Beschlussvorschlag:
Der Bericht der Verwaltung wird zur Kenntnis genommen.
Sachverhalt:
Finanzbericht zum 30.06.2007
Die
Verwaltung stellt die Ist-Zahlen aus der Ergebnis- und Finanzrechnung des
Gemeindehaushaltes zum Stichtag 30.06.2007 vor und vergleicht diese zum einen
mit den Planansätzen 2007 und zum anderen mit den Vorjahreszahlen. Aus den vorliegenden
Werten werden Schlussfolgerungen im Hinblick auf das voraussichtliche
Jahresergebnis zum 31.12.2007 gezogen und eventuelle Abweichungen gegenüber
den Haushaltsplanansätzen erläutert.
Hinsichtlich
der inhaltlichen Erläuterung zu den einzelnen Positionen wird an dieser Stelle
auf die vorangegangenen Finanzberichte des Haushaltsjahres 2006 verwiesen.
I. Gesamtergebnisrechnung (s. Anlage 1)
Steuern und ähnliche Abgaben
Bis zum 30.06.2007 wurden ca. 53% der für das Haushaltsjahr 2007 insgesamt geplanten Erträge aus Steuern und Abgaben erzielt.
Die positive Abweichung gegenüber dem Planansatz ist im wesentlichen auf eine Verbesserung bei dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer zurückzuführen. Unter der Maßgabe, dass der Betrag des II. Quartals 2007 – wie in den Vorjahren – in den Quartalen III und IV in etwa konstant bleibt, kann von einer Gesamtverbesserung allein im Bereich der Einkommensteuer von gut T€ 763 ausgegangen werden.
Positivtrends, allerdings in deutlich geringerer Höhe, zeichnen sich auch im Bereich der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer ab. Auch hier kann mit einer deutlichen Überschreitung des Planansatzes bis zum Jahresende gerechnet werden, sofern es in der zweiten Jahreshälfte zu keinerlei Einbrüchen kommt.
Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf deutliche Ertragssteigerungen im Bereich der Gewerbesteuer zurückzuführen. Die bis Mitte Juli 2007 durchgeführten Veranlagungen bis zum Jahresende weisen eine Verbesserung um ca. T€ 295 gegenüber dem Planansatz aus. Erfahrungen aus vorangegangenen Haushaltsjahren zeigen allerdings, dass der vorläufige, unterjährige Wert aufgrund der Vorauszahlungsbescheide durch endgültige Veranlagungen – nach Vorlage der Gewerbesteuermessbescheide des Finanzamtes – noch erheblich abweichen kann. Daher wird vorsichtig eine lediglich geringfügige Verbesserung des Gewerbesteuerertrages prognostiziert.
Verglichen mit den Ergebnissen des Vorjahres kann eine Ertragssteigerung von fast T€ 675 zum Stichtag 30.06. festgehalten werden. Ursächlich hierfür sind die deutlichen Verbesserungen im Bereich Grundsteuer B (+ 10,8%) und den Gemeindeanteilen an Einkommen- (+17,6%) bzw. Umsatzsteuer (+12,8%) sowie bei den Kompensationsleistungen (+14,7%).
Erfreulich auch die Entwicklung im Bereich Hundesteuer. Hier konnten die Vorjahreswerte aus dem 1. Halbjahr um ca. 30% verbessert werden. Die Gewerbesteuererträge haben sich im 1. Halbjahr 2007 gegenüber den Vorjahreswerten kaum verändert (./.1,1%).
Zuwendungen und allgemeine Umlagen
Bei den Zuwendungen
und allgemeinen Umlagen wird von einer annähernden Realisierung des
Planansatzes zum Ende des Haushaltsjahres ausgegangen. Verschiebungen könnten
sich allerdings durch eine vom Plan abweichende Verwendung der Schulpauschale
ergeben (geplant war die Aufteilung der Schulpauschale im Verhältnis von 3:1
für konsumtive bzw. investive Ausgaben). Der exakte Verteilungsschlüssel
ergibt sich erst im Rahmen der Jahresabschlussarbeiten zum Haushaltsjahr 2007.
