Betreff
Gestaltungsentwurf Franz-Rhode-Park – Vorstellung und weiteres Vorgehen
Vorlage
118/2021
Art
Beschlussvorlage
Untergeordnete Vorlage(n)

Beschlussvorschlag:

1. Der Vorentwurf zur Gestaltung des Franz-Rhode-Parks (Planungsbüro baumrausch GmbH, Bremen) wird zustimmend zur Kenntnis genommen (s. Anlage 1). Die Bürgerstiftung Nottuln kann die Planung zur Gestaltung und Entwicklung des Parks auf dieser Grundlage weiter fortführen. Die Planung wird spätestens mit Ausführungsreife dem Ausschuss für Planen und Bauen erneut zur Beratung und Entscheidung vorgelegt.

 

2. Der bestehende Koordinationsvertrag zwischen der Bürgerstiftung Nottuln mit der Gemeinde Nottuln regelt die Übertragung der Aufgaben zur Entwicklung des Franz-Rhode-Parks, zur Koordinierung von Aktivierungsideen und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Nottuln. Der Vertrag endet am 12.11.2021 und soll, unter Aufnahme eines Zusatzes bzgl. der Umsetzung der Planung, um zwei Jahre bis zum 12.11.2023 verlängert werden (s. Anlage 3)

 

 


Sachverhalt:

Das Planungsbüro baumrausch wurde durch die Bürgerstiftung Nottuln mit der Neu- bzw. Umplanung des Franz-Rhode-Parks beauftragt. Zur Optimierung des Parks wurden folgende Planungsziele erarbeitet:

1. Die Zugänge sind hervorzuheben.

2. Durch raumbildende Elemente wie Bepflanzungen, Trockenmauern oder sanfte Hügel sind Funktionsräume anzulegen.

3. Bepflanzungen sind zur Steigerung der Biodiversität und zur Ernte zu ergänzen.

4. Eine lockere Pflanzstruktur ist herzustellen, zur Vermeidung von Angsträumen.

 

Im Rahmen des Bürgerworkshops der Bürgerstiftung Nottuln konnten folgende Wünsche und Ziele der Bürger für den Park ermittelt werden: „Grünes Klassenzimmer“, Freiluft Ausstellungen/Erlebnisse, Rodelhügel für Kinder, Sitzgelegenheiten, Spielplatz für versch. Altersgruppen (Jung und Alt), Überdachung/Bühne/Podest für Aufführungen, Nutzung des Walls als Amphitheater, duftende Gehölze mit essbaren Früchten, Flächen für Anpflanzungen, Trinkbrunnen, Vogelfutterstationen, Patenschaften, Beschriftung/Namensschild Franz-Rhode-Park,  Wegeanbindung des Parks an die umliegenden Flächen, Kneipkurbecken, Trimm Dich Pfad/Generationenpark, Teehäuschen, Schachspiel, Thema englische Gärten, Rückbau Wallanlage, Barrierefreiheit, Zusätzliche Beleuchtung, Angsträume, Offenes Konzept sowie Entfernung von Sichtbehinderungen.

 

Basierend auf der Analyse des Bestandes und der Ergebnisse des Bürgerworkshops wurden für den Franz-Rhode-Park die nachfolgenden vier Nutzungsbereiche festgelegt:

1. Biodiversität (Wildblumenstreifen, Nisthilfen und Futterstellen, Naschstreifen, Baumpflanzungen)

2. Aktivität (Boulebahn)

3. Trauer (Gedenken in der Mitte des Lebens)

4. Zusammenkommen (Platz und Raumbildung für größere und kleinere Verabredungen und Veranstaltungen)

 

Der Gestaltungsentwurf sieht folgende Entwurfselemente zur Aufwertung des Franz-Rhode-Parks vor (s. Anlage 1)

1. Eingangssituation:

- Bisheriger Haupteingang bleibt bestehen

- Verbreiterung für gute Sichtbarkeit/Befahrbarkeit mit Nutzfahrzeugen

- Hervorhebung durch Pavillon

- weitere Gestaltungsmöglichkeiten (Fußspuren/Symbole zur Besucherlenkung, einrahmende Ziergehölze, Tor/Bogen, gemauerte Säulen, Kunstwerke/ggfs. Wiederholung in kleinerer/veränderter Form bei den Nebeneingängen)

 

2. Teich und Umfeld:

- Zentrale Boulebahn mit Sitzgelegenheiten

- Lösungsansätze Teichproblem (Beton sanieren, entschlammen, Wasser klären, Ufer renaturieren, Gefälle abschwächen)

- Aufenthaltsflächen/Sitzgelegenheiten am Teich

 

3. Trauerlichtung/besonderer Ort:

- Der Ort ist geschützt und locker abgeschirmt unter den Bäumen und zurückhaltend eingerahmt von Natursteinfelsen

- Die naturnah gestalteten Wege werden mit Rindenmulch gestaltet.

