Beschlussvorschlag:
Das
integrierte Klimaschutzkonzept für die Gemeinde Nottuln sowie dessen Umsetzung - bei größeren
Projekten vorbehaltlich der Bereitstellung der entsprechenden Haushaltsmittel -
wird in der vorliegenden Fassung von 2015 beschlossen.
Sachverhalt:
Um die bisherigen Aktivitäten zur Energieeinsparung, zur Steigerung der
Energieeffizienz und zum Klimaschutz zu bündeln und weiter zu entwickeln, hat
die Gemeinde Nottuln im Januar 2015 mit der Erarbeitung eines integrierten
Klimaschutzkonzeptes begonnen.
Ein Vertreter des Ingenieurbüros infas enermetric wird in der Sitzung
anwesend sein, einen Überblick über die wesentlichen Inhalte und Ergebnisse des
Klimaschutzkonzeptes vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen.
Da der Abgabetermin für das Konzept der 30.11.2015 ist und die
Einladung für den Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Umwelt und Ordnungswesen
bereits am 27.11.2015 versendet wird, reicht die Verwaltung das integrierte
Klimaschutzkonzept als Anlage nach.
Inhalte des
Klimaschutzkonzeptes:
Mit Hilfe des integrierten Klimaschutzkonzepts wird die Gemeinde
Nottuln in die Lage versetzt, vorhandene Einzelaktivitäten im Bereich Energie
und Klimaschutz zu bündeln und verschiedene Akteure zusammenzuführen. Dadurch
ergeben sich Synergieeffekte und neue Projektansätze zur Steigerung der
Energieeffizienz und Minderung der CO2- Emissionen. Die bereits vorhandenen und
im Zusammenhang mit dem EEA-Prozess weiterentwickelten Ideen und Ansätze
sollten im Rahmen des Konzepts konkreter ausgestaltet und ausgearbeitet werden.
Das Integrierte Klimaschutzkonzept wird durch das
Bundesumweltministerium gefördert (Förderantrag vom 17.02.2014,
Zuwendungsbescheid Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit vom 19.09.2014, Förderungszeitraum 01.11.2014 bis 31.10.2015,
Verlängerung bis zum 31.12.2015 vom 19.08.2015).
Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes wurden die CO2-Minderungspotenziale
der klimarelevanten Sektoren Wirtschaft, Haushalte, Verkehr und Kommune in der
Gemeinde Nottuln ermittelt. Die aktuelle energetische Situation wurde in Form einer
fortschreibbaren Energie- und CO2-Bilanzen für Nottuln abgebildet. Auf Basis
der CO2-Bilanz wurden für Nottuln
folgende Handlungsfelder
identifiziert:
§ Energieeffizienz in Unternehmen
§ Klimafreundlich mobil
§ Planen, Bauen, Sanieren
§ Klima- und Energieprojekte in Schulen
und Vereinen
§ Öffentlichkeitsarbeit
In Workshops und Einzelgesprächen zu den o.g. Handlungsfeldern wurden
zwischen Mai 2015 und Oktober 2015 eine Vielzahl von Vorschlägen und Ideen zur
Energieeinsparung und zum Klimaschutz diskutiert. Die weitergehende
Konkretisierung und Priorisierung der möglichen Maßnahmen erfolgte in der
internen Arbeitsgruppe der Gemeinde Nottuln und den Beratern der infas
enermetric GmbH.
Die Ergebnisse aus den Workshops und weiteren Akteursgesprächen wurden
in einen Gesamt-Maßnahmenkatalog mit 31 Maßnahmen für das integrierte
Klimaschutzkonzept aufgenommen. Die nun vorliegende Dokumentation „Integriertes
Klimaschutzkonzept der Gemeinde Nottuln“ fasst die Ergebnisse der CO2-Bilanz,
die für Nottuln ermittelten Potentiale und die in den Workshops und weiteren
Akteursgesprächen entwickelten Maßnahmen zusammen.
Klimaschutzziel
Gemeinde Nottuln:
Die Gemeinde Nottuln hat sich bereits im Vorfeld des Klimaschutzkonzeptes
qualitative und quantitative Klimaschutzziele im Rahmen der energetischen
Zielplanung 2012 gesetzt.
