Sitzung: 10.05.2023 Ausschuss Kultur, Sport und Ehrenamt
Beschluss: einstimmig angenommen
Abstimmung: Ja: 10, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 062/2023
Diskussions-
und Klärungsbedarf gab es bei dem Antrag des Werberings Appelhülsen, der für
die Finanzierung des Weihnachtsmarktes 2023 einen Zuschuss in Höhe von 2900
Euro beantragt hat. Da sich der Kulturbeirat auf eine Empfehlung nicht einigen
konnte, überließ er es dem Ausschuss darüber zu diskutieren und schlussendlich
zu einer Empfehlung zu kommen.
Dreh- und Angelpunkt war die Frage, ob
der Weihnachtsmarkt eine kulturelle oder eher eine gewerbliche Veranstaltung
ist.
Hartmut Rulle (CDU) findet es bedauerlich, dass der Weihnachtsmarkt in
Appelhülsen, der seit 30 Jahren Kulturarbeit leistet, nicht berücksichtigt wird
und auch die dabei geleistete ehrenamtliche Arbeit nicht genügend gewürdigt
wird.
Thomas Brieden, der den Kulturbeirat vertritt, berichtet, dass die Anzahl der
Anträge, die von den Vereinen gestellt werden, deutlich gestiegen sind. Der
Kulturfördertopf hingegen schrumpfe. Deshalb habe der Kulturbeirat sich nicht
zu einer Empfehlung entschließen können und die Findung einer Empfehlung in den
Ausschuss gegeben.
Nur weil in der Übersicht der Einzelanträge im Feld „durch den Kulturbeirat zur
Förderung empfohlen“ „keine“ stehe, heiße das nicht, dass er nicht fördern
wolle. Es sei keine grundsätzliche Ablehnung, sondern der Kulturbeirat wolle
ein paar Fragen dazu geklärt haben.
Brigitte Kleinschmidt (UBG) unterstreicht den kulturellen Charakter des
Weihnachtsmarktes, zu dem eine Krippenausstellung gehöre und Handwerkskunst
ausgestellt werde. 20 000 Euro im Jahr
seien zu wenig für eine Kulturförderung: Das sei ein Euro pro Bürger:in, so
Kleinschmidt.
Manfred Gausebeck (SPD) sagt dazu, dass
es für Märkte dieser Art, die zwischen einer kulturellen und einer
Gewerbeveranstaltung angesiedelt sind, sicherlich auch andere Möglichkeiten
gebe, finanziell unterstützt zu werden, zum Beispiel über die
Wirtschaftsförderung.
Hartmut Rulle macht den Vorschlag, dass die
Appelhülsener, die an diesem Abend als Zuhörer dabei sind und unter anderem
durch Doris Lenfers vom Werbering vertreten sind, zur Sache Stellung beziehen
dürfen.
Der Ausschussvorsitzende stimmt dem Vorschlag nicht zu und weist Hartmut Rulle
darauf hin, dass es in den Ausschüssen nicht vorgesehen sei, dass sich
Bürger:innen an der Diskussion beteiligen.
Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes
sagt, dass bei Veranstaltungen wie dem Weihnachtsmarkt immer gute Gründe
gefunden werden, warum sie als Gewerbeveranstaltung oder als
Kulturveranstaltung gesehen werden können: Beides habe seine Berechtigung.
In Richtung von Hartmut Rulle betont der Bürgermeister, dass es nicht nötig
sei, den Druck der Bürgerschaft in den Ausschuss zu holen.
Innerhalb der Verwaltung habe man ebenfalls darüber diskutiert, wie der
Weihnachtsmarkt in Appelhülsen zu bewerten sei, so Thönnes. Die Verwaltung sei
zu dem Schluss gekommen, dass er auch durch Wirtschaftsförderung unterstützt
werden könne. Deshalb lautet der Vorschlag der Verwaltung, dass sich der
Werbering Appelhülsen von der Gemeinde Nottuln die Hütten für Weihnachtsmarkt
ausleihen kann, und zwar zu einem Preis von 100 Euro pro Hütte.
Dabei richtet sich Dr. Thönnes direkt an Doris Lenfers, die daraufhin das Wort
ergreift. Sie berichtet, dass der Werbering für das vergangene Jahr 20 Hütten
von anderen Anbietern angemietet habe. Seinerzeit haben die 600 Euro
Kulturförderung von der Gemeinde nicht gereicht. Für dieses Jahr habe der
Werbering 15 Hütten eingeplant. Doris Lenfers ist mit dem Angebot der Gemeinde
nicht so ganz zufrieden und fragt, wer die Hütten aufbaue.
Der Aufbau sei im Preis mit inbegriffen; die Gemeinde übernehme die komplette
Summe dafür sagt der Bürgermeister und macht die Rechnung auf: Die Miete, die
der Werbering in seinem Antrag für einer Hütte geltend macht, belaufe sich auf
165,50 Euro. Bei 15 Hütten macht dies 2482,50 Euro.
Die Gemeinde biete dem Werbering die 15 Hütten für 1500 Euro inklusive Aufbau
an. Das sei ein Sponsoring von 982,50 Euro und damit deutlich mehr als im
vergangenen Jahr, als der Werbering durch die Kulturförderung unterstützt
worden sei.
Damit zeigt sich der Werbering einverstanden.
Andrea Quadt-Hallmann (CDU) regt an, dass die Ausschussmitglieder künftig eine
Begründung zur Ablehnung/Zustimmung der jeweiligen Anträge bekommen sollten. So
könnten sich die Ausschussmitglieder im Vorfeld der Sitzung mit dem Thema
auseinander setzen. Rieke Orel sagt nach Rücksprache mit Thomas Brieden
(Kulturbeirat) zu, dass das Protokoll der Kulturbeiratssitzung künftig an die
Anträge angehangen werden könne.
Beschlussvorschlag:
Die vom Kulturbeirat empfohlenen Beschlüsse werden umgesetzt.
Abstimmungsergebnis:
Ja 10 Nein 0 Enthaltung 0
Einstimmig angenommen