Beschluss: einstimmig angenommen

Die Vorlage Nr. 114/2012 ist dem Originalprotokoll als Anlage Nr. 1 beigefügt.

 

Der Vorsitzende begrüßt Frau Johanna Dülker vom Kreisjugendamt Coesfeld.

 

Frau Dülker stellt den Kindergartenbedarfsplan für das Kindergartenjahr 2012/2013 vor. Sie berichtet, dass dieser jährlich neu angepasst und erstellt würde. Sie informiert, dass ab dem 1. August 2013 für alle Kinder ein Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in Kindertagespflege bestehen würde, die das 1. Lebensjahr vollendet hätten.

 

Frau Dülker erläutert den Ausschussmitgliedern den Kindergartenbedarfsplan anhand einer Power-Point-Präsentation. Diese ist als Anlage Nr. 2 beigefügt. Unter anderem werden die Demografie, die Gruppenstrukturen, die Entwicklung der Gruppenstärke, die Versorgungsquote und die Bevölkerungsentwicklung für die Gemeinde Nottuln und deren Ortsteile dargestellt.

 

Sie weist insbesondere darauf hin, dass Darup gut versorgt sei. Für Appelhülsen müssten, um den zukünftigen Bedarf zu decken, zwei weitere Gruppen eingerichtet werden. Eine Ausweitung des St. Marien Kindergartens sowie des St. Josef Kindergartens, um jeweils eine Gruppe, sei grundsätzlich machbar. Hier liefen jetzt Gespräche mit der Kirchengemeinde, um eine diesbezügliche Umsetzung auszuloten. Für den St. Marien Kindergarten würde bereits ein entsprechender Antrag vorliegen. Für den St. Bonifatius Kindergarten in Schapdetten liege ebenfalls ein Antrag vom Träger vor. Sollte dieser bewilligt werden, wäre auch hier eine gute Ausstattung für den Ortsteil Schapdetten gegeben.

Frau Dülker berichtet, dass für den Ortsteil Nottuln die Lage anders aussehen würde. Bei einer geplanten Versorgungsquote von 35%, würden insgesamt drei Gruppen fehlen. Anbauten an den vorhandenen Kindergärten seien aufgrund der jeweiligen Kindergartenstrukturen nicht mehr möglich. Es müsste daher ein neuer Kindergarten mit drei Gruppen errichtet werden. Hier sei man mit der Gemeinde Nottuln bereits im Gespräch.

 

Frau Dülker informiert, dass am 24. Mai 2012 der Unterausschuss des Kreistages tagt. Es liegen insgesamt 23 Anträge auf Zuwendungen für An- und Umbauten aus dem Kreis Coesfeld vor. Es würde jedoch jetzt schon feststehen, dass die vorhandenen Gelder nicht ausreichen, um alle Maßnahmen bewilligen zu können. Auf Nachfrage von Herrn Brolöer (SPD-Fraktion) berichtet Frau Dülker, dass alle vorliegenden Anträge so fundiert seien, dass den Trägern bei Bewilligung eine fristgerechte Umsetzung möglich sei.

 

Auf Anfrage von Herrn Oliver Rulle (UBG-Fraktion) berichtet Herr Fallberg, dass für eine Errichtung eines neuen Drei-Gruppen-Kindergartens zum Kindergarten 2013/2014 folgende Punkte ausschlaggebend sind:

-          Grundstück

-          Investor

-          Trägerschaft

 

Herr Wrobel (FDP-Fraktion) fragt an, ob es hinsichtlich des Investorenmodells eine klare Berechnung gäbe. Hier würde vom Investor sicherlich ein Risikozuschlag berechnet. Er möchte wissen, ob es nicht kostengünstiger sei, selber zu bauen.

 

Frau Dülker berichtet, dass man wohl keinen Träger finden würde, der Interessen hätte, 1,3 Millionen zu investieren. Bei einem Mietverhältnis mit einem Investor, würde dieser pauschal gefördert. Bei einem Drei-Gruppen-Kindergarten würde sich dieses auch für einen Investor rechnen. Sie hätte auch keine Bedenken, dass sich diesbezüglich kein Träger finden würde. Sie berichtet aus Senden, wo sich gleich zwei Träger beworben hätten.

 

Auf Anfrage von Herrn Timpert (CDU-Fraktion) berichtet Frau Dülker, dass sie aufgrund von Fachkräftemangel durchaus auch ein Problem in der Besetzung von Stellen sehen würde. Teilweise erhält sie heute schon Rückmeldungen von Kindergärten bezüglich solcher Probleme.

 

Frau Dülker teilt auf Anfrage mit, dass sie hinsichtlich der Auswirkungen des Betreuungsgeldes keine Aussagen machen könne. Man wisse nicht, ob es kommt, wie es kommt und in welchem Maße es in Anspruch genommen würde. Sie sei der Auffassung, dass der tatsächliche Betreuungsbedarf auch bei Einführung des Betreuungsgeldes nicht weggerechnet werden könne. Bei der Planung werde für Nottuln von einer Versorgungsquote von 35% ausgegangen, tatsächlich läge die Nachfrage in Nottuln bereits bei 42%.


Beschluss:

Die Kindergartenbedarfsplanung und die diesbezügliche Bevölkerungsprognose des Kreises Coesfeld werden zur Kenntnis genommen.

Das Kreisjugendamt wird gebeten, in enger Kooperation mit den Trägern und der Gemeinde Nottuln den bedarfsgerechten Ausbau von Plätzen voranzutreiben.