Beschlussvorschlag:
Für den
Betriebsausschuss
Der
Betriebsausschuss empfiehlt dem Rat der Gemeinde Nottuln die als Anlage 2
beigefügte 1. Änderung des Wirtschaftsplans –Vermögensplan- des Wasserwerkes
für das Wirtschaftsjahr 2009 zu beschließen und beauftragt die Betriebsleitung
–vorbehaltlich der Zustimmung des Rates der Gemeinde Nottuln zur 1. Änderung
des Wirtschaftsplans des Wasserwerkes für 2009- mit der Herstellung von vier
Photovoltaikanlagen auf den öffentlichen Dächern entsprechend der
Sachverhaltsdarstellung und die zu diesem Zweck erforderliche Darlehensaufnahme
in Höhe von max. 369.400 € vorzunehmen.
Für
den Gemeinderat
Die
1. Änderung des Wirtschaftsplans –Vermögensplan- des Wasserwerkes für das
Wirtschaftsjahr 2009 wird beschlossen.
Sachverhalt:
Ausgangssituation
Die
Gemeindewerke Nottuln betreiben z.Zt. drei Photovoltaikanlagen als Dachanlagen
mit einer Gesamtleistung von 118 kWp. Die bereits im Jahr 2005 in Betrieb
genommene Anlage auf dem Dach des Wellenfreibades besitzt eine Gesamtleistung
von 30 kWp und die seit Ende 2008 installierte Photovoltaikanlage auf dem
Hallenbaddach eine Leistung von 17 kWp. Die größte Anlage der Gemeindewerke
wurde im Jahr 2007 durch den Betriebszweig Wasserwerk auf dem Dach der
Gerätehalle des Baubetriebshofes errichtet. Diese Anlage verfügt über eine
Leistung von 71 kWp.
Bereits
in der Sitzung des Betriebsausschusses vom 14.08.2007 wurde vor dem Hintergrund
der Errichtung der Photovoltaikanlage auf dem Dach der Gerätehalle des
Baubetriebshofes darauf hingewiesen, dass auf Basis der Erfahrungswerte mit den
betriebenen Photovoltaikanlagen und vor dem Hintergrund der weiteren Preis- und
Erlösentwicklung auf dem Photovoltaikmarkt eine Betrachtung der
Wirtschaftlichkeit für die Errichtung weiterer Photovoltaikanlagen auf
öffentlichen Dächern der Gemeinde geprüft wird. Obwohl die Einspeisevergütung
in den vergangenen Jahren sukzessive abgeschmolzen worden ist, ergeben sich für
die Betreiber von Photovoltaikanlagen aufgrund einer drastischen
Preisreduzierung für Photovoltaikmodule z.Zt. äußerst günstige Marktbedingungen
für die Errichtung und für den Betrieb weiterer Anlagen.
Betrachtung der Gebäude
Aufgrund
dieser Marktentwicklung wurde durch die Gemeindewerke geprüft, auf welchen
öffentlichen Gebäuden der Gemeinde Nottuln die Errichtung von weiteren Anlagen
sinnvoll erscheint. Zu diesem Zweck wurden die Dächer der öffentlichen Gebäude
hinsichtlich „Zustand der Dächer, Ausrichtung, Beschattung und Dachneigung“
geprüft. Die Statik wird z.Zt. in Abstimmung mit der Abteilung Gebäudemanagement
geprüft. Es spricht aber derzeit nichts gegen eine Auflastung der Dächer mit
Photovoltaikanlagen. Eine Dachsanierung der Sporthalle Schapdetten ist
kurzfristig durch die Gemeinde vorgesehen. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass
es sinnvoll ist, vier weitere öffentliche Gebäude mit Photovoltaikanlagen
auszustatten.
1.
Sportlerheim
Nottuln, Niederstockumer Weg 9
2.
Feuerwehrgerätehaus
Nottuln, Appelhülsener Straße 14
3.
Feuerwehrgerätehaus
Appelhülsen, Rohlmannsweg 2
4.
Sporthalle
Schapdetten, Am Detterbach 10
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
Für
diese vier öffentlichen Gebäude wurde durch die Gemeindewerke eine
Wirtschaftlichkeitsberechnung durchgeführt. Die Berechnungen für die einzelnen
Photovoltaikanlagen sind dieser Vorlage als Anlage 1.1 bis 1.4 beigefügt. Zusätzlich wurde auf Basis der vier
Einzelbetrachtungen eine Gesamtbetrachtung angestellt, die als Anlage 1 dieser Vorlage beigefügt ist
und im Folgenden erläutert wird.
Die
Investitionskosten für die Herstellung der vier geplanten Photovoltaikanlagen
werden insgesamt rd. 369.400 € betragen. Unter Berücksichtigung einer
vollständigen Kreditfinanzierung zu einem Zinssatz von 4,5 % und einem
Abschreibungszeitraum von 20 Jahren
ergeben sich unter Einbeziehung der Aufwendungen für den laufenden Betrieb Gesamtkosten
über einen 20 Jahreszeitraum in Höhe von 624.500 €. Dem gegenüber steht bei
einer zu erwartenden Gesamtleistung der vier Photovoltaikanlagen mit 106 kWp
eine Einspeisevergütung über einen 20 Jahreszeitraum in Höhe von rd. 765.000 €.
Für den gesamten Betrachtungszeitraum würde sich ein positives Betriebsergebnis
in Höhe von rd. 140.500 € ergeben.