 

4. Sonnenwiese:

- Niedrige Hügel, abgestützt mit Trockenmauern bilden einen geschützten warmen Raum zum Sonnenbaden, Picknicken, Ballspielen, etc.

- Nicht nur gemütlich, auch ökologisch: Die Hügel mit Wildblumenwiese und Trockenmauern bieten als warmer Magerstandort vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum

- Als Sonnenschutz und Fixpunkte fungieren Einzelbäume

 

5. Pflanzen, Ernten und Lernen:

- Obstbäume und Beerensträucher sind für den Bereich vorgesehen.

- Die Anlage, Pflege und Ernte des Naschstreifens bietet viele Möglichkeiten für Mitmachaktionen und Naturbildung.

- Im Umfeld befindet sich eine weitere Wildwiesen/Fettwiese

- Installation von Totholz und Nistkästen

- Einbau von Bänken mit ausreichendem Abstand zur vorhandenen Bebauung

 

6. Der runde Platz:

- Ein Platz mit einem Durchmesser von 9 Metern wird hier angelegt, der zu einem Drittel mit Robinienpfählen eingerahmt wird, so dass die dort stattfindenden Veranstaltungen mittels Segel schattiert bzw. Abtrennungen eingebaut werden können.

- Das Rondell wird von lockerer Bepflanzung und Wildwiesenhügel eingerahmt.

- Je nach Veranstaltung wird nur der befestigte Kreis bestuhlt oder konzentrisch erweitert.

 

7. Sommer- und Winter-Aussichtsplateau:

- Der Wall bekommt ganzjährig ein Aussichtsplateau aus Rindenmulch und Natursteinfelsen

- Im Winter kann am Wall gerodelt werden.

 

Zur Umsetzung der vorliegenden Planung sieht die Kostenschätzung des Planungsbüros baumrausch eine Summe von ~90.000,- Euro zzgl. Planungskosten in Höhe von rd. 18.000 € vor. Die Kostenschätzung berücksichtigt den Planungsstand der Vorplanung mit vielen Unbekannten, deren dargestellte Kosten sich vorwiegend im gemäßigten Preisniveau befinden (Ausstattungselemente, vegetationstechnische Arbeiten, etc.). Mit Planungs- und Detailierungsfortschritt wird eine Anpassung der vorliegenden Kostenschätzung erforderlich sein, deren Umfang von der Vielzahl der Nutzungen und von den zu bearbeitenden Flächengrößen abhängig sein wird.

 

Abstimmung mit der Gemeinde Nottuln:

Der Gestaltungsentwurf wurde im Vorfeld ausführlich mit der Gemeinde Nottuln abgestimmt, einige gewünschte bzw. technisch notwendige Änderungen wurden besprochen und in die Planung übernommen. Die Gemeinde Nottuln befürwortet grundsätzlich die Planungsziele, die unterschiedlichen Nutzungsbereiche und die Gestaltungselemente des Entwurfs. Die Einzelheiten sind im weiteren Planungsverfahren kontinuierlich weiter abzustimmen.

 

Ebenso befürwortet die Gemeinde Nottuln die Verlängerung und Ergänzung des Koordinationsvertrags zwischen der Bürgerstiftung Nottuln und der Gemeinde, so dass die Bürgerstiftung die begonnenen Arbeiten weiter fortführen kann.

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

Der vorliegende Gestaltungsentwurf wurde seitens der Bürgerstiftung Nottuln in Auftrag gegeben und finanziert. Grundlage hierfür ist die Übertragung von Aufgaben zur Entwicklung des Parks an die Bürgerstiftung. Durch die Fortführung der Planung entstehen weitere Planungskosten, Auftraggeber und Träger der Kosten ist die Bürgerstiftung Nottuln.

Die Gemeinde Nottuln unterstützt den Planungsprozess durch eigenes Personal (u. a. aus den Bereichen Grünflächen, Stadtplanung). Die Gemeinde unterstützt weiterhin durch die Prüfung von Fördermöglichkeiten. Direkte Investitionen in Planung oder Umsetzung sind seitens der Gemeinde zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgesehen.

 


Anlagen:

Anlage 1:       Gestaltungsentwurf Franz-Rhode-Park, baumrausch GmbH

Anlage 2:       Präsentation Franz-Rhode-Park, baumrausch GmbH

Anlage 3:       Koordinationsvertrag