Betreff
Erhöhung der Eintrittspreise für die Bäder der Gemeinde Nottuln ab 01.01.2019
Vorlage
142/2018
Art
Beschlussvorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die als Anlage beigefügte Satzung über die Erhebung von Gebühren für die Benutzung der Bäder der Gemeinde Nottuln vom 11.12.2018 wird beschlossen und tritt zum 01.01.2019 in Kraft.


Sachverhalt:

 

Trotz einer Vielzahl kostensenkender Maßnahmen in den vergangenen Jahren kann der Kostenentwicklung im Bäderbereich nicht ohne Eintrittspreiserhöhungen entgegengewirkt werden. Die letzte Eintrittspreiserhöhung wurde zum 01.01.2015 vorgenommen. Nach nunmehr vier Jahren Preiskonstanz schlägt die Betriebsleitung vor, die Eintrittspreise zum 01.01.2019 zu erhöhen. Die folgenden Erläuterungen stellen die Kostenentwicklung der wichtigsten Kostengrößen für den Zeitraum von 2015 bis 2019 dar.

 

  1. Materialkosten

Die Materialkosten setzen sich aus den Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogenen Waren sowie den bezogenen Leistungen zusammen. Im Jahr 2015 betrugen diese Kosten insgesamt rd. 279.000 €. Im Wirtschaftsplan 2019 wird mit einem Anstieg um rd. 29.000 € auf rd. 308.000 € gerechnet. Dieses entspricht einem Anstieg von rd. 2,6 % pro Jahr. Einerseits hat sich der Instandhaltungsbedarf für die beiden Bäder „altersbedingt“ erhöht, andererseits sind die Kosten für die bezogenen Leistungen aufgrund der guten Konjunkturlage gestiegen.

 

  1. Personalkosten

Die Personalaufwendungen bilden einen großen Kostenblock in der Kostenstruktur der Bäder. Während die Personalkosten im Jahr 2015 noch bei rd. 360.000 € gelegen haben, betragen die Personalkosten für das Planungsjahr 2019 rd. 428.000 €. Im Wesentlichen ist dieser Anstieg in Höhe von rd. 68.000 € auf die Tariferhöhungen in den vergangenen vier Jahren und auf die erfolgten tariflichen Stellenwertanhebungen für Fachkräfte im Bäderbereich zurückzuführen. Die Anzahl der Stellen in den Bädern selbst hat sich nicht verändert. Der Anstieg der Personalkosten in den vergangenen vier Jahren beträgt rd. 4,7% pro Jahr.

 

  1. Kapitalkosten (Abschreibungen/Verzinsung)

 

Abschreibungen

Die Abschreibungen betrugen im Wirtschaftsjahr 2015 rd. 155.000 € und steigen bis zum Jahr 2019 voraussichtlich um rd. 12.000 € auf rd. 167.000 €. Grund für diesen Anstieg von rd. 1,94 % pro Jahr ist, dass auch in den vergangenen Jahren sowohl substanzerhaltende Investitionen als auch Investitionen zur Steigerung der Attraktivität vorgenommen worden sind. Für die Jahre 2015 bis 2019 betrugen bzw. betragen die Investitionen rd. 637.000 €. Davon entfallen auf Investitionen in die Energietechnik (BHKW/Kesselanlagen/Strom) rd. 300.000 €, auf baulich-technische Erneuerungen rd. 203.000 € und auf Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung rd. 134.000 €. 

 

Die Investitionen sind unerlässlich um die Substanz und Attraktivität der Nottulner Bäder auch zukünftig zu erhalten. Angesichts dieser Maßnahmen wird aber auch deutlich, dass die investitionsbedingten Abschreibungen steigen müssen.

 

Verzinsung

Da in den vergangenen Jahren nur geringe Kreditaufnahmen erforderlich waren, betragen die Zinsaufwendungen für 2019 rd. 31.700 €, so dass diese Kostenpositionen gegenüber dem Vergleichsjahr 2015 nahezu unverändert sind. Allerdings ist aufgrund des andauernden Zinstiefs auch für 2019 nicht mit Zinserträgen zu rechnen. Diese lagen im Jahr 2015 noch bei rd. 5.400 €.

