Beschlussvorschlag:
Der
Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes für das Wirtschaftsjahr 2012 und die
Vermögens- und Finanzplanung von 2012 bis 2016 werden entsprechend des als
Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.
Sachverhalt:
1.
Ausgangssituation
Der Wirtschaftsplan des Abwasserwerkes besteht aus
dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung und der Stellenübersicht.
Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende
Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die
voraussichtlich für 2012 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die
Finanzplanung stellt die mittelfristig bis 2016 zu erwartenden
Investitionsmaßnahmen und die Finanzierung dar. In der Stellenübersicht sind
die Stellen des Abwasserwerkes mit den jeweilig zugeordneten Zeitanteilen im
Vorjahresvergleich aufgeführt. Die wesentlichen Daten für die kommenden
Wirtschaftsjahre werden im Folgenden erläutert.
2.
Erläuterungen zum Erfolgsplan
Ertragspositionen
Erlöse aus
Gebühren
Für das Wirtschaftsjahr 2012 werden Umsatzerlöse in
Höhe von rd. 2.819.960 € erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich
insbesondere die Erlöse aus Abwassergebühren nieder. Die Abwassergebühren
setzen sich zusammen aus den Gebühren der Grundstückseigentümer mit rd.
2.154.871 € und den Gebühren der Gemeinde für öffentliche Flächen mit rd.
392.436 €; hauptsächlich für die Entwässerung öffentlicher Straßenflächen.
Auflösung
der Baukostenzuschüsse
Einen wichtigen Ertragsbestandteil stellen die
Auflösungsbeträge der Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 192.653 € dar. Die in
der Bilanz passivierten Baukostenzuschüsse sind ratierlich aufzulösen. Für das
Wirtschaftsjahr 2012 erfolgt eine Auflösung mit 2% jährlich entsprechend den
Abschreibungsbeträgen für Kanalleitungen. In Vorjahren bis 2006 betrug die
Auflösung 3%. Dieser Betrag war nach Vorgabe der Gemeindeprüfungsanstalt ab dem
Jahr 2006 um 1% zu reduzieren. Da diese Position nicht gebührenmindernd in die
Kalkulation der Abwassergebühren einbezogen werden darf, ergibt sich keine
Auswirkung auf die Höhe der Abwassergebühr. Für den Erfolgsplan haben die
Auflösungsbeträge allerdings Auswirkungen auf das auszuweisende Jahresergebnis
des Abwasserwerkes.
Aktivierte
Eigenleistungen
Die aktivierten Eigenleistungen des Abwasserwerkes
wurden für 2011 mit insgesamt 50.000 € veranschlagt. Diese Position bildet den
voraussichtlichen Eigenanteil der Investitionsmaßnahmen ab und ist als
Korrekturposition zu den Personalkosten ertragswirksam auszuweisen.
Sonstige
Ertragspositionen
Die Erträge aus der Klärschlammbeseitigung mit 7.000
€ und aus den Hausanschlusskostenerstattungen mit 15.000 € bilden hinsichtlich
der Auswirkungen auf das Gesamtergebnis einen durchlaufenden Posten. Die
Erträge wurden in gleicher Höhe bei den Materialaufwendungen veranschlagt. Die
sonstigen Erträge in Höhe von 8.000 € enthalten die Ingenieurleistungen des für
den Hochwasserschutz der Gemeinde tätigen Mitarbeiters der Gemeindewerke.
Aufwandspositionen
Materialaufwendungen
Unter der Position Materialaufwendungen
(Materialkosten und bezogene Leistungen) stellt der Lippeverbandsbeitrag mit
rd. 1.240.250 € den größten Kostenblock dar. Es ergibt sich für 2012 ein
Anstieg des Beitrages um rd. 17.644 €.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
sowie für bezogene Leistungen mit insgesamt 175.000 € steigen gegenüber dem
Vorjahr mit 166.500 um insgesamt 8.500 €. Hintergrund sind höhere Energiekosten
und ein leichter Anstieg der Aufwendungen für Instandhaltungsmaßnahmen an den
betrieblichen Einrichtungen des Abwasserwerkes.
Die weiteren Aufwendungen betreffen die o.a.
Hausanschlusskosten mit 15.000 € und die Aufwendungen für Klärschlammabfuhr mit
7.000 €. Die Beiträge an die Wasser- und Bodenverbände für die Ortslagen und für
die Einleitung der Kläranlage in die Stever betragen rd. 34.000 €.
Personalaufwendungen
Die Personalaufwendungen mit rd. 241.077 € erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr mit rd.
228.700 € um rd. 12.377 €. Hintergrund sind einerseits tariflich bedingte Erhöhungen
und andererseits die tlw. Zuordnung einer Technikerstelle des Baubetriebshofes.
Abschreibungen
Die Abschreibungen auf Sachanlagen erhöhen sich
investitionsbedingt auf rd. 637.584 €. Hier ist zu berücksichtigen, dass die
umfangeichen Investitionsmaßnahmen zur
Erweiterung der Kanalnetze in den Jahren 2011/2012 den Wert des
Anlagevermögens und damit die Abschreibungen ansteigen lassen.
Sonstige
betriebliche Aufwendungen
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen mit 95.800
€ bleiben gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant.
Zinsaufwendungen/Zinserträge
Das Zinsergebnis aus der Verrechnung der Zinserträge
und den Zinsaufwendungen in Höhe von ./. 119.542 € liegt über dem im Vorjahr
veranschlagten Ergebnis mit ./. 126.000 €. Hintergrund dieser Verbesserung ist
einerseits die planmäßige Darlehenstilgung sowie leicht steigende Zinserträge.
Gesamtergebnis
2012
Für das Wirtschaftsjahr ergibt sich nach Abzug der
Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe von rd.
254.706,61 €. Dieses positive Ergebnis teilt sich auf in die
Eigenkapitalverzinsung in Höhe von rd. 51.121 €, den Überschuss aus der
Auflösung der Baukostenzuschüsse in Höhe von rd. 192.653 € und die Einbeziehung
der Kostenunterdeckung aus der Nachkalkulation 2010.
3.
Erläuterungen zum Vermögensplan
Investitionsmaßnahmen
Im Vermögensplan wurden die für 2012 die zu
erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich Tilgung von Darlehen in Höhe
von 2.341.000 € veranschlagt.
die Umsetzung des Projektes „Gewerbegebiet
Beisenbusch“ erfolgt in den Jahren 2011 und 2012. Die Herstellungskosten für
diese umfangreiche Maßnahme betragen
insgesamt 1.774.000 €. Davon werden 1.524.000 dem Wirtschaftsjahr 2012
zugerechnet.
Auch für den Bereich der „Hellersiedlung“ in Appelhülsen
erfolgt z.Zt. die Erschließung. Für dieses Projekt sind Investitionskosten in
Höhe von rd. 410.000 € zu veranschlagen. Ein Großteil der Maßnahmen wird noch
im Jahr 2011 abgeschlossen. Für 2012 werden anteilig noch 110.000 € angesetzt.
Unter der Position „Allgemeine Kanalbaumaßnahmen“
mit 270.000 € wurden Maßnahmen zur Kanalerneuerung in den Ortsteilen Darup,
Appelhülsen und Nottuln veranschlagt. Für die kanaltechnische Erschließung des
Baugebietes „Schoppmanns Wiese“ in Darup wurden 90.000 € und für die
Kanalverlegung „Alte Molkerei“ in Appelhülsen wurden 150.000 € angesetzt.
Für Ersatz- und Neubeschaffungen wurden insgesamt
35.000 € in den Vermögensplan aufgenommen. Unter diese Position fallen die
Ersatzbeschaffungen für Pumpen und sonstige betriebsnotwendige Einrichtungen.
Im Jahr 2012 ist ferner die Erneuerung des Pumpwerkes im Bereich Martinistift
vorgesehen. Die Kosten betragen voraussichtlich rd. 50.000 €.
Finanzierung
der Investitionen
Die Finanzierung der Investitionen für 2012 erfolgt
einerseits aus den erwirtschafteten Eigenmitteln und andererseits aus
Baukostenzuschüssen.
Aus Sicht des Betriebes ist positiv zu bewerten,
dass nach der bisherigen Planung sämtliche Investitionsmaßnahmen ohne
Kreditaufnahmen bewerkstelligt werden können. Auf der anderen Seite wird aber
auch deutlich, dass nach Umsetzung der umfangreichen Baumaßnahmen ab 2012
wieder ein investitionsbedingter Anstieg der Abschreibungen eintreten
wird.
4.
Erläuterungen zur Finanzplanung
Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche
Entwicklung der Investitionen im Verhältnis zur Finanzierung. Mittelfristig dürfte der Betrieb die Finanzierung
der Investitionen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen sicherstellen
können. In Abhängigkeit der Entwicklung der baulichen Tätigkeit im
Gemeindegebiet sowie in Abhängigkeit einer sich möglicherweise ergebenden
Verschärfung rechtlicher Anforderungen an die Abwasserbeseitigung, wird die
Finanzplanung auch zukünftig an neue Gegebenheiten anzupassen sein.
5.
Erläuterungen zur Stellenübersicht
Die für die Gemeindewerke tätigen Mitarbeiter/innen
sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Mitarbeiter/innen im
Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig
sind, werden die Arbeitsanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt.
Für das Planungsjahr 2012 ergibt sich eine Änderung gegenüber dem Vorjahr. Eine
Technikerstelle wird mit einem Stellenanteil von 10 % dem Abwasserwerk
zugeordnet.
Finanzielle Auswirkungen:
Jahresergebnis
Erfolgsplan 254.706,61 €
Anlagen:
Wirtschafts- und
Finanzplanung 2012