Betreff
Verwaltungsfinanzbericht zum Stichtag 30.06.08
Vorlage
319/2008
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.


Sachverhalt:

 

Die Verwaltung stellt die Ist-Zahlen aus der Ergebnis- und Finanzrechnung des Gemeindehaushaltes zum Stichtag 30.06.2008 vor und vergleicht diese zum einen mit den Planansätzen 2008 und zum anderen mit den Vorjahreszahlen. Die Planansätze des Jahres 2008 beinhalten bereits die geänderten Zahlen aus dem Nachtragshaushaltsentwurf vom 24.06.2008. Aus den vor­liegenden Werten werden Schlussfolgerungen im Hin­blick auf das voraussichtliche Jahresergebnis zum 31.12.2008 gezogen und even­tuelle Abweichungen gegenüber den Haushaltsplanansätzen erläutert.

 

 

I. Gesamtergebnisrechnung (s. Anlage 1)

 

Steuern und ähnliche Abgaben

Bis zum 30.06.2008 wurden ca. 48 % der für das Haushaltsjahr 2008 insgesamt geplanten Erträge aus Steuern und Abgaben erzielt.

 

Die negative Abweichung gegenüber dem Planansatz ist im wesentlichen auf den Rückgang bei der Gewerbesteuer zurückzuführen. Bis zum 30.06.2008 sind bereits Mindererträge von rund 233 T€ zu verzeichnen. Dies entspricht einem Realisierungsgrad von nur 44 %. Im Jahr 2007 wurden im 1. Halbjahr bereits 51 % der Gewerbesteuererträge verzeichnet. Wegen der sich abzeichnenden Mindererträge wurde mit dem Entwurf des Nachtragshaushaltsplanes 2008 die Position der Gewerbesteuer von 4,3 Mio. € auf 4,1 Mio. € nach unten korrigiert. Inzwischen zeichnet sich ab, dass mit einem weiteren Einbruch um 0,1 Mio. € auf 4 Mio. € gerechnet werden muss. Dieses Ergebnis scheint aus heutiger Sicht erreichbar, wenn wie in den Vorjahren das Gewerbesteueraufkommen im 2. Halbjahr höher ausfällt als in der 1. Jahreshälfte.

 

Bei den anderen Steuereinnahmen zeichnen sich derzeit keine wesentlichen Abweichungen ab, auch nicht beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer. Zum 31.12.2008 wird somit ein Ertrag von insgesamt rund 14,828 Mio. € prognostiziert.

 

 

Zuwendungen und allgemeine Umlagen

Bei den Zuwendungen und allgemeinen Umlagen sind zum 30.06.2008 schon ca. 72 % des Planansatzes erzielt worden. Ursächlich hierfür sind die Nachzahlungen aus dem Fonds Deutscher Einheit, die bereits im 1. Halbjahr 2008 der Gemeinde überwiesen wurden (insgesamt 577 T€). Zudem gab es die Vorgabe, diese Erstattungsbeträge unter „Zuwendungen und allgemeine Umlagen“ auszuweisen und nicht, wie im Rahmen der Haushaltsplanung geschehen, unter „Sonstige Transfererträge“. Darüber hinaus hat sich der ursprüngliche Zahlbetrag gegenüber der Haushaltsplanung 2008 um weitere 66 T€ erhöht und ist somit mit in den Entwurf der Nachtragshaushaltssatzung 2008 eingeflossen.

 

Bei der Schulpauschale wurde im Rahmen der Haushaltsplanung davon ausgegangen, dass rund 75 % für konsumtive und 25 % für investive Zwecke verwendet werden (Erfahrungswert aus den Jahresabschlüssen 2005 und 2006). Im Rahmen der laufenden Jahresabschlussarbeiten 2007 hat sich ergeben, dass für das Jahr 2007 das Verhältnis zwischen konsumtiven und investiven Maßnahmen 50:50 beträgt. Diese Entwicklung für das Haushaltsjahr 2008 unterstellt, ergibt eine Prognose für die Ertragssteigerung von rund 100 T€. 