Über die Höhe der Erträge aus der Auflösung der Sonderposten für Zuwendungen kann zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage getroffen werden, da weder die Korrektur der Eröffnungsbilanz noch der Jahresabschluss 2006 abgeschlossen sind. Für die Erstellung dieses Finanzberichtes wurden daher die anteiligen Vorjahreswerte unverändert übernommen.
Sonstige Transfererträge
Transfererträge
(hier: Erstattungen im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes) liegen zwar
deutlich über den Planansätzen, sind aber in ihrer Gesamtheit im Haushaltsjahr
2007 nur von untergeordneter Bedeutung. Die aufgrund von Hochrechnungen zu
erwartende positive Planabweichung von gut 100% wirkt sich aufgrund dessen im
Gesamtergebnis des Gemeindehaushaltes auch kaum aus.
Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
Zum Stichtag 30.06.2007 liegen diese Erträge insgesamt knapp unter dem Sollwert der Haushaltsplanung.
Sowohl bei den Verwaltungsgebühren in ihrer Gesamtheit (41%) als auch bei den Benutzungsgebühren und Nebenkosten (NE/NK) für die Unterkünfte in Asyl- und Aussiedlerheimen (40,6%) liegen die Halbjahreserträge deutlich unter den Planvorgaben. Bis zum Jahresende wird daher mit Ertragseinbußen in Höhe von etwa T€ 75 gerechnet. Ein Grund hierfür liegt in der gesunkenen Belegungsquote bei den Unterkünften (Auslastung der Zimmer bzw. Wohnungen zum 30.06.07: ca. 57%).
Auch bei den Gebührenhaushalten zeigt sich zum Ende des ersten Halbjahres eine leichte Verschlechterung der Ertragssituation, so dass auch in diesem Bereich eine Zielerreichung fraglich scheint. Hierbei ist allerdings zu berücksichtigen, dass die Kostenüberdeckung aus dem Gebührenhaushalt „Abfallbeseitigung“ (01.01.2005: T€ 334) gem. § 6 Kommunalabgabengesetz (KAG) innerhalb von drei Jahren ausgeglichen werden muss. Die Benutzungsgebühren für 2007 wurden so kalkuliert, dass die noch bestehende Kostenüberdeckung zum 31.12.2006 eingesetzt wird, d.h. der Jahresfehlbetrag entspricht dem Planansatz.
Für die Erträge aus der Auflösung der Sonderposten für Beiträge gilt analog das oben unter „Zuwendungen“ gesagte. Zum jetzigen Zeitpunkt kann über deren Höhe keine Aussage getroffen werden, da weder die Korrektur der Eröffnungsbilanz noch der Jahresabschluss 2006 abgeschlossen sind. Für die Erstellung dieses Finanzberichtes wurden daher die anteiligen Vorjahreswerte unverändert übernommen.
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Diese Position wird hauptsächlich gebildet von Erträgen aus Vermietung und Verpachtung, Erträgen aus Musikunterricht und Erträgen im Rahmen von vertraglichen Vereinbarungen im Bereich des Dualen Systems. Zum Stichtag 30.06.07 zeichnet sich zwar eine leichte Verbesserung gegenüber dem Planansatz ab, insgesamt wird jedoch mit geringfügigen Einbußen bis zum Jahresende gerechnet.
Die Gründe hierfür liegen hauptsächlich in den zu erwartenden Mindererträgen aus der Erteilung von Musikunterricht. Bis zum 30.06. lagen die Werte zwar annähernd im Soll, durch Umstrukturierungen im personellen Bereich wird es in diesem Sektor allerdings im 2. Halbjahr des Haushaltsjahres 2007 zu Ertragseinbußen in Höhe von etwa € 6.500 kommen.
Die Erträge aus den Saalmieten Bürgerzentrum Schulze-Frenking und Alte Amtmannei liegen ungefähr in Höhe der Vorjahreswerte und um ca. 4,4% knapp über dem Planansatz. Es wird daher in etwa von einer Erreichung des Zielwertes ausgegangen.
Kostenerstattungen und Kostenumlagen
Hierzu zählen im
wesentlichen die Sach- und Personalkostenerstattungen und Erstattungen für
Plus-Jobs im Bereich SGB II sowie darüber hinaus die Pauschalierte
Landeszuweisung nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz für den Personenkreis nach
§3 Asylbewerberleistungsgesetz.
