Beschluss: mehrere Beschlüsse >> Niederschrift

Vorlage 058/2018 zu diesem Tagesordnungspunkt ist dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt.

 

Herr Korkmaz leitet knapp in die Thematik ein und übergibt an den eingeladenen Gutachter, Herrn Schmechtig, der die in Auftrag gegebene Analyse zur Situation im örtlichen ÖPNV vorstellt. Der Vortrag ist der Niederschrift als Anlage 2 beigefügt.

 

Herr Walter erkundigt sich im Anschluss an den Vortrag nach konkreten Möglichkeiten, wie im örtlichen ÖPNV künftig Kosten eingespart werden können und verweist darauf, dass das insbesondere der mit dem Gutachten verfolgte Zweck gewesen sei. Ferner schlägt er ein Benchmarking mit anderen Gemeinden im Kreis Coesfeld vor.

 

Herr Korkmaz erläutert daraufhin, dass die hohen Kosten im lokalen ÖPNV insbesondere auf die Siedlungsstruktur Nottulns zurückzuführen sind. Maßgeblicher Kostenfaktor seien hier im Allgemeinen die weiten Wege, die zwischen den Ortsteilen entstehen. Auch führt das bereits hohe Angebotsniveau in Nottuln zu hohen Betriebskosten.

 

Herr Schmechtig fügt hinzu, dass gerade auch die angebotenen Schulbusverbindungen in die jeweiligen Ortsteile, die alle über ein eigenständiges Schulangebot verfügen, zu hohen Kosten führen.

 

Herr Kienle regt im Allgemeinen eine verbesserte Anbindung des Nottulner Südens an den ÖPNV an. Er ergänzt im Speziellen mit Blick auf die Anbindung der Nottulner Schulen an den ÖPNV, dass insbesondere das Gymnasium künftig besser erreichbar sein sollte, um auch für Schüler aus den anderen Ortsteilen die Erreichbarkeit zu gewährleisten.

 

Herr Danziger schlägt in der Diskussion grundsätzlich die Trennung zwischen dem Schülerverkehr, in dessen Rahmen in erster Linie Kosten eingespart werden sollen, und den grundsätzlichen ÖPNV-Verbindungen in Nottuln, die in erster Linie verbessert werden sollen, vor.

 

Herr Rulle erkundigt sich, ob aus dem Gutachten auch hervorgeht, welche Wegeverbindungen von den Fahrgästen im ÖPNV tatsächlich genutzt werden, d.h., wo Fahrgäste einsteigen (Quellverkehr) und aussteigen (Zielverkehr). Er gibt zu bedenken, dass diese Information insbesondere für die konkrete Linienplanung und Linienführung und ebenso zu Vermeidung von Leerfahrten wichtig ist. In diesem Zuge fragt Herr Rulle, ob es denkbar ist, die Schulbusverbindungen und ihre Taktungen durch eine appgesteuerte Fahrzeuganforderung zu optimieren (sog. Olfener Modell) und schlägt zudem vor, grundsätzlich angemessene Pufferzeiten an zentralen Umsteigepunkten, wie z.B. dem Appelhülsener Bahnhof zu berücksichtigen.

Frau Roeing-Franke schließt sich inhaltlich an und schlägt eine einkalkulierte Standzeit des T85 am Appelhülsener Bahnhof sowie eine Erweiterung des Angebots auf der Linie S 60 in den Abendstunden vor.

 

Herr Schmechtig stellt klar, dass Leerfahrten im Praxisbetrieb kaum zu vermeiden sind, da die öffentliche Hand regelmäßig ein Beförderungsangebot bereithält, dabei jedoch keinerlei Einfluss auf das spezielle Nachfragerverhalten ausüben kann. Deswegen sei auch die Einrichtung von optimalen Pufferzeiten an den zentralen Umsteigepunkten nicht immer einfach, da die Nutzerpräferenzen je nach Fahrtzweck mitunter erheblich variieren.

Hinsichtlich des Olfener Modells gibt Herr Schmechtig zu bedenken, dass dieses Modell relativ eng auf das Olfener Stadtgebiet zugeschnitten ist. Wegen der sich stark unterscheidenden Siedlungsstruktur in anderen Städten und Gemeinden (so etwa Nottuln mit den vier Ortsteilen) ist es nicht ohne weiteres übertragbar.

 

Herr van Stein erkundigt sich, wie verbindlich die im Vortrag dargestellten Kostenansätze der RVM sind.

 

Herr Schmechtig erläutert dazu, dass sobald die Gemeinde Nottuln ein Angebot im ÖPNV schaffen möchte, das über das Angebotsprofil des Kreises Coesfeld hinausgeht, die Gemeinde Nottuln selbst auch Kostenträgerin sein wird.

 

Herr Wrobel regt an, dafür belastbare Kennzahlen und quantifizierbare Größen aus benachbarten Gemeinden heranzuziehen, um Kostenansätze besser vergleichen zu können.

 

Herr Ludwig schlägt vor, die Thematik künftig auch dem Ausschuss für Familie, Soziales, Bildung und Freizeit zur Beratung vorzulegen.

 

In der Diskussion einigt sich das Gremium auf den unten stehenden geänderten Beschlussvorschlag in zwei Punkten. Herr Haase lässt einzeln über die Punkte abstimmen.


Beschluss:

1.    Die Verwaltung wird beauftragt, den Schülerbusverkehr mit der RVM abzustimmen, die Thematik in den Sozialausschuss einzubringen und das Ergebnis in der darauf folgenden Ausschusssitzung vorzustellen.

 

Abstimmungsergebnis: einstimmig angenommen

 

2.    Ferner wird die Verwaltung beauftragt, die

a.    Umstellung der T85 auf Festbedienung im aktuellen Betriebszeitfenster

b.    Ausweitung der Bedienung von Montag bis Freitag bis 22 Uhr

c.    Ausweitung der Bedienung an Samstagen bis 20 Uhr

zum nächstmöglichen Zeitpunkt mit der RVM abzustimmen.

 

Abstimmungsergebnis: mehrheitlich angenommen