 

 

Sonstige Transfererträge

Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Ergebnis für sonstige Transfererträge kaum verändert. Im Vergleich zu den Haushaltsplanungen 2008 verschlechtert sich hingegen das Ergebnis um 577 T€, da der Erstattungsbetrag aus dem Fonds Deutscher Einheit – wie eben ausgeführt - auf einem anderen Konto beplant wurde (vgl. „Zuwendungen und allgemeine Umlagen“). Die verbleibenden Transfererträge (hier: Erstattungen im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes) summieren sich auf 11 T€ und sind damit in ihrer Gesamtheit im Haus­haltsjahr 2008 nur von untergeordneter Bedeutung.

 

 

Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte

Zum Stichtag 30.06.2008 liegen diese Erträge insgesamt unter dem Sollwert der Haushaltsplanung (minus 2,7 %). Bis zum Jahresende wird mit Ertragseinbußen in Höhe von etwa 38 T€ gerechnet, aufgrund der gesunkenen Belegungsquote bei den Asylbewerberunterkünften. Bei den Verwaltungsgebühren zeichnet sich derzeit eine Ertragssteigerung ab, die zum Jahresende eine Verbesserung von rund 10 T€ bringen könnte.

Für die Prognose der Erträge aus der Auflösung der Sonderposten für Beiträge wurde der ermittelte Wert aus den Jahresabschlussarbeiten 2007 zugrunde gelegt. Eine Erhöhung von rund 40 T€ wird somit prognostiziert.

 

Insgesamt ergibt sich für den Bereich der öffentlich-rechtlichen Leistungsentgelte damit ein verbessertes Ergebnis von 12 T€ zum Jahresende.

 

 

Privatrechtliche Leistungsentgelte

Diese Position wird hauptsächlich gebildet von Erträgen aus Vermietung und Ver­pachtung, Erträgen aus Musikunterricht und Erträgen im Rahmen von vertraglichen Vereinbarungen im Bereich des Dualen Systems. Zum Stichtag 30.06.2008 zeichnet sich eine leichte Verbesserung gegenüber dem Planansatz ab (+ 4%), so dass von einer Ertragssteigerung zum Jahresende von rund 15 T€ ausgegangen wird.

 

 

Kostenerstattungen und Kostenumlagen

Zum 30.06.2008 sind rund 37 % dieser Erträge realisiert worden.

 

Ursächlich für den geringen Realisierungsgrad sind die erst zum Jahresende fällige Abrechnung des Gemeindeanteils an den Straßenreinigungskosten (Planansatz von rund 57 T€), die einkalkulierte Gewinnablieferung der Kommunalbetriebe (42 T€ als Durchschnitt der letzten drei Jahre sind veranschlagt worden) sowie die Abrechnung der Bewirtschaftungskosten mit den Sportvereinen.

Eine positive Entwicklung ist im Bereich der Leistungen im Rahmen SGB II (Zunahme um rund 8 T€) als auch bei den Erstattungen für Asylbewerber ( Zunahme um rund 15 T€) zu verzeichnen. Das geplante Jahresergebnis scheint zum jetzigen Zeitpunkt durchaus realisierbar.

 

 

Sonstige ordentliche Erträge

Die bedeutendste Ertragsposition innerhalb der sonstigen ordentlichen Erträge stel­len – mit einem Planansatz von  893 T€ - die Konzessionsabgaben dar. Bis zum Stichtag 30.06.2008 sind lediglich die beiden Quartalsabschläge für den Strombereich eingegangen (288 T€). Die Konzessionsabgabe des Wasserwerkes für das 1. Halbjahr 2008 ist bis zum 30.06.2008 noch nicht vereinnahmt worden, liegt aber mit rund 95 T€ geringfügig über dem Planansatz (plus 4 T€). Die Zahlung der Konzessionsabgabe für Gas erfolgt erst zu Beginn des Jahres 2009, wird aber wie geplant erwartet. 

 

Eine weitere größere Position bilden die Erträge aus dem Verkauf von Anlagever­mö­gen. Verkäufe von Anlagevermögen wurden im Haushaltsjahr 2008 nicht eingeplant. Durch bereits erfolgte Grundstücksverkäufe (u.a. Verkauf einer Grünfläche in Werlte sowie Übertragung einer Kinderspielplatzfläche von einem privaten Investor an die Gemeinde) konnten bis zum 30.06.08 insgesamt Erträge in Höhe von etwa 79 T€ erzielt werden (Summe Buchgewinn von 12 T€ durch gleichzeitigen Anlagenabgang von 67 T€).