Sowohl im Bereich der Leistungen im Rahmen SGB II als auch bei den Erstattungen für Asylbewerber zeichnen sich deutliche Ertragseinbußen ab. Insgesamt wird mit Mindererträgen in Höhe von ca. T€ 130 für das Haushaltsjahr 2007 gerechnet, denen allerdings auf der Aufwandsseite entsprechende Kostenreduzierungen entgegenstehen. Wesentliche Gründe für den Kostenrückgang in den Bereichen SGB II/AsylbLG liegen zum einen in einem leichten Rückgang der Fallzahlen und zum anderen in der Erhöhung des Bundesanteiles an den Kosten der Unterkunft (von 29,1% auf 31,2%), die demzufolge eine Verminderung des Gemeindeanteils mit sich bringt. Die dargestellte Kosteneinsparung führt im Bereich der Erträge zu einem entsprechenden Rückgang der Kostenerstattungen und damit zu den ausgewiesenen Mindererträgen.
Sonstige ordentliche Erträge
Die bedeutendste Ertragsposition innerhalb der sonstigen ordentlichen Erträge stellen – mit einem Planansatz von € 870.000 - die Konzessionsabgaben dar. Bei diesen wird von einer geringfügigen Überschreitung des Planwertes zum Jahresende in Höhe von T€ 10 ausgegangen.
Negative Abweichungen zum Stichtag 30.06.07 sind darauf zurückzuführen, dass die Abrechnung für die jährliche Konzessionsabgabe für Gaslieferungen erst zum Ende des Haushaltsjahres bei der Gemeinde eingeht. Für diese wurde eine Erreichung des Vorjahreswertes prognostiziert.
Weitere größere
Positionen bilden die Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen sowie
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen. Insbesondere zu der zweiten
Position kann unterjährig grundsätzlich keine fundierte Aussage getroffen werden,
da sich z.B. bei den Pensions- und Beihilferückstellungen mögliche Abweichungen
erst mit Eingang des versicherungsmathematischen Gutachtens der Versorgungskasse
am Jahresende erkennen lassen.
Im Bereich der
sonstigen Rückstellungen kann aufgrund der laut Dienstvereinbarung getroffenen
Neuregelungen im Bereich Mehrarbeit und Urlaub allerdings davon ausgegangen
werden, dass insgesamt niedrigere Rückstellungen zum Jahresende gebildet werden
müssen als im Vorjahr. Die Anpassung führt damit zu einer Ergebnisverbesserung,
die unterjährig aber nicht quantifizierbar ist.
Verkäufe von Anlagevermögen wurden im Haushaltsjahr 2007 nicht geplant und bis zum 30.06.07 auch in keinerlei nennenswertem Umfang getätigt.
Fazit Ordentliche Erträge
Mit insgesamt T€
12.508 zeichnet sich bei den ordentlichen Erträgen zum 30.06.07 eine leichte
Verbesserung gegenüber dem Planansatz ab (+2,3%). Auch gegenüber den
Vorjahreswerten haben die ordentlichen Erträge im 1. Halbjahr um ca. T€ 1.268
zugenommen. Die Gründe hierfür liegen besonders in den vermehrten Steuereinnahmen.
Insbesondere wird von einer deutlichen Verbesserung beim Gemeindeanteil an der
Einkommensteuer ausgegangen.
Sofern sich im
zweiten Halbjahr keine gegenläufigen Trends entwickeln, wird für die Gesamtheit
der ordentlichen Erträge des Haushaltsjahres 2007 von einer Ertragsverbesserung
um ca. T€ 800 gegenüber dem Planansatz ausgegangen:
·
„7-Hauptertragsarten“
(s. Anlage 3): € + 1.002.676
·
Öffentlich-rechtliche
Leistungsentgelte: ./. 75.000
·
Privatrechtliche
Leistungsentgelte: ./. 6.500
·
Kostenerstattungen: ./. 130.000
·
Sonstige
ordentliche Erträge + 10.000
Gesamt: € 801.176
gerundet: € 800.000
Personal- und Versorgungsaufwendungen
Trotz erheblich
gegenüber dem Vorjahr gestiegener Beihilfeaufwendungen, liegen die bis zum
Stichtag 30.06.07 angefallenen Gesamtaufwendungen Bereich Personal- und
Versorgungsaufwendungen knapp unter den Planvorgaben und sind auch gegenüber
dem Vorjahr leicht gesunken (./. T€ 89). Ursächlich hierfür sind Einsparungen
im Bereich Vergütung bzw. Besoldung durch Auslagerung einzelner Sachbereiche
(incl. Personal) in den Eigenbetrieb Baubetriebshof.
