Betreff
Erhöhung der Eintrittspreise für die Bäder der Gemeinde Nottuln ab 01.01.2022
Vorlage
149/2021
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die als Anlage beigefügte Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung der Bäder der Gemeinde Nottuln vom 14.12.2021 wird beschlossen und tritt zum 01.01.2022 in Kraft.

 


Sachverhalt:

 

Trotz einer Vielzahl kostensenkender Maßnahmen in den vergangenen Jahren kann der Kostenentwicklung im Bäderbereich nicht ohne Eintrittspreiserhöhungen entgegengewirkt werden. Die letzten Eintrittspreiserhöhungen wurden zum 01.01.2015 und zum 01.01.2019 vorgenommen. Nach nunmehr drei Jahren Preiskonstanz schlägt die Betriebsleitung vor, die Eintrittspreise zum 01.01.2022 zu erhöhen. Die folgenden Erläuterungen stellen die Kostenentwicklung der wichtigsten Kostengrößen für den Zeitraum von 2019 bis 2022 dar.

 

  1. Materialkosten

Die Materialkosten setzen sich aus den Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogenen Waren sowie den bezogenen Leistungen zusammen. Im Jahr 2019 betrugen diese Kosten insgesamt rd. 308.000 €. Im Wirtschaftsplan 2022 wird mit einem Anstieg um rd. 48.000 € auf rd. 356.000 € gerechnet. Dieses entspricht einem Anstieg von rd. 5,2 % pro Jahr. Einerseits hat sich der Instandhaltungsbedarf für die beiden Bäder „altersbedingt“ erhöht, andererseits sind die Energiekosten erheblich gestiegen.

 

  1. Personalkosten

Die Personalaufwendungen bilden einen großen Kostenblock in der Kostenstruktur der Bäder. Während die Personalkosten im Jahr 2019 noch bei rd. 423.000 € gelegen haben, betragen die Personalkosten für das Planungsjahr 2022 rd. 463.000 €. Im Wesentlichen ist dieser Anstieg in Höhe von rd. 40.000 € auf die Tariferhöhungen in den vergangenen vier Jahren und auf die erfolgten tariflichen Stellenwertanhebungen für Fachkräfte im Bäderbereich zurückzuführen. Die Anzahl der Stellen in den Bädern selbst hat sich nur geringfügig verändert. Der Anstieg der Personalkosten in den vergangenen vier Jahren beträgt rd. 3,15% pro Jahr.

 

  1. Kapitalkosten (Abschreibungen/Verzinsung)

 

Abschreibungen

Die Abschreibungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2019 rd. 162.000 € und steigen bis zum Jahr 2022 voraussichtlich um rd. 9.600 € auf rd. 171.600 €. Grund für diesen Anstieg von rd. 1,98 % pro Jahr ist, dass auch in den vergangenen Jahren sowohl substanzerhaltende Investitionen als auch Investitionen zur Steigerung der Attraktivität vorgenommen worden sind. Die Investitionen sind unerlässlich um die Substanz und Attraktivität der Nottulner Bäder auch zukünftig zu erhalten.

 

Verzinsung

Da in den vergangenen Jahren nur geringe Kreditaufnahmen erforderlich waren, betragen die Zinsaufwendungen für 2022 rd. 25.400 €. Diese Kostenpositionen ist gegenüber dem Vergleichsjahr 2019 um 7.400 € bzw. 7,5% pro Jahr gesunken.

 

4.    Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen im Jahr 2019 rd. 40.200 € und steigen im Jahr 2022 auf 45.500 €. Damit ist diese Position um rd. 5.300 € bzw. 4,4% pro Jahr angestiegen. 

 

Im Ergebnis resultiert aus der Kostenentwicklung für die Jahre 2019 bis 2022 ein Kostenanstieg in Höhe von rd. 95.500 € seit der letzten Eintrittspreiserhöhung.

 

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken muss einerseits auf der Kostenseite an der Ausschöpfung von weiteren Potentialen zur Kostensenkung gearbeitet werden. Andererseits klafft die Erlös-Kosten-Schere trotz der bereits erfolgten umfangreichen Maßnahmen zur Kostensenkung weiter auseinander, sodass nach drei Jahren Preiskonstanz auch wieder eine preispolitische Maßnahme erfolgen sollte.

 

Aus diesem Grund hat sich die Betriebsleitung dazu entschlossen, dem Betriebsausschuss eine Erhöhung der Eintrittspreise für die Bäder vorzuschlagen. Natürlich kann die Preiserhöhung sich nicht in einem kostendeckenden Bereich bewegen, da der Eintritt in diesem Fall nicht mehr erschwinglich wäre und die Besucher ausbleiben würden. Die Eintrittspreise der Nottulner Bäder sollten sich weiterhin an der bewährten „Familienfreundlichkeit“ orientieren, sowie auch an den Preisen der Bäder in den umliegenden Gemeinden. Durch die in den vergangenen Jahren geschaffenen Vermögenswerte sind der Qualitätsstandard und die Attraktivität der Nottulner Bäder gestiegen. Die Investitionsmaßnahmen in den vergangenen Jahren, insbesondere auch zur Steigerung der Attraktivität der Nottulner Bäder, rechtfertigen nach Auffassung der Betriebsleitung eine Preiserhöhung, zumal eine Bezuschussung aus Haushaltsmitteln mittelfristig nicht zu erwarten sein dürfte.

 

Obwohl aus der vorgeschlagenen Preiserhöhung insgesamt ein Erlöszuwachs um rd. 14.000 € zu erwarten sein wird, kann der o.a. Kostenanstieg in Höhe von 95.500 € nur zu einem geringen Teil aufgefangen werden. Ein verbleibendes Defizit soll im Rahmen des Gesamtbetriebes Wasser- und Energieversorgung/Bäder ausgeglichen werden.

 

Die Eintrittspreiserhöhung ist in der als Anlage beigefügten Übersicht dargestellt. Letztendlich geht es bei der preispolitischen Maßnahme darum, zu beurteilen, ob die neuen Eintrittspreise von den Kunden akzeptiert würden. Die Betriebsleitung geht davon aus, dass die vorgeschlagene Preiserhöhung von den Gästen der Nottulner Bäder akzeptiert wird und dass auch für die Stammgäste die Saison- und Jahreskarten ein weiterhin sehr attraktives Angebot darstellen.

 

Das Eintrittspreissystem hat sich in den vergangenen 40 Jahren sehr bewährt. Noch im Jahr 2013 wurde die Gebührensatzung für die Nottulner Bäder überarbeitet und transparenter gestaltet. Aus diesem Grunde sollte auch das Tarifsystem so beibehalten werden. Sofern auch zukünftig ein attraktives Bäderangebot in Nottuln ohne Bezuschussung durch den Gemeindehaushalt vorgehalten werden soll, sollte die „teilweise“ Anpassung der Eintrittspreise an die Kostenentwicklung erfolgen. Dass die Eintrittspreiserhöhungen für die Nottulner Bäder als preispolitisches Instrument nicht überstrapaziert werden, kann aus der jeweiligen mehrjährigen Preiskonstanz abgeleitet werden.

 

Die Betriebsleitung schlägt vor, die Eintrittspreiserhöhung entsprechend der als Anlage beigefügten Übersicht umzusetzen.

 

gez. Scheunemann

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Geschätzter Erlöszuwachs pro Jahr ca. 14.000 €/Jahr

 


Anlagen:

 

  1. Preisübersicht
  2. Gebührensatzung der Bäder ab 01.01.2022