 

Fazit – Ordentliche Erträge

Mit insgesamt 13.472 T€ ist bei den ordentlichen Erträgen zum 30.06.2008 ein leichter Positivtrend zu verzeichnen (plus 1,7 %). Auch gegenüber dem Vorjahreswert haben die ordentlichen Erträge zugenommen (plus 964 T€).

Sofern sich im zweiten Halbjahr keine gegenläufigen Trends entwickeln, wird für die Gesamtheit der ordentlichen Erträge des Haushaltsjahres 2008 von einer Ertragssteigerung gegenüber dem Planansatz ausgegangen:

 

·        Gewerbesteuer                        ./.            100.000

·        Zuwendungen und allg. Umlagen:

Auflösung Sopo Schulpauschale                   +            100.000         

·        Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte:              +            12.000

·        Privatrechtliche Leistungsentgelte:              +            15.000

·        Sonstige ordentliche Erträge                      +            79.000

Ergebnissteigerung, gesamt:                        106.000

 

 

Personal- und Versorgungsaufwendungen

Die Gesamtaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen (plus 48 T€ ), liegen aber deutlich unter den Planvorgaben. Die tariflichen Steigerungen sind bereits in den Zahlen für das 1. Halbjahr enthalten. Nicht einschätzbar ist, wie sich die Versorgungsaufwendungen und die Rückstellungen für die aktiven Beamten entwickeln werden. Die letzten Jahresabschlüsse haben gezeigt, dass erhebliche Veränderungen auftreten können. Somit kann zum jetzigen Zeitpunkt nur von einer Zielerreichung zum Jahresende ausgegangen werden.

 

 

Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen

Die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen liegen zum 30.06.2008 mit insge­samt 2.728 T€ um 85 T€ unter den Vorjahreswerten. Auch gegenüber den Planwerten zeichnet sich eine Unterschreitung der Haushaltsansätze ab. Ein Grund hierfür liegt in den gesunkenen Abschlagsforderungen des Kreises für die Kostenbeteiligung an den SGB II-Aufwendungen im 1. Halbjahr 2008. Allerdings sind die Abschlagszahlungen für das 2. Halbjahr von 38 T€/Mon. auf 64,5 T€/Mon. gestiegen, so dass zum Jahresende mit einer Überschreitung des Planansatzes um rund 38 T€ gerechnet werden muss.

 

Weitere wesentliche Abweichungen zeichnen sich derzeit nicht ab, da erfahrungsgemäß im zweiten Halbjahr eines Haushaltsjahres verstärkt Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen getätigt werden.

 

Bilanzielle Abschreibungen

Die bilanziellen Abschreibungen haben zum 30.06.2008 bereits den Planansatz überschritten (plus 2,4 %). Anhand der im Rahmen der Jahresabschlussarbeiten 2007 berechneten  Abschreibungsbeträge wurde die Prognose zum Jahresabschluss 2008 angepasst, so führt z.B. der Endausbau der Straßen im Wohngebiet Fasanenfeld II zu höheren Abschreibungsbeträgen. Es wird also unterstellt, dass ein Mehraufwand von rund 113 T€ (2,49 Mio. €) nötig sein wird.

Transferaufwendungen

Insgesamt betrachtet liegen die Transferaufwendungen um gut 308 T€ über den Vorjahreswerten, haben aber bislang nur 47 % des Planansatzes erreicht. Grund hierfür ist der anhaltende Rückgang der Leistungsberechtigten nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, der sich auch im 1. Halbjahr 2008 fortsetzt. Unterstellt, diese Entwicklung hält im 2. Halbjahr an, würden von den geplanten 760 T€ zum Jahresende nur 535 T€ verausgabt sein (weniger von 225 T€).

 

Die Kreisumlage ist bereits im Rahmen des Nachtragshaushaltsentwurfes um rund 624 T€ angehoben worden, so dass hieraus keine negative Prognose für das Jahresabschlussergebnis im Rahmen des Finanzberichtes formuliert werden muss. 