Bei den Beihilfen
und Versorgungsaufwendungen wurden bislang nur die monatlich an die
Versorgungskasse geleisteten Abschlagszahlungen verbucht. Erneut mögliche
Negativverschiebungen hinsichtlich der Beihilfeaufwendungen aufgrund vermehrter
oder schwerer Krankheitsfälle von Beschäftigten wirken sich erst zum Jahresende
aus.
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
Die Aufwendungen
für Sach- und Dienstleistungen liegen im 1. Halbjahr mit insgesamt T€ 2.813 um
ca. T€ 77 über den Vorjahreswerten.
Bis zum 30.06.2007
wurden fast 44% des gesamten Haushaltsansatzes verausgabt, wobei die
geringfügige Unterschreitung der Planvorgabe in der bis zum 14. Juni
(Veröffentlichung der Haushaltssatzung im Amtsblatt der Gemeinde Nottuln) anhaltenden
vorläufigen Haushaltsführung begründet ist.
Es wird daher davon
ausgegangen, dass zum Ablauf des Haushaltsjahres 2007 in dieser Position
insgesamt eine Zielerreichung erwirtschaftet wird. Potentielle Einsparungen –
wie sie in den beiden Vorjahren erreicht werden konnten - zeichnen sich im 1.
Halbjahr 2007 nicht ab. Aktuelle Abschlagsforderungen des Kreises für die
Kostenbeteiligung an den Sach- und Personalkosten im SGB II deuten auf Einsparungen
in der 2. Jahreshälfte hin. Ob sich diese im Hinblick auf die Gesamtaufwendungen
für Sach- und Dienstleistungen auswirken, bleibt abzuwarten.
Bei der Bewertung
dieses Sachverhaltes ist auch zu berücksichtigen, dass die eingeplante
Einsparung von T€ 40 durch die Übertragung der Pflegearbeiten an die
Sportvereine dieses Jahr noch nicht erzielt werden kann, da bislang noch mit
keinem Verein eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen wurde.
Die im Bereich der
Personalaufwendungen eingetretenen Einsparungen durch die Auslagerung einzelner
Sachgebiete führte ab 01.01.07 zu deutlich gestiegenen monatlichen
Abschlagszahlungen an die Gemeindewerke für die Unterhaltung von Straßen und
Grünflächen bzw. im Bereich Energiemanagement. Diese Erhöhung begründet sich in
der Einberechnung von Personalkosten in die Gesamt-Kostenkalkulation. Hieraus
folgt, dass es im Hinblick auf die Personalkosten bei der Gemeinde lediglich zu
einer Verlagerung der Aufwendungen innerhalb der Ergebnisrechnung gekommen
ist. Ob die Auslagerung aufgrund von möglichen Synergieeffekten tatsächlich zu
den gewünschten Kosteneinsparungen bei der Gemeinde führt, lässt sich erst zum
Jahresende ermitteln.
Transferaufwendungen
Bei den Aufwendungen im Rahmen des AsylbLG bestätigt sich der rückläufige Trend aus den beiden vorangegangenen Haushaltsjahren. Die der Gemeinde entstandenen Aufwendungen im Rahmen der §§ 2 und 3 AsylbLG haben sich im 1. Halbjahr 2007 noch einmal um fast 10% gegenüber dem Vorjahr verringert. Die Gründe hierfür liegen in einem allgemeinen Rückgang der Asylbewerber innerhalb der Gemeinde.
Insgesamt betrachtet liegen die Transferaufwendungen allerdings mit fast T€ 593 über den Vorjahreswerten. Diese gut 12%ige Aufwandserhöhung ist im wesentlichen auf den
Anstieg der Kreisumlage von T€ 3.826 (1. HJ 2006) auf T€ 4.332 (1. HJ 2007) zurückzuführen.
