Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung: Ja: 5, Nein: 7, Enthaltungen: 0

Frau Dr. Quadt-Hallmann sagt, dass es ein sehr ehrenwerter Vorschlag sei. Ihr sei hingegen nicht deutlich, wie realistisch die erwartete Nutzung sei. Lt. den Erfahrungen in der Gemeinde Nordkirchen nutzen dort nur junge Familien das dortige Angebot. Da in Nottuln derzeit kein neues Baugebiet angeboten würde, könnte es dazu kommen, dass die anvisierten Nutzer:innen nicht die Lastenräder in Anspruch nehmen würden. Eine ggf. nur stunden- oder tageweise Entleihe der Lastenräder würde denjenigen nicht dazu ermutigen, auf einen eigenen PKW zu verzichten. Wenn ein Ersatz für einen PKW mit einem Lastenrad gewünscht ist, dann müsste das Lastenrad immer zur Verfügung stehen. Lt. dem örtlichen Fahrradhändler habe er den Kunden eine Entleihe angeboten. Dieses Angebot ist allerdings wenig bis gar nicht genutzt worden.

Herr Bartlett berichtet, dass ihm Informationen vorliegen, dass in Nordkirchen, in Senden und in Coesfeld sehr positive Erfahrungen mit der Entleihe öffentlicher Lastenräder gesammelt werden konnten. Eine spontane Kaufentscheidung ist wenig wahrscheinlich, da ein Lastenrad mindestens 5.000,00 € kosten würde. Ein Lastenrad vorübergehend leihen zu können ist ein gutes Angebot, um dieses auszuprobieren. Geplant ist eine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Havixbeck. Ferner soll eine Leader-Förderung in Anspruch genommen werden, sodass der Gemeinde Nottuln nur noch ein Anteil von 35 % verbleiben würde (60.000,00 €, hiervon 35 % = 21.000,00 € Eigenanteil).

Frau Dr. Quadt-Hallmann sagt, dass vier Lastenfahrräder angeschafft werden sollen. Hiervon würde in jedem Ortsteil ein Lastenrad stationiert. Sie fragt, wo geplant sei, die Lastenfahrräder zu positionieren. Bei einem zentralen Standort wären sie für die Nutzer:innen nicht zu erreichen, zumindest nicht zu Fuß.

Herr Dr. Geuking sagt, dass einerseits die umweltpolitische Frage zu bewerten sei, andererseits aber auch die Frage zu den Kosten. Hierbei sei zu berücksichtigen, dass die aufgewendeten Mittel nicht gänzlich verloren gehen würden, da bei zu geringer Nutzung die Lastenräder verkauft werden könnten.

Herr Gausebeck regt an, dass ebenso zu entscheiden sei, wo die vier Lastenfahrräder im Quartier abgestellt werden sollten. Bei vier Lastenrädern sollten alle Bürger:innen in den vier Ortsteilen ein Lastenfahrrad angeboten bekommen. Sobald der Nutzen von Lastenfahrrädern der Allgemeinheit bekannt würde, könnte die Nachfrage bzw. die Nutzung von Lastenfahrrädern deutlich erhöht werden. Gleiches sei bei der Installation von Photovoltaikanlagen zu beobachten.

Herr Steimann beurteilt den Erfolg des Angebotes eher unwahrscheinlich. Lt. Aussage des örtlichen Fahrradhändlers hatte dieser angeboten, dass ein Lastenrad für 8 Wochen leihweise genutzt werden könnte. Dieses Angebot wurde nicht genutzt. Zudem seien die erheblichen Bruttoaufwendungen von geplanten 60.000,00 € bei der derzeitigen Haushaltslage für einen solchen Versuch nicht gegenüber den Nottulner Bürger:innen zu rechtfertigen. Frau Marquardt-Wißmann entgegnet, dass dennoch einige Lastenräder in Nottuln vorhanden seien, insbesondere sei ihr dies über die erfolgten Förderungen bekannt.

Herr Bartlett ergänzt, dass das örtliche Fahrradunternehmen eine Gebühr für die Entleihe erhoben habe. Die Entleihgebühren wurden mit einer möglichen Kaufpreisgegenrechnung angeboten. Herr Steimann entgegnet, dass lt. Aussage des Fahrradunternehmens dieses Angebot für eine achtwöchige Nutzung kostenfrei erfolgt sei. Bei einem möglichen Standort für das Lastenrad wäre dieser oftmals zu weit entfernt. In der Diskussion zu der Umlegung der Buslinien wurden Laufstrecken von mehr als 400 m deutlich kritisiert. Eine potentielle Nutzer:in eines Lastenfahrrades wird nicht mit dem eigenen Rad oder gar Auto bis zur Entleihstation fahren wollen.

Frau Dr. Diekmann gibt zu bedenken, dass für nur gelegentliche Fahrten mit einem Lastenrad sich ein Kauf nicht wirtschaftlich darstellen ließe. Für diesen Personenkreis wäre ein solches Angebot hilfreich. Auf diesem Wege ließen sich Fahrten zum Transport von Lasten mit einem PKW vermeiden.

Herr Dr. Geuking sagt, dass in den drei kleineren Ortsteilen die Erfolgsaussichten solcher Lastenfahrradangebote deutlich höher zu sehen seien, da die Akzeptanz in den kleinen Ortsteilen deutlich höher zu erwarten sei.

Frau Kleinschmidt sagt, dass aktuell für eine pädagogische Fachkraft dem Förderverein ein Betrag in Höhe von 20.000,00 € fehlen würde. Die zur Verfügung stehenden Mittel sind bei der angespannten Finanzlage für die wichtigen Aufgaben zu verwenden.

Auf Nachfrage erklärt Herr Bartlett, dass der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club mit seiner Ortsgruppe Nottuln sich dazu bereit erklärt habe, die notwendige Betreuung, Wartung und ggf. kleinere Reparaturen zu übernehmen.
Geplant sei, dass die Entleihe nicht kostenfrei erfolgen soll. Die erzielten Einnahmen sollen dazu eingesetzt werden, um die laufenden Kosten zu tragen.


Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Gemeinde Havixbeck im Rahmen einer LEADER-Förderung E-Lastenräder und Boxen anzuschaffen.

 

 

 

 

 


Abstimmungsergebnis: