Sitzung: 16.05.2018 Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und Ordnungswesen
Beschluss: mehrere Beschlüsse >> Niederschrift
Vorlage: 058/2018
Vorlage 058/2018
zu diesem Tagesordnungspunkt ist dem Protokoll als Anlage 1 beigefügt.
Herr Korkmaz
leitet knapp in die Thematik ein und übergibt an den eingeladenen Gutachter,
Herrn Schmechtig, der die in Auftrag gegebene Analyse zur Situation im örtlichen
ÖPNV vorstellt. Der Vortrag ist der Niederschrift als Anlage 2 beigefügt.
Herr Walter
erkundigt sich im Anschluss an den Vortrag nach konkreten Möglichkeiten, wie im
örtlichen ÖPNV künftig Kosten eingespart werden können und verweist darauf,
dass das insbesondere der mit dem Gutachten verfolgte Zweck gewesen sei. Ferner
schlägt er ein Benchmarking mit anderen Gemeinden im Kreis Coesfeld vor.
Herr Korkmaz
erläutert daraufhin, dass die hohen Kosten im lokalen ÖPNV insbesondere auf die
Siedlungsstruktur Nottulns zurückzuführen sind. Maßgeblicher Kostenfaktor seien
hier im Allgemeinen die weiten Wege, die zwischen den Ortsteilen entstehen.
Auch führt das bereits hohe Angebotsniveau in Nottuln zu hohen Betriebskosten.
Herr Schmechtig
fügt hinzu, dass gerade auch die angebotenen Schulbusverbindungen in die
jeweiligen Ortsteile, die alle über ein eigenständiges Schulangebot verfügen,
zu hohen Kosten führen.
Herr Kienle regt
im Allgemeinen eine verbesserte Anbindung des Nottulner Südens an den ÖPNV an.
Er ergänzt im Speziellen mit Blick auf die Anbindung der Nottulner Schulen an
den ÖPNV, dass insbesondere das Gymnasium künftig besser erreichbar sein
sollte, um auch für Schüler aus den anderen Ortsteilen die Erreichbarkeit zu
gewährleisten.
Herr Danziger
schlägt in der Diskussion grundsätzlich die Trennung zwischen dem
Schülerverkehr, in dessen Rahmen in erster Linie Kosten eingespart werden
sollen, und den grundsätzlichen ÖPNV-Verbindungen in Nottuln, die in erster
Linie verbessert werden sollen, vor.
Herr Rulle
erkundigt sich, ob aus dem Gutachten auch hervorgeht, welche Wegeverbindungen
von den Fahrgästen im ÖPNV tatsächlich genutzt werden, d.h., wo Fahrgäste
einsteigen (Quellverkehr) und aussteigen (Zielverkehr). Er gibt zu bedenken,
dass diese Information insbesondere für die konkrete Linienplanung und
Linienführung und ebenso zu Vermeidung von Leerfahrten wichtig ist. In diesem
Zuge fragt Herr Rulle, ob es denkbar ist, die Schulbusverbindungen und ihre
Taktungen durch eine appgesteuerte Fahrzeuganforderung zu optimieren (sog.
Olfener Modell) und schlägt zudem vor, grundsätzlich angemessene Pufferzeiten
an zentralen Umsteigepunkten, wie z.B. dem Appelhülsener Bahnhof zu
berücksichtigen.
Frau Roeing-Franke
schließt sich inhaltlich an und schlägt eine einkalkulierte Standzeit des T85
am Appelhülsener Bahnhof sowie eine Erweiterung des Angebots auf der Linie S 60
in den Abendstunden vor.
Herr Schmechtig
stellt klar, dass Leerfahrten im Praxisbetrieb kaum zu vermeiden sind, da die
öffentliche Hand regelmäßig ein Beförderungsangebot bereithält, dabei jedoch
keinerlei Einfluss auf das spezielle Nachfragerverhalten ausüben kann. Deswegen
sei auch die Einrichtung von optimalen Pufferzeiten an den zentralen
Umsteigepunkten nicht immer einfach, da die Nutzerpräferenzen je nach
Fahrtzweck mitunter erheblich variieren.
Hinsichtlich des
Olfener Modells gibt Herr Schmechtig zu bedenken, dass dieses Modell relativ
eng auf das Olfener Stadtgebiet zugeschnitten ist. Wegen der sich stark
unterscheidenden Siedlungsstruktur in anderen Städten und Gemeinden (so etwa
Nottuln mit den vier Ortsteilen) ist es nicht ohne weiteres übertragbar.
Herr van Stein
erkundigt sich, wie verbindlich die im Vortrag dargestellten Kostenansätze der
RVM sind.
Herr Schmechtig
erläutert dazu, dass sobald die Gemeinde Nottuln ein Angebot im ÖPNV schaffen
möchte, das über das Angebotsprofil des Kreises Coesfeld hinausgeht, die
Gemeinde Nottuln selbst auch Kostenträgerin sein wird.
Herr Wrobel regt
an, dafür belastbare Kennzahlen und quantifizierbare Größen aus benachbarten
Gemeinden heranzuziehen, um Kostenansätze besser vergleichen zu können.
Herr Ludwig
schlägt vor, die Thematik künftig auch dem Ausschuss für Familie, Soziales,
Bildung und Freizeit zur Beratung vorzulegen.
In der Diskussion einigt
sich das Gremium auf den unten stehenden geänderten Beschlussvorschlag in zwei
Punkten. Herr Haase lässt einzeln über die Punkte abstimmen.
Beschluss:
1.
Die
Verwaltung wird beauftragt, den Schülerbusverkehr mit der RVM abzustimmen, die
Thematik in den Sozialausschuss einzubringen und das Ergebnis in der darauf
folgenden Ausschusssitzung vorzustellen.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig angenommen
2.
Ferner
wird die Verwaltung beauftragt, die
a.
Umstellung
der T85 auf Festbedienung im aktuellen Betriebszeitfenster
b.
Ausweitung
der Bedienung von Montag bis Freitag bis 22 Uhr
c.
Ausweitung
der Bedienung an Samstagen bis 20 Uhr
zum
nächstmöglichen Zeitpunkt mit der RVM abzustimmen.
Abstimmungsergebnis:
mehrheitlich angenommen