Energetische
Zielplanung für das Gemeindegebiet
Nottuln
Quantitative
Zielsetzungen:
-
Reduktion der CO2-Emissionen um 10 % alle fünf
Jahre
seit 2010 Mitglied Klimabündnis und
Selbstverpflichtung zur CO2-Minderungsstrategie
-
Erzeugung von 50 % Strom aus erneuerbaren Energien
bis 2030
durch weitere regenerative Stromerzeugung
auf dem Gemeindegebiet (Wind, PV, Holz,
Biogas, KWK u. neue
Techniken)
-
klimaneutrale Gemeindeverwaltung (Gebäude) bis
2020
durch Umstellung der Beheizung der Gebäude
auf regenerative Energieträger
Qualitative
Zielsetzungen:
-
Erhöhung der Sanierungsquote von Wohngebäuden
-
Reduzierung des Gesamtstromverbrauches
-
Ausbau von Bürgerbeteiligungen bei
Energieversorgungsprojekten
-
Unterstützung und Ausbau „Kraft-Wärme-Kopplung“
-
weitere Reduzierung des Einsatzes von Heizöl zur
Beheizung
-
Erhöhung des Anteils Umweltverbund (ÖPNV, Fuß- und
Radverkehr)
-
Reduzierung des Verkehrsbedarfs (z.B. Heimarbeit)
In welchem Zeitraum und bis zu welchem Zielerreichungsgrad die
Klimaschutzziele erreicht werden können, hängt von vielen nicht kalkulierbaren
Faktoren, wie z.B. den personellen und finanziellen Rahmenbedingungen der
jeweiligen Akteure ab. Nach Einschätzung der Berater von der infas enermetric
GmbH sind die Ziele, ein ehrgeiziges, aber durchaus machbares Ziel für Nottuln.
Zum einen wurde die Gemeinde Nottuln bei der Erarbeitung des Integrierten
Klimaschutzkonzeptes durch viele engagierte Akteure unterstützt, die auch ihre
Bereitschaft signalisiert haben, bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der
Maßnahmen aktiv mitzuwirken. Zum anderen liegt es auch im Interesse aller
Beteiligten und der Nottulner Bürger, Energie einzusparen und damit Kosten zu
senken.
Mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept, bzw. den darin festgelegten
Zielen und Maßnahmen unterstützt die Gemeinde Nottuln die Klimaschutzziele der
Bundesregierung.
Um die Ergebnisse der durchgeführten Maßnahmen unter Berücksichtigung
der ermittelten Potenziale und der Leitziele festzustellen und zu dokumentieren
ist der Aufbau eines Klimaschutz-Controllings erfordertlich. Ein Controlling
kurzfristiger Erfolge kann durch einen Klimamanager und die bereits vorhandenen
energie- und klimapolitischen Strukturen des European Energy Awards® erfolgen.
Anhand der Fortschreibung der CO2-Bilanz sind langfristige Energie- und CO2-Reduktionen
zu bewerten.
Umsetzung
Klimaschutzkonzept:
Um die Ergebnisse der durchgeführten Maßnahmen unter Berücksichtigung
der ermittelten Potenziale und der Leitziele festzustellen und zu dokumentieren
ist der Aufbau eines Klimaschutz-Controllings erforderlich. Ein Controlling
kurzfristiger Erfolge kann durch einen Klimaschutzmanager und die bereits
vorhandenen energie- und klimapolitischen Strukturen des European Energy
Awards® erfolgen. Anhand der Fortschreibung der CO2-Bilanz sind langfristige Energie-
und CO2-Reduktionen zu bewerten.
Die beratende Begleitung für die Umsetzung von Klimaschutzkonzepten
wird im Rahmen der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit BMU durch eine Personalressource gefördert.
Die Förderung bezieht sich auf die entstehenden Personalkosten für drei Jahre.
Dieser sogenannte „Klimaschutzmanager“ kann sowohl durch sachkundige Dritte als
auch durch zusätzlich eingestelltes Fachpersonal besetzt werden.
Die Verwaltung schlägt vor, für die Umsetzung des vorliegenden
Klimaschutzkonzeptes zunächst keine Förderung für einen Klimamanager zu
beantragen. Fachlich ist die Gemeinde Nottuln hier gut aufgestellt mit der
Klimaschutzbeauftragten Petra Bunzel, die sich 2014 zur kommunalen Klimamanagerin
fortgebildet hat und dem stellvertretenden Klimaschutzbeauftragen Lukas
Neitsch, der als zertifizierter Energieberater viel Fachwissen mitbringt.
Finanzielle Auswirkungen:
Die zur Umsetzung von Maßnahmen entstehenden finanziellen Auswirkungen können derzeit noch nicht benannt werden. Zusätzliche Personalkosten entstehen nicht.
Anlagen:
Anlage 1: Integriertes Klimaschutzkonzept der Gemeinde Nottuln (wird nachgereicht)