe von 10% pro Jahr. Als kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung wurde mit 4 % gerechnet. Die Betriebskosten (Strom/ Versicherung/ Instandhaltung) dürften maximal mit rd. 1.000 € pro Jahr zu berücksichtigen sein. Es wurde vorsorglich ein Kostenanstieg von 2% pro Jahr berücksichtigt. 

 

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung ergibt bei einer Kostensenkung von 23.000 € pro Jahr eine positive Auswirkung auf das Betriebsergebnis in Höhe von durchschnittlich 13.829 € pro Jahr. Unter Berücksichtigung der ertragswirksamen Auflösung der Zuschüsse ergibt sich ein positives Ergebnis auf die Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von durchschnittlich 18.559 € pro Jahr. Der Amortisationszeitraum für die Beckenabdeckung beträgt fünf Jahre. Bereits ab dem ersten Betriebsjahr trägt die Abdeckung zu einer Verringerung des Zuschussbedarfs der Bäder in Höhe von 17.630 € bei.

 

Die Betriebsleitung schlägt vor, das Wellenfreibad der Gemeinde Nottuln mit einer Beckenabdeckung auszustatten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Investitionskosten rd. 65.000 €

Energiekostensenkung rd. 23.000 €

 


Anlagen:

 

  1. Finanzplan Eigenbetriebe Bäder für 2009 bis 2014
  2. Beckenabdeckung im Freibad Wickede (Ruhr)
  3. Berechnung der Wärmeverluste durch Verdunstung und Transmission
  4. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung Beckenabdeckung Wellenfreibad 2009