Trotz der Einsparung des Gemeindeanteils am Regenwasserkanal für den 3. Bauabschnitt Appelhülsen Nord II (€ 63.750) liegen die gesamten Transferaufwendungen verglichen mit den Planansätzen nur knapp unter dem Soll. Es wird aber alles in allem davon ausgegangen, dass zum Ende des Haushaltsjahres die Transferaufwendungen in etwa den Planvorgaben entsprechen.
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Die sonstigen
ordentlichen Aufwendungen liegen zum 30.06. um gut T€ 168 unter den
Vorjahreswerten. Da aber im Hinblick auf eine dringend notwendige Haushaltskonsolidierung
auch die Planwerte gegenüber dem Vorjahr verringert wurden (minus 10,9%),
liegen die gesamten sonstigen ordentlichen Aufwendungen des 1. Halbjahres 2007
nur geringfügig unter den Zielvorgaben.
Da aufgrund der
Beendigung der vorläufigen Haushaltführung die Ausgaben im zweiten Halbjahr
erfahrungsgemäß ansteigen, wird von einer Erreichung des Planwertes zum Ende
des Haushaltsjahres ausgegangen.
Fazit Ordentliche Aufwendungen
Betrachtet man die Summe aller ordentlichen Aufwendungen im Zeitraum 01.01.-30.06.07, so liegen diese um nur 4,5% unter den Sollvorgaben des Haushaltsplanes und haben sich gegenüber den Vorjahreswerten geringfügig erhöht (plus 3,7%). Dieser Negativtrend begründet sich im wesentlichen durch gestiegene Transferaufwendungen (Erhöhung der Kreisumlage). Am Ende des 1. Halbjahres zeichnen sich in keiner der Aufwandsarten nennenswerte Einsparungen gegenüber den Planansätzen ab.
Finanzergebnis
Eine deutliche
Ergebnisverbesserung gegenüber den Haushaltsansätzen zeichnet sich im Bereich
des Finanzergebnisses ab. Zum 30.06. weisen die Zinserträge Steigerungen um
annähernd 38,6% auf. Die Ursachen hierfür liegen zum einen in der langsamer
abnehmenden Liquidität als ursprünglich geplant sowie in den kontinuierlich
ansteigenden Guthabenzinsen, zum anderen konnten im Bereich der Gewerbesteuer
Nachforderungszinsen verbucht werden, die bereits nach der ersten Jahreshälfte
den gesamten Planansatz für 2007 um über 50% übersteigen.
Auch bei den Zinsaufwendungen
konnten in der ersten Jahreshälfte leichte Einsparungen erzielt werden. Kontokorrentzinsen
fielen zu keiner Zeit an.
Außerordentliches Ergebnis
Der im Januar 2007
auch über Nordrhein-Westfalen „hinweggefegte“ Orkan „Kyrill“ hinterließ auch im
Nottulner Gemeindegebiet erhebliche Sturmschäden, die im ersten Halbjahr zu
deutlichen überplanmäßigen Aufwendungen führten. Diese spiegeln sich im
außerordentlichen Ergebnis wider. Insgesamt betrugen die außerordentlichen
Aufwendungen für die Beseitigung von Sturmschäden über T€ 76, wovon ca. T€ 35
von der Versicherung erstattet wurden.
Da bis dato noch keine abschließenden Beschlüsse zur Verlustübernahme der GIG mbH vorliegen, fehlen im außerordentlichen Ergebnis darüber hinaus die im Haushaltsplan ursprünglich angesetzten T€ 264. Die in der aktuellen Beschlussvorlage zur kommenden HFA-Sitzung bezifferten Gesamtaufwendungen für 2007 übersteigen den Haushaltsplan-Ansatz nur geringfügig und werden daher in diesem Bericht vernachlässigt.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Gesamtergebnis zum Stichtag 30.06.07 nicht nur gegenüber den zeitanteiligen Haushaltsansätzen eine deutliche Verbesserung ausweist, sondern darüber hinaus konnte im ersten Halbjahr sogar ein Überschuss erzielt werden. Bei anhaltender Positiventwicklung im Bereich Steuererträge könnte es am Ende des Haushaltsjahres zu einer Verbesserung beim Gesamtergebnis um etwa € 800.000 kommen. Zwar kann hierdurch kein ausgeglichener Haushalt erzielt werden, aber ein positives Ergebnis innerhalb der laufenden Verwaltungstätigkeit scheint erreichbar.