 

Durch die Korrektur bei den Gewerbesteuererträgen werden sich auch die zu zahlende Gewerbesteuerumlage sowie der Anteil am Fonds Deutscher Einheit verringern. Bei einem Gewerbesteuerertrag von 4 Mio. € reduzieren sich die Aufwendungen bei beiden Positionen zusammen um rund 60 T€.

 

Sonstige ordentliche Aufwendungen

Die sonstigen ordentlichen Aufwendungen liegen zum 30.06.2008 um gut 120 T€ über den Vorjahreswerten. Die größten Abweichungspositionen sind Anlagenabgänge durch den Verkauf von bebauten und unbebauten Grundstücken in Höhe von 72 T€ (vgl. auch Ausführungen zu „Sonstige ordentliche Erträge“) sowie 14 T€ durch bereits erfolgte Wertberichtigungen zu Forderungen, z.B. durch Niederschlagungen. Diesen vorgenannten Positionen stehen keine Planungswerte im Haushalt 2008 gegenüber. Die weiteren 34 T€ an negativen Abweichungen verteilen sich auf eine Vielzahl von Positionen, die im Rahmen des jeweiligen Budgetrechts bis zum Jahresende aufgefangen werden müssen. 

 

Zum Jahresende wird somit eine Verschlechterung um 86 T€ prognostiziert, die nicht kompensiert werden kann.

 

 

Fazit: Ordentliche Aufwendungen

Betrachtet man die Summe aller ordentlichen Aufwendungen im Zeitraum 01.01.-30.06.2008 so liegen diese um 3,6% unter den Sollvorgaben des Haushaltsplanes, haben sich allerdings gegenüber den Vorjahreswerten erhöht (plus 4,25 %).

 

Sofern sich im zweiten Halbjahr keine gegenläufigen Trends entwickeln, wird für die Gesamtheit der ordentlichen Aufwendungen des Haushaltsjahres 2008 von einer geringfügigen Aufwandsreduzierung gegenüber dem Planansatz ausgegangen:

 

 

·        Bilanzielle Abschreibungen                         +            113.000

·        Aufwendungen für Sach- u. Dienstleistungen                 +            38.000

·        Transferaufwendungen:

Asylbewerberleistungsgesetz                   ./.            225.000

Gewerbesteuerumlage, Fonds Dt. Einheit                        ./.            60.000           

·        Sonstige ordentliche Aufwendungen                    +            86.000

 

Aufwandsreduzierung, gesamt:                               48.000

 

 

Finanzergebnis

Eine deutliche Ergebnisverbesserung gegenüber den Haushaltsansätzen zeichnet sich im Bereich des Finanzergebnisses ab.  Die Ursachen hierfür liegen zum einen in der langsamer abfließenden Liquidität als ursprünglich geplant und zum anderen in den kontinuierlich ansteigenden Guthabenzinsen. Bereits zum 01.08.2008 konnte der Planwert für die Zinserträge realisiert werden. Ursache hierfür ist auch die bereits erfolgte Kreditaufnahme für die Fotovoltaikanlage und die Anlage der Kreditbeträge bis zur voraussichtlichen Fälligkeit der Zahlung.

 

Die Zinsaufwendungen betragen im 1. Halbjahr nur 42,2 %. Allerdings werden sich die Zinsaufwendungen durch die frühzeitige Kreditaufnahme im 2. Halbjahr erhöhen.

Kontokorrentzinsen fielen zu keiner Zeit an. Des weiteren könnte sich der durch anstehende Grundstücksgeschäfte der GIG mbH geplante Verlustausgleich in Höhe von rund 47 T€ verringern.

 

Insgesamt wird zum jetzigen Zeitpunkt von einer Zielerreichung des Finanzergebnisses ausgegangen.

 

 

Außerordentliches Ergebnis

Das außerordentliche Ergebnis wird durch den Brandschaden am Gebäude Domherrengasse beeinflusst. Nicht eingeplant waren die Erträge aus Versicherungsleistungen sowie die notwendigen Aufwendungen für die Wiederherstellung des Gebäudes sowie die Neubeschaffung des Inventars. Der Saldo wird sich aber nicht verändern, da von einer 100%igen Abdeckung des Brandschadens durch Versicherungsleistungen ausgegangen wird.

