Sitzung: 13.02.2024 Ausschuss Planen und Bauen
Beschluss: mehrere Beschlüsse >> Niederschrift
Vorlage: 009/2024
Produktbereich 1 –
Innere Verwaltung:
Herr Böker bittet die Verwaltung um
eine kurze Erläuterung zur Notwendigkeit der in Teilposition 13 (Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen)
aufgeführten 45.000 € zum Umbau des Eingangsbereiches des
Verwaltungsgebäudes Stiftsplatz.
Herr Dr. Thönnes erläutert, dass es
sich dabei um eine Umgestaltung des Counters im Eingangsbereich des Rathauses
handele. Zurzeit arbeiten die Mitarbeitenden hinter einer Glasscheibe.
Vorgesehen sei die Errichtung eines offenen und bürgerfreundlichen Counters
durch eine moderne Thekenlösung, die gleichzeitig auch als Tourismusinformation
dienen soll. Hinzu komme eine entsprechende Renovierung der in die Jahre
gekommenen Ablagemöglichkeiten und Möbel.
Herr Dammann entgegnet, dass er in
diesem Vorhaben aufgrund der schwierigen Haushaltslage keine Eile sehe. Herr
Dr. Thönnes fügt seiner vorherigen Ausführung hinzu, dass der Empfangsbereich
den Charme der 50er Jahre habe und andere Rathäuser im Kreis weitaus moderner
und bürgerfreundlicher seien. Herr Böker kann die Ausführungen nachvollziehen,
hält eine Einstellung entsprechender Mittel in diesem Haushaltsjahr jedoch für schwierig.
Herr Dammann erläutert kurz vergangene Umgestaltungsmaßnahmen – das heutige
Erscheinungsbild des Rathauseingangsbereiches entspreche noch dem aus den 80er
Jahren. Vermutlich sei ein aufräumen und wegstellen einzelner Gegenstände bereits
hilfreich. Aufgrund der schwierigen Haushaltslage folge er der CDU. Eine
Realisierung dieses Vorhabens sei eine Zumutung für die Bürgerinnen und Bürger.
Auf Nachfrage von Herrn Böker
erläutert Herr Rulle, dass das Ergebnis der heutigen Beratung als Empfehlung an
den Haupt- und Finanzausschuss gegeben werde.
Herr
Böker beantragt daraufhin, die vorgesehenen 45.000 € zum Umbau des
Eingangsbereiches des Verwaltungsgebäudes Stiftsplatz aus der Teilposition 13:
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen des Produktbereiches 1 – Innere
Verwaltung zu streichen.
Herr Rulle lässt über den Antrag
abstimmen.
Abstimmungsergebnis:
Ja 10 Nein 0
Enthaltung 2
Einstimmig angenommen
Vor dem Hintergrund der schwierigen
Haushaltslage erkundigt sich Herr Böker nach der dringenden Notwendigkeit der
in Teilposition 26 (Auszahlungen für den
Erwerb von beweglichen Anlagevermögen) vorgesehenen Ausgaben in Höhe von 91.273€
für neue Bestuhlung/Tische im Ratssaal der Aschebergschen Kurie.
Herr Dammann entgegnet, dass ihm eine
umfassende Wirtschaftlichkeitsberechnung für die Alte Amtmannei fehle. Die
beabsichtigte Errichtung einer Außentreppe würde zusätzliche 60.000 € kosten.
Da es das Ziel sei, durch die zukünftigen Mieteinnahmen einen beträchtlichen
Teil der Kosten auszugleichen, sollte die vorgesehene Ausgabe heute nicht
einfach abgelehnt werden. Wohl aber
müsse bis zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses eine gesamte
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung erfolgen. Ihm fehle die Angabe, um wie viele
Tische & Stühle es sich genau handele und ob diese nur für die
Aschebergsche Kurie oder auch für die Alte Amtmannei angedacht seien. Er bittet
die Verwaltung um Konkretisierung, damit der Haupt- und Finanzausschuss
weitergehend beraten könne.
Aufgrund der vorangegangenen
Diskussion formuliert Herr Rulle den folgenden Beschlussvorschlag:
Die
Verwaltung wird gebeten, bis zur Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses die
entsprechenden Detailinformationen zur Verfügung zu stellen.
Ja 12 Nein 0
Enthaltung 0
Einstimmig angenommen
Produktbereich 2 – Sicherheit
und Ordnung
Herr Böker unterstreicht die
Wichtigkeit, den Zutritt zu den Büroräumen für Unbefugte zu verhindern,
erachtet jedoch die Umsetzung einer günstigeren Lösung für notwendig und deutet
an, darüber abstimmen lassen zu wollen.
