Betreff
Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2019 sowie Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2019 bis 2023
Vorlage
148/2018
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung für das Wirtschaftsjahr 2019 sowie die Vermögens- und Finanzplanung für die Jahre 2019 bis 2023 werden entsprechend des als Anlage dieser Vorlage beigefügten Entwurfs beschlossen.

 


Sachverhalt:

 

Der Wirtschaftsplan der Wasser- und Energieversorgung besteht aus dem Erfolgsplan, der Vermögens- und Finanzplanung sowie der Stellenübersicht. Während im Erfolgsplan die Aufwendungen und Erträge für das kommende Wirtschaftsjahr veranschlagt wurden, enthält die Vermögensplanung die voraussichtlich für 2019 anstehenden Investitionen und deren Finanzierung. Die Finanzplanung stellt die mittelfristig zu erwartenden Investitionsmaßnahmen und deren Finanzierung dar.

 

Im Erfolgsplan für 2019 sind die Aufwendungen und Erträge für den Bereich der Wasserversorgung und Wärmeversorgung aufgenommen worden. Die Positionen der Wärmeversorgung werden nicht in die Kalkulation der Trinkwassergebühren als Kosten- und Erlöspositionen angesetzt, sondern finden ausschließlich in der Wirtschafts- und Finanzplanung für den Betriebszweig „Wasser- und Energieversorgung“ ihren Niederschlag. Die Aufwendungen und Erträge für die Wärmeversorgung sind in der vorliegenden Erfolgsplanung separat ausgewiesen.

 

In der Stellenübersicht sind die Stellen der Beschäftigten der Wasser- und Energieversorgung mit den zugeordneten Stellenanteilen im Vorjahresvergleich aufgeführt.

 

Die wesentlichen Daten für das kommende Wirtschaftsjahr werden im Folgenden erläutert:

 

 

2. Erläuterungen zum Erfolgsplan

 

Ertragspositionen

 

Umsatzerlöse

 

Für das Wirtschaftsjahr 2019 werden Umsatzerlöse in Höhe von rd. 2.919.607 € erwartet. In den Umsatzerlösen schlagen sich insbesondere die Erlöse aus dem Wasserabsatz (Trinkwassergebühren) mit rd. 2.284.607 € nieder. Diese setzen sich zusammen aus den Grundgebühren mit rd. 954.607 € und den Verbrauchsgebühren mit rd. 1.330.000 €. Es wird für 2019 mit einem Wasserabsatz von 875.000 m³ gerechnet. Gegenüber dem Vorjahr steigen die Planerlöse aus dem Wasserverkauf damit um 76.440 €.

 

Aus der Wärmeversorgung sind Erlöse in Höhe von rd. 392.890 € zu erwarten. Die Planerlöse aus der Wärmeversorgung liegen damit um 25.879 € über den Planerlösen des Vorjahres. Dieses hängt hauptsächlich damit zusammen, dass die Jugendherberge den Betrieb im laufenden Jahr 2018 wieder aufgenommen hat und die St. Martinus Kirche sowie das Grundstück Niederstockumer Weg 2 (Grundstück ehemaliges KOT-Heim) an die kommunale Wärmeversorgung angeschlossen worden sind. Ferner ist mit einer Inbetriebnahme der neuen Sporthalle im laufenden Jahr 2019 zu rechnen. Die Erreichung des Planansatzes bei der Wärmeversorgung hängt in starkem Maße von der Witterung ab.

 

Die Erlöse aus Nebenleistungen betragen rd. 87.200 €. Aus der Einspeisungsvergütung der Photovoltaikanlagen des Wasserwerkes werden rd. 62.000 € erwartet.

 

Einen wichtigen Ertragsbestandteil der Wasserversorgung stellt die Auflösung der passivierten Baukostenzuschüsse dar. Hier ist ein Rückgang um rd. 10.774 € zu erwarten, sodass für den Bereich der Wasserversorgung mit einem Auflösungsbetrag in Höhe von 82.010 € gerechnet wird. Analog zur Gebührenkalkulation des Abwasserwerkes finden die Auflösungsbeträge aus Baukostenzuschüssen ausschließlich in der Erfolgsrechnung und nicht in der Gebührenkalkulation ihren Niederschlag und wirken sich positiv auf das Jahresergebnis insgesamt aus. Für 2019 fällt dieser Effekt damit um rd. 10.774 € geringer aus als im Vorjahr.