Überplanmäßige Gewerbesteuererstattungen, mögliche Einbrüche bei dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer sowie die Übernahme der Verluste aus der GIG mbH könnten allerdings bis zum Jahresende noch dazu führen, dass die Verbesserung des Jahresergebnisses 2007 wesentlich niedriger ausfällt als bis dato prognostiziert.
II. Gesamtfinanzrechnung (s. Anlage 2)
Laufende Verwaltungstätigkeit
Die Einzahlungen
aus laufender Verwaltungstätigkeit liegen insgesamt gesehen deutlich über den
Vorjahreswerten (plus 9,5%). Sie erreichen zwar mit 45,4% nicht die
Planansätze, allerdings sind die Negativverschiebungen dadurch begründet, dass
z.B. die Zahlungen der Oberfinanzdirektion für Gemeindeanteile an Einkommen-
bzw. Umsatzsteuer für das 2. Quartal (fast T€ 1.897) erst Ende Juli auf dem
Gemeindekonto
eingehen. Es kann
daher damit gerechnet werden, dass die Zielvorgaben zum Ende des
Haushaltsjahres überschritten werden.
Obwohl sich die Einzahlungen aus festgesetzten Steuern gegenüber dem Vorjahr leicht verbessert haben (plus 4,1%), liegen diese zum Ende des 1. Halbjahres noch deutlich unter den Planansätzen (minus 11,2%). Diese Abweichung begründet sich – wie oben bereits erwähnt – an der erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgten Zahlung der Gemeindeanteile an den Gemeinschaftssteuern. Im Bereich der Kostenerstattungen zeichnen sich ebenfalls deutliche Unterschreitungen der Planwerte ab. Die Gründe hierfür wurden im Teil I erläutert.
Auch bei den Auszahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit deutet sich gegenüber dem Vorjahr ein positiver Trend an (minus 4,5%). Sie bleiben insgesamt gesehen mit 45,7% ebenfalls knapp unter den zeitanteiligen Haushaltsansätzen. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Verlustzuweisung an die GIG mbH für Appelhülsen Nord von der Gemeinde noch nicht getätigt wurde, da über deren Höhe bis dato noch nicht im Rat beschlossen wurde. Es wird daher davon ausgegangen, dass es bis zum Ende des Haushaltsjahres zu einer Überschreitung des Planansatzes kommen wird.
Investitionstätigkeit
Wie bereits im Vorjahr ergibt sich aus den Investitionstätigkeiten des 1. Halbjahres ein positiver Saldo. Die Gründe hierfür liegen sowohl im Bereich der Einzahlungen als auch der Auszahlungen und werden nachfolgend erläutert.
Bei den Einzahlungen aus Investitionstätigkeit fällt auf, dass die Zahlungen von Zuwendungen für investive Maßnahmen den Planwert deutlich überschreiten (plus 34%) und dass, obwohl die aus 2006 übertragene Kreditermächtigung in Höhe von T€ 806 bislang nicht in Anspruch genommen wurde. Zum einen ist dies begründet durch den Zufluss von gut T€ 36 aus der Endabrechnung der Baumaßnahme „Park- and Ride-Anlage/Busbahnhof Rhodeplatz“ (die entsprechend bezuschussten Auszahlungen hierfür liegen in der Vergangenheit), zum anderen werden die Zahlungseingänge bei der Schulpauschale unterjährig in den investiven Bereich verbucht und erst im Rahmen der Jahresabschlusserstellung anteilig in den komsumtiven Bereich umgegliedert. Die deutliche Positivabweichung wird sich daher bis zum Jahresende noch relativieren.
Demgegenüber wurden, bedingt durch die bis zum 14.06. andauernde vorläufige Haushaltsführung, in der ersten Jahreshälfte nur wenig Auszahlungen für Investitionen geleistet. In ihrer Gesamtheit liegen diese um fast 20% unter dem zeitanteiligen Planansatz. Von den aus 2006 übertragenen Ermächtigungen für Investitionsauszahlungen in Höhe von T€ 630,6 wurden bis zum 30.06. lediglich T€ 120,3 in Anspruch genommen.