 

 

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Gesamtergebnis zum Jahresende sich geringfügig verbessern wird (plus 154 T€). Dies bedeutet, dass nach wie vor kein ausgegli­chener Haushalt erzielt werden kann, aber die bisherige Haushaltsplanung – unter Einbeziehung der Nachtragshaushaltsplanung - sich als durchaus belastbar darstellt.

 

Als unsicherste Größe muss derzeit die Gewerbesteuer bezeichnet werden. Sollte es nicht zu den in den vergangenen Jahren höheren Erträgen im 2. Halbjahr kommen, wären nach heutigem Stand lediglich 3,8 Mio. € realisierbar, was zu einer  Verschlechterung des Jahresergebnisses um 200 T€ führen würde.

 

In der Gesamtbetrachtung kommt die Verwaltung zu dem Ergebnis, dass aufgrund der positiven Prognose von 154 T€ die Veränderungen aus diesem Finanzbericht nicht mit in die Nachtragshaushaltsberatungen aufgenommen werden müssen.

 

 

II. Gesamtfinanzrechnung (s. Anlage 2)

 

Laufende Verwaltungstätigkeit

Am Ende des zweiten Quartals liegen die Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit insgesamt gesehen über den Vorjahreswerten (plus 4,7 %). Sie erreichen mit 43,5 % nicht die Planansätze, die Negativverschiebungen sind allerdings durch verspätete Zahlungen begründet, wie z.B. Zahlungen der Oberfinanzdirektion für Gemeindeanteile an Einkommen- bzw. Umsatzsteuer für das 2. Quartal (über 2 Mio. €), die erst Ende Juli auf dem Gemeindekonto eingegangen sind.

 

Die Einzahlungen aus fest­gesetzten Steuern haben sich gegenüber dem Vorjahr um rund 255 T€ verschlechtert (minus  4,7 %), von dem Planansatz sind erst 34,4 % vereinnahmt worden. Diese Abweichung begründet sich – wie oben bereits erwähnt – an der erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgten Zah­lung der Gemeindeanteile an den Gemeinschaftssteuern aber auch in dem ebenfalls erwähnten Einbruch bei der Gewerbesteuer. Im Bereich Zuwendungen und allgemeine Umlagen wirken sich die Zahlungen des Landes aus dem Fonds Deutscher Einheit (577 T€) sowie die Abrechnung der Schlüsselzuweisungen aus dem Jahr 2007 (590 T€) positiv aus.

 

 

Bei den Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit wurden die Vorjahreswerte zum Stichtag 30.06.2008 um 280 T€ überschritten (plus 2,5%). Sie bleiben aber insgesamt gese­hen mit 46,0 % unter den Haushaltsansätzen des Haushaltsjahres 2008.

 

Auffällig sind die Sonstigen Auszahlungen. Zum Stichtag 30.06.2008 sind bereits 81,5 % der Planansätze verausgabt worden. Ursächlich hierfür sind die außerordentlichen Auszahlungen in Folge des Brandschadens sowie die Verbuchung einer Aufhebungsvereinbarung für den Bau einer Erschließungsstraße als konsumtive Auszahlung (die Haushaltsplanung ging von einer investiven Maßnahme aus).

 

 

Im Saldo führten die Ein- und Auszahlungen im Bereich der laufenden Verwaltungstätigkeit zu einer Abnahme der liquiden Mittel um 261 T€. Im Hinblick auf die im ersten Teil dieses Berichts gemachten Ausführungen wird davon ausge­gangen, dass es bis zum Ende des Haushaltsjahres annähernd zu einer Erreichung des Planansatzes kommen wird.

 

Investitionstätigkeit

Im Bereich der Ein- und Auszahlungen für Investitionstätigkeiten beträgt der positive Saldo 247 T€.

 

Bei den Einzahlungen aus Investitionstätigkeit sind zum 30.06.2008 bereits 85,5 % des Haushaltsplanes erreicht worden. In den bereits erhaltenen Einzahlungen sind auch die erhöhten investiven Zuwendungen des Landes enthalten, die als Erstattung aus dem Fonds Deutscher Einheit zugeflossen sind und im Rahmen der Nachtragshaushaltssatzung an die Zahlhöhe angepasst werden.