 

Für den Bereich der Wärmeversorgung erfolgt eine ratierliche Auflösung von Tilgungszuschüssen für die aufgenommenen Darlehen zur Finanzierung des Wärmeverbunds Hummelbach sowie die Auflösung eines Baukostenzuschusses für den Wärmeanschluss Kirche. Es ist mit einem ertragswirksamen Auflösungsbetrag in Höhe von 10.900 € zu rechnen.

 

 

Aktivierte Eigenleistungen

 

Die zu aktivierenden Eigenleistungen der Wasserversorgung wurden für 2019 mit insgesamt 42.000 € veranschlagt. Diese Position bildet den voraussichtlichen Anteil der Eigenleistungen bei Investitionsmaßnahmen ab und ist als Korrekturposition zu den Personalaufwendungen ertragswirksam auszuweisen.

 

 

Sonstige Ertragspositionen

 

Die sonstigen betrieblichen Erträge der Wasser- und Energieversorgung wurden mit insgesamt 50.950 € berücksichtigt. Im Wesentlichen handelt es sich um Kostenerstattungen aus Verwaltungsumlagen, Säumniszuschläge und Mahngebühren sowie sonstige Ertragspositionen.

 

 

Aufwandspositionen

 

Materialaufwendungen

 

Unter der Position „Materialaufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe“ mit 751.400 € bilden die Wasserbezugskosten für die Wasserlieferungen der Stadtwerke Coesfeld und der Gelsenwasser AG mit insgesamt 369.000 € den größten Kostenblock. Zu berücksichtigen ist, dass die Wasserbezugskosten der Stadtwerke Coesfeld um rd. 23.000 gegenüber dem Planungsjahr 2018 ansteigen werden; davon 21.000 € aufgrund einer Preiserhöhung zum 01.09.2018. Die Abnahmemenge aus Coesfeld von 400.000 m³ bleibt unverändert. Die Aufwendungen für die Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe der Wasserversorgung insgesamt steigen gegenüber dem Vorjahr mit 495.000 € um 25.000 € auf 520.000 €.

 

Die Strom-, Gas- und Brennstoffbezugskosten sowie die sonstigen Materialaufwendungen für den Wärmeverbund steigen von 227.500 € um 3.900 auf 231.400 €. 

 

Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen steigen von 111.500 € um 42.500 € auf 154.000 €. Hauptgrund dafür ist, dass der Instandhaltungsbedarf, insbesondere für Verteilungsnetze sowie für die Wasseraufbereitung, wie auch bereits die Geschäftsjahre 2016 und 2017 gezeigt haben, zugenommen hat. Der Preisanstieg für Unternehmerleistungen aufgrund der guten Konjunktur wirkt sich ebenfalls kostenerhöhend aus.  

 

 

Personalaufwendungen

 

Für die Personalaufwendungen ist mit rd. 608.500 € ein Anstieg um 21.899 € gegenüber dem Vorjahr mit rd. 586.601 € zu erwarten. Neben einem tariflich bedingten Anstieg sind auch die Ausbildungskosten für einen Auszubildenden für das komplette Wirtschaftsjahr zu berücksichtigen. Von den Personalkosten entfallen 596.330 € auf die Wasserversorgung und 12.170 € auf die Wärmeversorgung.

 

 

Abschreibungen

 

Die Abschreibungen auf Sachanlagen verringern sich von rd. 299.500 € um rd. 4.600 € auf 294.900 €. Trotz der geplanten Investitionen in die Versorgungsnetze fällt der Rückgang der Abschreibungen für Altanlagen höher aus als die Abschreibungen aus dem unterjährigen Zugang für Neuanlagen. Auf die Anlagen der Wasserversorgung entfallen Abschreibungen in Höhe von 234.137 € und auf die Anlagen der Wärmeversorgung 60.763 €.