Herr Gröger erläutert, dass natürlich
die Möglichkeit bestehe, eine mechanische Anlage einbauen zu lassen. An den
Haupteingangstüren sowie bei neuen Gebäuden sei jedoch bereits mit der
Errichtung einer elektronischen Schließanlage begonnen worden, wodurch der
Umfang an Schlüsseln bereits reduziert werden konnte. Zukünftig müsse die
Verwaltung aller Wahrscheinlichkeit nach eh auf eine elektronische Anlage
umrüsten, sodass es nicht sinnvoll sei, jetzt auf eine günstigere mechanische
Anlage zurückzugreifen und diese dann in einigen Jahren wieder austauschen zu
müssen.
Herr Van de Vyle unterstreicht,
großer Fan des Datenschutzes zu sein, sodass hier dringend Abhilfe geboten sei.
Natürlich könne man neue Buntbartschlösser anbringen, da jedoch in einigen
Jahren sowieso die Einrichtung einer elektronischen Schließanlage erforderlich
sein werde, sollte heute kein unnötiges Geld ausgegeben werden. Herr Van de
Vyle betont, einem möglichen Antrag zur Streichung der Haushaltsposition
seitens der CDU nicht zustimmen zu wollen.
Herr Dammann erläutert, dass eine
elektronische Anlage auf Dauer wesentlich günstiger sei. Was ihn jedoch störe,
sei das Vorliegen einer langen Liste mit dringenden Ermächtigungsübertragungen.
Diese heute diskutierte Position hingegen sei nicht einmal vorberaten worden.
Dennoch müsse man ins Verhältnis setzten, dass es viele gute Gründe für die
Umstellung auf eine elektronische Schließanlage gebe, das Thema nur nicht gut
genug aufbereitet worden sei.
Herr Dr. Geuking betont die
Wichtigkeit, in die Zukunft zu blicken. Zwar sei der diesjährige Haushalt
durchaus eng, es sollte jedoch nicht auf zukunftsweisende Tätigkeiten
verzichtet werden. Eine stärkere Vorberatung sei möglich gewesen, da es sich
jedoch nicht um eine allzu große Position handele, solle diese im
Haushaltsentwurf enthalten bleiben.
Herr Dr. Thönnes hinterfragt die
Notwendigkeit für eine umfangreiche Vorbehandlung des Verwaltungshandelns, da
er in dieser Position eher eine Instandhaltungsmaßnahme u.a. für
Verwaltungsgebäude sehe.
Herr Böker kann den Argumenten gut
folgen und nimmt von einer Abstimmung über die Position Abstand.
Herr Rulle ruft den Produktbereich 10 – Bauen und Wohnen
auf.
Herr
Zbick erläutert, dass die SPD sich der UBG inhaltlich anschließen wolle. Bei
einer Auslagerung der Kosten bestünde die Gefahr, wesentliche Erkenntnisse oder
Gestaltungsmöglichkeiten zu übersehen, bzw. zu spät dran zu sein. Für
ehrenamtliche Politiker sei es nur schwer leistbar, den Überblick zu behalten.
Insgesamt sollten möglichst wenige Kosten ausgelagert werden; wenn dann nur bei
begründeten Einzelfällen.
Herr Dammann ergänzt zu seinen
vorherigen Ausführungen, dass bei einer Beibehaltung der Position im Haushalt
die damit verbundene Schuldenlast auch in den Haushalten der nächsten Jahre
auftauchen werde, wodurch dieser weiterhin schlecht aussehen werde. Die
Gemeinde würde sich zahlungsunfähig machen. Der Schuldenberg baue sich auf, die
entgegenstehenden Vermögenswerte in Form von Immobilien etc. ließen sich nicht
in den Büchern darstellen, was es wenig Transparent mache. Die Position müsse
demnach aus dem Haushalt ausgelagert werden.
Die Rückfrage von Herrn Dr. Geuking,
ob die heutige Sitzung der richtige Ort für die Diskussion sei wird bejaht.
Herr Dammann weist darauf hin, dass
das Thema heute andiskutiert werde, eine Entscheidung aber noch nicht final
getroffen werden müsse.
Herr Rulle betont die Wichtigkeit,
zwischen dem Finanz- und dem Ergebnisplan zu unterscheiden. Die anstehenden
Investitionsprojekte mit hohen Schuldenlasten belasteten insbesondere den
Finanzplan der Gemeinde. Eine Kostenauslagerung auf einen anderen Träger würde
hier eine große Entlastung bedeuten. Für den Ergebnisplan würde dies hingegen
durch die Abschreibungen nicht so viel bringen. Hier sei eine genauere
Betrachtung hilfreich. Der Gesetzgeber mache eine Bewertung am Ergebnisplan
fest, was die Situation für die Öffentlichkeit schwer transportierbar mache.
Herr Böker bittet die Verwaltung
darum, die jeweiligen Auswirkungen aufzuarbeiten. Um eine fraktionsinterne
Beratung zu ermöglichen, solle diese nach Möglichkeit bis zur Sitzung des
Haupt- und Finanzausschusses vorliegen.