Zu
berücksichtigen ist in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, dass wie bei den
bisher betriebenen Photovoltaikanlagen hinsichtlich der Eingangsgrößen sehr
vorsichtig gerechnet worden ist. Einbezogen wurde in die Berechnung zudem ein
jährlicher Leistungsverlust von 0,256% und ein Betriebskostenanstieg von 2% pro
Jahr.
Für
das Wasserwerk sprechen mehrere Gründe für die Investition in die
Photovoltaiktechnik. Einerseits handelt es sich bei der Investition in
Photovoltaikanlagen aufgrund einer garantierten Einspeisevergütung um ein
relativ sicheres Geschäft und andererseits führen die sich jährlich
verbessernden Betriebsergebnisse der Anlagen zu einer Entlastung der
Trinkwassergebühren, da der ansteigenden Kostenentwicklung entgegengewirkt
werden kann. Insofern kommt die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaikanlagen
allen Trinkwasser-gebührenzahlern im Versorgungsbereich des Wasserwerkes
Nottuln zugute.
Die
Finanzierung der Investitionen in Höhe von 369.400 € soll als
Kreditfinanzierung vorgenommen werden. Sofern den vorgeschlagenen Maßnahmen
zugestimmt wird, würden die entsprechenden Kreditmittel durch Angebotsvergleich
zu den günstigsten Konditionen mit einer Zinsbindung von 20 Jahren in Anspruch
genommen. Sollte es zinsgünstige Kreditangebote für Investitionen im
Umweltbereich geben, werden diese selbstverständlich ausgenutzt.
Die
Investitionen sind für das Wasserwerk auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten
tragbar. Das Wasserwerk verfügte zum 31.12.2008 über eine Eigenkapitalquote
inkl. der passivierten Ertragszuschüsse in Höhe von rd. 77%; konsolidiert mit
den Bädern immer noch rd. 55%. Dieses Verhältnis vom Eigen- zum Gesamtkapital
würde sich durch die kreditfinanzierten Investitionen auf rd. 74,6% bzw.
konsolidiert 52,70%, verringern. Damit ist der Betrieb auch weiterhin mit
ausreichend Eigenkapital ausgestattet.
Klimaschutz
Neben
den wirtschaftlichen Aspekten sei aber auch an dieser Stelle der positive
Umweltaspekt genannt. Der Betrieb der vier Photovoltaikanlagen führt zu einer
Reduzierung des CO² - Ausstoßes in einer Größenordnung von rd. 68 Tonnen pro
Jahr. Insofern würde sich durch die Errichtung der vier geplanten
Photovoltaikanlagen ein weiterer wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ergeben.
Wirtschaftsplanänderung
Da
der Vorschlag der Betriebsleitung zur Errichtung weiterer Photovoltaikanlagen
hauptsächlich auf der jüngsten Preisentwicklung für Photovoltaikmodule basiert
und diese günstigen Marktgegebenheiten
Ende vergangenen Jahres nicht absehbar waren, ist im Wirtschaftsplan des
Wasserwerkes –Vermögensplan- eine Investition in die Photovoltaiktechnik für
2009 nicht vorgesehen. Aus diesem Grund ist eine Aufnahme des Projektes in die
Vermögensplanung und damit eine 1. Änderung des Wirtschaftsplans des
Wasserwerkes „Vermögensplan“ im lfd. Wirtschaftsjahr erforderlich. Die
Übersicht zur Vermögensplanänderung ist als Anlage 2 beigefügt und wird wie folgt erläutert:
Investitionen
Die
Investitionskosten in Höhe von 369.400 € für die Photovoltaikanlagen wurden in
den Vermögensplan des Wasserwerkes für 2009 eingestellt. Aufgrund einer
Reduzierung der geplanten Baukosten um rd. 60.000 € für die Verlegung von
Trinkwasserleitungen im Gewerbegebiet Beisenbusch (Maßnahme wird erst 2010
umgesetzt) erhöhen sich der Ansatz für die Zugänge des Anlagevermögens und
damit die Investitionen für das Wirtschaftsjahr 2009 um insgesamt 309.400 €.
Finanzierung
Zur
Finanzierung der Photovoltaikanlage wird eine Fremdfinanzierung erforderlich.
Der ursprünglich in der bisherigen Vermögensplanung veranschlagte
Finanzmittelüberschuss wird erst im Zuge der Umsetzung der Baumaßnahmen im
Gewerbegebiet Beisenbusch realisiert. Unter Berücksichtigung eines daraus resultierenden
neutralen Finanzmittelergebnisses ist eine Kreditaufnahme in Höhe von 369.400 €
zu veranschlagen, sodass sich eine Abweichung der Finanzmittel analog zur
Abweichung bei den „benötigten Mitteln“ in Höhe von 309.400 € ergibt.
Die
einzelnen Positionen der Wirtschaftsplanänderung werden in der Anlage 2
zusätzlich erläutert.
Die Betriebsleitung schlägt
vor, die vier Photovoltaikanlagen entsprechend der Sachverhaltsdarstellung noch
im Wirtschaftsjahr 2009 herzustellen, um die bis 31.12.2009 gültige Höhe der
Einspeisevergütung dauerhaft über einen 20 Jahreszeitraum zu realisieren.
Finanzielle Auswirkungen:
Investitionskosten
rd. 369.400 €
Positives
Betriebsergebnis (20 Jahre) rd. 140.500 €
Anlagen:
1.
Wirtschaftlichkeitsberechnungen
2.
Wirtschaftsplanänderung