 

Im Ergebnis resultiert aus der Kostenentwicklung für die Jahre 2015 bis 2019 ein Kostenanstieg in Höhe von rd. 109.000 € seit der letzten Eintrittspreiserhöhung.

 

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken muss einerseits auf der Kostenseite an der Ausschöpfung von weiteren Potentialen zur Kostensenkung gearbeitet werden. Andererseits klafft die Erlös Kostenschere trotz der bereits erfolgten umfangreichen Maßnahmen zur Kostensenkung weiter auseinander, sodass nach vier Jahren Preiskonstanz auch wieder eine preispolitische Maßnahme erfolgen sollte.

 

Aus diesem Grund hat sich die Betriebsleitung dazu entschlossen, dem Betriebsausschuss eine Erhöhung der Eintrittspreise für die Bäder vorzuschlagen. Natürlich kann die Preiserhöhung sich nicht in einem kostendeckenden Bereich bewegen, da der Eintritt in diesem Fall nicht mehr erschwinglich wäre und die Besucher ausbleiben würden. Die Eintrittspreise der Nottulner Bäder sollten sich weiterhin an der bewährten „Familienfreundlichkeit“ orientieren, sowie auch an den Preisen der Bäder in den umliegenden Gemeinden. Durch die in den vergangenen Jahren geschaffenen Vermögenswerte sind der Qualitätsstandard und die Attraktivität der Nottulner Bäder gestiegen. Die Investitionsmaßnahmen in den vergangenen Jahren, insbesondere auch zur Steigerung der Attraktivität der Nottulner Bäder, rechtfertigen nach Auffassung der Betriebsleitung eine Preiserhöhung, zumal eine Bezuschussung aus Haushaltsmitteln mittelfristig nicht zu erwarten sein dürfte.

 

Obwohl aus der vorgeschlagenen Preiserhöhung insgesamt ein Erlöszuwachs um rd. 12.000 € zu erwarten sein wird, kann der o.a. Kostenanstieg in Höhe von 109.000 € nur zu einem geringen Teil aufgefangen werden. Ein verbleibendes Defizit soll im Rahmen des Gesamtbetriebes Wasser- und Energieversorgung/Bäder ausgeglichen werden.

 

Die Eintrittspreiserhöhung ist in der als Anlage beigefügten Übersicht, auch im Vergleich mit den Preisen der Bäder in den umliegenden Gemeinden, dargestellt. Häufig ist es schwer bzw. unmöglich die unterschiedlichen Preisangebote miteinander zu vergleichen. Der Preisvergleich kann damit nur ein Aspekt bei der Preisabwägung sein. Letztendlich geht es darum, zu beurteilen, ob die neuen Eintrittspreise akzeptiert würden. Die Betriebsleitung geht davon aus, dass die vorgeschlagene Preiserhöhung von den Gästen der Nottulner Bäder akzeptiert wird und das auch insbesondere für die Stammgäste die Saison- und Jahreskarten ein weiterhin sehr attraktives Angebot darstellen.

 

Das Eintrittspreissystem hat sich in den vergangenen 40 Jahren sehr bewährt. Noch im Jahr 2013 wurde die Gebührensatzung für die Nottulner Bäder überarbeitet und transparenter gestaltet. Aus diesem Grunde sollte auch das Tarifsystem so beibehalten werden. Sofern auch zukünftig ein attraktives Bäderangebot in Nottuln ohne Bezuschussung durch den Gemeindehaushalt vorgehalten werden soll, sollte die Anpassung der Eintrittspreise an die Kostenentwicklung zumindest teilweise erfolgen. Das Eintrittspreiserhöhungen als preispolitisches Instrument nicht überstrapaziert werden, kann aus der langjährigen Preiskonstanz abgeleitet werden.

 

Die Betriebsleitung schlägt vor, die Eintrittspreiserhöhung entsprechend der als Anlage beigefügten Übersicht umzusetzen.

 

 

 


Finanzielle Auswirkungen:

 

Geschätzter Erlöszuwachs pro Jahr ca. 12.000 €/Jahr

 

 


Anlagen:

 

  1. Preisübersicht mit externem Preisvergleich
  2. Gebührensatzung der Bäder ab 01.01.2019