Frau Block gibt an, der Bitte folgen
zu wollen und die entsprechenden Unterlagen bis zum Ende der Woche
aufzuarbeiten.
Abstimmungsergebnis:
Ja 12 Nein 0
Enthalten 0
Einstimmig angenommen
Herr Rulle ruft den Produktbereich 15 – Wirtschaft und
Tourismus auf.
Herr Dammann erläutert, die in Teilposition 13 aufgeführten 250.000
€ für eine neue Lüftungsanlage im Bürgerzentrum Schulze Frenking streichen
zu wollen.
Herr
Böker weist auf ein neues Förderprogramm für den Bereich Struktur- und
Dorfentwicklung hin, durch das eine Förderung von bis zu 65% der Gesamtkosten
möglich sei. Entsprechende Anträge seien im Zeitraum vom 14.02. bis zum
15.04.2024 zu stellen. Es sollte zunächst die Förderfähigkeit der Maßnahme über
dieses Programm geprüft werden.
Herr
Van de Vyle betont die Wichtigkeit einer dauerhaften Investition und erkundigt
sich, ob bei einem baldigen Einbau der Lüftungsanlage im Nachgang noch
anderweitige Dämmmaßnahmen o.ä. möglich seien.
Herr
Gröger erläutert, dass die Erdgeschossdecke vor einiger Zeit gedämmt worden sei
und hielte es für erforderlich, die Möglichkeit weiterer Dämmmaßnahmen aus
statischen Gründen zu prüfen. Eine Investition in eine neue Lüftungsanlage
würde die Möglichkeit jedenfalls nicht verbauen.
Herr
Dammann empfindet das Gebäude als eine energetische Ruine. Für eine
Einzelmaßnahme sei die angestrebte Investition zu hoch. Viel mehr müsse das
Gesamtgebäude von einem Energieberater geprüft und der Investitionsbedarf in
einer Gesamtbetrachtung ermittelt werden.
Herr
Gröger erläutert, Herrn Dammann grundsätzlich zuzustimmen, jedoch bedürfe die
Gesamtbetrachtung einen erheblich höheren Kostenaufwand. Die Lebensdauer einer
Lüftungsanlage, wie sie im Bürgerzentrum besteht, betrage in der Regel ca. 25
Jahre – dieser Zeitraum sei längst überfällig. Um den Forderungen nach
Einsparungen gerecht werden zu können, sei bereits die Durchführung der
vorgeschlagenen Einzelmaßnahme hilfreich.
Herr
Dr. Thönnes ergänzt, dass die Förderzusage von Westenergie nur bestehe, wenn es
sich um eine energetische Maßnahme handele, die in diesem Jahr durchgeführt
werde. Zu beachten sei auch, dass das Gebäude unter Denkmalschutz steht,
wodurch weitere Auflagen bei einer umfassenden Sanierung zu berücksichtigen
seien. Die Idee, nach weiteren Förderprogrammen zu schauen sei jedoch gut.
Herr
Dammann erläutert, dass zu prüfen sei, welche Summe insgesamt von der Gemeinde
gestemmt werden könne. Nottuln sei Klimaschutzkommune – bei schlechten
Sanierungszuständen der Gebäude sei dieses Ziel verfehlt. Den Status als
Klimaschutzkommune würde mit der bestehenden Anlage natürlich auch nicht
erreicht, weshalb die Einrichtung einer neuen Anlage vor diesem Hintergrund
besser sei. Die veranschlagten Kosten wären allerdings zu hoch angesetzt.
Aufgrund
der weiteren Wortmeldung von Herrn Dammann weist Herr Van de Vyle auf die
Ortssatzung hin, nach der jedem Ausschussmitglied nur zwei Wortbeiträge zustünden.
Herr Rulle bittet um neue sachliche Argumente.
Herr
Upmann erkundigt sich, ob bei einer Förderung über das angesprochene
Förderprogramm in Höhe von 65% die bereits zugesagten 60.000€ Förderung der
Westenergie zusätzlich in Anspruch genommen werden könnten. Nach Aussage von
Herrn Dr. Thönnes sei dies zu prüfen, bis zur Sitzung des Haupt- und
Finanzausschusses sei die Gemeindeverwaltung sprachfähig.
Zum Produktbereich 16 – Allgemeine Finanzwirtschaft
bestehen keine Wortmeldungen.
Herr
Rulle bedankt sich für die lebhafte Diskussion und lässt zum Abschluss der
Beratungen des Tagesordnungspunktes 3 über den folgenden geänderten Beschlussvorschlag
abstimmen:
Die im Sachverhalt aufgeführten
Produktbereiche werden vorbereitend - mit den Ergänzungen aus dem Protokoll -
für den Haupt- und Finanzausschuss sowie den Rat beraten und empfehlend
beschlossen.
Abstimmungsergebnis:
Ja
10 Nein 0 Enthalten 2
Einstimmig angenommen