 

 

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit 435.300 € auf dem Vorjahresniveau von 434.675 €. Ein umsatzbedingter Anstieg der Konzessionsabgabe von rd. 220.000 € um rd. 9.000 € auf 229.000 € kann durch eine Reduzierung der zu erwartenden Ausgleichzahlungen für den ganzjährigen Düngeverzicht in der Wasserschutzzone 2 und einer damit verbundenen Verringerung dieser Aufwendungen von 25.000 € um 10.000 € auf 15.000 € wieder kompensiert werden.

 

 

Zinsaufwendungen/Zinserträge

 

Für die Fremdkapitalverzinsung ist im Wirtschaftsjahr 2019 ein Anstieg von 70.876 € um 5.624 € auf 76.500 € zu berücksichtigen. Ursächlich dafür ist der Anstieg der Zinsaufwendungen durch die Darlehensaufnahmen zur Finanzierung der Investitionen der Wasserversorgung. Der Anstieg der Zinsaufwendungen für die Wasserversorgung in Höhe von 8.284 € kann durch einen Rückgang der Zinsaufwendungen für den Wärmeverbund um 2.660 € teilweise aufgefangen werden.

Den Zinsaufwendungen stehen die zu erwartenden Zinserträge in Höhe von 100 € gegenüber. Die Zinserträge fallen im kommenden Geschäftsjahr kaum ins Gewicht, da das allgemeine Zinsniveau weiterhin niedrig ist und aus der Zinssteuerung für die Darlehen der Gemeindewerke auch für 2019 keine Zinserträge zu erwarten sind. 

 

 

Steuern

 

Für das Wirtschaftsjahr 2019 sind Steueraufwendungen in Höhe von rd. 22.900 € zu erwarten. Davon entfallen auf voraussichtliche Gewerbesteuerzahlungen und Körperschafts-steuerzahlungen jeweils rd. 10.000 €. Hintergrund dieser Steueraufwendungen ist insbesondere die steuerliche Einstufung des „Schulschwimmens“ als hoheitliche Betätigung. Alle mit dem Schulschwimmen zusammenhängenden Aufwendungen und Erträge der Bäder dürfen nicht in eine steuerliche Gesamtbetrachtung der Wasser- und Energieversorgung und der Bäder einbezogen werden.

 

 

Gesamtergebnis 2019

 

Für das Wirtschaftsjahr 2019 ergibt sich nach Abzug der Aufwendungen von den Erträgen ein positives Gesamtergebnis in Höhe von 669.157 €.

 

Vom Gesamtergebnis entfallen auf die Kapitalverzinsung aus der Gebührenberechnung insgesamt 543.000 €, auf die Auflösung von Baukostenzuschüssen der Wasserversorgung 82.010 € und auf das Jahresergebnis aus der Wärmeversorgung insgesamt 44.147 €.

 

Aufgrund des gemeinsamen Jahresabschlusses der Betriebszweige Wasser- und Energieversorgung mit den Bädern, kann das positive Jahresergebnis der Wasser- und Energieversorgung mit dem negativen Jahresergebnis der Bäder (ausgenommen „Schulschwimmen“) verrechnet werden.

 

 

3. Erläuterungen zum Vermögensplan

 

Investitionsmaßnahmen

 

Im Vermögensplan wurden die für 2019 zu erwartenden Investitionsmaßnahmen einschließlich der Tilgung von Darlehen in Höhe von 744.890 € veranschlagt.

 

Für die Erneuerung und Erweiterung der Wasserleitungsnetze wurden insgesamt 310.000 € in den Vermögensplan eingestellt. Neben der Herstellung des Wasserleitungsnetzes im Baugebiet Nottuln Nord ist vorgesehen, in der Ortslage Darup (Bereich Billerbecker Straße) eine Gusswasserleitung auszutauschen.

