Diskussions- und Klärungsbedarf gab es bei dem Antrag des Werberings Appelhülsen, der für die Finanzierung des Weihnachtsmarktes 2023 einen Zuschuss in Höhe von 2900 Euro beantragt hat. Da sich der Kulturbeirat auf eine Empfehlung nicht einigen konnte, überließ er es dem Ausschuss darüber zu diskutieren und schlussendlich zu einer Empfehlung zu kommen.
Dreh- und  Angelpunkt war die Frage, ob der Weihnachtsmarkt eine kulturelle oder eher eine gewerbliche Veranstaltung ist.
Hartmut Rulle (CDU) findet es bedauerlich, dass der Weihnachtsmarkt in Appelhülsen, der seit 30 Jahren Kulturarbeit leistet, nicht berücksichtigt wird und auch die dabei geleistete ehrenamtliche Arbeit nicht genügend gewürdigt wird.
Thomas Brieden, der den Kulturbeirat vertritt, berichtet, dass die Anzahl der Anträge, die von den Vereinen gestellt werden, deutlich gestiegen sind. Der Kulturfördertopf hingegen schrumpfe. Deshalb habe der Kulturbeirat sich nicht zu einer Empfehlung entschließen können und die Findung einer Empfehlung in den Ausschuss gegeben.
Nur weil in der Übersicht der Einzelanträge im Feld „durch den Kulturbeirat zur Förderung empfohlen“ „keine“ stehe, heiße das nicht, dass er nicht fördern wolle. Es sei keine grundsätzliche Ablehnung, sondern der Kulturbeirat wolle ein paar Fragen dazu geklärt haben.
Brigitte Kleinschmidt (UBG) unterstreicht den kulturellen Charakter des Weihnachtsmarktes, zu dem eine Krippenausstellung gehöre und Handwerkskunst ausgestellt werde.  20 000 Euro im Jahr seien zu wenig für eine Kulturförderung: Das sei ein Euro pro Bürger:in, so Kleinschmidt.
Manfred Gausebeck (SPD) sagt  dazu, dass es für Märkte dieser Art, die zwischen einer kulturellen und einer Gewerbeveranstaltung angesiedelt sind, sicherlich auch andere Möglichkeiten gebe, finanziell unterstützt zu werden, zum Beispiel über die Wirtschaftsförderung.
Hartmut Rulle macht den Vorschlag, dass die Appelhülsener, die an diesem Abend als Zuhörer dabei sind und unter anderem durch Doris Lenfers vom Werbering vertreten sind, zur Sache Stellung beziehen dürfen.
Der Ausschussvorsitzende stimmt dem Vorschlag nicht zu und weist Hartmut Rulle darauf hin, dass es in den Ausschüssen nicht vorgesehen sei, dass sich Bürger:innen an der Diskussion beteiligen.

Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes sagt, dass bei Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt immer gute Gründe gefunden werden, warum sie als Gewerbeveranstaltung oder als Kulturveranstaltung gesehen werden können: Beides habe seine Berechtigung.
In Richtung von Hartmut Rulle betont der Bürgermeister, dass es nicht nötig sei, den Druck der Bürgerschaft in den Ausschuss zu holen.
Innerhalb der Verwaltung habe man ebenfalls darüber diskutiert, wie der Weihnachtsmarkt in Appelhülsen zu bewerten sei, so Thönnes. Die Verwaltung sei zu dem Schluss gekommen, dass er auch durch Wirtschaftsförderung unterstützt werden könne. Deshalb lautet der Vorschlag der Verwaltung, dass sich der Werbering Appelhülsen von der Gemeinde Nottuln die Hütten für Weihnachtsmarkt ausleihen kann, und zwar zu einem Preis von 100 Euro pro Hütte.
Dabei richtet sich Dr. Thönnes direkt an Doris Lenfers, die daraufhin das Wort ergreift. Sie berichtet, dass der Werbering für das vergangene Jahr 20 Hütten von anderen Anbietern angemietet habe. Seinerzeit haben die 600 Euro Kulturförderung von der Gemeinde nicht gereicht. Für dieses Jahr habe der Werbering 15 Hütten eingeplant. Doris Lenfers ist mit dem Angebot der Gemeinde nicht so ganz zufrieden und fragt, wer die Hütten aufbaue.
Der Aufbau sei im Preis mit inbegriffen; die Gemeinde übernehme die komplette Summe dafür sagt der Bürgermeister und macht die Rechnung auf: Die Miete, die der Werbering in seinem Antrag für einer Hütte geltend macht, belaufe sich auf 165,50 Euro. Bei 15 Hütten macht dies 2482,50 Euro.
Die Gemeinde biete dem Werbering die 15 Hütten für 1500 Euro inklusive Aufbau an. Das sei ein Sponsoring von 982,50 Euro und damit deutlich mehr als im vergangenen Jahr, als der Werbering durch die Kulturförderung unterstützt worden sei.
Damit zeigt sich der Werbering einverstanden.

Andrea Quadt-Hallmann (CDU) regt an, dass die Ausschussmitglieder künftig eine Begründung zur Ablehnung/Zustimmung der jeweiligen Anträge bekommen sollten. So könnten sich die Ausschussmitglieder im Vorfeld der Sitzung mit dem Thema auseinander setzen. Rieke Orel sagt nach Rücksprache mit Thomas Brieden (Kulturbeirat) zu, dass das Protokoll der Kulturbeiratssitzung künftig an die Anträge angehangen werden könne.


Beschlussvorschlag:

Die vom Kulturbeirat empfohlenen Beschlüsse werden umgesetzt.

 

 


Abstimmungsergebnis:

Ja 10  Nein 0  Enthaltung 0 

Einstimmig angenommen