Sitzung: 30.06.2010 Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und Ordnungswesen
Beschluss: mehrere Beschlüsse >> Niederschrift
Vorlage: 112/2010
Die
Vorlage (112/2010) zu diesem Tagesordnungspunkt ist dem Originalprotokoll als
Anlage 6 beigefügt. Die ergänzende Tischvorlage „Sachstand zu den bereits
beschlossenen sowie möglichen weiteren Projekten zur Umsetzung im Rahmen des
Konjunkturpaketes II“ ist dem Originalprotokoll als Anlage 7, der Vermerk zur
Gebäudeleittechnik als Anlage 8 und der Antrag der CDU-Fraktion zum
Konjunkturpaket II als Anlage 9 beigefügt.
Einleitend
erläutert Herr Wilbrand das Ergebnis des Interessenbekundungsverfahrens.
Ratsherr
Michalek erläutert, dass wie sich nun herausgestellt habe, das grundsätzlich
sinnvolle Projekt „Leerrohre“ leider nicht auf die Gegebenheiten in Nottuln
übertragbar sei.
Ratsherr
Rulle erklärt, dass die CDU-Fraktion sich zwar ebenfalls für die kleinen
Ortsteile einsetzt, die Verlegung von Leerrohren hier jedoch der falsche Weg
sei. Da schnell eine Alternative zur Verwendung der Mittel aus dem
Konjunkturpaket II erforderlich sei, habe die Fraktion den Antrag gestellt,
diese Mittel für den barrierefreien Ausbau des Ortskerns sowie die Trauerhalle
in Appelhülsen zu verwenden.
Ratsherr
Hübner betont, dass das Interessenbekundungsverfahren gezeigt habe, dass auch
andere technische Lösungen wie z.B. die Funktechnik denkbar seien und auch
deshalb keine Mittel des Konjunkturpaketes verwendet werden sollten.
Im
Anschluss wird über den Beschlussvorschlag B abgestimmt.
Der
Ausschussvorsitzende bittet sodann die Fraktionen, Vorschläge für die
Verwendung der durch den Beschluss frei gewordenen Mittel zu geben. Daraufhin
werden insbesondere die Maßnahmen „Trauerhalle Appelhülsen“ sowie
„Behindertengerechte Umgestaltung des Ortskerns“ diskutiert.
Das
Projekt „Trauerhalle Appelhülsen“ wird von den Fraktionen der CDU, Grünen, FDP
und UBG unterstützt. Die SPD drückt ihre Ablehnung für das Projekt aus, da
dieses zu keinem nachhaltigen positiven Effekt etwa hinsichtlich einer
Verbesserung des Tourismuspotentials oder zu Energieeinsparungen führe.
Die
UBG-Fraktion macht deutlich, dass sie das Projekt zwar grundsätzlich
unterstützt, die bisherigen Lösungsvorschläge jedoch noch nicht bedarfsgerecht
seien. Daraufhin erläutert der als Zuschauer anwesende 1. Vorsitzende des
Fördervereins St. Mariä Himmelfahrt Appelhülsen e.V., Herr Hake, dass aus Sicht
des Vereins ein Wetterschutz in der geplanten Form zwar sinnvoll sei, dieser
jedoch weitere künftige Erweiterungen behindern könnte. Sinnvoller sei eine
modulare Lösung, die stufenweise realisiert werden könnte. Neben einem
wettergeschützten Bereich für etwa 40-50 Personen während der Tauerfeiern sei
insbesondere eine Kühlmöglichkeit für eine würdige Aufbahrung von Toten
erforderlich. Herr Hake signalisiert außerdem, dass Spendenbereitschaft seitens
der Gemeindemitglieder zur Aufstockung der Mittel für dieses Projekt bestehen
könnte.
Bürgermeister
Schneider berichtet, dass auch der Kirchenvorstand die Pläne für die
Trauerhalle begrüßt. Zunächst jedoch müsse zusammen mit einem Architekten, der
Kirche und dem Förderverein geprüft werden, welche Ansprüche an eine
Trauerhalle tatsächlich bestehen und was für 120.000 € umgesetzt werden kann.
Bürgermeister Schneider drückt seine Sorge aus, dass diese Summe sehr knapp
bemessen sei und bittet angesichts des knappen Zeitrahmens um Freiheit bei der
konkreten Ausgestaltung des Vorhabens sowie um die Möglichkeit, bei sich
abzeichnendem zu knappen Budget auf die noch zur Verfügung stehenden
Reservemittel zurückgreifen zu können. Dies wird einhellig begrüßt.
