Beschluss: mehrheitlich angenommen

Abstimmung: Ja: 10, Nein: 1, Enthaltungen: 1

Frau Dr. Diekmann begrüßt Frau Gülker als Vertreterin des RVM.

Frau Gülker stellt dem Ausschuss die Lösungsansätze aus dem Arbeitskreis vor und führt durch die vorbereitete Präsentation.

Erläuternd stellt Frau Gülker fest, dass die D60 weiterhin montags bis freitags morgens dreimal durch Nottuln Süd fahren wird. Nachmittags wird mit der D60 montags bis einschließlich donnerstags zweimal die Schleife durch Nottuln Süd gefahren. Die Hauptnutzerzeiten für den Berufsverkehr sind mit diesem Angebot abgedeckt. Eine Ausweitung des Angebotes der D60 soll Freitagnachmittag und in den Ferien erfolgen.

Die Umsetzung der Variante 1 mit der Linienführung der C85 führt zu Mehraufwendungen von 30.000,00 € netto im Jahr. Allerdings ist die aktuelle Dieselpreisentwicklung in dieser Kostenermittlung nicht berücksichtigt. Zudem sieht Frau Gülker bei dieser Variante die Fahrgastakzeptanz und Nachfrage gefährdet. Der RVM rät nicht dringend zu dieser Variante 1.

Die Variante 2 mit der geplanten Taxibuslinie ermöglicht einen besseren Anschluss an die S60. Die Umsteigezeiten können optimal kurzgehalten werden. Ihre Nachfrage bei dem örtlichen Taxiunternehmen ergab allerdings, dass dieses Angebot von dort nicht leistbar ist. Andere ortsfremde Unternehmen kommen rein praktisch nicht in Frage, da diese jeweils zu den Fahrten durch Nottuln Süd von anderen Orten anfahren müssten. Die Fahrzeuge und das notwendige Personal verursachen für die An- und Abfahrten Kosten, die sich im Verhältnis zur kurzen Fahrstrecke durch Nottuln Süd nicht rechtfertigen lassen. Da der Taxibus kurzfristig angefordert werden kann, muss dieser ganztägig mit Personal vor Ort bereitgehalten werden.

Herr Walter ergänzt, dass die geschätzten Kosten von 125.000,00 € netto in keinem Verhältnis zum beabsichtigten Nutzen stehen und nicht gegenüber den Nottulner Bürgern vertretbar sind.

Herr Gausebeck sieht aufgrund der langen Umsteigezeiten für die Variante 1 (C85) keine Attraktivität für die Fahrgäste. Viele werden mit dem Auto fahren. Herr Gausebeck führt an, dass wir unser zuvor gesetztes Ziel, eine Alternative zur S 60 zu finden, verfehlt haben. Wir sollten die Zusage an die Bevölkerung einhalten.

Herr Steimann führt aus, dass Variante 2 jeglichen finanziellen Rahmen sprengt. Daher bliebe nur die Variante 1 übrig.

Frau Dr. Diekmann ergänzt in der Diskussion, dass es sich bei den Preisen um Nettopreise handelt und die Mehrwertsteuer noch zusätzlich zu berücksichtigen ist.

Herr Laakmann fasst zusammen, dass ein Teil der Fahrten bereits mit der D60 abgedeckt wird. Die Variante 1 (C85) bietet den Fahrgästen zudem die Möglichkeit, in Appelhülsen in die Bahn umzusteigen. Insbesondere der direkte Anschluss an die Bahn und damit an das Ruhrgebiet ist eine sehr sinnvolle Lösung.

Auf Nachfrage gibt Frau Gülker an, dass die Einrichtung der Variante 1 nicht von heute auf morgen möglich ist. Wenn heute die Variante 1 beschlossen wird ist eine Umsetzung frühestens ab ca. Mitte Mai 2022 möglich. Insbesondere sind noch notwendige Genehmigungen einzuholen. Auch das beauftragte Busunternehmer muss dementsprechend umplanen.
Frau Gülker betont, dass die Variante 1 kein vollwertiger Ersatz für die S60 ist. Dies muss allen bewusst sein. Mit den dafür aufgewendeten finanziellen Mitteln könnte die Gemeinde Nottuln auch andere Mobilitätsangebote und Zubringersysteme realisieren.

Herr Bartlett stellt nochmals klar, dass die Kostenermittlung erfolgt ist bevor die Energiepreise so deutlich angestiegen sind. Es sind folglich noch Schwankungen zu erwarten.

Frau Gülker greift diesen Aspekt auf und berichtet, dass der RVM aktuell Ausgleichszahlungen an die Busunternehmen zahlt, da diese die extrem gestiegenen Dieselkosten nicht abfedern können.

In der sich anschließenden Diskussion wird deutlich, dass alle Beteiligten Zweifel an der vorgestellten Variante 2 haben. Alternative Angebote wie Attraktivitätssteigerung zur Nutzung des eigenen Rades durch gesicherte Fahrradabstellmöglichkeiten und überdachte Wartebereiche an der S 60 lassen sich kurzfristig nicht realisieren.

Frau Dr. Quadt-Hallmann, ergänzt, dass es vielen Fahrgästen wichtig ist, trocken zur Arbeit zu kommen. Bei Regen fahren sie mit dem eigenen Rad nicht zur Bushaltestelle fahren. Mit nasser Kleidung den ganzen Tag arbeiten zu müssen ist nicht hinnehmbar.

Herr Bartlett schlägt dem Ausschuss vor, die Themen wieder auf die Arbeitsebene zurückzugeben. Die Ratssitzung erfolgt erst am 10.05.2022, in der erst die Entscheidung getroffen werden kann. Und auch erst dann ist eine Beauftragung an den RVM möglich. Insofern ist eine Einrichtung auch der Variante 1 nicht vor Juli 2022 zu erwarten.

Herr Steimann trägt entschieden vor, dass die Politik den Bürgern eine zeitnahe Lösung zugesagt hat. Frühestens Mitte Mai trifft der Rat den Beschluss. Aus dem Grund muss heute entschieden werden.

Frau Dr. Diekmann formuliert den vorbereiteten Beschlussvorschlag entsprechend um und gibt diesen zur Abstimmung. 

 


geänderter Beschlussvorschlag:

 

a)    Die Ausführungen des RVM werden zur Kenntnis genommen.

b)    Zunächst soll für die Dauer der pilothaften Linienänderung der S 60 die Variante 1: „C85 – Linie als Anschlussverkehr zum S 60“ umgesetzt werden.

 

 

 

 


Abstimmungsergebnis: