Sitzung: 27.10.2010 Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und Ordnungswesen
Beschluss: mehrere Beschlüsse >> Niederschrift
Vorlage: 157/2010
Die
Vorlage (157/2010) zu diesem Tagesordnungspunkt ist dem Originalprotokoll als
Anlage 2 beigefügt.
Einleitend
erläutern die Architekten Leeker und Deilmann jeweils ihre Entwürfe für den Um-
bzw. Neubau der Trauerhalle in Appelhülsen. Auf zahlreiche Nachfragen aus den
Reihen des Ausschusses erläutern die Architekten ihre Kostenschätzungen und
gestalterischen Details ihrer Entwürfe. Auf mehrfache Nachfrage sagt Architekt
Deilmann zu, eine verbindliche Garantie zur Einhaltung der maximalen Bausumme
von 209.000 € abzugeben.
Für die
katholische Kirche erläutert Herr Tendahl, Mitglied des Kirchenvorstandes, dass
aus dessen Sicht eine weniger umfassende Überdachungslösung ausreichend sei.
Außerdem wird eine vorliegende schriftliche Stellungnahme der evangelischen
Kirche verlesen.
Herr
Fallberg weist darauf hin, dass angesichts der weiterhin angespannten
Haushaltslage und des bestehenden Ratsbeschlusses zur Haushaltskonsolidierung
freiwillige Maßnahmen wie den Bau eines Jugendspielplatzes oder der
barrierefreie Umbau des Ortskerns unabhängig vom Konjunkturpaket nicht zu
realisieren seien.
Herr
Wilbrand und Herr Fuchte erläutern den gegenwärtigen Sachstand zum Projekt
„Jugendspielplatz“; Herr Pieper erläutert den Sachstand zum Projekt „Barrierefreier
Umbau des Ortskerns“.
Im
Anschluss beginnt eine ausführliche Debatte über die Verwendung der
verbliebenen Restmittel des Konjunkturpaketes.
Die
CDU-Fraktion sieht ein großes Erfordernis zur Schaffung würdiger Verhältnisse
bei Bestattungen in Appelhülsen und fordert daher die Verwendung der Restmittel
ausschließlich für die Trauerhalle. Dabei solle bei gleichen
Mittelerfordernissen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit lieber in einen
kompletten Neubau als in einen 50 Jahre alten Bestandsbau investiert werden.
Vorteil sei dabei auch, dass während der Bauphase weiterhin Bestattungen in der
bestehenden Trauerhalle stattfinden könnten.
Die
UBG-Fraktion unterstützt den Bau der Trauerhalle aus ähnlichen Gründen. Dabei
sei der Entwurf des Architekten Deilmann der bessere Entwurf, der auf Grund der
von diesem abgegebenen Kostengarantie umgesetzt werden sollte. Eine
Unterstützung des Projektes „Jugendspielplatz“ sei nicht mehr möglich, da sich
die Voraussetzungen hinsichtlich des Standortes mittlerweile geändert hätten
und eine konfliktfreie Lösung nicht garantiert werden könne. Die UBG-Fraktion
formuliert daher den unten stehenden Beschlussvorschlag Nr. 3, den die
CDU-Fraktion in dieser Form unterstützt.
Die
FDP-Fraktion vertritt die Auffassung, dass auch bei der gegenwärtigen Situation
in Appelhülsen würdige Beerdigungen möglich seien. Angesichts der finanziellen
Lage der Gemeinde sollten von den Restmitteln ausschließlich energetische
Maßnahmen durchgeführt werden, da nur diese die Haushaltssituation langfristig
verbessern. Die FDP-Fraktion formuliert daher den unten stehenden
Beschlussvorschlag Nr. 1.
Die
SPD-Fraktion führt aus, dass aus ihrer Sicht beide Vorschläge für die
Trauerhalle in Appelhülsen erhebliche Risiken und Folgekosten nach sich ziehen würden.
Angesichts der finanziellen Situation der Gemeinde sollten die verbliebenen
Mittel für den Jugendspielplatz, den barrierefreien Umbau des Ortskerns sowie
die Restmittel für energetische Maßnahmen verwendet werden.
Die
Grünen-Fraktion betont, dass defizitäre Rahmenbedingungen für Bestattungen
nicht nur in Appelhülsen bestünden. Hier sei für alle Ortsteile ein umfassender
Diskussionsbedarf vorhanden. Die Vorschläge für die Trauerhalle in Appelhülsen
könnten angesichts der finanziellen Risiken jedoch nicht unterstützt werden.
Stattdessen sollten die Mittel auch im Sinne der Generationengerechtigkeit für
eine Anlage für Jugendliche und den barrierefreien Umbau des Ortskerns
verwendet werden. Restmittel sollten für die energetische Sanierung verwendet werden.
Es wird der entsprechende unten stehende Beschlussvorschlag Nr. 2 formuliert.
Diesem schließt sich die SPD-Fraktion an.
Beschluss:
1. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und
Ordnungswesen beschließt empfehlend für den Rat, alle verbliebenen Mittel des
Konjunkturpaketes II ausschließlich für Maßnahmen zur energetischen Sanierung
zu verwenden.
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich abgelehnt
Ja: 1 Nein: 10 Enthaltung: 5
2. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und
Ordnungswesen beschließt empfehlend für den Rat, die Projekte Jugendspielplatz
und barrierefreie Umgestaltung des Ortskerns aus den Mitteln des
Konjunkturpaketes II umzusetzen. Verbliebene Restmittel sind für Maßnahmen zur
energetischen Sanierung zu verwenden.
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich abgelehnt
Ja: 5 Nein: 11 Enthaltung: 0
3. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und
Ordnungswesen beschließt empfehlend für den Rat, den Auftrag zum Bau der
Trauerhalle Appelhülsen aus Mitteln des Konjunkturpaketes II an den Architekten
Deilmann zu einem maximalen Preis von 209.000 € zu vergeben.
Abstimmungsergebnis:
Mehrheitlich angenommen
Ja: 10 Nein: 6 Enthaltung: 0