Hinsichtlich
der behindertengerechten Ortskerngestaltung wird grundsätzliche Zustimmung
seitens der Fraktionen der Grünen, SPD, UBG und CDU signalisiert. Die
FDP-Fraktion lehnt diese Maßnahme ab, da aus ihrer Sicht ein Umbau erst im
Rahmen eines Gesamtkonzepts im Zusammenhang mit der Fertigstellung der
Ortsumgehung Nottuln sinnvoll sei.
Die
UBG-Fraktion regt an, die Errichtung einer behindertengerechten Toilettenanlage
in das Paket der behindertengerechten Ortskerngestaltung aufzunehmen.
Bürgermeister Schneider erläutert, dass eine angemessene Toilettenanlage Mittel
in Höhe von etwa 50.000 - 80.000 € erfordern würde und diese jährlich eine
fünfstellige Summe Betriebskosten erzeugen würde. Aus der CDU-Fraktion wird
darauf hingewiesen, dass vor Entscheidung für eine Toilettenanlage zunächst die
schwierige Standortfrage zu klären sei.
Der
Ausschussvorsitzende weist darauf hin, dass das Maßnahmenpaket für 333.500 €
aufeinander abgestimmt sei und als Gesamtpaket am sinnvollsten sei. Bürgermeister Schneider sieht diesbezüglich
ebenfalls Synergieeffekte, hält eine Aufteilung in Einzelmaßnahmen jedoch
grundsätzlich für möglich.
Im
Einzelnen beantragen die Fraktionen folgende Mittelverteilung:
SPD:
1.
Gebäudeleittechnik
2.
Behindertengerechte
Ortskerngestaltung (Paket 333.500 € + Abschnitt Stiftsplatz von Burgstraße –
Stiftsstraße: 75.000 €)
3.
Weitere
Sanierung der Astrid-Lindgren-Grundschule
UBG:
1.
Gebäudeleittechnik
2.
Trauerhalle
Appelhülsen
3.
Behindertengerechte
Ortskerngestaltung (darin mit erster Priorität: Behindertengerechtes WC)
FDP:
1.
Gebäudeleittechnik
2.
Trauerhalle
Appelhülsen
3.
Weitere
Maßnahmen Gebäudemanagement (energetische Sanierung)
Grüne:
1.
Gebäudeleittechnik
2.
Trauerhalle
Appelhülsen
3.
Behindertengerechte
Ortskerngestaltung (jedoch maximal 200.000 €)
4.
Weitere
Maßnahmen Gebäudemanagement (energetische Sanierung): 100.000 €
5.
Jugendspielplatz
/ Skateranlage: 56.000 €
CDU:
1.
Gebäudeleittechnik
2.
Trauerhalle
Appelhülsen
3.
Behindertengerechte
Ortskerngestaltung
Der
Ausschussvorsitzende stellt im Anschluss die Projekte zur Abstimmung, für die
in der Diskussion am meisten Zustimmung signalisiert wurden.
Nach
der Abstimmung besteht dahingehend Einvernehmen, dass die Restbeiträge als
Reserve für die Trauerhalle in Appelhülsen und sonstige möglicher Weise
auftretende Kostenüberschreitungen verwendet werden sollen.
Beschluss:
1. Ein konkretes Interesse an der Nutzung eines
Leerrohrsystems für die Glasfaserversorgung ist seitens der Anbieter/
Dienstleister derzeit nicht erkennbar. Die Verwaltung wird beauftragt, die in
der Sitzung festgelegten alternativen Projekte aus den Mitteln des
Konjunkturpaketes auszuführen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
Ja 16 Nein 0 Enthaltungen 0
2. Aus den Mitteln des Konjunkturpaketes II wird die
Maßnahme „Einrichtung einer kommunalen Gebäudeleittechnik“ umgesetzt (Kosten
110.000 €).
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
Ja 15 Nein 0 Enthaltungen 1
3. Aus den Mitteln des Konjunkturpaketes II wird die
Maßnahme „Trauerhalle Appelhülsen“ umgesetzt (Kosten 120.000 €).
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen
Ja 12 Nein 3 Enthaltungen 1
4. Aus den Mitteln des Konjunkturpaketes II wird die
Maßnahme „Behindertengerechte Ortsgestaltung, Maßnahme 1-3“ umgesetzt (Kosten
333.500 €).
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen
Ja 12 Nein 4 Enthaltungen 0