 

Zum Jahresende wird von einer 100%igen Realisierung der Einzahlungen ausgegangen. 

 

 

Im Bereich der Auszahlungen aus Investitionstätigkeit sind erst 10,7 % zum 30.06.2008 verausgabt worden. Gegenüber dem Vorjahr hat sich das Investitionsvolumen von 306 T€ auf 680 T€ mehr als verdoppelt. Ursächlich hierfür ist der Kauf eines neuen Löschfahrzeuges für die Feuerwehr Appelhülsen in Höhe von 228 T€.

 

Grund für den geringen Realisierungsgrad  bei den Auszahlungen für den Erwerb von beweglichem Anlagevermögen ist die erst für die zweite Jahreshälfte geplante Investition in eine Fotovoltaikanlage mit einem geplanten Volumen von 4,82 Mio. €, so dass dann 86,5 % der geplanten investiven Auszahlungen getätigt sein werden. Auch die Umsetzung weiterer Investitionsvorhaben – incl. der im Jahr 2007 nicht fertig gestellten und durch Ermächtigungsübertragungen in das Jahr 2008 verschobenen Investitionen von rund 425 T€ - wird im 2. Halbjahr erfolgen, so dass es zu keinerlei nennenswerten Einsparungen im Haushaltsjahr 2008 kommen wird.

 

Finanzierungstätigkeit

Die für die Fotovoltaikanlage geplante Kreditaufnahme ist bis zum 30.06.2008 bereits zu 95,3 % erfolgt. Durch die steigenden Kreditmarktzinsen wurden die Darlehen bereits im 1. Halbjahr aufgenommen (davon 250 T€ aus der Kreditermächtigung des Haushaltsjahres 2006). Voraussichtlich weitere 125 T€ werden durch private Investoren finanziert, die Zahlungen werden im 3. Quartal der Gemeindeverwaltung zufließen.

 

Bedingt durch die frühzeitige Kreditaufnahme für die Fotovoltaikanlage hat der Bestand an eigenen Finanzmitteln – vorübergehend – zugenommen. 

 

 

III. Gesamtfazit

 

Die Zahlen aus dem 1. Halbjahr weisen - gegenüber den Haushaltsjahren 2006 und 2007 – auf keine prägnante Positiventwicklung in der Gesamtergebnisrechnung als auch in der Gesamtfinanzrechnung 2008 der Gemeinde Nottuln hin. Vielmehr ist „nur“ von einem Einhalten der Haushaltsplanungen 2008 auszugehen. Dies wiederum ist nur möglich, da durch die Nachtragshaushaltsplanung der Mehraufwand für die Kreisumlage von 624 T€ sowie der Minderertrag bei der Gewerbesteuer von 200 T€ aufgefangen wird. 

 

Die Haushaltskonsolidierung muss somit weiterhin das oberste Ziel sein, hierzu sollten folgende Teilziele weiter verfolgt werden:

 

·         Auszahlungen für Investitionstätigkeiten ausschließlich aus Zuwendun­gen bzw. Anlageverkäufen finanzieren (ausgeglichener Saldo aus Finan­zierungs­tätigkeit)

 

  • Erreichung bzw. Beibehaltung eines positiven Saldos aus laufender Verwaltungstätigkeit (im Bereich Ergebnis- und Finanzrechnung) durch weitere Einsparungen

 

·         Sicherung des Bestandes an eigenen Finanzmitteln

 

·         Einhaltung  des Ratsbeschlusses vom 13.11.2007:

„Das jährliche Gesamtdefizit darf nicht überschritten werden. Sollten im jeweils laufenden Haushaltsjahr neue freiwillige Leistungen oder Erhöhungen bestehender freiwilliger Leistungen beschlossen werden, müssen an anderer Stelle Einsparungen bzw. Mehrerträge in gleicher Höhe dargestellt werden.“

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Zum Jahresende wird keine wesentliche Veränderung der Haushalts- und Nachtragshaus-haltsplanungen 2008 erwartet.

 

 

 


Anlagen:

 

Anlage 1: Ergebnisrechnung vom 01.01. – 30.06.2008

Anlage 2: Finanzrechnung vom 01.01. – 30.06.2008