 

Da der Kreis Coesfeld einen Radweg vom „Abzweig Beisenbusch nach Schapdetten“ herstellen wird, ist geplant eine Wassertransportleitung in dieser Trasse mit zu verlegen. Für den ersten Bauabschnitt wurden 100.000 € in den Vermögensplan eingestellt (350.000 € im Folgejahr 2020). Durch die neue Verbindungsleitung würde der Ortsteil Schapdetten zukünftig über eine zweite Transportleitung versorgt und damit die Versorgungssicherheit wesentlich erhöht.

 

Die Baukosten für Hausanschlüsse wurden mit 20.000 € und die Beschaffung von Wasserzählern mit 19.000 € berücksichtigt.

 

Für die Erweiterung des Wärmenetzes im Zusammenhang mit dem Anschluss der neuen Sporthalle an den kommunalen Wärmeverbund wurden 56.000 € und für sonstige Beschaffungen 34.000 € veranschlagt.

 

Die Investitionen betragen damit insgesamt 540.000 €. Die Tilgungsleistungen für aufgenommene Darlehen betragen 205.890 €.

 

 

Finanzierung der Investitionen

 

Wie bereits im Wirtschaftsplan des Vorjahres dargestellt, stehen aufgrund der hohen Tilgungsleistungen, insbesondere für die auf den Wärmeverbund entfallenden Darlehen sowie aufgrund eines Rückgangs der Abschreibungen geringere Finanzmittel als in früheren Jahren zur Finanzierung der anstehenden Investitionen zur Verfügung. Da sich für die Wasserversorgung im Jahr 2019 und in den Folgejahren der Investitionsbedarf erhöhen wird, ist für diese Sparte zukünftig eine teilweise Fremdfinanzierung erforderlich.  

 

Für das Jahr 2019 ergibt sich eine Finanzierung der Investitionen und Tilgungsleistungen zu 594.890 € aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen. Es verbleibt ein Fremd-finanzierungsbedarf von 150.000 €, der durch eine Darlehensaufnahme zu decken ist.

 

 

4. Erläuterungen zur Finanzplanung

 

Die Finanzplanung zeigt die voraussichtliche Entwicklung der Investitionen und deren Finanzierung.

 

Neben der Netzerneuerung (Austausch Gusswasserleitungen) und Netzerweiterung (Wohnpark Südlich Lerchenhain) mit 190.000 € bildet im Jahr 2020 die Herstellung der Transportleitung nach Schapdetten mit 350.000 € einen Investitionsschwerpunkt. Ob die Herstellung bereits im Jahr 2020 erfolgen wird, hängt maßgeblich vom Baufortschritt der Radwegeplanung des Kreises Coesfeld ab.

 

Neben einer Finanzierung der Investitionen aus Eigenmitteln und Baukostenzuschüssen wird in den nächsten Jahren auch eine teilweise Fremdfinanzierung erforderlich. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Kreditbedarf in der mittelfristigen Betrachtung nicht höher ausfallen dürfte als die Tilgungsleistungen, sodass mittelfristig der Anteil der Kreditfinanzierung auf dem derzeitigen Niveau erhalten bleibt.

 

 

5. Erläuterungen zur Stellenübersicht

 

Die für die Gemeindewerke tätigen Beschäftigten sind in eigenen Stellenübersichten zu führen. Da die Beschäftigten im Verwaltungsbereich (technisch und kaufmännisch) für alle vier Betriebszweige tätig sind, werden die Arbeitszeitanteile auf die einzelnen Betriebszweige aufgeteilt. Für den Verwaltungsbereich verringern sich die Beschäftigungsanteile von 2,59 auf 2,56 Stellen.

 

Ein Stellenanteil von 0,20 ist tariflich bedingt in der Stellenübersicht 2019 von der Entgeltgruppe E 9b der Entgeltgruppe E 9c zuzuordnen.

 

Erfreulich ist, dass die Ausbildungsstelle im Wasserwerk ab dem Ausbildungsjahr 2018/2019 besetzt werden konnte.

 

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Jahresergebnis Erfolgsplan 669.157 €

 

 


Anlagen:

 

Wirtschafts- und Finanzplanung 2019