Betreff
Hochwasserschutz Darup
hier: Vorstellung einer überarbeiteten Planung zum Umgang mit wild abfließendem Oberflächenwasser
Vorlage
044/2019
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Planungen bis zur Ausführungsreife vorzubereiten. Der Sperrvermerk vom 22.02.2017 (VL 028/2017) wird aufgehoben. Über die zu erwartenden Baukosten wird die Verwaltung zu gegebener Zeit gesondert informieren.

 


Sachverhalt:

Das Gebiet Nieresch in Darup erhält bei Regenereignissen Oberflächenzufluss aus den landwirtschaftlich genutzten Flächen des Außenbereichs. Dieser Zufluss ist topografisch bedingt. Da es sich um Wasser handelt, das unmittelbar auf „natürliche“ Flächen abregnet und von dort dem natürlich vorhandenen Gefälle folgt, handelt es sich im rechtlichen Sinne nicht um Abwasser, sondern um sog. wild abfließendes Oberflächenwasser. Die Gemeinde ist bestrebt, angesichts der in Folge des Klimawandels verstärkt auftretenden Starkregenereignisse, Maßnahmen zum Schutz der betroffenen Anlieger zu ergreifen.

 

Bereits in 2016 bzw. 2017 wurden 2 alternative Maßnahmen zur Lenkung der Wassermengen mit forciertem Abfluss in das Ortsnetz vorgestellt. Diese Maßnahmen mit einem Kostenvolumen von rund 15.000 € bis 25.000 € wurden vom Ausschuss als unzureichend zurückgewiesen (dazu VL 197/2015 und 028/2017).

Daher wurde nun eine bis zum 20-jährlichen Regenereignis (was in Darup auch dem für die Kanalisation maßgebenden Wiederholungszeitraum entspricht) sichere Variante erarbeitet. Da das vorhandene Netz nicht in der Lage ist, derartige Wassermengen komplett aufzunehmen, ist eine entsprechend leistungsfähige Zwischenspeicherung erforderlich. Das Volumen wurde anhand einer 2-D-Simulation zu 1300 m³ ermittelt. Die reduziert weitergeleitete Wassermenge wird über einen Kanal DN 250 in den Bestandskanal in der Feldstiege dem Ortsnetz zugeführt.

Als Standort des Beckens kommt einzig die dargestellte Fläche in Frage, die sich im Übrigen nicht im Eigentum der Gemeinde befindet. Nur hier lässt sich das Volumen durch eine optimierte Kombination aus Anfüllung und Abgrabung auf einer Fläche von 2300 m² realisieren. Abweichende Standorte liegen in steilerem Gelände, was sich sowohl kosten- als auch flächenbedarfssteigernd auswirkt. Zudem könnte dann der Abfluss tiefliegender Flächen dem Becken nicht zugeleitet werden; dieser müsste dem Kanal ungedrosselt zugeleitet werden, was die Kapazität des Drosselabflusses mindert und das erforderliche Volumen vergrößert.

Trotz des optimierten Standortes belaufen sich die Baukosten überschlägig auf 225.000 € netto.

 

Das Ingenieurbüro Gnegel wird die Neuplanung in der Sitzung am 02.04.2019 zusätzlich erläutern.

 


Finanzielle Auswirkungen:

Zunächst Planungskosten in Höhe des aufgehobenen Sperrvermerks (30.000 Euro)

 


Anlagen:

Anlage 1 – Standort des Beckens