Es wird davon ausgegangen, dass – wie im Vorjahr – mit der Beendigung der vorläufigen Haushaltsführung zu Beginn des 3. Quartals die Investitionstätigkeiten plangemäß aufgenommen werden und es aufgrund dessen zu keinerlei Einsparungen im Haushaltsjahr 2007 kommen wird.
Finanzierungstätigkeit
Da bis zum 30.06.07 auf eine Neuverschuldung verzichtet wurde, fließen in den Bereich der Finanzierungstätigkeit im ersten Halbjahr ausschließlich Tilgungsleistungen von Krediten bzw. kreditähnlichen Verbindlichkeiten (gegenüber der GIG mbH) ein. Die Ist-Zahlungen liegen um gut 10% unter den zeitanteiligen Planansätzen, da die Rückzahlung der Restverbindlichkeit aus der Verlustübernahme Appelhülsen Nord neu geregelt werden soll und daher die alljährlich zum 30.06. fällige Rate noch nicht geleistet wurde.
Bedingt durch die o.g. Sachverhalte hat sich der Bestand an eigenen Finanzmitteln insgesamt betrachtet in der ersten Jahreshälfte nur geringfügig (minus 5,3%) verringert. Die Verminderung der liquiden Mittel im Verlaufe der ersten Jahreshälfte fällt darüber hinaus auch wesentlich geringer aus als im Vorjahr (Einsparung um T€ 1.655).
Zwar kann die
Gemeinde gemäß der Anfang Mai eingegangenen Stellungnahme der Aufsichtsbehörde
des Kreises Coesfeld nur einen Investitionskredit in Höhe von T€ 432
anstelle der übertragenen T€ 806 aufnehmen, bei anhaltender Positiventwicklung
im Bereich der liquiden Mittel scheint eine Neuverschuldung allerdings auch
entbehrlich.
Im Hinblick auf
zwingend erforderliche Konsolidierungsmaßnahmen – auch vor dem Hintergrund der
Verlustübernahme aus Appelhülsen Nord II von mehreren Millionen Euro – sollte
zum Ende des Haushaltsjahres über eine Sondertilgung der GIG-Verbindlichkeit
nachgedacht werden.
III. Gesamtfazit
Bei anhaltender Positiventwicklung wird sich die Gesamtergebnisrechnung 2007 gegenüber dem Plan um voraussichtlich T€ 800 verbessern. Dies bedeutet allerdings immer noch einen Jahresfehlbetrag in Höhe von T€ 1.666. Da die Ausgleichsrücklage im Jahresabschluss 2006 vollständig verbraucht sein wird, ist mit dem Jahresfehlbetrag eine gleich hohe Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage verbunden.
Positiv gestaltet sich auch die Entwicklung der liquiden Mittel. Hier bieten sich der Gemeinde Chancen zur frühzeitigen und außerordentlichen Tilgung der zum Jahresabschluss 2006 neu zu bildenden Verbindlichkeit gegenüber der GIG mbH aus der Verlustübernahme Appelhülsen Nord II.
Abschließend können daher folgende Zielvorgaben festgehalten werden:
- Max. Jahresfehlbetrag 2007 in Höhe von 5% der Allgemeinen Rücklage zum 31.12.2006 zur Vermeidung Haushaltssicherungskonzept
· Verzicht auf Neuverschuldung
· Prüfung einer möglichen Sondertilgung der GIG-Verbindlichkeit
· Auszahlungen für Investitionstätigkeiten ausschließlich aus Zuwendungen bzw. Anlageverkäufen finanzieren (ausgeglichener Saldo aus Finanzierungstätigkeit)
Finanzielle Auswirkungen:
Der Jahresfehlbetrag für das Jahr 2007 wird auf 1.666.000 € prognostiziert.
Anlagen:
Anlage 1: Ergebnisrechnung 01.01. – 30.06.2007
Anlage 2: Finanzrechung 01.01. – 30.06.2007
Anlage 3: Ordentliche Erträge Soll-Ist-Vergleich